Von Daimonen und anderen Dingen

Puabi

Rare-Mob
Mitglied seit
29.01.2008
Beiträge
201
Reaktionspunkte
0
Kommentare
223
Buffs erhalten
2
Und wieder einmal öffne ich die Türen meiner Bibliothek und stelle euch ein Buch vor.
Es handelt sich um DER FÜNFTE STEIN, einer Daimonen-Trilogie der Schriftstellerin MICHA PANSI. Wie sicher schon richtig erkannt, besteht "Der fünfte Stein" aus drei Büchern, nämlich "Das Buch der Schlüssel", "Das Buch der Tore" und "Das Buch der Pfade".

Die Autorin
Micha Pansi, 1964 in Österreich geboren, wuchs in der Schweiz und in Österreich auf. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit ist sie als Malerin und Musikerin tätig und arbeitet als Kulturredakteurin bei einer Wochenzeitung. Die Autorin lebt in Zürich.

1. BAND: DAS BUCH DER SCHLÜSSEL
Der Frühling naht und mit ihm halten Furcht und Verzweiflung Einzug. Eine unheilbare Seuche, das Weiße Fieber, wütet im Reich von Dahl, das seine Opfer in lebende Tote verwandelt. In der von Flüchtlingen überfüllten Stadt Riem unterrichtet der Daimon Lutzold seinen Schüler Xander im Umgang mit Geistern und in allen anderen Künsten, die ein Daimon beherrschen muss. Durch Lutzold erfährt Xander von den fünf Schlüsseln, magische Talismane, die der Legende nach den Schrein der Wahrheit erschließen. Mit Schrecken stellt Xander fest, dass die Jagd nach dem Schlüsseln schon lange begonnen hat. Im Hintergrund zieht der unberechenbare Schaaraoch die Fäden, König des Landes Kelrun, den Lutzold besser kennt, als ihm lieb ist...

Meinung
In diesem ersten Buch werden dem Leser die einzelnen Personen der Geschichte vorgestellt, wobei man aber sagen muss, dass man die tiefer gehenden Hintergrundgeschichten erst im weiteren Laufe der Trilogie richtig kennen lernt und auch einzelne Verknüpfungen zwischen den Charakteren erkennt. Ich habe die drei Bände der Trilogie als einzelne Taschenbücher erhalten, wobei "Das Buch der Schlüssel" 15 Kapitel umfasst. Jedes Kapitel entführt den Leser mehr in die Geschichte ein, dabei unterliegt er jedoch oftmals krassen Ortswechseln, die jedoch in keiner Weise verwirrend wirken.

Wann der erste Band spielt, bleibt erstmal im Verborgenen, die Zeitrechnung geht von "nach Anno Domini" auf, was in den zahlreichen Zitaten aus zeitgenössischen Schriften erkennbar wird, die jedes Kapitel einleiten. Jedoch lassen zahlreiche geographische Beschreibungen die Vermutung zu, dass nicht nur das erste Buch, sondern die ganze Trilogie zeitlich nach der uns bekannten Zeit angesiedelt sind, was besonders in den weiteren Büchern klar wird.

Meiner Meinung nach ist "Das Buch der Schlüssel" vom ersten bis zum letzten Kapitel an spannend, man versinkt in der Handlung und wird auch oftmals zu nachdenklichen Überlegungen veranlasst. Ich für meinen Teil habe jede Zeile verschlungen und mit den einzelnen Charakteren mit gelitten, habe mich mit ihnen gefreut und auch teilweise getrauert. Gerade zum Ende hin wird es richtig spannend, zumal eine der Hauptfiguren plötzlich verschwindet und keiner weiß, was mit ihr geschehen ist. Dies wird auch nicht weiter aufgeschlüsselt, daher war ich begierig darauf zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht und habe mir direkt den zweiten Band zur Brust genommen.

2. BAND: DAS BUCH DER TORE
Nach König Schaaraochs vermeintlichem Tod stiehlt seine rechte Hand, die Daimonin Akara, die fünf Schlüssel und flieht aus Kelrun in den uneinnehmbaren Tempel von Bengzar. Trotz aller Warnungen treten die Schicksalsgefährten Xander, Wolf, Doran und Skarg die gefahrvolle Reise in den Süden Dahls an, um die Schlüssel zurückzuerobern. Währenddessen bleibt der schwerverletzte Lutzold in Kelrun zurück. Verzweifelt versucht er, Xanders Bruder, den Söldner Haldur, aufzuspüren, der im Reich der Geister verschollen ist.

Meinung
Wieder erwarten den Leser 15 Kapitel in der Taschenbuch-Ausgabe. Die Geschichte knüpft dabei fast nahtlos an die Geschehnisse im ersten Buch an, wodurch man direkt wieder gut auf- bzw. eingefangen wird. Meiner Meinung nach erfährt man gerade in diesem Teil sehr viel über die Kunst der Daimonologie, aber auch über die Zeit, in der die Geschichte des fünften Steins spielt. Zusammen mit den Charakteren durchreist man verschiedene Reiche und erfährt noch mehr über die Hintergründe der "Helden" und des Weißen Fiebers.

