Melian
Dungeon-Boss
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Zweiter Abschnitt
Erster Tag der Reise
Ylaria drehte den Kopf leicht zur Seite, als Leyan ihr zuzwinkerte. Sie hatte gerade neben ihren üblichen Waffen auch eine Schwertscheide an die Halterung geschnürt, die das Gepäck sicher auf dem Greifen hielt. Viel hatte sie sonst nicht mitgenommen, so fiel dies wohl auf. Das Lederband, welches als eines von mehreren das Gepäck an Ort und Stelle auf dem Tier halten würde, wurde von ihr stramm angezogen, fast etwas zu stramm, und sie bemühte sich den Eindruck zu erwecken, dass sie sein Grinsen nicht gesehen hatte. Leider hielt ihn das nicht davon ab, zu ihr zu kommen. Immer noch das spitzbübische Lächeln auf den Lippen trat er nahe zu ihr an die Seite des Greifen, und legte eine Hand auf den Sattel. Guten Morgen, Ylaria. Ich sehe, ihr habt vor, eure Kampfkünste auf der Reise zu vertiefen? Sie wandte sich zu ihm um, stemmte eine Hand in die Hüfte und versuchte möglichst ungerührt zurück zu lächeln. Nun, wer wäre ich, wenn ich die Gelegenheit nicht nutzen würde, wenn ihr uns schon überraschenderweise auf dieser Reise begleitet, Meister Sonnenhoffnung.
Leyan lachte melodisch, als er nach dem Schwertgriff langte, die Waffe leicht aus der Scheide zog, und sie begutachtete. Immerhin habt ihr solides Werkzeug mitgebracht. Damit werden wir arbeiten können. Und bevor ihr fragt, natürlich wäre es mir ein Vergnügen, euch weiterhin zu unterrichten. Ihr lernt schnell, sprach er. Seine himmelblau schimmernden Augen lagen direkt auf ihr, und Ylaria fühlte erneut die Röte in sich aufsteigen. Schnell blickte sie um sich.
Verian hatte seinen Greifen bereits mit dem Notwendigsten bepackt, und hielt ihn am Zügel fest. Das Tier war ihm offenbar nicht ganz geheuer, denn er blickte es ab und zu skeptisch an. Ylaria musste schmunzeln. Verian mag die Greifen nicht.. Das kann ja heiter werden, sagte sie, mehr zu sich selbst. Leyan folgte ihrem Blick. Er bevorzugt Drachenfalken nehme ich an? Ja, dem ist so. Das tun wir eigentlich alle. Aber die wenigsten sind widerstandsfähig genug für diese Kälte. Wir haben nicht genug. Leyan nickte nur.
Derweil ertönte aus Leireths Richtung ein Schimpfen. Sie versuchte gerade erfolglos mit Hilfe des Menschen ihr Gepäck zu verstauen, doch war es definitiv zu viel des Guten. Als ein Beutel erneut herunterfiel, seufzte Leireth, und wischte sich über die Stirn. Verian rief ihr etwas zu, was klang wie Ich nehm das, und eilte zu ihr hin, wobei er die Zügel des Greifen losliess.
Oh je, flüsterte Ylaria, als sie sah, wie Verians Greif sich langsam entfernte, und schon die Flügel streckte. Die Tiere waren eigentlich gut erzogen, dennoch testeten sie regelmässig bei neuen oder ihnen unbekannten Reitern ihre Freiheiten und Grenzen aus. Sie konnte die Zügel ihres eigenen Greifen nicht loslassen, denn sonst wäre dieser ebenso weggetrippelt wie Verians. Sie wollte schon etwas rufen, als sie Leyan sah, der mit grosser Geschwindigkeit zu dem flüchtigen Tier spurtete, und im letzten Moment die Zügel ergriff, bevor es in die Luft abhob.
Erneut setzte Ylaria an, etwas zu sagen, als ein einfaches Klatschen die morgendliche Stille auf dem Lande- und Flugplatz Dalarans durchbrach. Leyan hatte es geschafft, sein Kunststückchen genau dann vorzuführen, als Imenia Feuerblüte beschlossen hatte, ebendiesen Platz zu betreten. Imenia klatschte ein paar M al in die Hände, und würdigte so das Kunststückchen Leyans mit einem leichten Grinsen. Der verbeugte sich spielerisch, und grinste zurück, tippte sich an den nicht vorhandenen Hut zum Grusse.
