Das Erwachen

Soo, endlich habe ich die Zeit gefunden, deine gesamte überarbeitete Geschichte zu lesen. Ich muss sagen, du hast es gut gemacht
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Alle Details von der vorigen Fassung habe ich nicht mehr im Kopf, aber die alten Kritik-posts haben mir auf die Sprünge geholfen.
Die Geschichte lässt sich jetzt gut und flüssig lesen, die wenigen Wortwiederholungen in Mordos Gedankengängen (und Sinnwiederholungen übrigens auch) finde ich nicht weltbewegend schlimm
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Ich bin während des Lesens unterbrochen worden, deshalb habe ich leider vergessen, was ich noch anmerken wollte und habe keine zeit mir alles nochmal durchzulesen.
Aber vielleicht fällt es mir bald wieder ein, wer weiß.

Schreib schön weiter!

-Anni-
 
Genial!
Mir hats sehr gefallen, sehr stimmig und ich freu mich auf die weiteren teile
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Sinnwiederholungen? Verdammt, das ist das Schlimmste. Wiederholungen an sich. Muss ich nochmal durchlesen, mir
fällt das wohl schon garnicht mehr auf.

Das Kapitel ist soweit zu Ende, doch werde ich das auf jeden Fall einmal überarbeiten müssen.
Vorerst möchte ich mich aber den folgenden Kapiteln zuwenden.