Es gibt viele spannende Augenblicke, ob nun in der realen Welt oder in der Welt der Geister, die dem Leser in eindrucksvoller und interessanter Weise näher gebracht wird. Der ehemalige Schüler Xander wird immer mehr zum Daimon und entdeckt seine Fähigkeiten, sein ehemaliger Meister Lutzold wird mehr zum Freund als Lehrer. Neben den bereits bekannten Figuren stoßen neue hinzu, die, jeder für sich, eine entscheidende Rolle spielen. Man wird quasi in das Geschehen hineingezogen, so erging es mir jedenfalls, und macht sich so seine eigenen Gedanken über die Geschehnisse und das, was noch kommen wird. Viele Fragen werden beantwortet, für die einige neue aufgeworfen werden. Ich habe den zweiten Band geradezu verschlungen und mir nach diesem auch direkt den dritten Band gegriffen, um meine Neugier zu befriedigen.

3. BAND: DAS BUCH DER PFADE
An einem Ort, der ihm ebenso vertraut wie fremd ist, erlangt der Söldner Haldur sein Bewusstsein zurück. Auf unbekannten Pfaden ist er nach Ereat gelangt, der Stadt der Priesterinnen, denen er einst als Krieger gedient hat. Die Priesterinnen haben eine besondere Aufgabe für ihn vorgesehen, doch Haldur weigert sich, die ihm zugedachte Rolle zu übernehmen. Gemeinsam mit seiner ehemaligen Vorgesetzten, der Kriegerin Reneda, macht Haldur sich zurück auf den Weg nach Kelrun. Dort schmiedet der verschwundene König Schaaraoch seine eigenen Pläne, um sich aus dem Dunkel zu neuem Glanz zu erheben.

Meinung
Wiederum ist das Taschenbuch in 15 Kapitel unterteilt, die den Leser wieder in eine geheimnisvolle, aber auch schon bekannte Welt entführen. Ich finde, dass man gerade in diesem Teil exaktere Einschätzungen machen kann, die die Zeit betreffen, in der die Trilogie spielt. Grund dazu geben die Beschreibungen der Schauplätze, die teilweise doch recht stark an unterirdische Bunkeranlagen erinnern. Auch die Zitate, die als Einleitung der einzelnen Kapitel dienen, lassen darauf schließen, dass die Trilogie weit nach unserer Zeit spielt. Eines dieser Zitate lautet z.B.:
Lavatory
Schriftzeichen auf Stahltür, gef. in Jodburg
Ausgrabungen 2156-2159 n.A.D.
vermutlich religiösen Ursprungs....


Der dritte Teil ist zwar teilweise so spannend wie seine Vorgänger, andererseits hat er z.T. recht langatmige Abschnitte, denen die Spannung etwas fehlt. Teilweise könnte man den Eindruck gewinnen, als ob die Autorin letztendlich zum Ende kommen wollte und ihr etwas die Ideen ausgingen. Nichtsdestotrotz wird man von der Geschichte gefesselt und zieht weiterhin seine eigenen Schlüsse, bzw. entwickelt seine eigenen Theorien. Es gibt überraschende Wendungen und ein offenes Ende, welches durchaus annehmen lässt, dass die Trilogie vielleicht irgendwann fortgesetzt wird. Gewiss, eine Trilogie hat nur drei Teile, aber jeder, der das Ende liest, wird eventuell meine Meinung teilen. Genauer kann und will ich gar nicht darauf eingehen, würde ich doch allen, die die Geschichte des fünften Steins lesen wollen, die Spannung nehmen.

Ich hoffe, dass ich in meinem Bericht nicht zu viel verraten, aber dennoch die Informationen vermittelt habe, die euch eventuell dazu veranlassen, euch die Daimonen-Trilogie zuzulegen. Spart also nicht mit Kommentaren, in der ihr eure Meinung darlegt. Ich bin auf alles gefasst und freue mich drauf.
smile.png

Eure Dani


Info-Ecke
Ich habe die Trilogie "Der fünfte Stein" aus dem Bertelsmann-Verlag, in Form von drei Taschenbüchern. Auf der Rückseite jeden Taschenbuchs steht natürlich eine Nummer:
Band 1: 15962 4 (1)
Band 2: 15962 4 (2)
Band 3: 15962 4 (3)

Bei Amazon.de sind folgende Informationen verfügbar:
# Broschiert: 910 Seiten
# Verlag: Heyne; Auflage: 1 (Juli 2003)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3453870123
# ISBN-13: 978-3453870123


Dieser Blog wurde bereits in ähnlicher Form bei Ciao.de unter dem Nicknamen Knusperratte veröffentlicht.
 
Zurück