Wo meine Zeit hingeht.

Khanor

Dungeon-Boss
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Irgendwo sitz das kleine Teufelchen und es ginge mir weit besser, wenn ich wüsste in welchem Detail.

Freitag, 1. und 2. Block, Tragwerkslehre; ein Fach, auf das ich mich eigentlich gefreut habe. Klar, ich überhöre die Stimmen nicht, die schon mehrfach verlauten ließen, dass wir uns dort ranhalten müssen, da es wirklich knackig wird. Im Grunde habe ich durch das Unterrichtsfach Mechanik im letzten Jahr aber einen gehörigen Vorteil, denn die meisten Dinge, die wir in den nächsten zwei bis drei Monaten durchnehmen werden sind mir von dort aus bekannt.

Die Bewertung läuft anhand einer Klausur am Ende des Semesters ab und es wird eine Qualifikation dazu benötigt. Die Qualifikationen heißen bei uns "PVL" (Prüfungsvorleistung) und werden an fünf Hausaufgaben erbracht. Hierbei zählt allerdings nicht, wie wir sie schaffen, sondern schlichtweg dass wir sie schaffen.

Die Aufgaben sind auf der internen Seite des Fachbereichs herunterzuladen, zu berechnen und die Ergebnisse anschließend dort unter Angabe der Matrikelnummer einzugeben.

Kleines Schmankerl (was Abschreiben nahezu unmöglich macht): Einige der gegebenen Werte sind um Zahlen zu erweitern, die man der eigenen Matrikelnummer entnehmen muss.

So dachte ich mir am Wochenende ich könnte einmal reinschauen und dachte mir auch ich könnte bereits mit der ersten Aufgabe beginnen um das nicht zu lang vor mir herzuschieben, besonders da ich ja jetzt noch das ein oder andere meines Wissens nutzen kann. Klausurergebnis letztes Jahr: 100 %.

So begab ich mich ans Werk, der erste Versuch schlug leider fehl, weil ich bei einem Winkel vergessen hatte mein Nümmerchen zu addieren. Nach der Behebung dieses Fehlers, zack, war das erste von sieben Ergebnissen in der Aufgabe korrekt.

Frisch gestärkt ans Werk.

Motivation pur, wenns läuft machts Spaß.

Nachdem ich die Aufgabe durchgearbeitet hatte hoffte ich auf ein ähnliches Wunder. Antwort der Software:

Das Ergebnis von S1 ist leider falsch.
Das Ergebnis von S2 ist leider falsch.
Das Ergebnis von Av ist leider falsch.
Das Ergebnis von Ah ist leider falsch.
Das Ergebnis von Mast ist leider falsch.
Das Ergebnis von Seil ist leider falsch.

Leider sind einige deiner Ergebnisse nicht korrekt.
Da musst du wohl nochmal ran.
Lass dich nicht entmutigen.


Nochmal ab dem ersten richtigen Ergebnis.

Hm... Winkel... Komme wieder auf das Ergebnis.

Folgewinkel... hm... Komme wieder auf das Ergebnis.

Hier probiert, da versucht... hm... Komme wieder auf die Ergebnisse.

Wo sitzt er, der kleine Tausendsasser, der mir meint hier einen Streich zu spielen?

Das ärgerliche bei solchen Aufgaben ist einfach, dass man sich mit jedem mal, dass man falsch rechnet immer mehr auf die Richtigkeit seiner falschen Ergebnisse versteift. Vielleicht geht das auch nur mir so, wer weiß.

Kleine Gemeinheit der Software: es ist nötig, dass wir mit vier Nachkommastellen rechnen um die Individualität der Ergebnisse weitestgehend sicherzustellen, zur Eingabe in die Software reichen allerdings zwei Stellen nach dem Komma aus.

Wie rundet die Software?

Liegt einfach dort das Problem?

Hat sie bei den Zwischenergebnissen anders gerundet als ich?

Der Selbstversuch mit einer anderen Rundung bringt mich allerdings noch immer auf ein falsches bzw. teilweise annähernd identisches Ergebnis. Daran kann es also nicht liegen.

