Yalda
Rare-Mob
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Von Schafen, Natur, Kirchenklos und FellnasenNach gut zweieinhalb Wochen sind wir gestern gegen Mittag nach 2 Tagen Rückfahrt wieder in der Heimatstadt aufgeschlagen und alle schrecklichst erholt und zu allen Schandtaten bereit. (Und ich bin 25 geworden, was bei mir nicht gerade für Begeisterung gesorgt hat.)
Der Urlaub als solcher war wunderbar - die Fahrt war etwas stressig für Hundi, da viel Testosteron auf deutschen Autobahnen unterwegs war. Die Nachtfahrt auf der Fähre hat er jedoch entspannt hinter sich gebracht und in Schweden ist weniger Verkehr und die Menschen nehmen allgemein etwas mehr Rücksicht aufeinander.
Den zweiten Anreisetag haben wir in Südschweden verbracht, haben dort Ystad angeschaut (was wir allerdings schon kannten - gab also nur ein paar Fotos, einen Kaffee und wir haben ein paar Getränek gekauft).
Der nächste Halt war neben Kaseberga "Ales Stenar" eine Steinsetzung die gleichzeitig auch als Kalender dient. Beim letzen Besuch hier trafen wir einen Niederländer, der mit Wünschelrutendingern durch die Steinesetzung gelaufen ist - diesmal lief Paps mit Wünschelruten druch die Setzung. Ich lasse das unkommentiert im Raum stehen.
Unterhalb von Ales Stenar kann man in einer "Fiskebutik" ganz tollen Räucherfisch kaufen und wir haben uns fürs Mittag- und Abendessen komplett mit Räucherkrams eingedeckt.Räucherkrabben, mehrere Sorten Räucherlachs, Butterfisch und noch ein paar andere Sorten.
Da die Fähre nach Gotland erst Abends losfuhr, hatten wir noch Zeit, neben einem Rastplatz Gassi zu gehen. Wunderschöner Wald, an einem Fluß vorbei, angelnde Menschen getroffen.
Und super Klo.
Während man in Deutschland unterwegs nur Toiletten an Rastplätzen findet für die man bezahlen muss oder die man nur in einem Schutzanzug betreten möchte, sind in Schweden überall tadellos saubere Toiletten die keinen "Eintritt" kosten zu finden.
Selbst mitten im Wald, wenn dort eine Sehenswürdigkeit ist - mit Rampe für Rollstuhlfahrer.
Auf Gotland übertreiben sie es dann fast schon: Neben jeder Kirche gibts ein kleines Extrahäuschen mit dem Kirchenklo.
Einige davon sind lediglich Plumpsklos (trotzdem immer sauber und immer mit genug Klopapier) - bei einigen verschlägt es einem dann die Sprache, wenn das Klo mit Rosa Tapete ausgekleidet ist, Spitzengardienchen am Fenster sind, Duftbüschelchen neben der Garderobe hängen und ein frommer Spruch an der Tür hängt.
In Oskarshamn haben wir dann die Fähre nach Gotland genommen und durften im Tiersalon sitzen - Hundi auf der Hinfahrt noch sehr nervös, auf der Rückfahrt war er ganz der "Fährenprofi" und hat sich dort gleich an die Damen herangemacht (egal ob Hund oder Frauchen - alle wurden mit Eloküsschen eingedeckt. Alter Casanova.).
Auf Gotland selbst haben wir dann noch eine Stunde fahrt hinter uns gebracht und kamen mitten in der nacht an. Beate hatte uns bereits ein paar Kerzchen angezündet, damit wir nachts nicht im dunklen über die Treppen fallen (auf dem Land gabs keine Straßenlaternen) - und wir fanden ein Begrüßungsleckerchen vor: 3 mal Schokolade und einmal Hundekekse.
Gewohnt haben wir in Alsarve einem klitzekleinen Ort der aus 2-3 Höfen besteht und in der nähe von Ljugarn liegt. Außerhalb der Saison ist in Gotland kaum etwas los, wenn man mal 2-3 Autos sieht, kann man schon vom tosenden Verkehr sprechen.
