Durchgespielt: Die Schicksalsklinge HD

Yalda

Rare-Mob
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Phexcaer sehen und sterben
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Ich habe ja im August erst das Original von 1992 durchgespiet - und damals nur ein Wochenende gebraucht. Mit dem HD Remake hatte ich deutlich länger zu kämpfen. Denn auch wenn einige Sachen vereinfacht wurden (wie Beispielsweise die Menüführung) - wurde an anderer Stelle bei der Schwierigkeit irgendwie noch eins draufgelegt. Während ich im 1992er Spiel den fiesen Druiden Gorah in der Nähe von Orvil im vorbeigehen "mal eben umgerotzt" habe, brauche ich in der HD Version mehrere Anläufe (nachdem ich bereits einmal abgebrochen hatte, um erst nochmal leveln zu gehen).

Und dann der Winter.

Einfach nur Winter. Nichtmal mit diesem Extraekeligen Mod für Skyim, bei dem man ständig Holzhacken muss, damit man nicht erfriert, war Winter so anstregend wie in der Schicksalsklinge. Anders als das Original startet man nicht im Sommer â?? sondern im Herbst. Und alle Informanten, die ich auf meiner Liste stehen habe, wohnen im Norden. Hilft also alles nichts: Wintermäntel, Schlafsäcke, Proviant eingepackt und erstmal die Städte um den Golf von Prem abgesucht, bis wirklich nur noch der Hjalingorinformant offen war. Oh je, wie komme ich denn bloß dahin?
Von Ottarje und Skjal gab es kein Boot, also â?? zu Fuß.

Irgendwo in der Pampa zwischen Skjal, Prem und Guddasunden ist meiner Gruppe das Proviant ausgegangen und nichtmal Sarimirs Imba-Jagdtrieb konnte es richten. Natürlich genau an dem Moment, an dem alle 3 Städte gleich weit â?? und vor allemWEIT vom Standpunkt entfernt waren. Dann wechselte das Wetter von "klar und kalt" auf "eisig und Stürmisch" und meine halbverhungerte, verdurstete und erkältete Party durfte sich erstmal den Weg nach Guddasunden durch eine Lawine hindurch freischaufeln. Und ich bin mir sicher: hätte ich keine Schaufel dabeigehabt, wäre sicher der ein oder andere auf dem Weg in die Stadt erfroren.

Vor allem hätte ich mich so in den Hintern beißen können, als ich merkte, dass man von Prem auch ganz bequem per Schiff nach Hjalsingor kommt und nicht erst von Guddasunden aus. Das ganze Abenteuer und die ganzen NERVENzusammenbrüche waren also für die Katz. (Selten habe ich eine rote Linie die sich über eine Fantasykarte bewegt so zittrig beobachtet. "Bitte, bitte, keine Orküberfälle und Lawinen mehr".)
Immherhin die erfreuliche Texteinblendung in Guddasunden: Alle Reissäcke in Maraskan stehen noch. (*seufz* Ja, Texteinblendungen â?? ihr wart auch 1992 schon nicht komisch.)

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" I used to be an adventurer like you but then I took an axe to the groin" - Auch die neuen blöden Sprüche sind so alt wie die alten blöden Sprüche.

Immerhin drei Kartenteile hatte ich inzwischen, meine Party lebte wieder â?? und als ich einige Schiffsreisen später in Vidsand aus dem Boot kletterte, verkündete mir mein Kalender die wundervollste Nachricht, die ich in den letzten Tagen gehört hatte: FRÜHLING!
Sicheres Reisen! Blümchen! Jagdbeute! Wuhuuuu!


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"Wollt ihr zu mir?" "Nein, wir kamen nur zufällig vorbei um dämliche Monkey Island Anspielungen zu machen."

Aber zu Früh gefreut: ein paar Stunden später scheitere ich an Gorah, dem fiesen Druiden. Leider funktionierte die gute alte Taktik aus dem Original nicht. Gorah schnell wegputzen, Tiere flüchten lassen, Questitems einsacken, Leiche anspucken, freuen. Yay! Im Reboot hingegen reicht es nicht, den Schaden auf Gorah zu fokussieren und ihn einfach schnell genug umzuhauen, nein, nach und nach kommen noch Gegner in den Kampf.

Dann eben Plan B: lassen wir den Norden erstmal in Ruhe und schänden wir den Tempel des Namenlosen. Das...klappte erstaunlich gut.
Erstaunlicherweise beinahe unversehrt machte ich mich dann auf die Suche nach dem Einhorn beim Einsiedlersee, traf den fahrenden Händler unterwegs und schaffte es schließlich sogar, zwischen Phexcaer und Skelellen, die Orkpläne zu finden. - Nur lesen konnte sie irgendwie keiner in der Gruppe. Tja. Lesen und Sprachen. Hätten wir damals in der Schule im Orkischunttericht nur besser aufgepasst.
Ich hatte genug Kartenteile zusammen, um Hygelliks Ruine zu finden â?? und lief gegen eine Wand. Im übertragenen Sinne. Ich kam nicht weiter, die Kämpfe waren zu schwer und ich musste ständig wieder zurück nach Phexcaer pilgern, um meine Gruppe wieder zusammenflicken zu lassen.

Schuld war Davaketh. Irgendwie. Weil er kein Magier, sondern ein Hexer war und die einzige Fähigkeit, die ihn nützlich machte, seine Hexenspucke war. Alles andere konnten meine Elfen besser.

