WoW und insbesondere das Addon Cata ist eindeutig auf den Endcontent - also das Raiden ausgelegt.
Natürlich ist das Cata-Addon noch nicht "komplett". Neue Inhalte wie Raids, Instanzen und mehr werden per Patches nachgeschoben werden.
Viele Spieler wollen halt nicht lange leveln und endlos Questen gehen, sondern möglichst viel Raiden, was der Schwerpunkt dieses Addons ist.
Und genau da ist ja der Hund begraben - Blizzard hat für die Strategie, dem Mimimi der Community in WotLK nachzugeben und einen Raidcontent "für jedermann" zu schaffen, viel Kritik einstecken müssen. Das sollte sich mit Cataclysm ändern, nicht mehr die Raids sollten "das tägliche Brot" sein, sondern die Heroics. Dementsprechend wurden die Anforderungen ein klein wenig angeschraubt (leider viel zu wenig), um sich erfolgreich in den Instanzen beweisen zu können.
Was ist daraus geworden? Leider wieder ein Eigentor seitens Blizzard. Die Instanzen waren nur zu Anfang mit 329er Equipment anspruchsvoll, es gab ein RIESEN Geheule in den Foren wie schwer doch alles sei und was Blizz sich wohl dabei gedacht hätte. Wie kann man auch nur von den Spielern erwarten, längst vergessene (oder nie erlernte) Fähigkeiten wie Movement, Crowdcontrol oder sinnvollen Manaverbrauch zu erwarten...?! Das ist eben die WotLK-Generation die einen Addoncontent kennen lernte, bei dem die Aufmerksamkeitsspanne eines Knäckebrots im Raid ausreichte um 20k dps bei Boss xy zu fahren.
Das Problem bei der Sache: Blizzard blieb nicht hart und sagte "hey, wenn ihr raiden wollt, dann tut gefälligst was dafür!". Nein nein, was folgte war klar - runternerfen bis es wieder zum Einheitsbrei verkommt, damit sich auch bloß jeder wieder so schnell wie möglich fürs Instanzenfarmen (Tapferkeitspunkte für die HC Daily) violettes Equipment um den Hals hängen kann, dann gehts ab in den ersten Raid. Klasse, wieder genau das in kürzester Zeit übersprungen, was Blizzard als "überarbeitetes Gameplay" angekündigt hatte. Und viel schlimmer noch: mit den ersten Raidepics steigen die Werte der Spieler natürlich weiter an und die Instanzen werden noch einfacher als sie jetzt schon sind. Wir (= unsere Gildies, die möglichst versuchen die Instanzen gildenintern zu bestreiten) bemerken jetzt schon wieder den Rückfall in den alten Trott in Bezug auf Movement & CC, wenn wir Randoms dabei haben. Es hat sich quasi nichts geändert.
Aber back to topic:
In Nordend war das immer noch etwas anders mEn. Dort gab es eben mehr Questgebiete und daraus resultierend mehr Quests insgesamt und außerdem ging es ganz klar um Arthas, wie er sich geändert hat und was er böses getan hat bishin zu seinem Untergang.
Kontextbezogen habe ich hier Tiefenheim wieder "repariert" und die Naga sowie Ragnaros gestoppt. Der Rest war einfach nur ein ablaufen von Gebieten.
Todesschwinge ist aufgetaucht und seitdem hat man nicht mehr so viel davon gehört.
Sicherlich gab es in Nordend mehr Questgebiete und dementsprechend mehr Questsin absoluter Zahl, im Schnitt pro Zone gibt es allerdings in Cata mehr Quests. Vielleicht hätte aber ein weiteres Gebiet trotzdem nicht so schlecht getan, wie ich finde.
Was das "Ablaufen von Gebieten" angeht, kann ich dir leider überhaupt nicht zustimmen. Ich bin sonst ein absoluter Questmuffel, das habe ich vor allem in Nordend gemerkt. Ich habe "nur" zwei Charaktere in den zwei Jahren auf 80 bekommen und zwei andere sind unterwegs irgendwo auf der Karte "verreckt", weil Nordend so unglaublich langweilig war. Und Cata ist das komplette Gegenteil: ich habe bisher noch nie so viel Spaß beim Questen gehabt, ich habe mit meinem Main - obwohl der schon 85 war - den Rest weiter gequestet. Es steckt viel Story drin, aber eben nicht zu viel. In Nordend ist man quasi jeden verfluchten Tag über Arthas gestolpert, es war zum kotzen! Als man ihn dann als ultimativen Endgegner vor sich stehen hatte, war es nichts Grandioses mehr sondern einfach nur ein "aha, toll.... next". Ich bin froh dass man Todesschwinge nicht permanent zu Gesicht bekommt, das sorgt einfach dafür dass die Spannung in der Story aufrecht erhalten bleibt.
Weiter gab es durchaus noch mehr in Nordend zu entdecken. Es war nicht nur ein eigener Kontinent mit der Arthasstory und dem Sturm auf ICC, sondern es gab das Argentumturnier, welches zumindest ich auch über längere Zeit gespielt habe, sowie viele viele Tagesquests völlig unterschiedlicher Natur und viele Fraktionen, die man hochbringen konnte/sollte.
Das Argentumturnier und generell der komplette Tier9-Bereich war eine absolute Frechheit für jeden Spieler. Eine dahin gerotzte Raidinstanz, die mit einer eingespielten Gruppe in unter 30min zu bewältigen war, von der 5Mann-Instanz spreche ich erst gar nicht^^ Eine große Anzahl an Dailies die nichts anderes waren als Beschäftigungstherapie und Goldauffüllstation für die nach Epics gaffende Community. Und apropos Epics: der Umstand, dass man mit Marken sofort T9-Equipment abstauben durfte und Blizzard sich selbst damit den (eigentlich richtig tollen) Ulduar-Content versaut hat, sei nur am Rande erwähnt.
Was die Fraktionen angeht, sind nur die Fraktionen weiter geführt worden die die versch. Kopf- und Schulter-Verzauberungen enthalten. Da hätten zumindest eine oder zwei zusätzliche wie z.b. die Kalu´ak oder die Sholazarfraktionen als Beschäftigung gut getan.
Auch die immer wieder angesprochene Geschichte mit dem schnellen leveln fand ich recht nervig, da man Charaktere vllt. angespielt hat in einigen Gebieten, aber schon vor Vollendung bequem 85 war. In Nordend haben wir noch alle zusammen gequestet mit 4 bzw. 5 Mann und rund 4 Wochen zusammen gebraucht, bis wir 80 wurden, hier waren wir nach 1 Woche durch, z.T. einzelnd, einfach weil nirgends mal Hilfe gebraucht wurde.
Da gabs kein Drakkuru oder 3-5 Spielerquests (Gruppenquests).
Ich meine, das Questen ist für jeden Ansichssache. Ich queste dann wenn ich meine Ruhe im Spiel haben will, d.h. die aktuelle Version mit reinem Solospielen ist genau das was ich mir vorstelle. Aufgrund der Unmengen an Storyentwicklungen, Phasings und Zwischensequenzen will ich das einfach richtig mitbekommen und nicht wie in Nordend einfach "durchbrezeln" weil meine Gruppenmitglieder möglichst schnell leveln wollen. Und allein wie viele Ostereier und sonstige Gags und Wortspiele im Spiel implementiert wurden, ist einfach nur gut gelungen. Ich kann mich nicht ansatzweise daran erinnern, in Nordend so oft beim Spielen über bestimmte Szenen geschmunzelt oder wirklich gelacht zu habenwie ich es jetzt in Cataclysm getan habe.
So, sorry für den "Wall of Text"