Ich will nicht behaupten demotiviert zu sein, ich bin nur ein wenig... verwirrt. Ich ruhe mich bestimmt nicht aus meinen 100 % von letztem November aus, allerdings sehe ich den Fehler einfach nicht. Es gibt mehrere Lösungswege in der Mechanik, zumindest meistens. Hin und wieder kann es dabei vorkommen, dass die Ergebnisse sich dabei minimal unterscheiden (zumindest war das bei unserem (inkomepetenten) Lehrer der Fall).

Liegt da der Hase im Pfeffer?

Man weiß es nicht, das werd ich in den nächsten Wochen noch herausfinden müssen.

Montag, 3. Block, Baukonstruktion Übung; ein Fach das spannend werden könnte.

Aufgabe:
Die Grundstücke in Ballungsräumen werden immer rarer und teurer. Das Reihenhaus nimmt mittlerweile ein großes Feld im Bereich der klassischen Einfamilienwohnhäuser ein. Die Hausbreiten werden immer geringer.

Planen Sie ein Reihenhaus mit einer maximalen Breite von 5,00 m inkl. der erforderlichen Umfassungswände. Die Reihenhäuser haben einen Abstand zur erschließenden Straße von 5,00 m. Die maximale Länge des Reihenhauses ist 12,50 m. Die Grundstücksgröße ist 5,00 m x 40,00 m.

Das zu planende Haus soll Ihren Vorstellungen vom zukünftigen Wohnen entsprechen. Das Gebäude hat insgesamt 3 Geschosse: Kellergeschoss, Erdgeschoss und Obergeschoss / Dachgeschoss.


GENIAL!

Ich find es wirklich eine sehr schicke Idee uns gleich an etwas "praktisches" ranzusetzen. Nicht nur Theorie und pauken, sondern wirklich Gedanken machen und anhand dieses Beispiel dann auch Theorie zu erfahren, zu sehen, zu verstehen und zu berücksichtigen.

Am 19.11. ist Abgabe des Grundrisses im Maßstab 1:100, zum 17.12. ist ein Modell im gleichen Maßstab zu erstellen und zum 21.01. wird ein Ausführungsplan der Geschosse im Maßstab 1:50 fällig (da sieht man dann auch wirklich was, also Wände, Mauerstärken etc.).

Auf dem Heimweg hab ich schon den einen oder anderen Gedanken geschoben welche Räume ich für nötig halte, in welchem Geschoss diese sein sollen und welche Größe mir so vorschwebt.

Zukunftsorientiert, also auch den künftigen Bedürfnissen angepasst, sei es in Bezug auf Energiekosten oder auch einfach bei der Ausrichtung der Haushalte. Statistisch ist belegt, dass die Einpersonenhaushalte in den letzten 20 Jahren enorm gestiegen sind, das muss ich auch berücksichtigen. Klar kann ich das Häuschen für eine Familie mit ein bis zwei Kindern planen, sollte jedoch ein Single dort einziehen, nur mal hypothetisch gedacht, kann er sicherlich nichts mit einer 10+ m² Küche anfangen, das wäre eher "Hausfrauenbedarf" (oder Hausmännerbedarf, auch der Trend entwickelt sich ja manchmal).

Es macht auch keinen Sinn das Gäste-WC nach außen zu setzen und mit einem großen Fenster zu versehen, dafür die Küche an eine der Innenwände zu setzen. Schließlich braucht man in der Küche besseres Licht. Die Treppe an die Außenwand wäre auch eher Verschwendung.

Grundlegende Problematik also: Den raren Platz an den Außenwänden gut nutzen.

5 Meter sind nicht viel. Ein so schmales Haus, meine Güte... Nach den ersten Überlegungen auf Papier sah die Problematik dann aber auch gleich weiteres vor: 12,5 Meter Länge ist eine nette Sache, allerdings fällt hier dann wieder viel unbeleuchteter Raum an, fernab von Fenstern, ggf. durch Wände abgetrennt.

Wie also nutzen?

Das wird interessant, ich freu mich wirklich drauf. Klar, mit Problemchen behaftet für jemanden, der sich nur an dem orientiert was er so kennt, ich sehe es allerdings als Chance. Ich kann mit solchen Aufgaben nur wachsen. Ein wenig den Geist erweitern, weiter denken als der eigene Tellerrand es zulässt, aber dann doch nicht über die Tischkante hinaus.