Schattenlicht - Buch 1 - Kapitel 4 - Von Licht zu Schatten

Der Priester versuchte so gut er konnte das Gespräch mitzuverfolgen, doch wetterte er im Innern schon gegen die Antwort
Derrets auf seine Frage. Er würde nicht zulassen, dass man etwas Böses aus ihm machte. Eher würde er sterben - noch einmal.
Wenn das Licht, so überlegte er, die Untoten nicht empfing, war doch deutlich, dass sie böse waren. Aber warum dann auch er?
Er musste es herausfinden.
„Es ist ein Kontinent im Westen, jenseits des Meeres. Dort haben die Orcs eine große Stadt namens Orgrimmar errichtet.
Neben uns haben sie noch andere Völker in die Horde geholt. Man muss dies neu auslegen, die Horde ist nun nicht mehr eine
Armee von Orcs sondern ein Zweckbündnis mehrer Völker.” Derret beantwortete fleißig alle Fragen. Die Aufmerksamkeit
der Anderen gefiel ihm sichtlich. Auf die Frage des Kirin Tor wartete der Priester am meisten. Was würde der Magier in violett
wissen wollen?
„Dalaran ist gefallen, nicht war?”
Der Mann ist wohl schon länger tot, wenn er das nicht weiß. Die Antwort kenne sogar ich! Erstaunlicherweise zögerte
Derret mit der Antwort.
„Das ist garnicht so leicht zu beantworten. Da bin ich auch nicht der Richtige dafür. Was ich weiß ist, das zumindest einige der
Magier am leben sind. Sie haben eine magische Kuppel über der Stadt errichtet und keiner vermag, hindurchzugehen.”
Dalaran hat sich also selbst eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen? Interessant.
Die weiteren Fragen und Antworten zeigten auf, dass seit seinem Tod etwa drei Monate vergangen waren. Die Verlassenen
hatten die Geißel größtenteils verdrängt und waren von der Horde aufgenommen worden. Orcs nun als Verbündete anstatt als
Feind zu sehen viel den meisten nicht leicht.
„Sie nennen sich Nachtelfen. Sie sollen mit den Elfen von Quel´Thalas verwandt sein und eine violette Haut haben.” Der Nächste
kam an die Reihe. „Was wurde aus den...”
„Derret! Schick sie runter! Der Neuzugang ist da!” Die Wirtin rief vom unteren Ende der Treppe und unterbrach das Spiel.
„Ihr habt´s gehört! Auf jetzt! Nun werdet ihr den Ausbildern vorgestellt.” Derret voran setzte sich die Gruppe in Bewegung. Im
Haupteingang stand der Exekutor.
„Nun macht schon! Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit!” Die Sonne ist ja schon untergegangen. Hat das so lange gedauert?
Der Priester betrachtete die Rüstung des Exekutors. Es war die Selbe wie die der Todeswachen, nur war zusätzlich eine Schärpe
um seine Schulter gelegt, welche man mit Hoheitsabzeichen verziert hatte. Da sprang auch schon Derret in das Bild und salutierte.
Draußen angekommen sah er etwa 30 Untote im Dunkeln stehen. Ein paar trugen Fackeln, doch blieb die Szenerie insgesamt
düster. Sie trugen zerrissene Kleider, schmutzige Hemden und löchrige Mäntel. Der Exekutor achtete darauf, dass ihm ein jeder
zuhörte, als er zu reden begann.
„Einige von euch sind bereits länger unter uns, andere sind erst jüngst erwacht. Ein jeder von euch hat Fragen, und möchte
Antworten. Mit der Zeit wird eine jede beantwortet. Ein jeder von euch hat das Bedürfnis, etwas zu tun. Auch hier wird euch die
Zeit eine Aufgabe schenken, die ihr werdet lösen dürfen. Doch wie ihr diese Aufgabe tun werdet und wie ihr eure Antworten
bekommen werdet, dass wird heute Nacht geklärt.“ Regen hatte eingesetzt, welcher der kurzen Rede eine besonders
melancholische Note gab. Wolken verdeckten den Mond fast vollends und schluckten alles Licht.
„Ihr alle seid wie ich gestorben. Einige von euch wollen Rache, andere Gerechtigkeit. Manch einer will nur, was ihm zusteht.
Kaum einer wird aber das bekommen, was er wirklich möchte. Unsere Existenz kann Gabe wie auch Fluch sein. Doch vor allem
ist sie eines: Eine Chance. Diese auch zu nutzen werdet ihr gelehrt werden.“ Er machte eine rhetorische Pause.
„Wenn ihr gleich vor dem ehrenwerten Schattenpriester Sarvis treten werdet, so seid euch bewusst, dass er eine wichtige
Persönlichkeit ist. Habt Respekt vor ihm und den anderen Ausbildern, antwortet nur wenn ihr gefragt werdet und hört gut zu.“
Damit wandte er sich der kleinen Kapelle zu, die nur einige Meter vom Gasthaus entfernt stand. Der Priester betrachtete sie
oberflächlich. Sie war wie er: Zertrümmert und Tod. Dem Licht beraubt, wie der heruntergerissene Lichtkreis bewies. Der
Lichtkreis war ein Symbol für das Licht und die drei Tugenden. Die Tür stand offen, halb eingeschlagen und zerkratzt, so sah
das Holz aus wie ein verwesender Sarg. Und im Inneren war es nicht viel besser. Die Sitzbänke, oder was davon übrig war,
hatte man an den Wänden aufgestapelt um Platz zu machen. Die einst bunten Fenster waren jetzt grau, wenn nicht eingeschlagen.
Etwas in ihm wäre zerbrochen, wäre es nicht schon vor den Mühlen Agamands gestorben. Im hinteren Ende der Kapelle war der
Boden leicht erhoben. Hier standen fünf Männer und eine Frau. In der Mitte stand ein Mann mit einem langen, schlichten Stab in
der Hand. Seine Robe war Rabenschwarz und sein Haupt kahl. Das musste Sarvis sein. Klare Augen blickten den Neuen an. Zu
Sarvis Rechten stand die Frau in brauner Robe und zu seiner Linken ein Mann, in einem blutroten Anzug. Die beiden anderen
Männer, der eine mit großem Schild, der andere mit einem schwarzen Halstuch, standen etwas Abseits. Nicht lange, und das
kleine Gebäude war voller Neuankömmlingen. Sarvis sprach laut und deutlich.
„Grüße! Mein Name ist Sarvis, ich bin der Oberbefehlshaber von Deathknell. Jeder von euch, der Magiebegabt ist, soll sich nun
an der von mir aus gesehenen linken Wand aufstellen. Alle anderen rücken an der rechten etwas zusammen.“
Sarvis sprach mit seinen Händen, wies zu den Seiten die er nannte. Während die Leute sich in zwei Gruppen aufteilten, begann
die Frau zu sprechen. „Ich heiße Isabella, und bin die Ausbilderin für alle angehenden Magier und Magierinnen unter euch. Durch
den Tod wird häufig Macht frei. Das bedeutet, dass einige von euch, die zu Lebzeiten nie zaubern konnten, es nun vielleicht
können. Ich werde jetzt jeden von euch betrachten und die heraussuchen, die diese Gabe erhalten haben.“
Kaum hatte sie ausgesprochen, da stieg sie schon von dem kleinen Podium herab und durchkämmte die dichten Reihen derer,
die sich selbst zur rechten Wand gestellt hatten. Es sollten ganze vier weitere dem Priester und dem Magier an der linken
Gesellschaft leisten. Danach stieg sie wieder hinauf und stellte sich zu Sarvis. Dieser hob erneut die Stimme.
"Nur wenige erinnern sich an Ereignisse aus ihrem Leben. Nur eine Handvoll kann lückenlos zurückdenken. Ist einer hier, der sich
an sein ganzes Leben zurückerinnert?" Ein Mann trat vor. Auf seinem Rücken kreuzten sich zwei leere, leicht gebogene Schwert-
scheiden. Seine Kleidung war dunkel, seine gesamte Erscheinung unauffällig.
"Ich erinnere mich an Alles. Doch meinen Namen behalte ich für mich. Stellt eure Fragen, Sarvis."
"Für Euch bin ich noch immer Schattenpriester Sarvis. Warum wollt ihr uns Euren Namen nicht nennen?"
"Ein Mann des Rabenholdtanwesens hat seinen Namen niemals zu nennen. Nennt Ihr mich Takana, Schattenpriester!"
Die Antwort machte den maskierten Ausbilder aufmerksam. Langsam trat er vor, ging auf Takana zu.
"Ein Auftragsmörder, so so." Er kam näher. "Verteidigt Euch!"
Wie aus dem Nichts trug der Ausbilder zwei Dolche in den Fäusten und stieß zu. Takana setzte zurück, packte die Rechte des
Angreifers und entging der Linken. Takanas linker Ellenbogen fuhr herab und stieß den Dolch aus der Hand des Wiedersachers.
Mit dem Rechten stieß er vor dessen Kopf. Während der Ausbilder zurückwich, hob Takana das Messer auf und griff nun
seinerseits an. Niemand versuchte die beiden zu hindern. Die Neuen nicht, weil sie selbst nichts konnten oder wollten, die Alten
nicht, weil sie das Spiel bereits kannten. Takana stieß von unten zu, sein Kontrahent parierte. Immer schneller folgten die
Angriffe, bis Takana seinen Feind an der Schulter packte und hinabzog, gleichzeitig mit dem Knie nach oben fuhr. Sein Gegner
kam schwer auf dem Boden auf und ließ auch das letzte Messer fallen. Takana hob es auf und reichte dem besiegten die Hand.
"Ihr seid um einiges besser als ich, das muss ich zugeben." Er ignorierte Takanas Angebot. "Ihr habt hier nichts verloren. Begebt
Euch noch Heute nach Undercity und meldet euch bei Nachtblut. Er schart die Elite um sich. Gebt mir jetzt meine Waffen zurück."
Takana tat wie geheißen. Er wandte sich wieder Sarvis zu.
"Wenn eine jede Antwort einen Kampf mit sich bringt, verzichte ich gerne auf ein Vortsetzen des Gespräches."
Sarvis lachte. "Ich glaube es gibt nichts, was ich von Euch noch zu wissen brauche. Exekutor, setzt ein Schreiben für Takana
auf. Wie mein Kollege bereits sagte, Ihr könnt zur Hauptstadt. Meldet Euch bei den Todespirschern. Das ist Alles. Sonst keiner da,
der Nichts vergaß?" Das ausbleiben einer jeden Antwort war eben diese.
"Nun denn, die Magiebefähigten sollen vortreten." Der Priester hatte während des kurzen Kampfes all seine Überlegungen beiseite
geschoben. Nun stand er Sarvis gegenüber und wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Er wollte sich nicht zu etwas machen
lassen, das ihm missfiel. Sarvis fuhr fort. „Die dunkle Fürstin hat erlassen, dass mehr Magier ausgebildet werden sollen als Hexer,
und mehr Hexer als Schattenpriester geschult zu sein haben. Ihr da, stellt Euch vor!" Der Schattenpriester deutete auf den
violetten Magier. Dieser trat einen Schritt vor und begann. "Mein Name ist Erikk Foster. Ich war Kriegsmagier von Dalaran, und
befehligte die Truppen der Kirin Tor die in Lordaeron stationiert waren. Beim Angriff der Geißel wurden wir aufgerieben, was uns
blieb war die Flucht. Auf dem Weg zurück nach Dalaran wurden ich und die Überlebenden des Massakers überfallen. An etwas
davor erinnere ich mich nicht." Sarvis antwortete schnell, hier gab es nicht viel zu überlegen.
"Ich unterstelle Euch Isabella. Sobald sie zustimmt, dürft Ihr Euch ebenfalls nach Undercity begeben. Alles Weitere erfahrt ihr von
ihr." Die Magierin nickte nur und bedeutete Erikk zu ihr auf das Podest zu steigen.
"Ansonsten nur ein weiterer Robenträger. Stellt Euch vor!"
Der Priester überlegte kurz, was er antworten sollte.
"Ich bin ein..." Er korrigierte sich "...war ein Kleriker des heiligen Lichtes und habe einen Trupp des Klosters angeführt. Wir
verteidigten die Mühlen Agamands gegen den Sturm der Geißel und scheiterten."
"Und Euer Name?" hackte Sarvis nach.
"An den erinnere ich mich nicht mehr." Innerlich wurde er unruhig. Sollte er nicht gleich bescheid geben, dass er sich nicht
mitspielen wollte?
"Ihr tragt Abzeichen die mir zwar fremd sind, aber dennoch von Wichtigkeit zeugen. Kommt zu mir."
Sarvis starrte ihm tief in die Augen. Er schien etwas zu sehen was ihm selbst noch verborgen blieb. Und er strahlte etwas aus,
das ihm sehr vertraut war. Etwas, von dem er erst jetzt begriff, dass es ihm seit seinem Erwachen gefehlt hatte. Als er direkt
vor Sarvis stand legte dieser seine Hand auf den Kopf des Anderen. Sie verweilten einen moment lang in dieser Haltung, keiner
sprach ein Wort. Der Priester spürte Sarvis in sich. Er spürte, wie dieser durch seinen Geist schwomm. So begriff er auch dass
Sarvis in prüfte.
"Du wirst Schattenpriester. Und sag jetzt nichts. Ich kenne deine Fragen und ich werde dir die wichtigsten beantworten können."
Er tat wie ihm geheißen. Er stellte sich einfach neben seinen neuen Meister. Sein Verstand, nun wieder frei vom Einfluss Sarvis,
raste. Er hatte seine Stimme vernommen die ihm zusprach und Mut gemacht hatte. Sarvis hatte die Unruhe in ihm gelegt.
Die vier übrigen wurden an den Lehrer der Dämonenmagie und Isabella aufgeteilt wobei beide nicht mit Sticheleien sparte.
"Vertane Chance" und "Mein Beileid für dieses Los" waren dabei noch harmlos. Als es an die letzte Person, eine Frau, ging, wurde
Sarvis neuem Schüler klar was Derret mit "Viehmarkt" gemeint hatte. Letztenendes zog der Hexer den Kürzeren. Immerhin war
fest geregelt, wo die Prioritäten liegen. Sarvis übergab nun an den Mann mit dem Schild. Die drei Ausbilder verließen mit ihren
Schülern die Kapelle. Der maskierte hielt sich weiterhin im Hintergrund, der Mann mit dem Schild sprach zu den übrigen, nicht
Magiebegabten.
"Mein Name ist Forran, ich werde euch..." mehr vernahm der neue Schattenpriester nicht. Ohne ein Wort des Abschieds trennten
sich die Gruppen. Sarvis stob auf ein Haus am Rande des Dorfes zu. Beide schwiegen. Sarvis kramte einen klobigen Schlüssel
aus einer Falte seiner Robe und schloss auf. Der erste Eindruck war ermutigend. Hier lag kein Kronleuchter auf dem Boden noch
gab es Spinnweben. Die meisten Fenster waren noch ganz.
"Dort ist dein Bett. Im Schrank findest du eine passende Kluft die deinem neuen Stand entspricht. Zieh dich um komm mit deiner
alten Robe zu mir in die Küche. Heute Nacht wird nicht gelernt. Wir werden nur reden."


