Ein bissel für die Bildung

Geißel

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so da es hier so kahl aussieht hab ich mir ma gedacht tust ma was hier rein tun oder so :-D

es geht um mein lieblingsgetränk BIER ich liebe bier, bier is einfach..... ohne worte es is einfach himmlisch ^^ ich sah nur viel spass beim lesen :-P :-D

Hauptartikel: Geschichte des Bieres


Die frühesten Nachweise für Bier gibt es aus dem altmesopotamischen Raum. Die Ägypter ließen halbfertig gebackenes Brot mit Wasser vergären und bekamen so eine Art Bier. Bei den Römern hieß das Bier Cervisia, nach der Göttin der Feldfrüchte, Ceres. Den Römern galt es als barbarisches Getränk. Die Kelten kannten Bier unter dem Namen Korma.

Klosterbrauereien führten im Mittelalter den geregelten Braubetrieb ein. Im Mittelalter galt Bier auch als geeignetes Getränk für Kinder, da es damals einen geringeren Alkoholgehalt hatte als heute und das Bier durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei war, was man vom Wasser damals nicht behaupten konnte. Es war ferner wegen seines hohen Kaloriengehalts eine wichtige Ergänzung der oft knappen Nahrung, da man als Bier auch minderwertiges Getreide noch halbwegs genießen konnte. Angesichts des hohen Bierkonsums im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Bier für den städtischen Fiskus und die seit etwa 1500 entstehenden Landessteuerbehörden von großem Interesse. Bereits im Spätmittelalter wurden fast überall im Reich Produktions- und Verkaufssteuern auf Bier erhoben. Dieses Bier wurde grundsätzlich mit obergäriger Hefe, sog. „Oberzeug“ gebraut.

Nachdem in Kellern und Kühlhäusern auch bei kalten Temperaturen vergoren werden konnte, setzte sich bald die untergärige Brauweise durch. Bereits 1841 wurde das untergärige Lagerbier von Anton Dreher in Wien gebraut und läutete damit die Epoche der untergärigen Biersorten ein.

Als wichtiger Punkt in der Geschichte des Bierbrauens wird die „Erfindung“ der Pilsner Brauart angesehen. Sie ging aus der schon damals berühmten Bayerischen Brauart hervor, die vor allem auf nur leicht geröstetem Malz und auf der langsamen Gärung durch Lagerung in kalten Höhlen und tiefen Kellern beruhte. Josef Groll braute somit am 5. Oktober 1842 den ersten Sud nach Pilsner Brauart. Dieser wurde erstmals am 11. November 1842 öffentlich ausgeschenkt und eröffnete so den weltweiten Siegeszug dieser Bierspezialität, die als Original Pilsner Urquell vertrieben wird.

In Deutschland wurde untergäriges Bier bis 1993 nach dem Biersteuergesetz, umgangssprachlich als Reinheitsgebot von 1516 bekannt, gebraut. Darin waren Teile des Reinheitsgebotes enthalten, nach dem nur Wasser, Hopfen und Malz (und Hefe) als Zutaten erlaubt waren. Seit 1993 ist die Herstellung von Bier in Deutschland im vorläufigen Biergesetz (BGBl. I 1993 S. 1400-1401) geregelt. Bier ist heutzutage das in Deutschland und vielen anderen Ländern meistgetrunkene alkoholische Getränk.

Brauprozess

Hauptartikel: Bierbrauen

Beim Bierbrauen werden die Bierzutaten Wasser, Malz und Hopfen miteinander vermischt und teilweise durch den Stoffwechsel von Hefe biochemisch verändert, wobei mehrere Stufen durchlaufen werden:


Nachdem aus Getreide (in der Regel Gerste) Malz hergestellt wurde, wird dieses geschrotet. Der eigentliche Brauprozess beginnt mit dem Maischen. Dabei wird Wasser auf etwa 60 °C erwärmt, dann das geschrotete Malz hinzugefügt und die so entstandene Maische unter ständigem Rühren je nach Verfahren bis etwa 75 °C erhitzt (rein enzymatischer Abbau der Stärke) oder Teile der Maische gekocht (physikalische Verkleisterung der Stärke). Bei verschiedenen sogenannten Rast-Temperaturen setzen Enzyme Stärke aus dem Malz in Malzzucker um. Mit einem Jodtest wird anschließend festgestellt, ob die gelöste Stärke vollständig verzuckert ist. Daraufhin wird die Maische im Läuterbottich geläutert: Der Malztreber und die Würze (so heißt der flüssige, vergärbare Teil der Maische) werden voneinander getrennt. Durch Nachgüsse mit heißem Wasser wird die Würze aus dem Treber gespült und anschließend im Sudkessel mit Hopfen gekocht. Den folgenden Vorgang nennt der Brauer Ausschlagen. Dabei wird der Sud aus der Würzepfanne in einen Whirlpool oder durch einen Filter gepumpt, um das geronnene Eiweiß und andere Schwebstoffe von der Ausschlagwürze zu trennen. Zuletzt wird die nun Anstellwürze genannte Flüssigkeit in einem Kühler auf die optimale Gärtemperatur abgekühlt und je nach Biersorte die passende Hefe-Kultur zugesetzt. Obergärige Hefe-Sorten vergären bei Temperaturen zwischen 18 °C und 24 °C, untergärige bei 8 °C - 14 °C. Bei der alkoholischen Gärung setzt die Hefe den in der Würze gelösten Zucker zu Ethanol und Kohlendioxid um, das zum Teil im fertigen Bier unter Druck als Kohlensäure gebunden bleibt. Nach der Gärung, die etwa eine Woche dauert, muss das sogenannte Jungbier noch etwa 4 bis 6 Wochen lagern. Das gereifte Bier wird in der Regel nochmals gefiltert und schließlich in Flaschen, Fässer oder Dosen abgefüllt.

