P
Pithlit
Guest
Die lächerlichen Argumente der Zeit
Ich zitiere hier oft aus dem Artikel: „Spiele ohne Grenzen“,
welcher unter dem Link: http://www.zeit.de/2006/45/Titel-Computerspiele-45?page=all und in der aktuellen Zeit nachgelesen werden kann.
Er diskriminiert grundlegend alle Spiele, die eine Altersfreigabe über 16 haben und verallgemeinert Probleme Einzelner. Der Artikel besagt schamlos, dass Kinder, die lange bzw. oft Spiele nutzten, die für ihr Alter nicht freigegeben sind, verdummen, fett werden und sowieso unabstreitbare, potenzielle Amokläufer werden. Dies kann nur noch „aufgehalten“ werden, indem man die USK, die ja nach Spieler-Ermessen schon hart wertet, entweder abschafft und durch eine noch extremer durchgreifende Behörde ersetzt oder indem man die Produktion dieser Spiele grundlegend verbietet. Ersteres ist bei der aktuellen schärfe der USK sehr unwahrscheinlich und zweiteres grenzt an die Unmöglichkeit. Viele Spiele werden in den USA programmiert, produziert und verkauft, der kleine deutsche Markt, für den das Produkt erst zensiert, dann neu vertont und vermarktet werden muss, wird für die Spielebrange wohl und für die deutsche Wirtschaft übel uninteressant werden. Die steuerlichen Einnahmen aus Computerspiele liegen mittlerweile im Millionen Bereich und können weder ignoriert noch wegfallen. Auch die Darstellung der im Artikel beschriebenen Spiele ist überspitzt. Einige Szenen, wie das folgende Zitat beweißt, sind überspitzt und kommen so im Spiel nicht vor:
„Schließlich liegt ein Polizist verblutend vor dir, an seinen Einsatzwagen gelehnt. »Du bist ein Arschloch bis zum bitteren Ende«, rufst du ihm zu, bevor du ihn mit einem Tritt auf den Kopf tötest. Mission erfüllt! Du hast Respektpunkte erhalten im Spiel Grand Theft Auto: San Andreas.“
Die Möglichkeit Personen mit einem Tritt auf den Kopf zu töten besteht nicht, in der deutschen Version ist es weder möglich Menschen zu treten, die am Boden liegen, noch ist es möglich, das, wie im Artikel propagiert, Blut Meter weit spritzt und den Garten blutrot färbt. Auch das die USK unfähig und zudem ein Witz sein soll erschließt sich mir in Wirklichkeit nicht.
Sobald ich als 16jähriger versuche im Laden ein nicht für mein Alter freigegebenes Spiel zu erwerben wird mir das durch ein großes, gut sichtliches Siegel verwehrt. Auch die Annahme, dass man in Geschäften ohne Ausweis an Games ohne Jugendfreigabe gelangt ist mittlerweile eine leere, unwahre Aussage, es wird hart und ausreichend geprüft ob man das Game kaufen darf.
Auch fehlt mir in diesem Artikel die Rolle der Eltern. Wenn von der Erziehung überforderte Eltern ihren Kindern lieber Konsolen kaufen, als sie richtig und ausreichend zu erziehen, dann liegt meines Erachtens die im Zeit-Artikel den Spielen zugeschobene Schuld der Verwahrlosung klar bei eben diesen.
Auch der haltlose, verdeckte Vorwurf des Kommerzes der USK lässt sich nicht halten (Zitat: oder sie [die USK] besorgt zynisch das Geschäft der Industrie.)
Auch die Behauptung, die Versorgung der Jugendlichen mit Ab-18-Spielen dadurch zu stoppen, eben diese in Deutschland zu verbieten ist im Zeitalter des DSLs und Weltweiten Downloadportalen kurzsichtig und ignorant.
Ich möchte hier ein Beispiel anführen.
Die Zeit behauptet, dass man durch exesives und häufiges spielen so genannter „Killerspiele“ dick und dumm wird. Ich spiele eben solche Spiele, legal ab 16, und ich bin weder dick, noch schlecht in der Schule. Ich liege auch nicht, wie propagiert etwa eine halbe Note unter dem Durchschnitt. Auch die hinterrücks angedeutete soziale Abgrenzung ist eine glatte Lüge. Auch ich beziehe übers Internet Spiele, die nicht Jugendfrei oder gar nicht vertrieben werden dürfen und trotzdem renne ich nicht irre über den Schulhof und töte wahllos Lehrer und Mitschüler, die ich nicht ausstehen kann. Soviel Patronen habe ich nämlich nicht…( ;-) Auch das man ein gewisses Vorwissen braucht um, z.B. eine Waffe zu laden, wird in der Zeit komplett vernachlässigt.
