Aus dem Tagebuch eines Schurken - Gold, Verräter, Piraten und ... Kakteen?

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25.01.2010
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Einiges ist geschehen, liebes Tagebuch, seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe ... aber der Reihe nach:

Da war zuerst die Angelegenheit mit dem Verräter in den Reihen des Ordens der dunklen Glorie, den ich zur Ordnung rufen sollte. In böser Vorahnung sicherte ich mir also zuerst die Unterstützung eines weiteren Mitglieds der Gilde zu, bevor ich dem Verräter die streng geheimen Anordnungen seines Vorgesetzten überbrachte. Meine Vorahnung hatte mich nicht getäuscht: Kaum hatte der Verräter Telaskir die Befehle gelesen, hetzte er auch schon seine Kompanie auf uns - woher sollten die auch wissen, dass die beiden Schurken vor ihnen im Auftrag von Lajos Halka standen?

Nun, der Kampf war hart, aber schließlich waren wir doch noch siegreich und Telaskir lag wimmernd vor uns und gelobte Besserung. Just in diesem Moment tauchten jedoch seine Mitverschwörer, die Zurhidons, auf und versuchten, alle Spuren, die auf sie deuten würden zu vernichten. Bereits vom vorigen Kampf geschwächt entkamen wir diesmal nur mit knapper Not, unser Auftrag jedoch war erfüllt.

Gerne hätte ich nach diesem Auftrag dem Staubteufel-Canyon für immer den Rücken gekehrt - doch da war noch die Sache mit dem Kaktus. Bereits vor einiger Zeit hatte man mich ersucht, ein paar Getreue um mich zu scharen und Jagd auf einen ganz besonders aggressiven Kaktus zu machen, der sich immer wieder im Lande herumtrieb. Nun aber sollte ich noch einen zweiten von seiner Sorte ausfindig machen - gegen gutes Gold, versteht sich. Leider waren meine Bemühungen bisher erfolglos. Offensichtlich sind besagte Kakteen doch wesentlich scheuer als man mir beschrieben hatte.

Nun, der Auftrag hatte Zeit. Ich beschloss also, ab und zu wieder im Canyon vorbeizuschauen, in der Hoffnung, doch einmal einen der Kakteen anzutreffen. Vorerst aber wollte ich nach Rabenfeld zurückkehren.

Bereits bei meinem letzten Aufenthalt dort waren mir einige gestrandete Schiffswracks an der Küste aufgefallen. Diesmal wollte ich sie näher untersuchen um herauszufinden, ob einige davon gar Gold geladen hatten.

Ich tauchte also ins azurblaue Meer und in der Tat wurde ich alsbald fündig - GOLD! Gold in rauhen Mengen! Ich fragte mich, warum nicht eher jemand diese Wracks geplündert hatte, wo das ganze Gold doch so offensichtlich auf einen neuen Besitzer wartete ... ich sollte es bald herausfinden. Kaum war ich wieder in der verlassenen Festung angelangt, so eröffnete mir ein alter, besoffener Seebär, dass die Münzen, die ich aus dem Bauch der Schiffe geholt hatte, verflucht waren. Jedoch bot er mir an, diese gegen echtes Gold zu tauschen, wenn ich ihm einen kleinen Gefallen täte. Zwar wüsste er, wie der Fluch aufzuheben sei, jedoch müsste hierzu das gesamte verfluchte Gold vollzählig sein. Nun war es aber offensichtlich so, dass einige ortsansässige Tiere mehrere dieser Münzen auf der Suche nach Nahrung versehentlich verschluckt hätten.

... ich ging also wieder auf die Jagd. Nebenbei nahm ich auch - wider besseren Wissens - einen weiteren Auftrag von "Ekel" Lanait an. Diesmal sollte ich für ihn einen grausamen Sandskorpion erledigen, dem die örtliche Bevölkerung den Spitznamen "Neep" gegeben hatten. Um nahe genug an ihn heran zu kommen, um ihm den Todesstoß zu versetzen würde ich jedoch meinen Geruch maskieren müssen - abermals hatte ich eine böse Vorahnung, was dies bedeuten würde...

