Aus den Augen...

Zwischenupdate:

Teil 5 ist bereits in der Mache. Allerdings habe ich die Daten auf meinem PC zu Hause.
Der nächste Teil sollte also auf einen Schlag etwas ausführlicher ausfallen.
Hoffe ich schaff es heute noch.

MfG
eure Evi

du hast ein auf meiner link liste bekommen
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Teil 5

Die Nachmittagsluft lag heiß wie eine Decke auf dem Land. Die Blumen leuchteten förmlich im Sonnenschein, umschwärmt von ganzen Staffeln von Hummeln, Bienen und Schmetterlingen die um ihren Honig buhlten. Der Himmel war blau und nur einige Schäfchenwolken zierten ihn. Aus der Ferne grollte wie leiser Donner die Meeresdünung.
Der Geruch des Lebens erfüllte die Luft.
Während Arleds Vater einen strammen Schritt vorlegte, blieb Arled mal zurück um sich etwas genauer anzusehen, mal rannte er voraus. Er hatte sich einen Spazierstock geschnitten, denn er aber durchaus auch als Sonde für Ameisenhaufen oder Tiefenlot benutzte.
Arled hatte, bevor er durch die beunruhigenden Nachrichten der letzten Zeit ans Haus gefesselt war, die Gegend um seinen Wohnsitz erkundet, und kannte sie wie seine Westentasche. Soweit wie diesmal war er jedoch noch nie weg gewesen.
Sie waren erst der alten Waldstraße gefolgt, bis sie an die Brücke über den Bach kamen, der die Mühle Gammgrils Antrieb. Dann folgten sie seinem Lauf Stromauf bis sie die bewaldeten Hügel erreichten, in deren Mitte der Bach seine Quelle hatte. Die Hügel waren für ihre reiche Flora und Fauna bekannt, und bei Jägern seit jeher beliebt.

Für Arled sah, nachdem sie circa eine halbe Stunde durch den Wald liefen, jeder Baum gleich aus. Sein Vater jedoch schien genau zu wissen welchen Pfaden er folgen musste. Nach einer Dreiviertelstunde erreichten die beiden eine kleine Lichtung. Arled hatte einige Spuren der Äste davon getragen, strahlte jedoch über das ganze Gesicht. Hier war es also nun, ein Lichtung, irgendwo im nirgendwo. Eine kleine Höhle war in den Hang gegraben der die Ostseite der Lichtung begrenzte. Der Eingang war mit behauenen Fichtenstämmen verstärkt und verhieß zuverlässigen Schutz vor den Elementen.

Sie legten den Rucksack in die kleine Höhle, und machten sich daran Feuerholz zusammen zu tragen. Der sie umgebende Wald war voll davon, und so kniete Fulgor schon bald über einem Haufen trockenen Holzes, welches dank Feuerstein und Zunderschwamm, prasselnd zu brennen begann.
Um das Lager herum, in etwa fünfzig Schritt Entfernung, stellten sie die Kleintierfallen auf. Arled stellte sich geschickt an, und durfte die letzten fünf Fallen allein erledigen, während sein Vater bereits zum Lagerplatz ging. Als Arled die letzte Falle unter einem Farn, zwischen zwei umgefallenen Baumstämmen befestigt hatte, die kleine Alarmschelle hatte er an einen nahen Busch geklemmt, nickte er und machte sich ebenfalls auf den Rückweg.
Er fand seinen Vater am Feuer sitzend vor. Er schien in Gedanken versunken, und Arled teilte nur kurz mit dass alles erledigt sei, bevor er sich ebenfalls ans Feuer setzte und begann mit seinem Klappmesser ein Stück Holz zu bearbeiten.