Ich muss zugeben, dass Computerspiele einnehmend wirken, ja direkt süchtig machen können. Dieser negative Beigeschmack bei Games ist noch nicht genügend ausgeleuchtet worden, um Spiele im Allgemeinen verurteilen zu können.
Der Vergleich Computerspiele – Zigaretten zeigt zwar ein gutes Bild auf, wie die Situation von manchen Firmen ignoriert wird, doch denke ich dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen darf. Der Suchteffekt bei Zigaretten ist bei weitem höher als bei Killerspielen, außerdem habe ich noch nie gehört, dass ein Spieler bei exesivem Konsum plötzlich tot umgefallen ist.
Auch der oft genutzte Begriff „Killerspiele“ ist meiner Meinung nach nicht weit reichend genug er- und geklärt. Welche Kategorie von Spielen fällt den in die Schublade Killerspiele? Jegliche Egoshooter oder gar Bibiblocksberg? Ich meine, Bibis Pferd könnte sich ein Bein brechen, das könnte wiederum dazu führen, dass sämtlichen jugendlichen Pferdebesitzer ihren Pferden die Beine brechen…
Auch die Frage warum Jungs mehr PC daddeln, wie es die Zeit gerne nannte, wurde nicht einmal aufgeworfen. Vielleicht liegt das ja daran, dass Spieler immer noch für Männer programmiert werden? Frauen blieben bis „Die Sims“ außen vor… warum auch den aussichtsreichen Markt der Frauen erobern, wenn man auch mit dem bestehenden Männermarkt genug Geld machen kann?
An diesem ignoranten, unprofessionellen, voreingenommenen und einseitigen Bericht könnten noch weitere Kritikpunkte angesprochen werden, doch das sprengt den Rahmen meiner Geduld. Ich bitte Jeden, der Computerspiele, wie Counter Strike oder Call of Duty spielt diesen Artikel zu lesen. Er ist der Inbegriff des Unwissens und der Haare sträubenden Ignoranz.
Der Artikel reicht fast an das Niveau der „Frontal24“ Reportage heran.
Julian Schilling
Ich zitiere hier oft aus dem Artikel: „Spiele ohne Grenzen“,
welcher unter dem Link: http://www.zeit.de/2006/45/Titel-Computerspiele-45?page=all und in der aktuellen Zeit nachgelesen werden kann.
Er diskriminiert grundlegend alle Spiele, die eine Altersfreigabe über 16 haben und verallgemeinert Probleme Einzelner. Der Artikel besagt schamlos, dass Kinder, die lange bzw. oft Spiele nutzten, die für ihr Alter nicht freigegeben sind, verdummen, fett werden und sowieso unabstreitbare, potenzielle Amokläufer werden. Dies kann nur noch „aufgehalten“ werden, indem man die USK, die ja nach Spieler-Ermessen schon hart wertet, entweder abschafft und durch eine noch extremer durchgreifende Behörde ersetzt oder indem man die Produktion dieser Spiele grundlegend verbietet. Ersteres ist bei der aktuellen schärfe der USK sehr unwahrscheinlich und zweiteres grenzt an die Unmöglichkeit. Viele Spiele werden in den USA programmiert, produziert und verkauft, der kleine deutsche Markt, für den das Produkt erst zensiert, dann neu vertont und vermarktet werden muss, wird für die Spielebrange wohl und für die deutsche Wirtschaft übel uninteressant werden. Die steuerlichen Einnahmen aus Computerspiele liegen mittlerweile im Millionen Bereich und können weder ignoriert noch wegfallen. Auch die Darstellung der im Artikel beschriebenen Spiele ist überspitzt. Einige Szenen, wie das folgende Zitat beweißt, sind überspitzt und kommen so im Spiel nicht vor:
„Schließlich liegt ein Polizist verblutend vor dir, an seinen Einsatzwagen gelehnt. »Du bist ein Arschloch bis zum bitteren Ende«, rufst du ihm zu, bevor du ihn mit einem Tritt auf den Kopf tötest. Mission erfüllt! Du hast Respektpunkte erhalten im Spiel Grand Theft Auto: San Andreas.“
Die Möglichkeit Personen mit einem Tritt auf den Kopf zu töten besteht nicht, in der deutschen Version ist es weder möglich Menschen zu treten, die am Boden liegen, noch ist es möglich, das, wie im Artikel propagiert, Blut Meter weit spritzt und den Garten blutrot färbt. Auch das die USK unfähig und zudem ein Witz sein soll erschließt sich mir in Wirklichkeit nicht.