Es stellte sich heraus, dass nicht so wirksam war, wie die Exkremente der hiesigen Riesenwölfe. Meine Vorahnung wurde sogar noch übertroffen, denn bald fand ich mich in den Dünen, den Wölfen auf der Spur, nur um sie mittels eines speziellen Köders dazu zu bringen, sich in die nicht vorhandenen Hosen zu machen und dann das Ergebnis fein säuberlich aufzusammeln...

Bald musste ich herausfinden, dass das gewonnene Mittel nicht nur hervorragend geeignet war, den Geruchssinn von Sandskorpionen zu verwirren - auch ich selbst hätte, nachdem ich mich mit dem Mittel eingerieben hatte, einen Limburger Käse nicht von einer Rose unterscheiden können. Dennoch zeigte das Mittel Wirkung - mit der Hilfe eines schlagkräftigen Kollegen konnte der Neep bald zur Strecke gebracht werden. Auch die verlorenen Goldmünzen waren bald gefunden und so suchte ich nach einer Möglichkeit, die verlassene Festung für einige Zeit zu meiden.

Ich hatte bereits gehört, dass es in einiger Entfernung eine abgelegene Insel geben sollte, auf der ein Pack grausamer Piraten hausen solle.

In der Tat führten mich meine nächsten Aufträge just zu dieser Insel. Ich muss dir sagen, liebes Tagebuch, die Piraten, die ich dort vorfand, waren alles Andere als das, was man sich - geprägt durch die einschlägige Literatur - so vorstellt. Sie waren klein, von ungesunder Hautfarbe und hinkten, dass es ein Grauen war. Bevor ich die Insel verlassen würde, nahm ich mir vor, eine beträchtliche Anzahl von ihnen von ihrem Leiden zu erlösen. Vorerst jedoch musste ich mich als einer von ihnen verkleiden, um - selbstverständlich gegen stattliche Bezahlung - einige Krebse für die Naturkunde-Expedition vor dem Tod im Kochtopf der Piraten zu retten.

Kaum hatte ich dies erledigt, erhielt ich auch schon den nächsten Auftrag, bei dem ich mich verkleiden müsste. Es ging darum, einem der Anführer der Piraten seinen Talisman - ein angeblich magisches Ei, von allen Dingen - unter der Nase zu entwenden. Dies passte mir gut, denn eben jenem Anführer würde ich mich zur Erfüllung eines weiteren Auftrages entgegenstellen müssen.

Ich versteckte mich also in einem günstigen Moment in einem Lieferkarren, der an der Küste bereitstand und gelangte so unbemerkt bis zu Nasenfäule-Porgy, dem Piratenanführer. Geschickt stahl ich das Ei aus einer nahen Kiste, um mich dann in sicherer Entfernung an den zweiten Teil meines Auftrages zu machen. Vorsichtig schlich ich mich also wieder an Porgy heran, um im richtigen Moment eine Flasche mit einem speziellen Trank, welche ich von meinem Auftraggeber erhalten hatte, auf ihn zu schleudern.

Der Trank zeigte eine wahrlich animalische Wirkung - schlagartig verwandelte sich der gefürchtete Piratenanführer in einen kleinen, grünen Frosch. So amüsant das Spektakel war, ich beschloss, nach Möglichkeit nicht in der Nähe zu sein, wenn die Wirkung des Trankes verflog.

Auch neigte sich der Tag bereits seinem Ende und so richtete ich mir mein Nachtlager in einer nahen Geisterstadt ein. Obwohl ich wusste, dass noch einige Leute den einen oder anderen Auftrag für mich hätten, nahm ich mir vor, Rabenfeld vorerst einmal den Rücken zu kehren. Morgen würde ich also in die nahe Küste der Wehklagen weiterziehen. Man hatte mir gesagt, die dortige Bevölkerung wäre bereit, gutes Gold für die Dienste eines fähigen Abenteurers zu zahlen...



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