„Arled, es gibt da etwas das ich dir sagen muss.“, irgendetwas in Fulgurs Stimme ließ Arled aufhorchen. Arled hatte es schon geahnt. Ein Vater Sohn Ausflug, da schien ein Thema unausweichlich. „Was ist denn? Wenn es um die Bienchen und die Blümchen geht, das kenne ich alles schon“, versicherte Arled mit einem schiefen Grinsen, um seinem Vater, und vor allem sich selbst das peinliche Thema zu ersparen. „Ach ich wünschte es wäre so. Sicher könnte ich dir da Dinge erzählen, die du noch nicht weist.“, über seines Vaters Gesicht huschte ein kurzes Lächeln. Er machte eine Pause, und schien nicht recht zu wissen wie er fortfahren sollte. „Es geht um die Nacht in der du im Stall warst.“ Aus Arleds Unterbewusstsein schossen sofort wieder Bilder und Geräusche in sein Bewusstsein. Das Wiehern der Pferde. Der dunkle Stall, der nur durch das unter dem Dach befindliche Fenster herein scheinende, Mondlicht spärlich erhellt wurde. Dann dieses Knurren, wie es ihm durch Mark und Bein gefahren war. Dann der dumpfe Aufprall von etwas Großem, gefolgt vom brennendem Schmerz der seinen Arm durchfuhr. Dann dieses Augenpaar wir flüssiges Gold. Dann Schwärze.
Arled, schüttelte seinen Kopf wie um die Bilder darin los zu werden. „Ach das, daran denk ich kaum noch.“, er machte eine wegwerfende Bewegung. „Es ist Vergangenheit, und wird wohl nie wieder vorkommen.“ Sein Vater blickte ihn einige Sekunden nachdenklich an.
„Ich wünschte ich könnte dir sagen du hast recht. Bei Leibe das wünschte ich wirklich.“, seine Stimme klang widerwillig. „Arled, was ich dir jetzt sage, wird für dich schwer zu verstehen sein. Aber gib mir eine Chance dir die ganze Geschichte zu erzählen.“
Arleds Aufmerksamkeit war geweckt. Er legte den Stock zur Seite und schaute seinen Vater erwartungsvoll an. „Wie du wünschtest? Glaubst du dieses Ding ist noch in der Nähe? Wie kommst du darauf dass es ausgerechnet wieder zu uns kommen wird? Das ist doch absurd.“, Arled war sich nicht sicher ob er hören wollte was sein Vater zu sagen hatte.
„Als die Geschichte begann die ich dir nun zu berichten habe, dachte ich ähnlich. Hör einfach zu, die Sonne geht bald unter, und mir bleibt nicht allzu viel Zeit meine Geschichte zu beenden. Alles begann vor einem halben Jahr, als ich auf der Rückreise von Gilneas war. Du erinnerst dich sicher. Ich hatte dort einige unserer Felle verkauft…“

Und dann begann er zu berichten. Arled hing an seinen Lippen, und seine Augen wurden größer und größer, je weiter die Geschichte voran schritt. Er berichtet wie er Gilneas am Mittag verlassen hatte, mit dem Plan am Abend Erkswig zu erreichen, ein kleiner Ort, der gerne von Durchreisenden für eine nächtliche Rast genutzt wurde. Er erzählte von dem heftigen Gewitter welches seine Reise verzögerte, und aufgrund dessen er in der Wildnis sein Camp aufschlagen musste. Arled konnte sich noch gut an diese Geschichte erinnern da sein Vater, sie schon einmal erzählt hatte, nämlich um Maiiden zu erklären, warum er mehr Schlamm denn Kleidung in seinem Beutel mitbrachte.
„Aber Dad, diese Geschichte kenne ich doch schon. Was soll daran so wichtig sein?“ Er hatte wieder das Schnitzen aufgenommen. „Es gibt einen Part der Geschichte den ich euch damals verschwieg.“ Flugur machte eine Pause. Er schien um die richtigen Worte zu ringen. „Erinnerst du dich an die Wunde an meinem Bein?“ Arled erinnerte sich. Flugur war in der Nacht beim Austreten eine Böschung hinab gerutscht, und hatte sich an einem vorstehenden Ast, die Hose und einen beträchtlichen Teil seines Beines aufgerissen. Die Wunde war nicht tief nur großflächig, und heilte so schnell, das Arled sie nur als Randnotiz behalten hatte.
„Was wenn ich dir sage das die Wunde nicht von einem Baum stammte? Was wenn ich dir sage das die Wunde nicht nur eine Abschürfung war, sondern eine tiefe Fleischwunde.“ „Unsinn, brach es aus Arled hervor, dann wärst du wohl kaum am nächsten Tage weiter geritten. Und außerdem heilen Fleischwunden viel langsamer.“ „Ach ja, tun sie das?“ Arled folge dem Blick seines Vaters, und endete auf seinem Arm, dem Arm, unter dessen Ärmel sich die bereits fast verblichenen Spuren seiner Bisswunde abzeichneten.

Arleds Gedanken begannen zu rasen. Die Welt schien sich um ihn zu drehen. Da saß er nun. Irgendwo im Nirgendwo. Unter dem vom Abendrot blutrot getünchten Himmel Azeroths, und begann zu begreifen.


to be continued...

MfG
eure Evi
 
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es wird immer besser

und nicht blizzard geben...die wollen das nur vermarkten
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@nussy15: Der Fullquote hätte nun wirklich nicht sein müssen.

@Evilslyn: Die Geschichte ist wirklich sehr schön. Es tut mir echt leid, dass das Forum sich hier gerade so bockbeinig stellt und keine Verlinkung im Allgemeinen WOW-Teil zulässt. Ich wollte Dich bei Deinem Abstimmungsthread noch verteidigen, aber auch da war wieder ein Admin schneller.
Ich werde auf jeden Fall hier fleissig weiterlesen.
 
mehr geschichte, gib uns mehr^^

ich finde die geschichte sehr gut. bin auf die fortsetzung gespannt.
 
aber worgen im spiel wären zu cool
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das startgebiet kennen wir ja
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und damit sie sich außerhalb von vollmondzeiten verwandeln können haben die ingis eine mondlichtprojektziere gebaut
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Teil 6

