Besser spät als nie: Das großartige Mass Effect!

Tami12

Rare-Mob
Mitglied seit
15.09.2007
Beiträge
356
Reaktionspunkte
0
Kommentare
345
Buffs erhalten
5
Der Weltraum... undendliche Weiten... dies sind die Abenteuer des Raumschiffs SSV Normandy... öhm... wie, dass erinnert euch an eine bekannte Serie? Habt Recht. Mass Effect bedient sich in vielerlei Hinsicht an bestehenden SciFi-Franchises wo es nur geht, was, laut eigener Aussage von Entwickler Bioware, das Beste aus jedem Universum vereinen soll. Dies ist gelungen, wie ich finde!

Unser Blick schweift aus dem Fenster der SSV Normandy und wir beobachten fasziniert den blauen Planeten, der da vor uns schwebt. "Was wissen wir über Shepard?" fragt eine Stimme aus dem Off. Wie auf Befehl zoomt die Kamera zurück, so dass der Mann im Spezialanzug sichtbar wird, welcher ebenfalls aus dem Fenster starrt. Dieser Mann ist John Shepard, der Held des Spiels "Mass Effect". Ihn werden wir spielen, wir werden seine Entscheidungen treffen, seinen Charakter miterleben und mit ihm fühlen. Noch ein paar wenige Augenblicke starrt er aus dem Fenster, bevor er sich abwendet und losmarschiert.
"Er wurde auf der Erde geboren" antwortet die andere Stimme aus dem Off.

Mass Effect ist ein klassisches Single-Player-Rollenspiel im Stile von Neverwinter Nights oder Knights of the old Republic (beide von Bioware), das bedeutet, dass Dialoge und Entscheidungen, das Zusammenstellen einer Heldengruppe aus NPCs, die emotionale Bindung an die Charaktere und taktischer Kampf im Vordergrund stehen. Shepard lernt je nach dem, welche Entscheidungen man trifft, wen man mitnimmt und wen man später wieder draufgehen lässt, bis zu 6 Mitstreiter kennen:
Den Menschensoldaten Kaidan Alenko, der mithilfe biotischer Fähigkeiten sogar Personen durch die Luft wirbeln lassen kann, die religiöse Gunnery Chief Ashley Williams, den Kroganer-Brocken Urdnot Wrex, der eher ein Mann fürs Grobe ist, die blauhäutige (yay^^) Asari-Wissenschaftlerin Liara T'soni, die mit ihrer Biotik sogar Alenko in den Schatten stellt, den eiskalt agierenden Garrus Vakarian und last but not least die Quarianerin Tali.
Vor jeder Mission kann man zwei aus den sechs Charakteren mitnehmen, die einem als Teammitglieder dienen. Von ihnen hängt ab, wie die Kämpfe verlaufen werden und in welche Richtung sich die Gespräche entwickeln, teilweise werden auch neue Optionen freigeschaltet. Nimmt man zum Beispiel Liara mit auf den Planeten Noveria, um dort ihre abtrünnige Mutter festzunehmen, entwickelt sich das Gespräch deutlich anders, als wenn man kein Familienmitglied dabei hätte. Die Dialoge verlaufen nach Multiple-Choice-Prinzip. Während mein Gegenüber einen Satz spricht, offenbart mir das Spiel Antwortmöglichkeiten. Je nachdem ob ich einem Commander gerecht handle, oder mich auf die Böse Seite schlage, steigt oder sinkt mein Vorbildlichkeits- oder "Abtrünnigkeitswert, was wiederum neue Optionen freischaltet. So lassen sich im späteren Spielverlauf die meisten Konflikte durch geschicktes Diskutieren vermeiden, während abtrünnige Helden schnell aufbrausen und sich in Kämpfe verwickeln. Die Kämpfe spielen sich fast wie ein Shooter, man kann jedoch jederzeit per Druck auf die Leertaste das Spiel pausieren, sich im Raum frei umherbewegen und Befehle geben. Seien es Fertigkeiten, die die Kameraden benutzen sollen oder bestimmte Wegpunkte, die sie ansteuern sollen. Man wird im Laufe des Spiels gut 60% in Dialogen und 40% in taktischen Kämpfen verbringen.

Zur Story: Die ist für Fans von SciFi und Weltraum äußerst spannend und mitreißend erzählt und interessant gestaltet. Zu Beginn des Spiels wird man auf den Planeten "Eden Prime" geschickt, um dort einen alten protheanischen Sender (ausgestorbene Kultur) zu bergen, womit man gleichzeitig beweisen soll, dass man das Zeug zum ersten menschlichen Spectre (Eliteeinheit, die sich außerhalb des geltenden Rechts bewegen kann) hat. Doch einiges läuft schief. Eden Prime wird von einem riesigen Raumschiff angegriffen und der Spectre, der einen beobachten soll, wird vom besten seiner Art ermordet. Der Sender offenbart Shepard durch einen Unfall eine völlig wirre Vision, bevor er explodiert. Von da an entfaltet sich eine wendungs- und spannungsreiche Geschichte um Verrat, alte Kulturen, Liebe und außerirdischen Kreaturen, den Reapern. Die kommen nämlich aus dem Orkusnebel jenseits unserer Galaxie um den Zyklus der Zerstörung zu vollenden, in dem eine Zivilisation am Höhepunkt vernichtet wird. So geschehen bei den Proteanern vor 50.000 Jahren. Doch damals konnten einige Protheaner heimlich in Stase überleben. Später stellt sich dann heraus, dass die Reaper gefährlicher und näher sind, als man sich vorstellen konnte. So entwickelt sich die Jagd des abtrünnigen Sarens zu einer Mission, bei der das Schicksal der gesamten Galaxis auf dem Spiel steht.

Mich hat Mass Effect schwer begeistert. Die Geschichte ist so vollendet und spannend erzählt, voller unerwarteter Wendungen und mysteriöser Ereignisse, dass man sich um 5 Uhr in der Nacht beim Spielen ertappt. Die Charaktere wachsen einem mit ihren Eigenheiten schnell ans Herz und man ist richtig traurig, wenn man dann nach dem grandiosen Finale den Abspann sieht. Auf den Tipp eines Ingamefreundes hin habe ich mir Mass Effect zugelegt, in der Hoffnung, mal etwas Ablenkung in den trostlosen Twinkalltag zu bringen, und diese Erwartungen wurden mehr als nur übertroffen. Ich kann dieses Spiel jedem, der etwas Zeit, ein Herz für ultraspannende und bewegende Weltraum- und SciFi-Geschichten und das Verlangen hat, Wissen über fiktive Welten in sich aufzusaugen, hat, nur wärmstens ans Herz legen. Und das sage ich, als jemand, der nicht wirklich viel von Star Trek kennt und Star Wars nicht so toll findet.
Ganz großes Spiel und ich freue mich auf die beiden Fortsetzungen!

Hier der Trailer:
nqBpRJ7qgaM

Die Charaktere
59t4j9.jpg


Die protheanische Vision
lORT_5hUaFY&feature

In einem Wort: Filmreif!
 
Zurück