< Wie kann man nur soviel Glück haben >, schoss es Ylaria durch die Gedanken, als sie neben ihrem Greifen in Stellung ging, und ihrer Anführerin salutierte. Nur aus den Augenwinkeln sah sie, wie Verian zu seinem Greifen hastete, und ebenfalls Position annahm. Sie sah auch nicht, wie der stämmige Mensch eher nachlässig salutierte, und sich dann hinter die Priesterin schwang, die mit ihm einen Greifen teilte, da sie den Wunsch geäussert hatte, nicht allein fliegen zu müssen.
Ylaria baute sich vor dem Trupp auf, und blickte sie einzeln an. Guten Morgen. Ich sehe, der Grossteil der Vorbereitungen für die Reise ist getroffen. Ylaria, Verian und Leireth sagten wie aus einem Munde die gleichen Worte: Ja, Madame, und salutierten zackig, während die anderen drei Teilnehmer der Expedition eine Mischung aus teilnahmslosen Blicken, Schmunzeln und mildem Lächeln zeigten. Wunderbar. Wir starten in wenigen Augenblicken. Sonnenhoffnung?, Imenia wandte sich an Leyan. Ja?, antwortete dieser. Ist mein Reittier bepackt und bereit?, fragte sie ihn, und blickte ihn unverwandt an. Der senkte den Kopf leicht, und nickte. Aber sicher, M´lady, erklang seine Stimme. Er deutete auf einen Greifen, der etwas an der Seite stand, dessen Zügel von einem jungen Erwachsenen Menschen gehalten wurden, kaum 15 Winter alt. Imenia nickte. Gut, sagte sie, und wandte sich dann wieder an den Trupp.
Ich habe mich entschieden, dass wir den sichereren Weg durch den Kristallsangwald fliegen. Unser heutiges Tagesziel ist der Aussenposten des Silberbunds, die Windläufers Warte, wo wir heute Abend erwartet werden. Die reine Flugzeit wird ungefähr vier bis fünf Stunden betragen, mehr ist den Greifen nicht zuzumuten. Zwischendurch werden wir einmal rasten, vermutlich am Fusse der Kristallschlucht. Während Imenia sprach, ging sie leicht auf und ab, die Hände hinter dem Rücken ineinander verschränkt. Sie hatte ihr kurzes Haar so gut es ging zurückgebunden, manche Strähnen fielen ihr dennoch in die Stirn, und gaben ihr ein verwegenes Aussehen. Als sie ihre Ansprache beendet hatte, blieb sie in der Mitte stehen, und zog die Kapuze hoch, die ihren Kopf gegen die kalte Luft wärmen würde. Sitzt auf. Wir werten nun mit der Reise starten.
Auf den Befehl hin schwangen sich die drei Magierwachen auf ihre Greifen, ebenso trat Imenia selber zu ihrem Greif, doch sie erklomm den Greifen nicht sofort, sondern winkte jemanden zu sich. Während sich Arkanist Tyballin mit einer einfachen, viereckigen hölzernen Schatulle näherte, die durch ein Schloss gesichert war, hob Leyan die Hand zum Mund, und pfiff auf zwei Fingern zwei Töne, einer hoch, einer etwas tiefer. Und in dem Erstaunen des Trupps darüber, dass ein rotgolden schimmernder Drachenfalke sich den Weg von einem etwas höher gelegenen Platz innerhalb der Schwebenden Stadt direkt zu Leyan bahnte, indem er mit den kräftigen Flügeln schlug, und sich schliesslich in der Luft schwebend vor Dairean bewegte, verstaute Imenia Feuerblüte, Magistrix des Silberbundes, fast ungesehen das ominöse Relikt in der Seitentasche, die am Sattel des Greifen befestigt war.
Dairean schwang sich in den Sattel des Drachenfalken, dem die Kälte offenbar nichts auszumachen schien, beinahe zeitgleich wie Imenia sich auf ihren Greifen bequemte. Mit einem leisen Ho, gab er dem Drachenfalken einen kleinen Befehl und flügelschlagend erhob sich dieser in die eisigen Lüfte des Kristallsangwaldes. Auf gehts, sprach er lauter, und dann erhob sich nach und nach ein Greif nach dem anderen in die Lüfte. Ylaria schlug ihre Kapuze zurück und drückte die Fersen in die Steigbügel, als ihr Greif die mächtigen Flügel ausstreckte, und schliesslich mit einem Satz vom Boden abhob. Sie nahmen ihren Kurs gen Westen auf.
