Ich bestreite nicht, dass die deutsche Fassung von ROI zunächst einige Bugs hatte. Als Stichworte sind TBD und das Eisenloch zu erwähnen.
Aber diese wurden mittlerweile gepatcht. Im Eisenloch fällt man nun nicht mehr durch den Boden durch. Und bei meinem Hüter, der inzwischen Level 72 erreicht hat, und mit dem ich die Quests bis dahin neu gemacht habe, bin ich keinen TBD´s mehr begegnet. Der Wargreiterboss bei Galtrev hat nun seine korrekte deutsche Bezeichnung und auch die fehlenden Questbeschreibungen sind nun vorhanden. Also wurde dort seitens Turbine an der deutschen Übersetzung rumgeschraubt.
Das Problem mit Galtrev oder das mit den Spielabstürzen hatte ich selber nie. Es gab lediglich einen einzigen Vorfall, wo ich per Stundenport nach Galtrev porten wollte und dies mit einer Fehlermeldung abgebrochen wurde. Da ich im 1h-Cooldown war, bin ich eben hingeritten. Es ruckelt höchstens etwas in Galtrev, aber Abstürze hatte ich da nie.
Betr. des Hinweises, dass die Skins schon vor ROI verändert worden seien. Das stimmt nicht so ganz. Beispiel Halborks: Die Halborks, die zu SoA-Zeiten wie identische Klone aussahen, wurden zwar vor ROI einmal im Aussehen verändert. Aber mit ROI fand eine weitere und erheblich bessere Modifikation der Trashmobs statt. Diese gleichen nun keinem ihrer Kameraden. Sie tragen unterschiedliche Kleidung, Helme, Frisuren, Waffen und Schilde. Und dies steigert den optischen Effekt und den Realismus in meinen Augen erheblich. Für mich ein sehr wichtiger Punkt im Spiel (So war dies zB für mich der Hauptgrund, warum ich mit RIFT aufgehört hatte, weil dort alles sehr gekünstelt, unecht und schablonenhaft wirkte).
Ebenso hat es eine Änderung im Zierwerk und in den Waffen gegeben. Ich mag übertreiben aussehende Comic-/Manga-Waffen in keinster Weise. Schwerter von der Länge eines Eisenbahngleises oder Rüstungen, die völlig übertrieben designt sind, wirken auf mich abschreckend und stimmungstötend.
Und gerade hier hat es bei LOTRO auch eine positive Entwicklung gegeben. Die ganzen Kleidungsstücke, die man nun durch die Quests bekommen kann, wirken realistisch.
Auch die Waffen sind schlichter und realistischer gehalten. Dinge, die mir eben wichtig sind.
Hier ein Beispiel eines Outfits, welches man sich rein durch Questbelohnungen als Zierwerk anlegen kann:
http://lotrostylist.files.wordpress.com/2011/10/lotro-outfit-88d.jpg?w=566&h=566
DAS nenne ich sehr gelungen.
Auch fand ich Isengart keineswegs langweilig. Die Gebiete sind abwechslungsreich und nicht übertrieben comicartig oder unnatürlich dargestellt. Alle Orte, egal ob die Siedlungen der Dunländer oder die Heerlager der Rohirrim wirken in ihren Regionen gut integriert und nicht wie Fremdkörper in der Landschaft. Und es gab auch mehrere „Aha"- bzw. Gänsehautmomente. Wenn man zB im Sumpf durch die Höhle geht und das Tal erblickt oder Isengart.
Die Änderungen im Handwerk gefallen mir gut, da ich Handwerk nur als Mittel zum Zweck (d.h. zum Equip meiner Chars) benutze. Mit Grausen denke ich da an die Shadow-of-Angmar-Zeiten zurück, wo man sich mit den Beryllsplitterrezepten und häufigen Fails herumquälen musste. Da bin ich mehr als froh, dass diese Zeiten vorbei sind.
Schließlich darf man auch die wichtige Tatsache nicht vergessen, dass in ca. 2 Monaten ein weiteres kostenloses Update mit einem Instanzen-Cluster ansteht.
Man kann also nun in Ruhe die Chars auf 75 bringen, mit Set-Rüstungen ausstatten und auch ggf. die 2ten-ZA-Waffen/Items beschaffen.
Wenn dann das Update mit dem neuen Content folgt, kann man dann entsprechend gerüstet dieses angehen.