Ach ja, danke für das Lob! Weiter Kritik, ich habe sonst keinen der das liest!

MfG, S"c"hadoweye
 
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Hier bin ich ein wenig verwirrt worden, wer was sagt.^^
 
Hast irgendwo recht. Habe die Gedanken von mordo rausgenommen. Ist doch wirklich crap
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Kapitel 5 ist in Arbeit. Werde ich aber erst so ... kA, Mitte nächste Woche fertig haben.

MfG, S"c"hadoweye
 
Hehe^^
Nach nochmaligem lesen der Stelle, in der Shadoweye zum Schattenpriester wird,
ist mir aufgefallen, dass sie totaler Mist ist.

Das halbe Kapitel muss ich umschreiben, Goddamn!

Soager meine alte Version, die ich mal ausgedruckt habe, ist da besser -.-

So ich zermarter mir mal das Hirn.

Warte mal... ich hatte doch eigentlich etwas ganz anderes vor...

€dit: Ist soweit geschehen
 
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Da ich Kapitel 5 noch immer nicht sehr weit habe und Kapitel 4 noch immer nicht
so ist wie ich es wünsche, die mir selbst gesetzte Frist aber längst vergangen ist,
bringe ich eine kleine Entschuldigung dafür. Hoffe ich komme diese Woche zu mehr.

Hiermit beginnt das zweite Buch:

Schattenlicht - Buch 2 - Kapitel 1 - Elune´s Tochter

Es hatte heute Nacht wieder geregnet, was sich auf vielerlei Arten bemerkbar machte.
Zum einen war da die enorme Luftfeuchtigkeit, oder der Tau, den die Nacht über alles
gelegt hatte. Das Lager war scheibar im Nebel ertrunken, da half auch das Wissen nicht,
dass dies in kurzer Zeit, wenn die Sonne ihre Strahlen hinabsandte, sich ändern würde.
Zeltplanen, Verbände, verschimmelnder Proviant, alles triefte so wiederlich wie seine
Robe, für die er keinen Ersatz mehr hatte. Seufzend stapfte er an dicken Bäumen vorbei
deren Äste lange Lianen bis an den Boden hinabgleiten ließen. Bei jedem seiner langsamen
Schritte schmatzte der Schlamm laut auf, wie ein Protest, mit Füßen getreten worden
zu sein. Die Männer, an denen er vorbeilief, schauten hoffnungsvoll zu ihm auf. Es schien
ihm als enttäusche er sie mit seinem Unvermögen, etwas an dieser Miesere ändern zu
können, jedem Tag aufs Neue. Sie hatten fahle, müde Gesichter, waren dieses Klima
so wenig gewohnt wie er. Sie kamen wie er aus dem Norden, kannten das tropische
Wetter des Stranglethorntales nicht. Jetzt, zur Regenzeit, waren die Nächte bitterkalt.
Fast alle, selbst die wenigen Einheimischen unter ihnen, waren krank. Und als wären die
Rebellen, Trolle und die Feuchte nicht genug, verbreiteten Mosquitos das Dschungelfieber.
Er kasteite sich selbst innerlich immer wieder dafür dass er zu schwach war sie davon zu
heilen. Seufzend blieb der junge Priester des Lichtes vor einem Zelt stehen. Nervös fuhr
er sich durchs Haar und kratzte sich am Arm. Er räusperte sich.
"Priesterin Areena? Frau Kollegin? Könnte ich Euch bitte sprechen?"
Ein schwaches Gähnen kündigte die Antwort an.
"Komm nur herein, Thomas. Ich bin angekleidet."
Ein kurzes Zögern, dann trat der Bittsteller ein. Die Mondpriesterin hatte indes die Decke
in eine Ecke des Zeltes gestopft. Sie hat tatsächlich in diesen Klamotten geschlafen?
wunderte sich Thomas. Nun gut, die Rüstungsteile aus Metall fehlten, doch das Leder saß
fest auf ihrer violetten Haut. Ihre pupillenlosen Augen waren nicht so tief eingesunken wie
die Seinen, doch war ihr die Müdigkeit deutlich anzusehen. Ihre blauen Haare hatte keiner
offen gesehen, sie waren scheinbar immer zu einem Zopf zusammengebunden. Ihre Arme
hatte sie um die angezogenen Knie gelegt.
"Was gibt es? Hast du etwa wieder einen Plan?"
Der angeschlagene Priester lächelte, was selten war. Er lächelte nur, wenn auch sie
anwesend war. Er wusste, es machte ihn kaputt.
"Wenn Ihr einen ausgefeilten Plan erwartet, so muss ich Euch enttäuschen. Aber da Halek
meinem Vorschlag angenommen hat, darf ich ihn durchführen."
Die Priesterin war noch nicht lange hier im Lager der Königstreuen. Den Anführer des Lagers,
Halek, glaubte sie jedoch einschätzen zu können.
"Er wird nur selbst keine bessere Idee gehabt haben, nicht wahr?"
Thomas kratzte sich erneut am Arm, was Areena nicht entging.
"Ich habe vor mit allen Männern, die noch eine Waffe halten können, ein Lager von Linkens
Rebellen anzugreifen. Ihre Medizinmänner haben ein Mittel gegen das Fieber."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hach, ne kleine Geschichte ist genau das was man nach einem Anstrengenden Tag braucht^^
 
So Kapitel 4 ist umgeschrieben, bis auf ein paar Macken ist es so weit fertig.

Und Kapitel 1 vom zweiten Buch werde ich vll. sogar fertig machen bevor ich an
Kapitel 5 von Buch 1 gehe. Ganz einfach um es fertig zu haben.

€dit: Wie ich Lappen es doch wieder andersherum gemacht habe -.-

Man hab ich Kopfschmerzen.

MfG, S"c"hadoweye
 
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Ich tippe das jetzt von meinem alten Kinderzimmer im Haus meiner Eltern,
während meine Füße in einer Grün-Gelblichen Substanz stecken. Erst hielt
ich es für Geißelseuche, aber dann wurde mir klar, dass es ein Fußbad mit Senf ist.

Buch 1 - Kapitel 5 - Zwei Lehrer

Er betrat die Küche. Es war ein vergleichsweise großer Raum, da der Ofen hier die einzige
Wärmequelle im ganzen Haus darstellte. Sarvis hatte das Feuer angemacht und sich an
einen Tisch gesetzt. Der Tisch stand unter einem großen, breiten Fenster, welches den
Blick auf die Dorfgrenze freigab. Man konnte zwischen den Bäumen wackelige Gestalten
planlos umherirren sehen. Die schwarze Robe legte sich sanft auf seinen schlanken Körper,
den er beim Kleiderwechsel erneut betrachtet hatte, doch wollte er seinen Meister nicht
warten lassen und unterbrach sich rasch.
"Wirf deine alte Robe ins Feuer und setzt dich." Die Robe verbrannte schnell. Goldene Fäden
und bronzene Schnallen waren bald das Einzige, was übrigblieb von dem alten Symbol des
Glaubens und der Seelenstärke die den Klerikern anheim ist. Nachdem sein Schüler sich
setzte, fuhr er fort. "Zuerst brauchst du einen Namen. Sag, beherrscht du die magische
Sprache der Kirin´Tor?" Kopfschütteln.
"Dann sollst du fortan Shadoweye heißen, was Schattenauge bedeutet.
"Einverstanden. Aber woher kennt Ihr die Sprache der Magie? Muss ich sie auch lernen?"
Sarvis machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Nein, das brauchst du nicht. Nachdem ich erwachte wurde ich zuerst zum Magier ausgebildet.
Als dann Allister bei der Bansheekönigin vorstellig wurde und ihr den neuen Weg der
Schattenpriester vorstellte, erlaubte sie ihm die Ausbildung von Schülern. Dazu nahm er
auch Novizen von den Magiern, darunter mich. Im Gegensatz zu den Hexern und den Magiern
haben wir aber eine große Schwäche im Kampf gegen die Geißel, weswegen wir nur in
geringerer Anzahl anzutreffen sind. Aber da greife ich schon voraus."
Shadoweye fragte weiter nach. "In der Kapelle habt ihr meine Gedanken gelesen und gesagt,
Ihr hättet Antworten?" Sarvis nickte.
"Ja, ich habe deine Gedanken gelesen. Ich kenne deine Fragen, deine Ängste. Du wirst nicht
gegen das verstoßen müssen, was du für richtig hälst. Nicht als Schattenpriester. Wie du
sehen wirst, Tugenden sind uns nicht fremd. Jeder Schattenpriester wird auf diese Gebote,
oder wie auch immer man sie nennen möchte, vereidigt. Ich habe dies zusammen mit Allister
ausgearbeitet. Wollen wir?"
"Beginnt." Sarvis sprach nun vor und sein Schüler wiederholte.