Die letzten Wochen waren für Garbalg und sein Rudel eine harte Zeit gewesen. Der sonst in seinem Revier so üppige Beutebestand war wie vom Erdboden verschluckt. Offenbar wilderte ein fremdes Rudel in seinem Bezirk, und Garbalg war nicht gewillt dies zu dulden. Sie hatten mehrmals die Fährte eines oder mehrere Wölfe verfolgt, welche jedoch nur zum in der Nähe gelegenen Fluss führten um dort unvermittelt zu enden. Diesmal jedoch schien ihnen mehr Glück vergönnt.
Sie waren kurz auf eine Spur gestoßen die relativ frisch schien, und waren ihr gefolgt. Dem Geruch nach handelte es sich um eine kleine Wolfsgruppe die offenbar ein Paar Zweibeiner verfolgte. Diese Wölfe mussten verzweifelt sein, standen doch die Zweibeiner ganz hinten auf ihrer Nahrungs-, und ganz oben auf der „Oh-Man-jetzt-geb-ich-besser-Fersengeld“-Rangliste.
Zu viele seiner Art hatte es das Leben gekostet, dieser Art Beute nachzustellen. Doch verzweifelte Umstände, verlangten verzweifelte Maßnahmen.

Schon nach wenigen Minuten konnten sie den Geruch von Feuer ausmachen. Und wenige Zeit später näherten sie sich einer Lichtung. Die Sonne war gerade am Horizont versunken und die einsetzende Dunkelheit gab ihnen zusätzliche Sicherheit. Garbalg knurrte einige Befehle, worauf hin der Rest seines Rudels im Dickicht verschwand. Obwohl sich nun fünf Wölfe durch das Unterholz schlichen, um auf ihren Positionen rund um die Lichtung zu beziehen, konnte selbst Garbalg sie nicht hören, was ihn mit Stolz erfüllte. Er selbst Schlich ein Stück weiter in den Stauch den er als sein Versteck gewählt hatte. Er konnte von hier die gesamte Lichtung überblicken.

In der Mitte der Lichtung brannte das kleine Feuer, neben dem eine Tasche stand. Aus ihr konnte Garbalg den Geruch von Trockenfleisch riechen. Sein Magen knurrte so heftig, das er schon befürchtete er könne sein Versteck preisgeben. Ein anderer Wolf, oder gar ein Hase, wäre nun Vorgewarnt gewesen. Zu Garbalgsglück, verfügten die Zweibeiner, über ein nicht annähernd so gutes Gehör. Trotzdem duckte er sich noch ein Stück tiefer.
Doch auch wenn ihn der Zweibeiner, welcher offenbar noch ein recht junges Exemplar war ihn gerochen hätte, er hätte ihm nichts tun können, war er doch mit einem Seil an einen nahen Baum gefesselt. Garbalg verstand diese Zweibeiner einfach nicht.

Von dem anderen Rudel, oder dem zweiten Zweibeiner den er erspürt hatte, war nichts zu sehn. Im Hang am gegenüberliegenden Ende der Lichtung gähnte jedoch ein Höhleneingang, aus dem Garbalg Geräusche hören konnte. Wahrscheinlich hatten die Anderen, den Zweibeiner in die Höhle in die Enge getrieben, und bereiteten ihm eben jetzt ein Ende.
Gut. Ein toter Zweibeiner weniger, eine Gefahr weniger.
Wenn sie dann aus der Höhle heraus kämen, mit vollen Bäuchen und träge, würden sie ihr blaues Wunder erleben.

Da stieg erneut der Geruch des Trockenfleischs in seine Nase. Es roch würzig, und lecker. Es roch so verführerisch das Garbalg es förmlich schmecken konnte. Es fast schon auf seiner Zunge spürte.

„DAD!“, erst der Schrei des Jungen riss ihn aus seinen Gedanken, und erst nun bemerkte er, dass er bereits fast die Tasche erreicht hatte, und sich ungeschützt in der Mitte der Lichtung befand. Er fuhr zu dem kleinen Zweibeiner herum und fletschte die Zähne.
Nun war es also vorbei mit dem Überraschungsmoment. Er stieß ein hohes bellen aus, worauf rund um die Lichtung der Rest seines Rudels ihre Verstecke verließ, und in den Feuerschein trat. Er kläffte einen heißeren Befehl an Irmgur, einem weit unter ihm im Rang befindlichen Wolf. Dieser schnappte sich darauf hin die Tasche am Feuer und Verschwand mit ihr im Wald. Er würde es nicht wagen von der Beute zu fressen, bis Garbalg es ihm erlaubte, er wusste alles andere wäre sein Ende. Garbalg und der Rest der Truppe umstanden, den Jungen im Halbkreis. Sie fletschten die Zähne und knurrten.

Garbalg, als das Alphatier würde den Angriff beginnen. Auch wenn der Zweibeiner gefesselt war und wehrlos wirkte, konnte man sich bei einem ihrer Art nie sicher sein. Er zögerte kurz um sicher zu gehen das er nicht einer Täuschung aufsaß oder in eine ihrer Fallen ging. Er war nicht zum Alphatier geworden weil er unbesonnen oder blöde war. Dann duckte er sich, spannte alle Muskeln, und nahm Maß, um dem Zweibeiner an die Kehle zu springen.