Rushhour auf der Straße nach Alsarve
Direkt gegenüber auf der Wiese haben 2 Pferde und 6 Schafe gelebt und vor allem mit den Schafen hat sich Prof. Dr. Fellnase derartig angefreundet, dass er jedesmal wenn wir wieder zurück zum Haus kamen, erstmal am Zaun stehen bleiben musste, bis die Schäfchen angetrabt kamen. Dann gabs einen feuchten Elokuss auf jede Schafsnase (bis auf die vom Herdenleiter, der Jonathan irgendwie nicht ausstehen konnte) - erst dann durften wir weiter.
Der vielgeküsste Schafsclub von Alsarve
Zwischen den einzelnen Ortschaften liegt immer viel Weiden-Wiesen und Ackerland, sehr viel wunderhübscher schwedischer Wald und auf der Insel verteilt über 100 Naturschutzgebiete, 96 romanische Kirchen und einige Kirchruinen und zusätzlich noch allerhand alte Steinsetzungen, Grabhügelchen, Schiffsetzungen etc
An sich habe ich es nicht so mit Wald - zumindest nicht mit dem heimischen Arnsberger Wald.
Aber in den schwedischen Wald habe ich mich ganz schön verguckt. Alles sieht eine Spur wilder aus und es riecht ziemlich gut. Kräuter, Heide, Kiefern...herrlich.
Das Klima und vor allem die Luft in Gotland ist immer sehr angenehm. Abends fällt man bereits um 9 hundmüde ins Bett, soviel Sauerstoff ist man als Stadtmensch gar nicht mehr gewöhnt.
Hundemüde.
In der Nähe von Ljugarn gibt es am Strand Raukare - abgefahrene Felsenformationen.
In diesem Bild ist eine kleine Fellnase mehr oder weniger gut versteckt. Finde sie!
Wir haben uns ordentlich viel angesehen, wenn auch nicht soviel wie beim letzen Urlaub 2006 wo Paps und ich bis zu sieben Kirchen am Tag angeschaut haben. Stichwort Kirchen: Was ist so toll an denen?
Paps und ich sind nicht übertrieben religiös, sondern es ist vielmehr die Liebe zu skurilen Details in romanischen Kirchen, die wir mögen. Gerade in den schwedischen Kirchen aus der Zeit haben sich noch allerhand an wüßten Ungeheuern, Drachen, Phantasietieren und einheimischer Mythologie eingefunden. Als Beispiel mal dieser ähm....blutrünstige Ottifant?
Hinter Alsarve führt ein kleiner Weg auf den örtlichen Klint, auf dem ich morgens immer mit der Fellnase Gassi war. Da gab es nicht nur wieder wunderhübscher wilder Wald, auch die ein oder andere lustige Felsformation - und wer ein bisschen Phantasie mitbringt wird sicher erkennen, warum ich diese zufällige Anordnung von Steinen "den Raptorenstein" getauft habe.
Und neben Natur, Erholung, Kirchen, Kultur und Schäfchen gibt es noch eine Sache, die ich an Schweden immer unglaublich schätze - ich formuliere es mal so: es war eine gute Idee, dass ich vor dem Urlaub sehr streng Diät gehalten habe und ich während der 3 Woche nicht gefrühstückt habe.
Zimtschnecken *-*
Wenn ich alles aufzählen würde, was ich in Schweden gern esse, könnte ich einen Restaurantführer schreiben (Schweden sind was solche Wörter angeht übrigens erfrischend praktisch: Butik, Restaurang, Atelje, Teori - warum sich immer einen mit den Fremdwörtern abbrechen?)
Aber auf jedenfall sollte man sich in Schweden mal durch Eissorten durchprobieren: hier gibts z.B. als Fertigverpacktes Eis zum mitnehmen (sowas wie Cornetto also) Daimeis, was seit meinem ersten Schwedenbesuch vor über 10 Jahren bei jedem Besuch Pflichtkauf ist. Aber sie haben auch viele Süßigkeiten mit Lakritz: Lakritzeis, Schokolade mit Lakritzstückchen drin (in mehreren Sorten), Karamelklebekrams mit Lakritz etc.
Jedes Lebensmittelgeschäft und jede Tankstelle hat eine riesige Süßkramsabteilung inklusive einer Süßigkeitenwand zum selber zusammenstellen, wie ich sie in Deutschland nur in Spezialläden wie z.B. Hussel kenne.
Was mein Schreibprojekt angeht, was ich so über die Jahre mit mir mitgeschleppt habe... ich hatte gehofft, 1-2 Seiten vielleicht eventuell zustande zu bekommen.
Aber ich war derartig im Ideentaumel, dass ich sogar noch Papier nachkaufen musste.