"Ich bin ein Schattenpriester. Ich bin anders als die Anderen.
Ich bin ein Schattenpriester. Ich lüge niemals.
Ich bin ein Schattenpriester. Ich töte, wenn ich muss, nicht, wenn ich will.
Ich bin ein Schattenpriester. Ich lege Rechenschaft nur vor meinem Gewissen ab."

Sarvis ließ keine Stille aufkommen. "Nun?"
"Schlicht" kam die Antwort seines Schülers.
"Dann vergiss es nicht, wenn es für dich nur schlicht ist." mahnte Sarvis. Shadoweye
dachte über die Worte nach. "Eigentlich ist das nicht sehr präzise, oder?"
Sarvis grinste, wusste er doch gleich was gemeint war. "Was auch Sinn der Sache ist.
Wir wollen uns nicht mehr einschränken als nötig, oder? Am Ende sollte jeder das tun was
er für richtig hält."
Beide sprachen noch Stunden bis zum Morgengrauen.
Über die Verlassenen, Rechte und Pflichten, Schattenpriester, mit denen Shadoweye Kontakt
aufnehmen sollte wenn er von hier ging. Und über Macht und schwarze Augen.

"Ehrlich gesagt bin ich sehr erstaunt über das, was ich in dir spühre. Zu Lebzeiten warst du
sehr stark? Es gab wohl kaum einen der das Licht so zu schwingen vermochte wie du, oder?"
Shadoweye streubte sich vor der Antwort. "Ich erinnere mich nicht wirklich. Aber wenn ich
diese Robe getragen habe dann war ich wohl kein kleines Licht." Sarvis lächelte. "Ich habe
schon genug in deinem Geist gelesen, du warst etwas Besonderes, und wie es scheint, bist
du das noch immer. In dir ist ungewöhnlich viel Macht. Genauso unbekannt sind mir deine
Augen. Schwarze Augen kenne ich nur von Dämonen."
"Was wollt ihr damit sagen? Dass ich besessen sei?" Shadoweye klang ungläubig.
"Nein, nur dass ich keine Ahnung davon habe was es bedeutet. Vielleicht wird die Zeit das
Rätsel lösen."
"Ich spüre keine große Macht in mir. Was ich spüre ist einzig Kälte."
"Dann sollten wir diese Macht wecken, meintst du nicht auch? Genug geredet." Sarvis war
aufgestanden und nahm zwei Stäbe auf, die an der Wand angelehnt waren. "Jetzt beginnt
das Training. Es dämmert auch schon."

Im Licht des neuen Morgens verließen Meister und Schüler das kleine Haus. Unterwegs liefen sie
an der Magiern Isabella und ihren Schülern vorbei.
"Du wirst erst gehen, wenn ich es dir erlaube. Vorher nicht!"
Das ist doch Erikk, den sie meint! Dachte sich Shadoweye beim Anblick der Kontrahenten.
"Ich bin dir schon um ein mehrfaches überlegen, Weib. Und dass weist du genauso gut
wie ich. diesen Kinderkram brauche ich nicht." Isabella fauchte wütend zurück.
"Du sprichst mich mit meinem Titel an. Und wenn du glaubst, das Selbe mit mir zu machen
wie der Meuchelmörder in der Kapelle Gestern, dann hast du Probleme am Hals die ihn dir
brechen!" Erikk hielt ihrem Blick stand. Erst als sie wegsah, verneigte er sich minimal.
"Wie Ihr meint, Magi." Er trug noch immer seine violette Robe. Er setzte sich auf den Boden
und warf mit Feuerbällen nach Fledermäusen. Gekonnt ignorierte er den Unterricht der Magi.
"Wenn Erikk stärker ist als seine Lehrerin, warum darf er dann nicht gehen?"
"Weil es bei Isabella liegt. Ich kann sie hierbei nicht übergehen." Shadoweye sah noch
einmal zum Magier. Was er über die Arcane Magie gelernt hatte kam ihm wieder in den Sinn.
Es war eine verdorbene Macht die mit der Zeit den Verstand verdarb. Wenn er dem Magier
beim Grillen der Fledermäuse beobachtete, wurde ihm klar was damit gemeint war.
Zumindest glaubte er das.
"Wir kommen gleich zu einer Höhle. Dort wimmelt es nur von übergroßen Spinnen. Diese
Tiere besitzen etwas, das dem am nahesten kommt, was wir für unser Training brauchen.
Wo ein Ghul ein willenloses Monster ist, da haben diese Tiere noch eine Seele. Auch wenn
es nur eine sehr degenerierte Form der unseren sind, so können sie doch denken. Wie alle
Tiere. Die Brutmutter im Inneren ist so freundlich immer wieder neue Eier zu legen, damit
wir genug Übungsziele haben." Sie hielten etwa zwanzig Meter vor einem niedrigen Höhlen-
eingang. "Falls du angefallen wirst und ich dir nicht helfen kann, wirke einfach einen Schild.
Das Machtwort basiert auf einem anderen Weg als dem des Lichtes, weshalb es dich nicht
verbrennt." Shadoweye wusste, wovon Sarvis sprach. "Ihr meint den Weg der Disziplin?"
Sarvis kramte derweil in einer seiner Hüfttaschen. "Ja. Erstaunlicherweise haben die
Entdecker dieses Weges ihn fast verlernt. Allister aber ist ein Großmeister darin und hat
allen seinen Schülern auch darin Unterricht gegeben. Aber diesen Weg können nur wenige
weit beschreiten, weswegen ich ausser dem Schild keinen weiteren Zauber der Disziplin
beherrsche. Allister kennt sogar die Schmerzunterdrückung!" Sarvis zog eine Ratte aus
seinem Beutel. Leicht warf er sie vor den Höhleneingang. Kaum war sie aufgekommen,
schossen auch schon vier, kindergroße, schwarz behaarte Spinnen aus der Höhle hervor.
Während die erste die Ratte mit den Fangzähnen packte und wieder in der Höhle verschwand,
preschten die anderen drei auf die Priester zu. "Pern!" rief Sarvis aus, und etwas flüchtiges,
dunkles schoss auf eine der Spinnen von oben herab. Die Spinne wurde scheinbar in den
Boden gerammt, und blieb in sich eingesunken liegen.Gleich darauf formte Sarvis mit seinen
Händen eine Kugel aus wabernder, aber noch immer durchsichtiger Schwärze. Er schleuderte
den Zauber, der sich ein wenig wie ein Netzt in der Luft verteilte und eine der Spinnen umschlung.
Als die Spinne davon getroffen wurde schwand der Glanz in den funkelnden, grünen Augen.
Der Schwung des Galopps ließ das tote Tier ein paar Purzelbäume schlagen. Die dritte Spinne
hatte sie erreicht. Sarvis sagte nichts, noch bewegte er sich. Doch in dem Moment, in dem die
Spinne zubeißen wollte, sah man eine verwischte Gestalt, nicht sehr groß, sich materialisieren.
eine viel zu große, durchsichtige Klaue fuhr auf die Spinne herab und zerschnitt sie sauber in
mehrere Stücke. Schon verschwand das beschworene Wesen und ließ einen triefenden
Leichnahm und eine mit grünen Spritzern besudelte Robe zurück.