Wir zur Bestätigung, für sein Vorhaben den richtigen Moment gewählt zu haben, riss die dünne Wolkendecke auf und tauchte die Nacht in hellen Vollmondschein.

To be continued…

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
ARGH! Machs doch nich so spannend =) ich sterbe bald
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Finde deine Geschichte richtig super und hoffe das ich mich noch auf jede menge weitere "Textfragmente"
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freuen kann.

Mfg
Amella
 
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Weiter so! Mach ein Buch! Ich kaufe es.
 
Hey Evi,

Eine... sagen wir mal, mehr oder weniger interessante Geschichte, die Du da erzählst. Es dürfte deutlich werden, dass ich nicht sonderlich begeistert von ihr bin, was mehrere Gründe hat.

Zuerst einmal fallen mir eben doch die Schwächen in Grammatik und Rechtschreibung auf. Schreibst Du die Geschichte nicht in einem Programm, etwa Windows Word oder Open Office? Dadurch sollten sich solche Dinge ziemlich gut vermeiden lassen und dem Leser ein besserer Lesefluss garantiert werden.

Jetzt geht es tiefer in den Inhalt. Die Idee für die Geschichte ist nicht unbedingt sonderlich originell, aber sicherlich auch nicht allzu abgegriffen. Allerdings machst Du bei weitem nicht genügend aus dem, was Dir zur Verfügung steht. Zumindest für mich war klar offensichtlich, was als Nächstes kommen würde; das Einzige, was für ein wenig Überraschung gesorgt hatte, waren die Erzählperspektiven-Wechsel, also die Sichtweise von Schaf und Wolf. Ansonsten hältst Du Dich an das typische Klischee: Der Sohn wird vom Vater gebissen, und der Vater erklärt ihm jetzt alles ellenlang, wenn sie gerade allein sind; dafür hat er eine fadenscheinige Ausrede, eben die Jagd, erfunden. Insgesamt alles andere als fordernd oder spannend.

Wobei ich zur Spannung selbst auch noch ein paar Worte verlieren möchte. Du bemühst Dich zwar, einen Spannungsbogen aufzubauen, aber mit mehr Details (vor allem von der Umgebung und den Figuren selbst sowie deren Emotionen!) könnte man auch bei weitem mehr rausholen. Zudem erscheint mir alles sehr schnell, nahezu Schlag auf Schlag abzulaufen: Gespräche etwa werden nicht über Absätze getrennt, sondern fröhlich aneinandergereiht, so dass man schon teilweise Probleme bekommt, die Sprecher auseinander zu halten. Allgemein gibst Du manchen Stellen nicht genügend Raum, um sich voll entfalten zu können; hier fehlen natürlich auch die Details, welche dem Ganzen den nötigen Schliff geben würden.

Insgesamt ist diese Geschichte für mich also nichts allzu Sehenswertes. Zu viel Klischee, zu wenig Abwechslung, zu viel Vorhersehbares und zu wenig Details. Wenn Du an diesen Punkten ein wenig feilst und arbeitest, könnte aber sicherlich etwas Gutes daraus werden.

Greets
 
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Wo ist den teil 5? oder hab ich das einfach über sehen?
 
übersehen.
Ist zu Oberst aurf Seite 4.
 
Arled wand sich unbehaglich. Die raue Borke des Baumes rieb schmerzhaft an seinem Rücken, und das grobe Hanfseil kratzte auf seiner Haut. Er fühlte sich wie in Trance.
War all das gerade eben wirklich passiert? Oder würde er gleich erwachen, in seinem Bett liegen und die Welt wäre wieder in Ordnung?
Vieles wies darauf hin das sein Vater die Wahrheit gesagt hatte, jedoch weigerte sich ein Teil seines Verstandes es als die Realität anzunehmen.

Worgen! Das waren doch Wesen aus Ammenmärchen. Jedes Kind in Gilneas kannte die Legende von Arugal, dem Erzmagier. Er hatte sich, als die Verzweiflung am größten war, mit Mächten eingelassen die er nicht beherrschen konnte, hieß es. Er hatte Portale in eine Andere Dimension geöffnet, und durch diese die Worgen nach Azeroth gebracht.
Von ihnen erhoffte er sich Rettung, und fand sein Verderben.