So, vielleicht finde ich die nächsten Tage noch ein paar Beweisfotos für Jonathans Schafabknutschung - jetzt muss ich mich erstmal wieder ans normale Leben gewöhnen.
Der Urlaub als solcher war wunderbar - die Fahrt war etwas stressig für Hundi, da viel Testosteron auf deutschen Autobahnen unterwegs war. Die Nachtfahrt auf der Fähre hat er jedoch entspannt hinter sich gebracht und in Schweden ist weniger Verkehr und die Menschen nehmen allgemein etwas mehr Rücksicht aufeinander.
Den zweiten Anreisetag haben wir in Südschweden verbracht, haben dort Ystad angeschaut (was wir allerdings schon kannten - gab also nur ein paar Fotos, einen Kaffee und wir haben ein paar Getränek gekauft).
Der nächste Halt war neben Kaseberga "Ales Stenar" eine Steinsetzung die gleichzeitig auch als Kalender dient. Beim letzen Besuch hier trafen wir einen Niederländer, der mit Wünschelrutendingern durch die Steinesetzung gelaufen ist - diesmal lief Paps mit Wünschelruten druch die Setzung. Ich lasse das unkommentiert im Raum stehen.
Unterhalb von Ales Stenar kann man in einer "Fiskebutik" ganz tollen Räucherfisch kaufen und wir haben uns fürs Mittag- und Abendessen komplett mit Räucherkrams eingedeckt.Räucherkrabben, mehrere Sorten Räucherlachs, Butterfisch und noch ein paar andere Sorten.
Da die Fähre nach Gotland erst Abends losfuhr, hatten wir noch Zeit, neben einem Rastplatz Gassi zu gehen. Wunderschöner Wald, an einem Fluß vorbei, angelnde Menschen getroffen.
Und super Klo.
Während man in Deutschland unterwegs nur Toiletten an Rastplätzen findet für die man bezahlen muss oder die man nur in einem Schutzanzug betreten möchte, sind in Schweden überall tadellos saubere Toiletten die keinen "Eintritt" kosten zu finden.
Selbst mitten im Wald, wenn dort eine Sehenswürdigkeit ist - mit Rampe für Rollstuhlfahrer.
Auf Gotland übertreiben sie es dann fast schon: Neben jeder Kirche gibts ein kleines Extrahäuschen mit dem Kirchenklo.
Einige davon sind lediglich Plumpsklos (trotzdem immer sauber und immer mit genug Klopapier) - bei einigen verschlägt es einem dann die Sprache, wenn das Klo mit Rosa Tapete ausgekleidet ist, Spitzengardienchen am Fenster sind, Duftbüschelchen neben der Garderobe hängen und ein frommer Spruch an der Tür hängt.
In Oskarshamn haben wir dann die Fähre nach Gotland genommen und durften im Tiersalon sitzen - Hundi auf der Hinfahrt noch sehr nervös, auf der Rückfahrt war er ganz der "Fährenprofi" und hat sich dort gleich an die Damen herangemacht (egal ob Hund oder Frauchen - alle wurden mit Eloküsschen eingedeckt. Alter Casanova.).
Auf Gotland selbst haben wir dann noch eine Stunde fahrt hinter uns gebracht und kamen mitten in der nacht an. Beate hatte uns bereits ein paar Kerzchen angezündet, damit wir nachts nicht im dunklen über die Treppen fallen (auf dem Land gabs keine Straßenlaternen) - und wir fanden ein Begrüßungsleckerchen vor: 3 mal Schokolade und einmal Hundekekse.
Gewohnt haben wir in Alsarve einem klitzekleinen Ort der aus 2-3 Höfen besteht und in der nähe von Ljugarn liegt. Außerhalb der Saison ist in Gotland kaum etwas los, wenn man mal 2-3 Autos sieht, kann man schon vom tosenden Verkehr sprechen.
Rushhour auf der Straße nach Alsarve
Direkt gegenüber auf der Wiese haben 2 Pferde und 6 Schafe gelebt und vor allem mit den Schafen hat sich Prof. Dr. Fellnase derartig angefreundet, dass er jedesmal wenn wir wieder zurück zum Haus kamen, erstmal am Zaun stehen bleiben musste, bis die Schäfchen angetrabt kamen. Dann gabs einen feuchten Elokuss auf jede Schafsnase (bis auf die vom Herdenleiter, der Jonathan irgendwie nicht ausstehen konnte) - erst dann durften wir weiter.