Sarvis unterwies Shadoweye in die von ihm gewirkten Zauber, und noch ein paar mehr. Einen
ganzen Tag trainierte Shadoweye indem er seinen Meister mit tödlichen Zaubern bewarf. Wobei
er diesen fast damit umbrachte. Den Zauber, den Sarvis gegen die erste Spinne benutzt hatte,
behielt er allerdings für sich. "Das ist ein Schattenwort, Namens Tod. Entweder, das Ziel stirbt,
oder aber du, wenn es überlebt. Daher kann man es nur an Gegnern einsetzten, die schwächer
sind als einer selbst. Den Zauber bringe ich dir bei wenn du so weit bist."
Sogar Erikk half bei dem Training. Intressiert sog er alle Information über diese neue Gattung
der Magiebegabten in sich auf. Jeden Zauber, der auf ihn zuflog, lenkte er zur Seite oder
absorbierte ihn mit seinem Schild. Zu kritisierem hatte Erikk genug.
"Dein größtes Problem ist, dass du von Zauber zu Zauber zu lange brauchst. Mach schneller!"
So flogen einen ganzen Tag schwarze Zauber über das Feld, ab und zu auch ein Feuerball. Hier
musste Shadoweye immer "Aiun!" rufen, um seinen Schild zu heben, welcher ganz anders wirkte
als der des Magiers, doch hierzu ein ander mal Mehr.
"Isabella erlaubt es dir mit mir zu üben?"
Erikk lachte und zog einen Kreis um sich.
"Ich hab´ eine Illusion von mir gemacht die ihr zuhört. Sie merkt nie dass ich weg bin."
Shadoweyes ließ seinen Blick in Richtung Waldrand schweifen. Der Ausbilder mit dem Schild hatte
alle Rekruten antreten lassen und brachte ihnen Formationen bei. Der Trupp sah fast schon ulkig
aus. Die verschiedensten Waffe reckten gen Himmel, verbogene oder gesplitterte Schilde
unterschiedlichster Bauart wurden den Bäumen entgegengehalten. Drei Mann trugen Armbrüste,
eine Frau einen langen Bogen. Man hatte alle rostigen Schwerter und Äxte, die man auftreiben
konnte, den Rekruten zum üben gegeben. Mit diesem alten Ramsch konnte ja keiner kämpfen.
Da knallte Shadoweye mit dem Gesicht voran auf den Boden. Sarvis sah zu, wie Erikk seinen
Stab schwag. "Nimm dein Prügelholz in die Hand und verteidige dich! Das solltest du doch können!"
rief ihm der Magier zu und machte einen Schritt zurück. Sarvis warf seinem Schüler seinen Stab zu,
als dieser aufstand. Kaum hatte er seine Waffe ergriffen, ging Erikk auch schon wieder auf ihn los.
Beide schlugen sie gekonnt mit den Stäben aufeinander ein. Immer schneller, immer wilder, knallten
die langen Übungswaffen aufeinander. Der Stabkampf wurde von allen Zauberkundigen geübt.
Im Nahkampf nur selten die Besten, wählten die Magier der Kirin´Tor den Stab, um Feinde
zumindest auf Distanz halten zu können. Dieser Logik hatten auch die Priester des Lichts gefolgt,
auch wenn man im Süden dennoch eher dazu neigte, den Streitkolben zu benutzen.
nach dem Kampf folgten Anweisungen und Ratschläge von Sarvis alswohl auch vom Magier. Als die
Sonne unterging verabschiedeten sich die Priester von Erikk. Die ganze folgende Nacht sollte
Shadoweye eine andere Kunst der Schattenpriester erlernen. Das Lesen von Gedanken. Er lernte,
dass genau darauf alle anderen Zauber basierten. Und damit ein Gegner ohne Seele immun gegen
jeden Zauber des Priesters war. Was auf alle Truppen der Geißel ausser Banshees, Schemen und
Liche zutraf. Keiner der Beiden hatte geschlafen und keiner war müde.
Der nächste Tag begann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wuhuuu ich liebe diese Geschichte ^^
Es gibt hier im forum meiner meinung nach viel zu wenig gute, auch wenn Soladra vielleicht anderer meinung ist^^
Weiter so S"c"adoweye
 
Wieder ein Teil den ich einfach mal so "dahingeklatscht" habe. Werde Montag und Dienstag
Prüfung machen und wohl nicht allzuviel tippen können. Vielleicht schaff ich aber ein paar
Korrekturen. Bin jetzt bei meinem Großvater, der wird Heute 80 Jahre alt.




Buch 1 - Kapitel 6 - Arachnophobia? Was ist das?