Doch in Flugurs Stimme lag so viel Schmerz, soviel bedauern. Er selbst habe nicht an die Worgen geglaubt, bis er sich mit eben einem solchen Auge in Auge wiederfand. Das Schicksal musste es gut mit ihm gemeint haben, denn er konnte das Biest besiegen. Daran hatte aber eher die blinde Mordlust des Wesens ihren Teil getan, als sein kämpferisches Geschickt.
Flugur hatte am Lagerfeuer gesessen, und war dabei eine Figur für Arled zu schnitzen, als die Bestie aus dem Unterholz hervorgebrochen, und mit unmenschlicher Geschwindigkeit über das Feuer hinweg setzend, auf ihn zugestürzt war. Flugur hatte in einem Abwehrreflex seine Klinge gehoben, welche beim Aufprall die Brust des Untiers durchdrungen hatte.
Doch auch die klaffende Wunde in seiner Brust, aus der dunkelrotes Herzblut hervor schoss, wie aus einem frisch angezapften Bierfass, konnte den Worgen nicht davon abhalten sich im Todeskampf in Flugurs Bein zu verbeißen. Erst als dieser die Klinge seines Messers direkt zwischen den Spitzen Ohren in die Schädeldecke trieb, welche ein schreckliches Knirschen von sich gab, brachen die Augen und die Kiefer lockerten sich.
Aus der klaffenden Wunde an seinem Bein war viel Blut ausgeströmt, und Flugur der bereits im Krieg üble Verletzungen gesehen hatte, sah sein Ende nahen. Sein letzter Gedanke galt seiner Familie bevor er das Bewusstsein verlor.
Er war mehr als überrascht, als er wieder zu sich kam, in die Baumwipfel blickend in denen über ihm sanft der Wind spielte.
Nicht weit von ihm, noch immer das Messer aus der Schädeldecke ragend, lag sein Angreifer. Jedoch hatte sich seine Erscheinung völlig gewandelt. Dort lag nicht der wandelnde Alptraum der Nacht, was dort in Embryonalhaltung vor im lag, war ein Mann mittleren Alters.

Flugur schilderte wie er den Mann ins Gebüsch gezogen hatte, und mit Zweigen bedeckte. Keiner hätte ihm glauben wenn er in einer fremden Stadt, mit seiner Worgengeschichte angekommen wäre. Für verrückt hätte man ihn erklärt. Für einen Raubmörder gehalten und wohl dafür am nächsten Baum aufgeknüpft.

Er hatte es seiner Frau erzählen wollen, hatte es jedoch immer wieder aufgeschoben. Wie sollte man das auch einem geliebten Menschen beibringen? Außerdem hatte, er außer einiger Vorteile, bisher kaum Veränderungen bemerkt, und dann kam die erste Vollmondnacht.

Er hatte Zeit gewinnen wollen und nochmals alles durch denken bevor er sich Maiiden öffnete, und hatte sich zur Jagd aufgemacht, damals allein.
Und so kam es das er in jener Nacht auf eben dieser Lichtung am Lagerfeuer gesessen und über seine Lage nachgegrübelt hatte. Seine Tat; den seltsamen Stimmungswandel den er in sich bemerkte; die beschleunigte Wundheilung. All das stellte ihn selbst noch soviel Neuland dar. Dann war der Mond am Firmament erschienen, groß golden und vollkommen, soviel konnte er noch sagen. Und das er am nächsten Morgen nackt am Flussufer erwacht war.

Wie Flugur berichtete, war die Totalamnesie nur in der ersten Vollmondnacht aufgetreten, und die Phasen an die er sich am Morgen erinnern konnte, waren von mal zu mal länger geworden. Offenbar musste sich das Hirn erst an die Veränderungen gewöhnen, da die Wahrnehmung zu diesen Zeiten, fast nichts mehr mit der eines Menschen gemein hatte. Oder zumindest nur noch die maximal die Hälfte seiner selbst bestimmte.
Auch die Wut, den Hunger und die Wildheit zu kontrollieren, bedurfte ihn einiger Übung, wie er berichtete, und aus eben diesem Grund, hielt er es für das beste Arled zu fixieren.

Arleds Gedanken rasten. Würde er sich wirklich in kürze verwandeln? Würde er morgen eventuell erwachen und sich daran erinnern, als wildes Tier durch den Wald gehetzt zu sein. Ein Reh oder gar eine Tier von einer Weide angefallen zu haben? Oder noch schlimmer, vielleicht einen Menschen. Arled schüttelte sich beim Gedanken daran rohes Fleisch von Knochen zu nagen.
Er dankte seinem Vater innerlich, dass er ihn hierher gebracht hatte. Er hätte es sich nie verziehen wäre seine Mutter oder einem der Tier durch ihn Leid zugestoßen.

Nachdem er ihn auf gekonnte Art angebunden hatte, war sein Vater in die kleine Höhle gegangen, um dort sein Messer die Klamotten und restlichen Utensilien zu verstauen. Sie würden sie in dieser Nacht sicher nicht benötigen.
Da Arled völlig darauf fixiert war, sich vor seinem inneren Auge die schlimmsten Zukunftsvisionen auszumalen, bemerkte er den Wolf erst, als er die Lichtung schon zur Hälfte überquert hatte.
Es handelte sich um ein sehr großes Exemplar. Seine Flanken waren eingefallen, was auf eine schwere Zeit schließen lies, was die Futtersuche anging, sein schwarzes Fell sah jedoch gesund aus und glänzte.
Die Augen des Wolfes waren auf die Tasche fixiert, welche sein Vater am Lagerfeuer hatte liegen lassen, nachdem er ihr das Seil entnommen hatte.
Die Nase des Wolfes zuckte heftig, und es schien fast als käme die Nase zur Tasche, und ziehe den Rest des Tieres unwillkürlich hinter sich her.

