[RP] Fliegene Tauren..

Melian

Dungeon-Boss
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Wer das Quartier betreten würde, und den kleinen Aufgang zu dem Himmelbett machen würde, bekäme den Eindruck, Solean schliefe. Doch Solean schlief nicht. Er hörte, wie Sathren und Zalle unten geschäftig umher eilten. ER hörte, wie Layann sich ab und zu bewegte beim Wache stehen, und ein, zweimal gähnte. Er hörte, wie Kalean Layann ablöste, frühmorgens, und sich vor dem Quartier hinstellte. Er hörte die geflüsterte Erklärung, warum man besonders scharf wache stehen sollte im Moment. Er konnte sogar das Wort „Kommandant“ heraushören. Er hörte das Schrille Kreischen von Layanns Vogel, als er endlich wieder seine Flügel bewegen durfte, und einen steilen Flug in den Himmel Silbermonds machte. Er hörte, wie Kämpfer das Quartier betraten, und ihren Tagesgeschäften nachgingen, unwissend, dass ihr Kommandant oben auf dem Bett lag.

Solean spürte, wie der Alkohol in seinem Körper seine Wirkung tat. Selten musste Solean seinem Körper Energie zuführen, die nekrotische Energie, die seinen Körper am Leben hielt, war sehr ausdauernd. Und oft zog er unbemerkt Energie aus der Umgebung.
Es war kein Wunder, warum sich Lebende von Todesrittern so abgestossen fühlen musste. Er hatte es unter Kontrolle, doch einige seiner ehemaligen Kampfgefährten zogen dem Boden Energie ab, wo sie standen, und liessen nur dürres, abgestorbenes Gras zurück. Auf diesem Boden wuchs einige Wochen nichts mehr.

Manchmal brauchte er jedoch Energie. Und er hatte herausgefunden, dass stark konzentrierter Alkohol die beste Möglichkeit war, möglichst viel davon schnell zuzuführen. Ob er betrunken wurde? Er wusste es nicht genau. Er fühlte nur, wie ihn die Energie durchfloss. Er schmeckte den Alkohol nicht, aber laut Berichten war er sehr stark und ätzend. Aber das war unwichtig.. er spürte jede Zelle in seinem Körper, und er fühlte ein Stück Lebendigkeit wie früher.
Jemand hatte ihm einmal gesagt, er wäre umgänglicher, wenn er Alkohol getrunken habe. Solean schätzte, er könnte sich durchaus betrinken, wenn er wollte, aber wozu?

Solean richtete sich möglichst geräuschlos auf, und verzog dann das Gesicht. Schmerz durchzuckte seinen Körper. Sie stammten von den gebrochenen Rippen und der Quetschung, die durch den Huftritt entstanden war. Langsam zog er sein Hemd hoch, und fasste sich an die Seite, um kurz darauf einen Fluch zu unterdrücken.
Die helle, etwas bläuliche Haut war aufgerissen. Sein dunkles, zähflüssiges Blut bedeckte die Wunde und war bereits verkrustet, Teile davon klebten am Hemd. Die ganze Haut war schwärzlich-blau verfärbt und Solean wusste, hätte er es riechen können, hätte er den leichten Duft von Verwesung gespürt, der ihn umgab. Nichtsdestotrotz hatte die Salbe des Tauren gewirkt. Wenn auch nur ansatzweise, aber dort, wo die Salbe verschmiert worden war, fing die Haut bereits an, sich zu regenerieren. Und das durchaus schneller als normal.
„Licht tötet mich.. Aber die Natur selbst nimmt sich meiner an? Seltsam“, murmelte er, und lies das Hemd wieder fallen, legte sich zurück und starrte an die Decke des Himmelbetts. Wenigstens musste die Salbe, die sicherlich nach irgendwelchen Kräutern roch, andere Gerüche überdecken. So gut Solean hören konnte, so schlecht funktionierte sein Geruchs und Geschmackssinn. Was hätten diese Sinne ihm auch im Kampf geholfen. Nur diejenigen Sinne wurden verstärkt, die im Kampf nützlich waren. Alle andern Körperfunktionen waren wie tot. Und würden es vermutlich immer sein.

Er fluchte erneut. Wenn Avaleth doch nur hier wäre. Sie hatte es hervorragend verstanden, ihn zu heilen. „Dreckige Verräterin“, murmelte er , und liess sich wieder nach hinten sinken.

Doch dann überzog ein Lächeln seine Lippen, als er sich genüsslich ausmalte, wie er Avaleth ebenso quälen würde, wie den Tauren gestern. Es überspielte die Schmerzen.