Shadoweye saß auf seinem Bett und meditierte. Er ordnete seine Gedanken, verarbeitete alles
Gelernte. Den Stabkampf brauchte er nicht mehr zu lernen, darin war er schon immer gut gewesen.
Und die enorme Kraft, die in ihm steckte, spürte er nun genau. Seine Zauber waren vielleicht
noch nicht so geschickt gewirkt, dafür war ein jeder von immenser Intensität. Und das Gedanken-
lesen viel ihm besonders leicht. Sarvis wurde schier verlegen als sein Schüler ihn mit seiner
eigenen Vergangenheit konfrontierte. "Ihr wart ein Schuster?" Sarvis überging dies zunächst.
"Das reicht. In Brill ist ein besserer Gedankenleser als ich, bei dem kannst du deine Technik
verfeinern." Shadoweye ließ sich nicht beeirren. "Habt Ihr auch Schuhe für das Königshaus gemacht?
Ach, nein."
"Genug jetzt! Nenne Regel zwei!"
"Ich bin ein Schattenpriester. Ich lüge niemals."
"Dieses Versprechen geben wir Schattenpriester uns gegenseitig, auf dass wir einander immer trauen.
Wir kommen nicht in Versuchung, die Gedanken unseres Kameraden zu lesen. Was übrigens äußerst
unhöflich ist, weshalb du niemandes Gedanken ließt insofern nicht notwendig. Verstanden?"
Shadoweye wusste das bereits. "Aber natürlich."
Sarvis war schon los um mit Isabella zu sprechen. Er wollte sich bei Erikk für die Hilfe revanchieren
und wusste genau wie er es anzustellen hatte. Er selbst war nicht der Beste Lehrer, aber da er eine
gute Menschenkenntnis hatte (und jeder talentierte Priester anderweitig gebraucht wurde) machte er
dennoch den Lehrer. Erikk hingegen konnte aus eigener Erfahrung schöpfen was ihn automatisch zu
einem Trainer machte. Shadoweye war gespannt was Sarvis ausrichten konnte.

"Sarvis wird mich umbringen. Er liebt diese Spinnen." Shadoweye sah sich angestrengt um. Seine
schwarzen Augen waren ihm hier im Dunkeln keine große Hilfe.
"Auch wenn ich ihm dafür dankbar bin, sollte er wissen, dass niemand es mag wenn man sich in seine
Angelegenheiten mischt. Das hat er nun davon." Erikk lief durch die niedrigen Tunnel und ließ zwei
kleine Feuer um sich kreisen, welche ein rötliches Licht spendeten. "Ich habe da übrigens eine Idee
wie dieser Unfug uns beiden helfen kann." Hin und Wieder waren kleine Spinnen zu sehen, die Erikk
schlicht verbrannte. "Die Brutmutter wird sich nicht so leicht verstecken können. Isabella sagte, sie
sei mannshoch. Siehst du etwas?" Shadoweye sah nicht sehr viel mehr als den Rücken seines
Vordermannes. "Nein, nicht wirklich." Sie umrundeten eine Säule die aus einem Stalaktiten und einem
Stalakmiten bestand. Beide Zapfen waren miteinander in der Mitte verschmolzen und sahen aus wie
eine langestreckte Sanduhr. "Aber wenn wir kurz anhalten kann ich nach ihrem Verstand suchen."
Erikk hielt an und drehte sich um, dabei eine Rune in die Luft zeichnend. "Wie meinst du das?"
"Ich sagte bereits ich habe das Gedankenlesen gelernt. Das ist kein Zauber an sich, ich kann das auf
ein ganzes Gebiet ausweiten und alle Seelen aufspühren die in der Nähe sind."
"Da bin ich aber ge-" Eine gigantische Spinne viel auf den Magier herab und begrub ihn unter sich. Ein
Stachel fuhr aus dem Leib der Spinne und stieß gegen einen unsichtbaren Schild. Shadoweye
wirkte sofort einen Schild um sich, gerade rechtzeitig, um nicht zerschmetter zu werden. Herftig stieß
die Brutmutter mit ihren langen Beinen nach ihm. "Zenn!" Shadoweye legte so viel Kraft in das
Schattenwort wie er nur konnte. Die Spinne zuckte heftig, unregelmäßig und traf den Magier wie den
Priester. Die Beine Stoben in alle Richtungen davon, gaben dem schweren Tier keinen Halt mehr. Die
Spinne sackte zusammen, war aber nur kurzzeitig enormen physischen wie psychischen Schmerzen
ausgesetzt. Shadoweye höhrte wie Erikk ihm zurief, und erneuerte seinen Schild. Gerade rechtzeitig.
Erikk schmolz das Gestein um sich herum beinahe, so kraftvoll war sein Zauber. Die Flammen füllten
den gesamten Tunnel, stieg in alle Ritzen und vernichtete alle Jungtiere die nicht schnell genug waren.
Die Brutmutter erfasste die meiste Wucht. Shadoweye warf sich auf den Boden und betete zu
irgendeiner Macht, dass sein Schild halten möge. Als alles vorbei war erlosch der letzte Rest seines
Schildes der noch übrig war. Das Machtwort "Aiun" kanalisierte die innerste Macht, die Kraft der Seele,
um einen Schild aufzubauen. Während der Magier seinem Schild immer wieder neue Kraft spenden
kann um ihn aufrecht zu erhalten, wird der Schild des Priesters unabhängig von dessen Kraftreserven.
Was bedeutet, dass man einen neuen Schild wirken muss wenn der alte durchbrochen wird oder
schwindet, da er ja auf eine kurze Zeit begrenzt ist. Erikk beschwor neue Feuerbälle die ihn langsam
umrundeten. Wackelig stand er da, an die Höhlenwand gestüztz. "Shadoweye? Alles in Ordnung? Hab
ich dich nicht verletzt?" Der Angesprochene stand auf. "Mein Schild hat gehalten."
Erikk trat wütend gegen den verkohlten Leichnahm. "Das Mistvieh ist tot. Zwar haben nicht wir sie
gefunden sondern umgekehrt, das Ergebnis ist zumindest das Selbe." Shadoweye sah Erikk dabei zu,
wie er den Stachel der Brutmutter mit einem schmalen Dolch herausschnitt. "Alte Gewohnheiten können
einem das Leben retten, nicht war?" Der Dolch versank immer wieder aufs neue im verkohlten Fleisch.
"Wie meinst du das?"
"Ich wirke immer eine Schutzrune wenn ich in Situationen wie diesen bin."
"Das hat dir aber anscheinend nicht immer geholfen."
Erikk stand auf, den langen, leicht gebogenen Stachel in der Hand. Sein Dolch war vollkommen
verschmiert. "Das war ein Pfeil aus dem Hinterhalt. Ich hatte nicht damit gerechnet." Erikk schlug
den Kragen seiner Robe zurück. Fasziniert, aber auch ein wenig angewiedert, betrachtete Shadoweye
die beiden Löcher im Hals des Magiers. Der Pfeil hatte ihn weit unter dem linken Ohr getroffen und war
rechts vom Adamsapfel ausgetreten. "Ich sagte sie können, nicht dass sie es tun." Sie verließen die
Höhle. Der Gestank, den die toten Spinnen verströhmten, war urgewaltig. Die Untoten konnten es
allerdings nicht riechen. "Ich bringe Isabella den verdammten Beweis dass das Vieh tot ist. Sag Sarvis,
dass ich danach gleich zu euch komme." Die beiden trennten sich.