Erster Tag der Reise
Ylaria drehte den Kopf leicht zur Seite, als Leyan ihr zuzwinkerte. Sie hatte gerade neben ihren üblichen Waffen auch eine Schwertscheide an die Halterung geschnürt, die das Gepäck sicher auf dem Greifen hielt. Viel hatte sie sonst nicht mitgenommen, so fiel dies wohl auf. Das Lederband, welches als eines von mehreren das Gepäck an Ort und Stelle auf dem Tier halten würde, wurde von ihr stramm angezogen, fast etwas zu stramm, und sie bemühte sich den Eindruck zu erwecken, dass sie sein Grinsen nicht gesehen hatte. Leider hielt ihn das nicht davon ab, zu ihr zu kommen. Immer noch das spitzbübische Lächeln auf den Lippen trat er nahe zu ihr an die Seite des Greifen, und legte eine Hand auf den Sattel. Guten Morgen, Ylaria. Ich sehe, ihr habt vor, eure Kampfkünste auf der Reise zu vertiefen? Sie wandte sich zu ihm um, stemmte eine Hand in die Hüfte und versuchte möglichst ungerührt zurück zu lächeln. Nun, wer wäre ich, wenn ich die Gelegenheit nicht nutzen würde, wenn ihr uns schon überraschenderweise auf dieser Reise begleitet, Meister Sonnenhoffnung.
Leyan lachte melodisch, als er nach dem Schwertgriff langte, die Waffe leicht aus der Scheide zog, und sie begutachtete. Immerhin habt ihr solides Werkzeug mitgebracht. Damit werden wir arbeiten können. Und bevor ihr fragt, natürlich wäre es mir ein Vergnügen, euch weiterhin zu unterrichten. Ihr lernt schnell, sprach er. Seine himmelblau schimmernden Augen lagen direkt auf ihr, und Ylaria fühlte erneut die Röte in sich aufsteigen. Schnell blickte sie um sich.
Verian hatte seinen Greifen bereits mit dem Notwendigsten bepackt, und hielt ihn am Zügel fest. Das Tier war ihm offenbar nicht ganz geheuer, denn er blickte es ab und zu skeptisch an. Ylaria musste schmunzeln. Verian mag die Greifen nicht.. Das kann ja heiter werden, sagte sie, mehr zu sich selbst. Leyan folgte ihrem Blick. Er bevorzugt Drachenfalken nehme ich an? Ja, dem ist so. Das tun wir eigentlich alle. Aber die wenigsten sind widerstandsfähig genug für diese Kälte. Wir haben nicht genug. Leyan nickte nur.
Derweil ertönte aus Leireths Richtung ein Schimpfen. Sie versuchte gerade erfolglos mit Hilfe des Menschen ihr Gepäck zu verstauen, doch war es definitiv zu viel des Guten. Als ein Beutel erneut herunterfiel, seufzte Leireth, und wischte sich über die Stirn. Verian rief ihr etwas zu, was klang wie Ich nehm das, und eilte zu ihr hin, wobei er die Zügel des Greifen losliess.
Oh je, flüsterte Ylaria, als sie sah, wie Verians Greif sich langsam entfernte, und schon die Flügel streckte. Die Tiere waren eigentlich gut erzogen, dennoch testeten sie regelmässig bei neuen oder ihnen unbekannten Reitern ihre Freiheiten und Grenzen aus. Sie konnte die Zügel ihres eigenen Greifen nicht loslassen, denn sonst wäre dieser ebenso weggetrippelt wie Verians. Sie wollte schon etwas rufen, als sie Leyan sah, der mit grosser Geschwindigkeit zu dem flüchtigen Tier spurtete, und im letzten Moment die Zügel ergriff, bevor es in die Luft abhob.
Erneut setzte Ylaria an, etwas zu sagen, als ein einfaches Klatschen die morgendliche Stille auf dem Lande- und Flugplatz Dalarans durchbrach. Leyan hatte es geschafft, sein Kunststückchen genau dann vorzuführen, als Imenia Feuerblüte beschlossen hatte, ebendiesen Platz zu betreten. Imenia klatschte ein paar M al in die Hände, und würdigte so das Kunststückchen Leyans mit einem leichten Grinsen. Der verbeugte sich spielerisch, und grinste zurück, tippte sich an den nicht vorhandenen Hut zum Grusse.