Bereits der erste Gedankenfrost hatte ihn sehr viel Kraft gekostet, aber er wusste, es war die einfachste Methode, bei einem so einfachen Gemüt wie das eines Taurens, um aus dem höllischen Klammergriff zu entkommen, der sich um seinen Hals gelegt hatte.
Zum Glück musste er nicht zwangsläufig atmen.
Er starrte dem Tauren direkt in die Augen, und er wusste, dieser würde unendliche Schmerzen erleiden.
Nur wenige Sekunden später löste sich der Klammergriff, und Solean hatte wieder Boden unter den Füssen. Der Taure wimmerte kurz und fasste sich an den Kopf, aber Solean erlaubte es ihm nicht, den Kopf abzuwenden.
„Wenn du uns nun folgst, und gehorsam bist, dann hören die Schmerzen auf. Verstanden?“
Als der Tauren nicht sofort antwortet, aktivierte Solean eine Rune an seiner Rüstung, und schickte eine noch stärkere Welle Schmerz in den Körper des Tauren. Mittlerweile musste es sich so anfühlen ,als würde sein Gehirn gefrostet werden.
„VERSTANDEN?“, brüllte er, mit letzter Kraft.
Der Taure nickte nur. Solean wandte sich sofort ab, um die mentale Barriere zu durchbrechen. Er taumelte einen kurzen Moment, fand dann aber wieder sicheren Halt, und lief zielstrebig auf den Zeppelinturm zu.

Der Tauren folgte artig, aber nicht lange. Bereits in Donnerfels versuchte er wieder, aufzumucken. Er stiess Norali erneut, und Solean hörte, wie dessen Rippen mit einem üblen Geräusch brachen. Solean hatte ein gutes Gehör.

Der Taren versuchte zu flüchten, und hielt plötzlich inne. Solean hatte sich mit zwei raschen schritten vor ihn gestellt, und der kurze Blickkontakt hatte gereicht, um den Tauren zum Stehen zu zwingen. Er schickte eine kurze Schmerzwelle durch den Tauren, und liess sie verbebnen. Zu mehr hatte er keine Kraft mehr
Als er dann leise anfing zu sprechen, war seine Stimme ruhig und beherrscht, ein Vorbote der Gefahr, die von Solean ausgehen konnte, wenn er es wollte.

„Willst du schmerzen? Willst du es?“, sagte er leise, nur für den Tauren hörbar, und trat näher. „Ich kann dich solange quälen, bis dir diene Augen platzen.. Ich kann dich solange quälen, bis du winselst.. Und es wird nicht aufhören. Ich werde dich nicht töten.. oh nein.. Du wirst den Tod herbeisehnen.“ Solean verzog seine Lippen zu einem irren Grinsen, und schickte erneut einen Schmerzstoss durch den Tauren. Er hob leicht die Hand.
„Fliehe.. du NARR! Die Klippe .. Sie ist so verführerisch.. nicht?“, er deutete mit einem Kopfnicken auf die Klippe hinter sich.
Norali hatte sich aufgerappelt, und umkreiste den Tauren. Solean wusste nicht, ob Norali begriff, welche Macht er anwendete, aber er schien instinktiv zu begreifen.
„Es kann sofort aufhören“, flüsterte Solean, und er legte einen verführerischen Unterton in seine Stimme. „Lauf“, höhnte auch Norali. „Stoss mich beiseite, und lauf!“
Als er die Hand noch ein Stückchen hob, brüllte der Tauren auf und holte mit einer seiner Wuchtigen Pranke aus zum Schlag. Solean hatte keine Kraft mehr, dem Schlag auszuweichen und wurde mit voller Wucht getroffen, strauchelte und fiel zu Boden.
Der Taure trat mit einem Huf nach ihm, und Solean spürte, wie sich der kalte Stahl seiner Rüstung in seine Haut und sein Fleisch grub. Er stöhnte nur kurz auf. In den Augenwinkeln sah er, wie der Tauren die Klippe herunterstürzte.. Und dann fiel er in Ohnmacht.


Solean grinste nur bei dem Gedanken daran.
Dann schloss er wieder die Augen, und liess den Alkohol in Kombination mit der Selbstregeneration der Unheiligen nekrotischen Energien seine Wirkung tun.
 
Whaaa ein todesritter :O
Die Inquisition der Allianz wird ihn mit dem heiligem Licht richten :D
 
Ja, ein Todesritter. Er führt die derzeit grösste Einheit des Sindoreiischen Militärs, die Fera Belore.
Und eigentlich gehört er zu den "guten". Aber.. der tauren hat eine Elfe umgebracht. DA ist schluss mit lustig. *kicher*
Und es weiss ja auch niemand, dass er ihn gezwungen hat, runterzuspringen. Für die Wachen sahs so aus, als wolle er den Tauren bloss zum Mitkommen zwingen.
 
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