Der vielgeküsste Schafsclub von Alsarve
Zwischen den einzelnen Ortschaften liegt immer viel Weiden-Wiesen und Ackerland, sehr viel wunderhübscher schwedischer Wald und auf der Insel verteilt über 100 Naturschutzgebiete, 96 romanische Kirchen und einige Kirchruinen und zusätzlich noch allerhand alte Steinsetzungen, Grabhügelchen, Schiffsetzungen etc
An sich habe ich es nicht so mit Wald - zumindest nicht mit dem heimischen Arnsberger Wald.
Aber in den schwedischen Wald habe ich mich ganz schön verguckt. Alles sieht eine Spur wilder aus und es riecht ziemlich gut. Kräuter, Heide, Kiefern...herrlich.
Das Klima und vor allem die Luft in Gotland ist immer sehr angenehm. Abends fällt man bereits um 9 hundmüde ins Bett, soviel Sauerstoff ist man als Stadtmensch gar nicht mehr gewöhnt.
Hundemüde.
In der Nähe von Ljugarn gibt es am Strand Raukare - abgefahrene Felsenformationen.
In diesem Bild ist eine kleine Fellnase mehr oder weniger gut versteckt. Finde sie!
Wir haben uns ordentlich viel angesehen, wenn auch nicht soviel wie beim letzen Urlaub 2006 wo Paps und ich bis zu sieben Kirchen am Tag angeschaut haben. Stichwort Kirchen: Was ist so toll an denen?
Paps und ich sind nicht übertrieben religiös, sondern es ist vielmehr die Liebe zu skurilen Details in romanischen Kirchen, die wir mögen. Gerade in den schwedischen Kirchen aus der Zeit haben sich noch allerhand an wüßten Ungeheuern, Drachen, Phantasietieren und einheimischer Mythologie eingefunden. Als Beispiel mal dieser ähm....blutrünstige Ottifant?
Hinter Alsarve führt ein kleiner Weg auf den örtlichen Klint, auf dem ich morgens immer mit der Fellnase Gassi war. Da gab es nicht nur wieder wunderhübscher wilder Wald, auch die ein oder andere lustige Felsformation - und wer ein bisschen Phantasie mitbringt wird sicher erkennen, warum ich diese zufällige Anordnung von Steinen "den Raptorenstein" getauft habe.
Und neben Natur, Erholung, Kirchen, Kultur und Schäfchen gibt es noch eine Sache, die ich an Schweden immer unglaublich schätze - ich formuliere es mal so: es war eine gute Idee, dass ich vor dem Urlaub sehr streng Diät gehalten habe und ich während der 3 Woche nicht gefrühstückt habe.
Zimtschnecken *-*
Wenn ich alles aufzählen würde, was ich in Schweden gern esse, könnte ich einen Restaurantführer schreiben (Schweden sind was solche Wörter angeht übrigens erfrischend praktisch: Butik, Restaurang, Atelje, Teori - warum sich immer einen mit den Fremdwörtern abbrechen?)
Aber auf jedenfall sollte man sich in Schweden mal durch Eissorten durchprobieren: hier gibts z.B. als Fertigverpacktes Eis zum mitnehmen (sowas wie Cornetto also) Daimeis, was seit meinem ersten Schwedenbesuch vor über 10 Jahren bei jedem Besuch Pflichtkauf ist. Aber sie haben auch viele Süßigkeiten mit Lakritz: Lakritzeis, Schokolade mit Lakritzstückchen drin (in mehreren Sorten), Karamelklebekrams mit Lakritz etc.
Jedes Lebensmittelgeschäft und jede Tankstelle hat eine riesige Süßkramsabteilung inklusive einer Süßigkeitenwand zum selber zusammenstellen, wie ich sie in Deutschland nur in Spezialläden wie z.B. Hussel kenne.
Was mein Schreibprojekt angeht, was ich so über die Jahre mit mir mitgeschleppt habe... ich hatte gehofft, 1-2 Seiten vielleicht eventuell zustande zu bekommen.
Aber ich war derartig im Ideentaumel, dass ich sogar noch Papier nachkaufen musste.
So, vielleicht finde ich die nächsten Tage noch ein paar Beweisfotos für Jonathans Schafabknutschung - jetzt muss ich mich erstmal wieder ans normale Leben gewöhnen.