< Wie kann man nur soviel Glück haben >, schoss es Ylaria durch die Gedanken, als sie neben ihrem Greifen in Stellung ging, und ihrer Anführerin salutierte. Nur aus den Augenwinkeln sah sie, wie Verian zu seinem Greifen hastete, und ebenfalls Position annahm. Sie sah auch nicht, wie der stämmige Mensch eher nachlässig salutierte, und sich dann hinter die Priesterin schwang, die mit ihm einen Greifen teilte, da sie den Wunsch geäussert hatte, nicht allein fliegen zu müssen.
Ylaria baute sich vor dem Trupp auf, und blickte sie einzeln an. Guten Morgen. Ich sehe, der Grossteil der Vorbereitungen für die Reise ist getroffen. Ylaria, Verian und Leireth sagten wie aus einem Munde die gleichen Worte: Ja, Madame, und salutierten zackig, während die anderen drei Teilnehmer der Expedition eine Mischung aus teilnahmslosen Blicken, Schmunzeln und mildem Lächeln zeigten. Wunderbar. Wir starten in wenigen Augenblicken. Sonnenhoffnung?, Imenia wandte sich an Leyan. Ja?, antwortete dieser. Ist mein Reittier bepackt und bereit?, fragte sie ihn, und blickte ihn unverwandt an. Der senkte den Kopf leicht, und nickte. Aber sicher, M´lady, erklang seine Stimme. Er deutete auf einen Greifen, der etwas an der Seite stand, dessen Zügel von einem jungen Erwachsenen Menschen gehalten wurden, kaum 15 Winter alt. Imenia nickte. Gut, sagte sie, und wandte sich dann wieder an den Trupp.
Ich habe mich entschieden, dass wir den sichereren Weg durch den Kristallsangwald fliegen. Unser heutiges Tagesziel ist der Aussenposten des Silberbunds, die Windläufers Warte, wo wir heute Abend erwartet werden. Die reine Flugzeit wird ungefähr vier bis fünf Stunden betragen, mehr ist den Greifen nicht zuzumuten. Zwischendurch werden wir einmal rasten, vermutlich am Fusse der Kristallschlucht. Während Imenia sprach, ging sie leicht auf und ab, die Hände hinter dem Rücken ineinander verschränkt. Sie hatte ihr kurzes Haar so gut es ging zurückgebunden, manche Strähnen fielen ihr dennoch in die Stirn, und gaben ihr ein verwegenes Aussehen. Als sie ihre Ansprache beendet hatte, blieb sie in der Mitte stehen, und zog die Kapuze hoch, die ihren Kopf gegen die kalte Luft wärmen würde. Sitzt auf. Wir werten nun mit der Reise starten.
Auf den Befehl hin schwangen sich die drei Magierwachen auf ihre Greifen, ebenso trat Imenia selber zu ihrem Greif, doch sie erklomm den Greifen nicht sofort, sondern winkte jemanden zu sich. Während sich Arkanist Tyballin mit einer einfachen, viereckigen hölzernen Schatulle näherte, die durch ein Schloss gesichert war, hob Leyan die Hand zum Mund, und pfiff auf zwei Fingern zwei Töne, einer hoch, einer etwas tiefer. Und in dem Erstaunen des Trupps darüber, dass ein rotgolden schimmernder Drachenfalke sich den Weg von einem etwas höher gelegenen Platz innerhalb der Schwebenden Stadt direkt zu Leyan bahnte, indem er mit den kräftigen Flügeln schlug, und sich schliesslich in der Luft schwebend vor Dairean bewegte, verstaute Imenia Feuerblüte, Magistrix des Silberbundes, fast ungesehen das ominöse Relikt in der Seitentasche, die am Sattel des Greifen befestigt war.
Dairean schwang sich in den Sattel des Drachenfalken, dem die Kälte offenbar nichts auszumachen schien, beinahe zeitgleich wie Imenia sich auf ihren Greifen bequemte. Mit einem leisen Ho, gab er dem Drachenfalken einen kleinen Befehl und flügelschlagend erhob sich dieser in die eisigen Lüfte des Kristallsangwaldes. Auf gehts, sprach er lauter, und dann erhob sich nach und nach ein Greif nach dem anderen in die Lüfte. Ylaria schlug ihre Kapuze zurück und drückte die Fersen in die Steigbügel, als ihr Greif die mächtigen Flügel ausstreckte, und schliesslich mit einem Satz vom Boden abhob. Sie nahmen ihren Kurs gen Westen auf.