Mal von dem Vergleich abgesehen (Leute nehmen so was immer zu genau) hast du im Prinzip aber Recht. Das aktuelle WoW konzentriert sich zu sehr auf deine genannten Hauptelemente wie Raids, Dailies und BG/Arena PvP.
Nun hast du aber zweifelhafte Dinge genannt, die alle schon mal erhalten waren und teils zurecht abgeschafft wurden.
Reisen:
Schwierig. Klar nimmt die momentane Anpassung (Massenport, Portale ohne Magier, Port Items (Wappenrock, Umhang)) etwas vom Spielgefuehl der offenen Welt, aber wer damals zu Classiczeiten 40er geraidet hat, weiss wie nervig das sein kann. Da man den Char teilweise noch steuern musste (zum Schiff laufen, zum Greifen laufen, zur Ini laufen) konnte man auch in der Zeit nicht afk gehen. Mit Lvl 34 von IF nach Menethil zu laufen um nach Darnassus zu gelangen um von dortaus 30 mins (ich denke die Schaetzung passt) nach Desolace zu LAUFEN, mag evtl beim ersten Char aufregend sein, aber spaetestens beim 2. Twink ist es nur noch nervig. Hier wird es def. 90% Leute geben, die die alten Zeiten NICHT vermissen.
Waffen skillen
Fand ich mehr als sinnlos und nervig. Seh hier keinen positiven Aspekt.
Begleiter leveln
Das fand ich RP - technisch super, jedoch ging es auf Kosten der Gruppe. Man hat sich naemlich in ne Dungeon Grp eingeschlichen, sein Lvl 40 Pet auf passiv gestellt und es dort leechen lassen (auf Kosten von ~10% oder mehr Dmg je nach Spec). Auch das "Neue Skills besorgen" in dem man andere hoeherlevelige Pets tamte um es dann seinem Hauptpet beizubringen war anfangs noch interessant, war aber erstens sehr komplex (ich bezweifel, dass dies mehr als 20% der damaligen Spieler wussten/gemacht haben) und aufgrund der kaum vorhandenen Stallplaetze damals fast unmoeglich.
Ueber die Abschaffung von Unterschieden innerhalb der selben Rasse (1.0 Speed Broken Tooth) laesst sich aber sicherlich streiten.
Zugangsquests
Ich finde, man sollte das so abaendern, dass man mindestens ein mal pro Account saemtliche Zugangsreihen erledigen sollte. So bliebe Twinks dies erspart. Das Problem ist hier jedoch, dass Nachzuegler es schwer haben werden Gruppen zu finden. zB HDZ 1 damals war mit 66 ziemlich schwer, mit 70 wollte dort aber keiner mehr freiwillig rein. Ich koennte nachvollziehen, wenn diese dann frustriert waeren und somit das WoW Abo abbrechen wuerden. Ein Kompromiss waere es hier Zugangsquest nach dem jeweiligen Contentpatch (z.b 4.2 nach 4.1) zwar im Spiel zu behalten, sie jedoch nicht mehr fuer den Zugang zum aelteren Content erforderlich sind.
Klassenquests
Hunterepic q. Nuff said. Definitiv dafuer.
Regeneration
Nö, find ich gut so wie es ist. Wer einmal einen Shadow vor Wotl gespielt hat, weiss wie nervig so was sein kann. Gerade so ein Leechmanagement wie beim Hexer oder Schurken macht doch Spass. Wenn mans macht und darin gut ist, braucht man nicht reggen, wenn man zu doof ist, muss mans doch machen. Skill und Kenntnisse werden supportet.
Portale lernen
Ja, fand ich damals sinnvoll. Hab ich aber nicht mitgekriegt, dass das mittlerweile so ist.
Gleiches gilt fuer das Schloesserknacken. Damals hat man sich das TG verdient. Heute kriegt mans ja allein durch das normale Leveln hinterhergeschmissen. Besondere und nicht spielentscheidene Faehigkeiten sollte man sich erarbeiten. (zB "Schweinen") Hier find ich die Vereinfachung unangebracht.
Viele verstehen den Eingangspost gar nicht. Es ist eines von vielen Symptomen einer Beschleunigungsgesellschaft. Dazu kommt die große Spannen des Alters der Spieler. Kaum ein Argument verlässt die Utopie von Zeit. Viele glauben man kann Zeit verlieren, Zeit sparen, Zeit gewinnen usw. Und in diesem Glauben wird jegliche Idee an Entschleunigung als Zeitverlust empfunden.
Nur man kann keine Zeit verlieren. Dieses subjektive und falsche Wahrnehmung hat ihren Ursprung im fehlenden Ordnen von Dingen und Zuständen. Der Verlust sich auf das Wesentliche zu konzentrieren um es in einer Zeitspanne t zu ordnen um soviel wie möglich Unwesentliches bewusst, in dieser Zeitspanne, zu erleben.
Naja, es geht ja um die Intensität und Intensivität, wie man die Zeit verbringt. Und diese ist bei Sachen wie Waffenskillen nun mal unglaublich gering bzw nicht vorhanden (Autoattack bei den ehemals unkaputtbaren Mobs in den Verwuesteten Landen waehrend man afk war und alle 1 bis 10 mins den Kampf resettete (je nach Klasse)). Man muss hier als Spieleentwickler schon gut waehlen, wie weit man gehen kann um so was wie RP Flair zu kreieren.. Entwickelt sich fehlende Intensität naemlich in so was wie Apathie und schlussendlich zu Frust, erreicht man hier das Gegenteil.
Aber es ist eh muehseelig ueber ein so altes Spiel zu diskutieren. Gravierende Aenderungen und Einschnitte hat es seit dem 1. Addon (Flugmount) nicht mehr gegeben und das Grundkonzept wird auch nicht mehr verworfen. Ansaetze wie "Fahrzeuge" hat es zwar gegeben, aber hier wurde auch viel Potential verschenkt. WoW wird momentan auf einem Level gehalten, so dass potentielle Frustfaktoren reduziert werden, was natuerlich auf die Spielzeit und auf Kosten des Spielflairs geht. Bestätigt wird das wieder durch den kommenden Nerf VOR dem neuen Contentpatch, welcher zB wieder das Gluecksgefuehl reduziert, wenn man denn nun jetzt erst einen neuen Boss erledigt.
Naja, man wird sehen wie lange so ein Kompromiss noch gehalten werden kann. Zumindest bei uns ist die Gildenaktivität ausserhalb der Raidzeiten so ziemlich bei 0 bis 10%, wobei das nicht an den "Nerfs" liegt sondern am Alter von Wow.