Einige Stunden zuvor, Sarvis spricht mit Isabella:

"Was glaubst du wird Bethor mit dir machen wenn er mitbekommt, dass du einen Meister hier
zurückhälst?" Isabella war wütend. "Das würdest du nicht wagen!" Sarvis wusste sich in der stärkeren
Position. "Ich könnte es sogar als meine Pflicht ansehen!" Isabella wurde auf einmal zurückhaltender.
"Nun gut. Ich werde ihm eine Prüfung auferlegen. Wenn er besteht, lass ich ihn ziehen. Wenn nicht,
verzichtest du beim nächsten Mal auf einen Schüler." Sarvis nickte. "Abgemacht."
 
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Naja, weit weniger spannend als letzter, aber gut ist er trotzdem^^
 
Schattenlicht - Buch 1 - Kapitel 7 - Alle Wege führen nach Lordaeron

"Ist doch besser, als noch immer in diesem Drecksloch festzusitzen, oder?"
Shadoweye nickte zögerlich. "Ja, das schon. Aber Sarvis war noch nicht fertig
mit meiner Ausbildung." Erikk und er hatten Deathknell hinter sich gelassen.
Als Erikk die Erlaubnis der vermaledeiten Isabella bekam überredete er Sarvis,
auch Shadoweye gehen zu lassen. Welcher nach kurzem Zögern zugestimmt
hatte.

Die gepflasterte Straße, auf der sie liefen, führte sie geradewegs nach Brill
und von dort aus war es ein Katzensprung zu den Ruinen Lordaerons.
"Die meisten Zauber hast du schon gelernt. Es wird Zeit, richtige Aufgaben
zu übernehmen. Deine Zauber kommen noch immer träge und du setzt sie
nicht richtig ein. So etwas lernst du nur in einem richtigen Kampf. Zudem ist
Sarvis nicht der einzige Schattenpriester der dir etwas beibringen kann."
Shadoweye stimmte ihm zu. "In Brill ist schon einer. Bei ihm kann ich das
Gedankenlesen erweitern, meinte Sarvis. Er hat mich noch vor seiner Eigenart
gewarnt. Er will sich nur als "Dunkler Kleriker" ansprechen lassen und spricht
von sich selbst nur in der dritten Person." Erikk lachte. "Du meinst, in etwa so:
Er möge den Kleriker nicht warten lassen?" Shadoweye grinste. "Genau Das."
Sie folgten weiter dem Weg. Ab und an sah man wandelnde Tote am Waldesrand,
doch kam keiner wirklich nahe heran. Die Bäume waren alle tot, dahingerafft von
der Seuche der Geißel. Der Fluch des Lichkönigs lastete schwer auf Lordaeron.
Bald schon waren sie angekommen.
Brill war kein großer Ort. Er diente den fahrenden Händlern als Nachtquartier, wenn
sie auf dem Weg von oder Nach Lordaeron waren. Die Gaststätten in der Hauptstadt
waren teuer, merkte Erikk an. Zumindest war das früher so gewesen, als die
Hauptstadt vor Leben pulsierte. Der Friedhof Brills war gigantisch. Hier begruben die
Leute aus der Hauptstadt ihre Toten. Viele der Gräber waren offen, und zwischen
ihnen liefen zwei Todeswachen Patruillie. Shadoweye suchte den "Dunklen Kleriker"
auf, währenddessen Erikk die morbide anmutenden Schlachtrösser betrachtete, die
in den Ställen standen.
Der "Dunkle Kleriker" sprach tatsächlich in der dritten Person von sich. Dem Lichte,
oder vielleicht doch eher den Schatten sei Dank, musste Shadoweye sich nicht lange
mit ihm herumärgern.
"Nehme er den Auftrag an, doch gehe er erst zu Fallren, dem Verwalter unserer Kaste
in der Hauptstadt. Dort, so sage er dem Verwalter, habe er vom Dunklen Kleriker eine
Aufgabe erteilt bekommen! Nun gehe er!"
Shadoweye eilte zum Magier, der mit der rechten Hand am Hals die skelletierten
Pferde ansah. Kaum nahm Erikk seinen jüngeren Gefährten war, steckte er seine Rechte
weg.
"Diese Gerippe hier sollen widerstandsfähiger sein als lebende Pferde, und dazu noch
unermüdlich. Man bekommt eines davon jedoch nur als hohe Auszeichnung."
Shadoweye zuckte die Schultern.
"Ein solches Ungetüm will ich onehin nicht. Lass uns nach Undercity, der dunkle Spinner
will dass ich zuerst offiziell aufgenommen werde bevor ich seinen Auftrag erledige."
Erikk nickte und ging auf die Straße zu.
"Spricht er wirklich..."
"Ja, das tut er."
Kurz darauf erreichten sie die überirdische Hauptstadt, ein zerstörtes Denkmal der menschlichen
Zivilisation. Schon an den geflickten Toren der Stadt wurden sie von Todeswachen darin
eingewiesen, sich in Undercity zurechtzufinden. Kurz hinter den Verteidigungsanlagen der alten
Stadt waren magische Apparate installiert, die den Besucher in die neue Hauptstadt beförderten.
 
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Yeah mein sechshundertster Beitrag (600). Bei 666 Beiträgen gibt es einen Kuchen.

Im Moment habe ich nichts was ich posten könnte, ehrlich gesagt auch keine Lust. Aber
meinen Führerschein für den Gabelstapler habe ich.

Auf ein Wiedersehen in Azeroth
 
Ach menno^^ Genauso gehts mir oft wenn ich versuche weiterzuschreiben, aber ich hab im gegensatz zu dir keine Fans die versuchen werden dich zum schreiben zu zwingen (Stichwort DSDS)
 
Poste mir einfach was du bisher gemacht hast und ich werde es lesen. VERSPROCHEN^^

BTW: Ich überlege noch immer wie ich das Ende gestalten soll.

Wobei es bis dahin noch 14.000 Kapitel sind... grob geschätzt...^^
 
Wobei es bis dahin noch 14.000 Kapitel sind... grob geschätzt...^^
Das will ich doch hoffen^^

Meine Geschichte ist ein paar Threads unter deiner, "Auf Ewig" ist der Threadname^^
 
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