Auch empfinde ich (und ich spiele LOTRO seit 2007) die Änderungen seit F2P eher als positiv. Es kommt seit dem F2P-Beginn mehr Content ins Spiel als vorher. Insbesonders, wenn man noch die Ankündigung für 2011 einbezieht:
Wir haben 3 Raids hinzubekommen:
1. Feste Dunhoth, welches im T2 ziemlich spannend und anspruchsvoll war/ist. Auch im T1 lohnte es sich, weil die Bosskämpfe abwechslungsreich und spannend gestaltet sind und der Endkampf mit dem Finale einfach schön anzusehen sind.
2. Draigoch. Ebenfalls sehr nett gemacht und ziemlich stimmungsvoll.
3. Der Ende 2011 kommende Raid mit mehreren Bossen, ähnlich wie bei FD.
Dazu kamen/kommen drei 6er Instanzen
1. Der Tempel
2. Eis-ini in Forochel
3. Eine neue 6er Ini 2011.
Auch kamen/kommen sechs 3er Inis hinzu.
Gebietstechnisch erschienen 2011 Enedwaith, Dunland und Isengart.
Wo bitte schön wurde denn innerhalb eines einzigen Jahres bei LOTRO so viel neuer Content ins Spiel eingebaut?
Moria hatte weniger Inis, auch wenn es vielleicht gebietstechnisch größer gewesen sein mag. Und Moria kostete bei weitem mehr als Isengart, welches man ja schon für 21 Euro erstehen konnte.
Zudem ist es Turbine gelungen, an mehreren Stellen toten Content zu beleben.
Beispiel 1: 12er Scharmützel
Dies wurde von Spielern eher selten gespielt. Nachdem nun dort entsprechender loot droppt, finden ständig 12er Scharmützel statt und die Spieler sind dabei, ihre Scharmützelbegleiter, die oft ein Nischen-Dasein fristeten, entsprechend auszustatten.
Beispiel 2: Ettenöden
Durch die Ruhm-/Verrufenheitspunkte durch Qustes und durch gutes Equip, das man in den Etten tauschen kann, sind diese Gebiete nun erheblich stärker besucht.
Abschließend noch ein paar Bemerkungen zu "LOTRO ist auf dem absteigenden Ast" und "SWTOR als LOTRO-Killer".
LOTRO ist meiner Meinung nach nicht auf dem absteigenden Ast. Ich stelle nämlich fest, dass die Server nach wie vor stark besucht sind. Dies ist natürlich dem neuen Content zu verdanken. Aber wenn dieser wirklich so schlecht wäre, wie es einige Weltuntergangspropheten in den Foren Kund tun, dann dürfte die Spielerzahl sich nicht so beständig auf diesem hohen Niveau halten.
Turbine, die mit dem Itemshop eine sehr gute Idee zur Fortführung von LOTRO hatten, dürften mit ROI einen sehr guten finanziellen Gewinn eingefahren haben, so dass das Spiel weiterhin gesichert sein dürfte.
Und was diese Untergangs-Meldungen aufgrund von Konkurrenzspiele angeht:
Wie schon erwähnt, spiele ich seit 2007 LOTRO. In dieser Zeit wurden zahlreiche LOTRO-Killer angekündigt. Als einige Beispiele seien nur mal Age of Conan, Warhammer, Aion, Rift usw. erwähnt.
All diese Spiele, von denen ich auch einige kurz angetestet hatte, konnten letztendlich den Erfolg von LOTRO nicht beenden.
Ebenso wird es auch bei SWTOR sein.
Ich erinnere mich noch, wo gut 80% meiner Sippe zu RIFT abwanderte. Da wir noch über TS kommunizierten, bekam ich natürlich mit, dass sie in den ersten Wochen von RIFT regelrecht begeistert waren. Dann jedoch ließ der RIFT-Hype schnell nach. Auch wenn viele RIFT in vielen Bereichen als gelungen bezeichneten, stellten die allermeisten spätestens nach der Enedwaith-Erweiterung von LOTRO ihre RIFT-Aktivitäten und RIFT-Zahlungen ein. Seit ROI spielt nur noch ein Einziger sowohl RIFT als auch LOTRO, während alle anderen sich endgültig von RIFT verabschiedet haben.
Ähnliches wird auch bei SWTOR passieren. Während des Hypes werden viele da reinstürmen und begeistert sein. Und viele werden wieder zu LOTRO zurückkommen. Weil trotz all der Kritik, so berechtigt und unberechtigt sie sein mag, dieses Spiel derart viel Faszinierendes zu bieten hat. Vor allem die Storyline und die Atmosphäre kann schwerlich von anderen Spielen getoppt werden.
Daher mache ich mir um die Zukunft von LOTRO keine Sorgen.