In Hygelligs Ruine stolperte man alle zwei Meter in einen Kampf gegen 8-10 Zombies und 2- 5 Heshtots. Letztere lassen sich nur mit Magie oder magischen Waffen besiegen â?? magische Waffen hatte ich zwar prinzipiell â?? aber niemanden, der sie Analysieren konnte. Das Spiel wollte also meine zwar per Odem Arcanum als magisch erkannte Waffen nicht als Magisch anerkennen, weil ich sie nicht mit Analüs (und ja, der Zauber heißt so *seufz*) analysiert hatte.

Zwar gibt es in Thorwal die Magierakademie, die theoretisch meine Waffen identifizieren könnte â?? aber a) nehmen die zuviel Gold und
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verschwinden die entsprechenden Leute nach einer erfolgreichen (oder auch NICHT erfolgreichen) Identifizierung wieder.
Hinzu kam die lächerlich hohe Totenangst meiner Gruppe. Ich probierte länger an dem Dungeon als ich damals für das gesamte Originalspiel gebraucht habe â?? und ...fing dann nochmal von Vorne an. Jepp. Komplett.

Thorwal, Zwingfeste, Karte sammeln- Heidewitzka, der ganze Spaß nochmal â?? nur eben diesmal mit Davaketh als Magier. Und sieh mal einer an: es war nichtmal Winter und ich hatte FÜNF Kartenstücke und jemanden, der magischen Kleinkram identifizieren kann.
Was mich total ärgert â?? es sollte an sich keine Pflicht geben, genau diesen einen Charktertypen mitzunehmen, aber hey, inzwischen bin ich es ja gewöhnt â?? Streuner und Magier sind Pflicht. Schreiben wir uns das hinter die Löffel.
Der neue Davaketh konnte nicht nur Analüs, auch Fulminictus Donnerkeil, Ignifaxius und Skelette beschwören und sein Zauberstab leuchtete uns im dunklen den Weg. Was eine Gaudi. Quasi Weihnachten und Ostern zusammen!

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Und hier sehen Sie den häßlichsten Händler von Oberorken

Aus Fehlern gelernt hatte ich auch: diesmal nicht gelaufen, sondern per Boot von Prem aus nach Hjalsingor. Ansonsten hatte ich aber auch unverschämt Glück mit dem Informanten in Skjal. Das lief in etwa so ab: "Achjaaa....Informantin X lebt in Thoss und Swafnild Egilsdotter ist immer auf See und ihr treff sie vielleicht mal irgendwo im Hafen." Ich verlasse den guten Mann und bin schon Endophingebeutelt, weil er mich direkt nach THOSS schickt. Wer sich jetzt denkt WTF, was is an Thoss so toll?

In meinem ersten Versuch wurde ich zuerst von einem anderen Informanten nach Clanegh geschickt wo ich Stundenlang Klinken geputzt habe, um die Informantin zu finden. Erst beim Gerüchte in der Taverne einholen und einer kleinen Alkoholvergiftung später lernte ich, dass die gute Frau nach Thoss umgezogen ist. Das waren etwa 90 Minuten verplemperte Lebenszeit im ersten Versuch.
Es war aus Spielersicht vielleicht nervig, aber aus Rollenspielersicht interessant, denn hey, NPCs die auch mal woanders hinziehen und nicht den ganzen Tag ihr Haus nicht verlassen, weil ja vielleicht ein Abenteurer vorbeikommt, der Quests machen willâ?? super Sache.


Nach dem "Hurra, wir dürfen gleich nach Thoss" Freudentänzchen stolperte ich in den Hafen und BÄM - Swafnild Egilsdotter. Freudentränen kullerten aus meinen müden Gameraugen. Swafnild Egilsdotter, stammelte ich. Es gibt sie wirklich! Ich meine â?? ich habe schon Einhörner, Geisterschiffe und Krakenmolche getroffen in diesem Spiel aber...Swafnild Egilsdotter ! Es giiibt sie!

Nach ein bisschen hin und herreisen hatte ich kurz vor Frühlingsanbruch die komplette Karte zusammen, die Orkhöhle geplündert, magische Waffen und verdammich viel Gold.

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Die komplette Karte. Jetzt brauchen wir nur noch eine Mannschaft und ein Schiff....ach ne halt. Falsche Spielserie.

Die Burgruine von Hyggelig war dann zwar nicht einfach - aber immerhin schaffbar - und der Finale Kampf gegen den Orkchampion war der reinste Kindergeburtstag.

Zusammenfassend kann man sagen: Die Schicksalsklinge - egal in welcher Version- ist merkwürdig. Die ersten 2-3 Spielstunden sind nervtötend und anstregend und man fragt sich, was denn dieser ganze Kult um das Spiel soll - bis es plötzlich Klick macht und man nicht mehr aufhören kann, es zu spielen.
Thorwals ist jetzt erstmal gerettet - und ich glaube, ich würde sogar Sternschweif HD kaufen. Vielleicht nicht am Releasetag, aber vielleicht ein halbes Jahr später, bis es die Entwickler spielbar gepatcht haben
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http://cloud-3.steam...5EC2F54F1688F6/
Im Sommer waren plötzlich überall Tiere anzutreffen. Hübsche Kühe und Schäfchen und extrem gruselige Schmetterlinge. Die Tiere sehen im vergleich zu den NPCs wirklich wunderwunderschön aus.

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