Internetbekanntschaften sind an sich nicht schlecht, können aber auch schnell ins Auge gehen. Vor allem dann, wenn einer der Beteiligten Erwartungen hat, die der andere nicht erfüllen kann. Ein guter Freund von mir hat sich in ein Mädchen verliebt, dass er im Internet kennen gelernt hat und von dem er ausser Fotos und ihrer Stimme am Telefon nicht viel kannte. Seiner Ansicht nach waren die beiden sogar ein Paar, bis er eines Tages feststellen musste, dass sowohl die Fotos, als auch ihre ganze Identität gefaked waren. Das tat mir irgendwie sehr leid für ihn, aber mittlerweile sollte man wissen, dass man vor allem beim Thema Internetbeziehungen sehr vorsichtig sein sollte. Und leider ist das ja kein Einzelfall. Ich denke nur daran, wieviele meiner Freundinnen schon Dates mit Typen hatten, die sie über Myspace kennen gelernt haben. Am Ende hat sich nie etwas ergeben und teilweise wurden sie noch kurz vor dem Date versetzt oder einfach am Bahnhof stehen gelassen.
Das Problem ist einfach, dass viele Leute sich im Internet als etwas ausgeben, dass sie nicht sind. Und dabei rede ich nicht von falschen Identitäten. Da wird sich um ein paar Jährchen älter oder jünger gemacht oder das eigene Foto so bearbeitet, dass aus dem dicken Bauch ein Sixpack und aus der mageren Oberweite ein traumhaftes Dekoltee wird. Dann braucht man sich aber auch nicht zu wundern, wenn die eigenen Erwartungen auch enttäuscht werden oder sich die Begeisterung des Gegenübers in Grenzen hält. Ich selbst habe auch schon Leute übers Internet kennen gelernt und mich mit einigen angefreundet, aber die meisten Bekanntschaften sind mit der Zeit verflogen. Damals gab es 2 Mädchen, die ich über ein Final Fantasy-Forum kennen gelernt habe und mit denen ich mich auch öfters getroffen habe, aber irgendwann hat man sich aus den Augen verloren. Vor allem, wenn man weiter auseinander wohnt. Aus diesem Grund erwarte ich mir von Internetbekanntschaften auch nicht sonderlich viel. Ich lerne neue Leute lieber im Alltag kennen. Da kann ich mir direkt ein Bild meines Gegenübers machen und muss nicht befürchten, aufs Glatteis geführt zu werden.
Was WoW betrifft, so habe ich ingame fast gar keine Bekanntschaften gemacht. Das mag an meinem Talent dafür liegen, immer nur an Leute der Marke "HDF! Ich bums deine Mama!" zu geraten, vielleicht aber auch darauf, dass ich nicht soviel Zeit mit dem Spiel verbringe, um engere Freundschaften knüpfen zu können. Natürlich treffe ich oft Spieler, die ich nett finde und mit denen man Spaß hat, aber daraus hat sich eigentlich nie etwas ergeben. Ich habe auf meinem alten Server mal einen Jungen kennen gelernt, der ganz nett war und mit dem ich oft gemeinsam gequestet habe, aber nachdem er mir gebeichtet hat, dass er mehr als Freundschaft empfindet und sogar seinen Eltern von mir erzählt hat, war das gute Verhältnis auch irgendwann hinüber. Ich bin niemand, der jemand gerne falsche Hoffnungen macht. Da bin ich lieber ehrlich und spreche die Dinge so aus, wie sie sind. Auf lange Sicht bringt das allen Beteiligten mehr.
Edit: Danke für die aufschlussreiche Kritik im Hinblick auf die Darstellungsweise meiner Postings.
Den Text habe ich bewusst nicht in Sinnabschnitte aufgeteilt, da ich bei den Leuten in diesem Forum damit rechnen muss, dass sie den Inhalt eh von selbst auseinander zupfen und dann wieder in den falschen Hals bekommen. Wenn man davon ausgehen muss, dass beim zweiten Absatz schon wieder der Bezug auf den ersten Teil des Postings vergessen wird und Aussagen dann falsch interpretiert werden, lasse ich die rhetorisch ansprechende Schreibweise auch gerne mal schleifen.
Zudem bitte ich zu bedenken, dass wir hier im Buffed-Forum und nicht bei Germanistik.de sind und ich davon ausgehe, dass die meisten User längere Postings generell nicht lesen. Ganz abgesehen davon, habe ich als Germanistik-Student schon den ganzen Tag mit solchen Thematiken zu tun und möchte mir in meiner Freizeit auch mal einfach so die Gedanken von der Seele schreiben können. Man möge mich arrogant nennen, aber mich im Hinblick auf die Gestaltung meiner Postings zu kritisieren, während andere es nicht mal schaffen, einen halbwegs zusammenhängenden Satz ohne Rechtschreibfehler zu verfassen, setzt wirklich an der falschen Stelle an.
Ich hab übrigens im Interesse der Allgemeinheit meinen Text editiert. Es soll ja niemandem schlecht werden müssen.