Arled war so perplex das er für zwei Sekunden nur starren konnte. Dann rief er laut nach seinem Vater.
Keine gute Idee.
Der Wolf der noch eben nur für die Tasche Interesse gezeigt hatte, fuhr zu Arled herum, lies ein gutturales Knurren ertönen und fletschte seine Zähne. Und was für Zähne, wie Dolch strahlten die langen Eckzähne im fahlen Licht. Arled schluckte schwer, noch eben hatte er Angst sich in einen Wolf zu verwandeln, und nun schien es er werde es wohl nur zur Wolfmahlzeit bringen.

Der große Wolf stieß ein heißeres Bellen aus, worauf der Rand der Lichtung in Bewegung geriet. Fünf weitere Wölfe traten aus dem nahen Unterholz.
Auf ein weiteres bellen hin, preschte einer von ihnen aus Feuer, schnappte nach der Tasche und verschwand mit ihr im Unterholz. Er war ein gutes Stück kleiner als der große Schwarze, sein Gang hatte linkisch gewirkt und auch sein Fell war eher stumpf. Arled ging davon aus, dass er wohl einen niederen Rang im Rudel einnahm, und nicht an der Hauptbeute beteiligt würde. Und diese Hauptbeute würde wohl er selbst sein.

Im Halbkreis kamen sie auf ihn zu. Die Köpfe gesenkt. Die Gesichter zu grimmigen Fratzen verzogen, die Zähne drohend entblöst. Arled sah nur noch Zähne.
Wo blieb nur sein Vater so lange? Hatte er ihn denn nicht rufen gehört?
Der große Schwarze stand nun keine drei Meter mehr von ihm entfernt. Arled nahm alles in Zeitlupe wahr. Sah die dünnen Speichelfäden die sich zwischen den Zähnen spannten. Sah die jedes einzelne Härchen, sah das Spiel der Muskeln als er zum Sprung ansetzte. Sekunden wurden zu Stunden, er schloss die Augen, drehte den Kopf weg, und bot seinem Angreifer die ungeschützte Kehle dar. Wenn er schon auf diese Art sterben musste, dann hoffentlich wenigstens schnell.


Garbalg fühlte ich prächtig. Heute war sein Glückstag. Erst hatte er die Fährte des wildernden Rudels verfolgt, die ausnahmsweise einmal nicht ins Leere führte. Dann hatten sie die Tasche mit all den Köstlichkeiten erbeutet, die ihm seine Nase prophezeit hatte. Und nun würde er auch noch diesen Zweibeiner zur Strecke bringen, bevor er sich mit den fremden Wölfen befassen, und ein für alle mal klar stellen würde wer hier der Herr im Revier war.
Wenn man sich bei den Zweibeinern auf die Körpersprache verlassen konnte, bettelte dieser bereits um Gnade, wie ein Welpe entblößte er seine empfindlichste Stelle, seine Kehle.
Doch es war ein Zweibeiner war kein Welpe, und wenn er auf Garbalgs Milde hoffte, so hoffte er vergebens. Garbalg spannte seine Muskeln zum Sprung als hinter ihm ein Knurren ertönte das so tief war, und so böse Klang das Garbalg alle Gedanken vergaß, und mit einem Schreckensjaulen herum fuhr.
Vielleicht hatte er den Tag doch zu früh am Abend gelobt.

To be continued…

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
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mehr!mehr!mehr!

also mir gefällts unglaublich!

wie gesagt : MEHR!^^
 
Flugurs Unterkiefer schob sich nach vorne, und Arled konnte deutlich sehen, wie seine Zähne an Länge gewannen. Die obere Hälfte seines Gesichts, verformte sich ebenfalls in die charakteristische Wolfsschnauze. Arled, sah das Feuer des Mondes in seinen Augen. Während sich seine Ohren zu spitzen sich hin und her bewegenden Lauschern wurden, und sich über seine Backen rasend schnell Kotletten ausbreiteten, warf er den Kopf in den Nacken und stieß einen lang gezogenes Heulen aus.
Arled konnte hören wie Flugurs Rippen brachen, bevor sie sich in seinem Brustkorb neu anordneten. Unter der muskulösen Bauchdecke konnte Arled das Schauspiel unschwer erkennen.
Einen weiteren Heuler ausstoßend streckte Flugur seine Arme zur Seite aus, die Hände krampfartig verkrümmt. Seine Finger wurden Länger, und seine Fingernägel, eben noch die eines Farmers, abgenutzt, und verschrammt, erwuchsen zu langen widerstandsfähigen Klauen.
Flugurs Schultern, für einen Menschen ohnehin schon gewaltig, legten nochmals einige Zentimeter zu, als die Muskeln an Flugurs Körper zu wachsen begannen. Rücken und Schultern überzog nun eine dichte Haarschicht. Am Bauch zog sich der Haarbewuchs, vom Solarplexus, bis zum Hosenbund.
Während der Torso die Beine und Arme, bis auf den Muskelzuwachs noch menschlich wirkten saß auf seinem Hals nun ein Wolfsschädel. Die Hände waren zu Pranken geworden, wie geschaffen um damit klaffende Wunden zu reißen. Seine Füße, ebenfalls Fell bewachsen und mit Klauen verstehen, boten ihm sicheren Halt im Gelände und würden ihm rasende Geschwindigkeit ermöglichen.