Ich finde das klingt gut.

Mittwoch, 1. Block, Hydromechanik; Wie verhält sich dieses oder jenes im Wasser, was was Beton für Eigenschaften wenn er "mit Wasser arbeitet" etc. Klingt wahnsinnig langweilig, bisher bin ich dem ganzen gegenüber allerdings noch aufgeschlossen und warte mal ab. Auf dem Campus gibt es die sogenannte "Wasserbauhalle", im Endeffekt ein Labor auf ca. 10 x 15 m mit Wasserrinnen, Rohrleitungen, hier ein Schieber, da 'ne Sperre... Die schicken Tsunami-Veranschaulichungen, die bei Galileo oder N24 gezeigt wurden sind in solchen Röhren entstanden. Zeit und Platz für Selbstversuche, Beobachtungen und Lerneffekte.

Mittwoch, 2. und 3. Block, Mathematik; BÄM!!!

Donnerstag, 2. Block, EDV im Bauwesen; weckt mich, wenns vorbei ist.

Mit Word werden wir sehr schnell durch sein, Grundlagen in Windows überspringen wir gleich und was man mit Excel alles so machen kann außer sturen Tabellen und Tortendiagrammen wird sicherlich noch sehr anspruchsvoll für einen Informatik Outsider wie mich, aber muss der Onkel so leise und langweilig sein?

Was haben wir sonst noch? Bauzeichnen... Naja, ich bestech einfach einen aus meinem Kurs, der die Ausbildung dazu gemacht hat. Das sind einige.

Bauwirtschaft... Ich steig als Bachel0r mit Gehaltsstufe A5 ein. Klingt viel, wenn man aber weiß was an Abzügen kommt spiel ich etwa in der selben Liga wie mein Altgeselle.

Viel mehr an Fächern ist es dann schon nicht mehr, abgesehen von Baustoffkunde vielleicht... Wir werfen mit Bauklötzen und schauen welcher am meisten weh tut. Und das vier Stunden pro Woche. Die dazugehörige Professorin ist Beton-Fan und kann uns gaaanz viel darüber erzählen...

Ui welch Freude... -.-



Noch, jahaaa, noch bin ich motiviert, abgesehen vielleicht von Mathe. Und wenn ich das Teufelchen in meiner Rechnung noch innerhalb dieser Woche finde hält sich die Euphorie noch ein kleines Stückelchen.

Einen kleinen Negativpunkt an mir selbst hab ich allerdings jetzt schon gefunden bezüglich des Studiums: ich bin Egoist.

Dazu sei folgendes erklärt: Für den Studiengang zum Bachelor of Engineering im Bereich Bauingenieurswesen benötigt man an der Hochschule Darmstadt keinen NC. Und man hat u.a. in Hessen die Studiengebühren abgeschafft.

Versteht mich nicht falsch, mindestens einer dieser Punkte ist mir zugute gekommen. Allerdings kann ich kaum das 3. Semester abwarten, wenn diese ganzen Vollspaten endlich "weggeprüft" wurden und nicht immer die ganze Zeit krass konkret stylisch rumlabern und in den 40 bis 50 Personen fassenden Räumen nicht mehr 70 Leute sitzen / stehen.

Allerdings hoffe ich, dass ich das selbst noch erleben darf
wink.png
 
yup, eigene Fehler finden ist so ziemlich das Schwierigste, was es gibt. Einmal festgedacht, schon aht man verloren.
Die erste Regel, die man mir eingetrichtert hatte, bei Fehlersuche:
"Hab ich schon geprüft" gibt es nicht. Und zwar an keiner Stelle der Kette.
Wie oft hab ich genau an den Stellen, wo ich gedacht hab, "das ist doch so, muss so sein" den Fehlerteufel gefunden.

Du wirst ihn auch finden, einmal drübr schalfen wirkt Wunder. Ansonsten GZ zum offensichtlich richtigen weg für Dich, scheint ja genau zu passen.
 
Ich fürchte anders wird es nicht gehen, solcherlei Geschichten kommen mir von meiner Fehlersuchkunst auch erschreckend bekannt vor.

Danke, ich muss auch bemerken, dass es irgendwie erschreckend gut beginnt ;)
 
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