Sobald ich als 16jähriger versuche im Laden ein nicht für mein Alter freigegebenes Spiel zu erwerben wird mir das durch ein großes, gut sichtliches Siegel verwehrt. Auch die Annahme, dass man in Geschäften ohne Ausweis an Games ohne Jugendfreigabe gelangt ist mittlerweile eine leere, unwahre Aussage, es wird hart und ausreichend geprüft ob man das Game kaufen darf.
Auch fehlt mir in diesem Artikel die Rolle der Eltern. Wenn von der Erziehung überforderte Eltern ihren Kindern lieber Konsolen kaufen, als sie richtig und ausreichend zu erziehen, dann liegt meines Erachtens die im Zeit-Artikel den Spielen zugeschobene Schuld der Verwahrlosung klar bei eben diesen.
Auch der haltlose, verdeckte Vorwurf des Kommerzes der USK lässt sich nicht halten (Zitat: oder sie [die USK] besorgt zynisch das Geschäft der Industrie.)
Auch die Behauptung, die Versorgung der Jugendlichen mit Ab-18-Spielen dadurch zu stoppen, eben diese in Deutschland zu verbieten ist im Zeitalter des DSLs und Weltweiten Downloadportalen kurzsichtig und ignorant.
Ich möchte hier ein Beispiel anführen.
Die Zeit behauptet, dass man durch exesives und häufiges spielen so genannter „Killerspiele“ dick und dumm wird. Ich spiele eben solche Spiele, legal ab 16, und ich bin weder dick, noch schlecht in der Schule. Ich liege auch nicht, wie propagiert etwa eine halbe Note unter dem Durchschnitt. Auch die hinterrücks angedeutete soziale Abgrenzung ist eine glatte Lüge. Auch ich beziehe übers Internet Spiele, die nicht Jugendfrei oder gar nicht vertrieben werden dürfen und trotzdem renne ich nicht irre über den Schulhof und töte wahllos Lehrer und Mitschüler, die ich nicht ausstehen kann. Soviel Patronen habe ich nämlich nicht…( ;-) Auch das man ein gewisses Vorwissen braucht um, z.B. eine Waffe zu laden, wird in der Zeit komplett vernachlässigt.
Ich muss zugeben, dass Computerspiele einnehmend wirken, ja direkt süchtig machen können. Dieser negative Beigeschmack bei Games ist noch nicht genügend ausgeleuchtet worden, um Spiele im Allgemeinen verurteilen zu können.
Der Vergleich Computerspiele – Zigaretten zeigt zwar ein gutes Bild auf, wie die Situation von manchen Firmen ignoriert wird, doch denke ich dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen darf. Der Suchteffekt bei Zigaretten ist bei weitem höher als bei Killerspielen, außerdem habe ich noch nie gehört, dass ein Spieler bei exesivem Konsum plötzlich tot umgefallen ist.
Auch der oft genutzte Begriff „Killerspiele“ ist meiner Meinung nach nicht weit reichend genug er- und geklärt. Welche Kategorie von Spielen fällt den in die Schublade Killerspiele? Jegliche Egoshooter oder gar Bibiblocksberg? Ich meine, Bibis Pferd könnte sich ein Bein brechen, das könnte wiederum dazu führen, dass sämtlichen jugendlichen Pferdebesitzer ihren Pferden die Beine brechen…
Auch die Frage warum Jungs mehr PC daddeln, wie es die Zeit gerne nannte, wurde nicht einmal aufgeworfen. Vielleicht liegt das ja daran, dass Spieler immer noch für Männer programmiert werden? Frauen blieben bis „Die Sims“ außen vor… warum auch den aussichtsreichen Markt der Frauen erobern, wenn man auch mit dem bestehenden Männermarkt genug Geld machen kann?
An diesem ignoranten, unprofessionellen, voreingenommenen und einseitigen Bericht könnten noch weitere Kritikpunkte angesprochen werden, doch das sprengt den Rahmen meiner Geduld. Ich bitte Jeden, der Computerspiele, wie Counter Strike oder Call of Duty spielt diesen Artikel zu lesen. Er ist der Inbegriff des Unwissens und der Haare sträubenden Ignoranz.
Der Artikel reicht fast an das Niveau der „Frontal24“ Reportage heran.
Julian Schilling