Nachdem die Verwandlung abgeschlossen war, duckte er sich sprungbereit. Den Kopf gesenkt, die Zähne entblößt, funkelte er die Wölfe aus mondgoldenen Augen an. Ein tiefes Knurren unterstrich seine Kampfbereitschaft.
Unschlüssig umstand ihn das Rudel. Der große Schwarze, der beim ersten lauten Grollen Flugurs noch erschrocken und mit eingeklemmtem Schwanz herum gefahren war, schien sich wieder gefangen zu haben. Den Schwanz nicht mehr eingeklemmt, sondern dick und buschigen gerade nach Hinten ausgestreckt. Den Nackenpelz zu einem drohenden Kamm aufgestellt, und ebenfalls den Kopf gesenkt stellte er sich Flugur entgegen.
Die restlichen Wölfe bildeten um ihn einen Halbkreis, drohten mit zurück gelegten Ohren, zeigten ihre Zähne, machten jedoch keine anstallten ihn anzugreifen. Arled beobachtete alles mit angehaltenem Atem. Ihm war klar, sollte es seinem Vater nicht gelingen das Rudel zu vertreiben, wären ihrer beider Tage gezählt.

Flugur und der Schwarze, standen sich Auge in Auge gegenüber. Keiner der beiden wollte den ersten Schritt machen. Sie fletschten die Zähne und Knurrten. Die Zeit schien still zu stehen. Unvermittelte schnellte der schwarze nach Vorne. Seine Gestallt verschwamm vor Arleds Augen, so schnell schoss er auf Flugur zu, das Maul weit aufgerissen.
Mit tödlicher Präzision und Geschwindigkeit, holte Flugur aus, und traf den Schwarzen im Flug mit der Rückseite seiner Pranke an der Schulter. Beim Aufprall ertönte ein Geräusch wie Arled es vom Teppich klopfen her kannte, zumindest hätte es sicher so geklungen, wäre der Teppich mit Fleisch gefüllt und der Teppichklopfer ein Dreschflegel gewesen. Die Flugbahn des Schwarzen änderte sich umgehend. Statt weiter auf Flugur, flog er, ein ersticktes Japsen von sich gebend, im hohen Bogen quer über die Lichtung und landete in einem Busch.

Die restlichen Wölfe wichen einen Schritt zurück. Ein brauner Wolf mittlerer Größe fing sich zuerst. Er stieß ein Kläffen aus, woraufhin auch die anderen wieder Mut zu fassen schienen. Die beiden äußeren bewegten sich seitwärts um Flugurs Flanken, im bemühen hinter ihn zu kommen. Flugurs Kopf flog hin und her um den Überblick zu behalten. Flugur schien alles unter Kontrolle zu haben. Da er die Höhlenöffnung im Rücken hatte, konnten die Wölfe ihn nicht ganz umringen. Sie schienen ihre Chancen abzuwägen und keiner griff an. Da plötzlich raschelte das Gebüsch oberhalb der Höhle und ein grauer Schemen katapultierte sich auf Flugur zu. Arled hatte den Wolf der die Tasche geraubt hatte komplett vergessen. Er traf Flugurs Rücken, und verbiss sich in dessen Nacken. Flugur strauchelte, fand jedoch sein Gleichgewicht wieder bevor er stürzte. Eine seiner Pranken griff nach hinten und schnappte den Angreifer an dessen Rücken, und schleuderte ihn nach vorn, wo er schwer auf dem Boden aufschlug.
Der Braune Wolf nutze die kurze Ablenkung um seinerseits einen Angriff auf Flugur zu starten. Gerade als dieser sich wieder zu orientieren suchte.
Schwer prallte er gegen Flugurs Brust und beide gingen zu Boden. Umgehend sprangen die anderen Wölfe hinzu und attackierten Flugur ihrerseits. Als knurrendes, beißendes Knäule rollten sie herum. Schaffe es Flugur einen seiner Angreifer wegzuschleudern, sprang er sofort wieder ins Getümmel. Es war ihm nur mit Mühe möglich seine lebenswichtigen Stellen vor den reisenden Fängen zu schützen. An Armen und Beinen zog er sich bei der Verteidigung klaffende Wunden zu.
Aber auch die Wölfe zahlten einen hohen Blutzoll. Der Graue war nachdem er auf den Boden geprallt war, nicht wieder aufgestanden. Blut sickerte aus seiner Nase. Flugurs Klauen hatten auch an den anderen Wölfen üble Spuren hinterlassen, was deren Kampf aber eher anfachte, statt ihn zu beenden.

Arled war sich nicht sicher wie der Kampf enden würde, nicht bis er sah wie der große Schwarze wieder aus dem Dickicht hervor kam. Er wäre sicherlich das Zünglein an der Waage. Er schien durch den voran gegangenen Treffer nur kurz ausgeschaltet gewesen zu sein, bewegte sich aber nun wieder mit der alten Eleganz.
Arled schrie Flugur zu, doch dieser war vollauf mit seinen Angreifern beschäftigt. Arled fragte sich ohnehin wie viel von seinem Vater gerade wohl in diesem Wesen anwesend war.

