Nr20 der Glaube an Harald M.

Navidgirnuod

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Jeder hat doch Vorbilder! Sagte mir mal ein Mensch von dessen Meinung ich nun wirklich nicht viel hielt, halten konnte.

Wenn und nur wenn ich ein Vorbild hätte, was nicht heisst das es so ist, wäre es jemand wie Harald Martenstein. Das wird auch das Erste und letzte Mal gewesen sein, dass ich seinen Namen ausschreibe, denn ich weis das er das nicht wollen würde.


Ein Mann wie Er der vor originellen Themen, obwohl sie stehts nur alltägliches beschreiben, nur so tropfen.
Er würde die Bezeichnung Vorbild hassen und wortreich in Stückchen um meine Ohren werfen.

http://www.diebandkn...f_/wichse11.jpg

Dabei erzählt Er eben solche passiv humoristischen Dinge wie ich es zu pflegen tue. Was zum Henker ist aber bitte passiver Humor?

Ein Beispiel erzählte er in seiner wöchentlichen Kolumne des ZEITmagazins über die Unterhaltung zweier leidenschaftlicher ICE Bordrestaurantesser: "...Vom Angebot des laufenden Monats hatten beide nur ein einziges Gericht nicht probiert, eines das "Dürrobst" enthielt. Dieses Wort hatte sie beide abgeschreckt, Dürrobst, das klinge nicht verlockend. Schatz darf ich dir noch etwas von dem leckeren Dürrobst auftun? Für ein frisch gedörrtes Dürrobst könnte ich sterben. ... Auch als Romantitel wäre "Dürrobst" nebenbei bemerkt, eine problematische Wahl, ausser vielleicht bei Herta Müller, die mit einem Titel wie "Atemschaukel" immerhin den Nobelpreis gewonnen haben."

Doch dann trafen die beiden Figuren am Ende seiner Kolumne erneut im ICE Bordrestaurant zusammen und siehe da: "schaute G. wie stumm auf den Nebentisch. War das wirklich Herta Müller? Sie aß Sauerkrautsuppe."

Soviel zu passiven Humor!

Großartig auch sein Erlebnis mit einem befreundeten Autor dessen Buch zwar von der Kritik gelobt wurde, sich dennoch erschreckend schlecht verkaufte, was wir ja alle aus anderen Medienbereichen nur zugut kennen und desshalb auf Final Fantasy 13 warten.
So bat er M. in seiner Kolumne von dem Buch zu berichten.

Als Freundschaftsdienst quasi. Das brachte ihn zu folgender Überlegung: "Ich habe darüber nachgedacht was Freundschaft bedeutet. Ein guter Freund ist eine Person, die man um 4 Uhr nachts anrufen kann, wenn man den Hausschlüssel verloren hat. Ich glaube, dass nach dieser Definition, die meisten heute weniger als 5 gute Freunde haben. Aber die Übergänge sind fließend.
Ich glaube wenn ich meine Schlüssel um halb eins verliere, sind es gleich deutlich mehr Leute, die ich anrufen kann."

Furchtbar sowas! Fällt nur mir auf, dass in der deutschen Sprache trotz ihrer Weichheit, ihrer emotionalen Färbung eine ganze Reihe an Wörtern fehlt, die diese "Zwischenräume"von Freundschaft und flüchtiger Bekanntschaft füllten?

Als Jugendlicher mit unklarem sexuellen Selbstverständnis fällt ja sogar das Wort "Freund" weg, da es traditionell in diesem Alter eine andere Prägung hat.
Es gibt zwar das Wort "Kumpel" doch ist dieses ohne jede emotionale Bedeutung. Ein Kumpel ist auch jemand der dich beim Kampfsaufen besiegt aber anschliessend nicht ins Krankenhaus kommt um dich zu besuchen.

Bei Bezeichnungen von Männern für Frauen gibt es in diesem Alter einiges mehr. Wir hätten da Wörter aus dem Berufsverzeichnis der IHK wie "Nutte" oder direkt aus dem Grimmschen Wörterbuch übernommenes "Schlampe" welches inzwischen vom "It-Word" "Emo" abgelöst wird.

Für Männer oder ehr Jungs gibt es da im Grunde nur ein deutschlandweit akzeptiertes Kosewort den "Wichser".

Ob dieses Wort eine Anspielung auf weiße Punkte in der Leistengegend, zu seltsene Kontakte mit dem weiblichen Geschlecht oder das alte Handwerk des Wichsens beschreibt ist regional durchaus unterschiedlich.

Nunmal zurück zum Thema!

Einer der mich am meisten beeindruckende Kolumnentitel war: "Mein Name ist Harald und ich bin Schnarcher"
Dabei dachte Ich die Bild hätte schon jedes Tabu gebrochen. Über jedes noch so ekelhafte Thema berichtet.

Dabei traute Sie sich aber nicht über DAS Volksleiden überhaupt zu schreiben. Wie es ist bei einer neuen Bekanntschaft tunlichst darauf zu achten das "Sie" zuerst einschläft. Und Sie wird es trotzdem mitbekommen!

Dann doch lieber Alkoholiker oder Drogensüchtiger damit kann man auch umgehen. Dazu gibt es Milliarden an Büchern, Selbsthilfegruppen. Dafür muss man sich nicht schämen damit bleibt man nicht Allein.
Rauschgiftsucht ist Gesellschaftlich akzeptiert im Vergleich zum Schnarchen.

Tabus brechen um jeden Preis! Mit dieser Erwartung muss man Leben wenn man einen Stift in die Hand nimmt. Es ist aber sehr beruhigend zu wissen, dass man damit nicht allein ist.

I-Heal euer Lieblingsnavid
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