Der Schwarze näherte sich für Flugur aus dem toten Winkel. Wenn er ihn Anspringen, und im Nacken packen könnte, wäre der Kampf gewonnen, Flugur und Arled verloren.
Arleds Gedanken rasten. Er musste etwas tun. Er wand sich verzweifelt und versuchte seine Fesseln zu lösen. Vergebens, das Seil hielt stand, und Flugurs Knoten war unverrückbar.
Arled trat Schweiß auf die Stirn. Er spannte erneut seine Muskeln an, warf sich von links nach rechts. Die Borke schrammte seinen Rücken auf, das Seil schnitt in seine Arme, doch er konnte sich einfach nicht befreien.

Da plötzlich kam Arled eine Idee. Er war so von den Vorkommnissen abgelenkt gewesen, war vom Kampf so in den Bann gezogen, dass er eine Sache völlig vergessen hatte. Er wandte den Kopf zur Seite, legte ihn soweit es ging in den Nacken, und suchte den Himmel ab. Irgendwo in seinem Rücken musste er doch sein. Doch da waren nur Wolken. Er warf den Kopf in die andere Richtung und da war er. Der Mond, vollkommen rund, und golden schimmerte er zwischen den Wolken hindurch.

Arled war im Bann. Er starrte auf die güldene Scheibe, vergaß für einen Moment den Kampf, vergaß wo er stand. Er sah nur noch den Mond. Und dann war er nicht mehr da.
Nicht mehr auf der Lichtung. Er stand auf Moos bewachsner Lichtung, umgeben von Finsternis. Vor seinen Füßen war ein Teich dessen Wasser silbrig Glänzte. Über ihm am Himmel stand der Mond. Keine Sterne, keine Wolken, einzig und allein der Mond. Dieser schien plötzlich flüssig zu werden, und kam als goldener Tropfen auf ihn zugestürzt.
Arled stand da und schaute verzückt auf. Seine Augen waren aufgerissen, sein Mund stand offen. Er sah aus wie ein Kind das zum ersten Mal den Winterhauchbaum betrachtete.
Je näher der Tropfen kam, desto kleiner wurde er. Teilte sich schließlich in drei Tropfen auf die direkt auf ihn zu fielen. Je einer der Tropfen traf in seine Augen. Die Iris schien den Tropfen aufzusaugen und färbte sich golden. Der dritte Tropfen landete auf seiner Stirn.
In seinem Kopf erdröhnte ein Laut als wäre ein Gong geschlagen worden. In Wellen breitete sich das Gefühl durch Arleds gesamten Körper aus, der mitzuschwingen schien.
Arleds Blick richtete sich wieder auf den kleinen Tümpel vor dem er stand. Er konnte sein Spiegelbild erblicken, halb nur das seine, überlagert von einer Wolfsgestallt, ähnlich derer zu der sich sein Vater verwandelt hatte. Ein Geräusch ließ ihn aufblicken, und er erstarrte erneut, so wie er es beim Anblick des Mondes getan hatte.
Vor ihm, auf der anderen Seite des Sees stand eine Frau. Eine wunderschöne Frau.
Ihr Haar schimmerte wie der Mond selbst. Ihre Augen groß und gütig, waren wie unergründliche Brunnen, und schienen Arled direkt in die Seele zu blicken. Sie war in ein weißes Kleid gehüllt, welches ihren Körper umwehte. Es gab den Blick auf ihr Dekoltee frei in dessen Mitte an einer Kette ein kleiner Tränenförmiger Stein hing, in dessen innern ein Licht zu pulsieren schien. Ihre Arme zierte auf jeder Seite ein Armreif, der eine schien aus Gold der andere aus Silber gefertigt. Ihre Haut war hell wie Arled es noch bei keiner Frau zuvor gesehen hatte.

„Sei gegrüßt mein Kind.“ ihre Stimme klang wie Musik in Arleds Ohren. „Wer seid ihr?“ Arled kostete die Frage mühe, da sein Mund völlig trocken war. „Es ist nicht der richtige Augenblick für Antworten. Du musst dem Rudel dienen. Dein Vater braucht Hilfe.“ In den Ecken von Arleds Verstand dämmerte die Erinnerung an die Lichtung, die Wölfe, seinen Vater. Jedoch würde es heißen, dass er von hier weg müsse und es wiederstrebte ihm. Er fühlte wie der Ort langsam davon driftete, oder war er es selbst? Er konnte es nicht mir letzter Gewissheit sagen. Doch er kämpfte dagegen an. Arleds Kehle entfuhr ein unwilliges Knurren. „Spar dir deine Kraft, du wirst sie gleich brauchen. Hab keine Angst, wir werden uns wieder sehen.“ Die strahlende Gestallt streckte ihre Hand nach Arled aus, und berührte sanft seine Brust.

Arled umfing Dunkelheit.

To be continued

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
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oh man machs doch nich immer so spannend!^^
 
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