Bierverkostung

Vom abgefüllten Bier werden in den Brauereien regelmäßig Stichproben entnommen und einer sensorischen Beurteilung unterzogen. Hierbei wird zwischen

* Geschmack (z. B. bitter, salzig, süß, säuerlich, vollmundig, herb, mild),
* Geruch (z. B. aromatisch fruchtig, wohlriechend blumig, harzig/nussig, getreideartig, karamellartig, seifig, schweflig, modrig),
* Aussehen (z. B. klar, blank, opal, trü
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und
* Farbe

unterschieden. Ziel ist es - wie auch bei den während des gesamten Brauprozesses überwachten chemisch-technischen Parametern - für die einzelnen Produkte eine möglichst gleich bleibende Qualität zu gewährleisten und Fehler rechtzeitig zu erkennen. Treten Abweichungen von den von Brauerei zu Brauerei verschiedenen Qualitätsnormen ab, wird versucht, z. B. durch Verschnitt mit anderen Produktionschargen die gewünschten Eigenschaften zu erreichen.

Sensorische Prüfungen werden auch bei Vergleichen zwischen verschiedenen Biersorten bzw. -marken durchgeführt. Hierbei wird zusätzlich oft auf die sorten- und regionalspezifische Reintönigkeit geachtet, wobei häufig eine Einteilung in Antrunk, Mittelteil und Abgang verwendet wird.

Einer der international bekanntesten Bierverkoster ist der Brite Michael Jackson.

Vergleichbar der Weinprobe gibt es auch die Bierprobe fürs breitere Publikum.

Einteilung der Biere

Biere werden nach unterschiedlichen Kriterien klassifiziert.

Gesetzgeberische Einteilung nach Stammwürzegehalt

Aufgrund steuer- und lebensmittelrechtlicher Erwägungen gliedert der Gesetzgeber die Biere in unterschiedliche Gruppen auf. In der Regel wird dabei entweder der Alkoholgehalt oder der Stammwürzegehalt zur Beurteilung herangezogen.

Der Stammwürzegehalt gibt an, wie viel vergärbarer Extrakt in der Würze enthalten ist. Bestimmt wird die Stammwürze am Ende des Kochprozesses in der Würzepfanne, unmittelbar vor dem Ausschlagen mittels einer Extraktspindel. Dieser Wert wird in Gewicht oder Gewichtsprozent angegeben. Das heißt, dass ein Bier mit 12 % Stammwürze 120 Gramm Extrakt in 1000 Gramm Flüssigkeit enthält. Als Faustregel kann man sagen, dass die Stammwürzeangabe durch 3 geteilt den Alkoholgehalt ergibt, da der Extrakt bei der Gärung etwa in gleichen Teilen zu Kohlendioxid, Alkohol und unvergärbaren Stoffen abgebaut wird.

Deutschland: Biergattungen

Biergattungen sind die in Deutschland verwendete gültige steuerrechtliche Untergliederung, die nur am Stammwürzegehalt festgemacht wird.

* Einfachbiere - mit einer Stammwürze von 1,5 % bis 6,9 %
* Schankbiere - mit einer Stammwürze ab 7 % bis 10,9 %
* Vollbiere - mit einer Stammwürze ab 11 % bis 15,9 %
* Starkbiere - ab einer Stammwürze von mindestens 16 %
* Biermischgetränke - Bier mit Zusätzen von Erfrischungsgetränken oder Fruchtsäften, sowie exotischen Beigaben wie Tequila oder Energiegetränken
* Lückenbiere - alle Biere, die zwischen den alten, vor 1993 gültigen Einteilungen liegen (0–2,5 %; 5–7 %; 8–11 %; 14–16 %), durften früher nicht gebraut werden. Erst durch die neue Biersteuerregelung, bei der direkt die Stammwürze maßgeblich ist, dürfen auch diese gebraut werden.

Siehe auch: Deutsches Bier

Österreich: Biergattungen

In Österreich gelten folgende Klassifizierungen:

* Abzugsbier mit 9 bis 10 % Stammwürze
* Schankbier mit 10 bis 12 % Stammwürze
* Vollbier mit 12 bis 15 % Stammwürze Ist das meistgetrunkene Bier Österreichs (wie z.B. Pils, Lager-, Märzenbier)
* Spezialbier mit mind. 13 % Stammwürze
* Starkbier mit mind. 16 % Stammwürze. Meist mehr. Dieses Bier hat einen entsprechend hohen Alkoholgehalt (wie z.B. Bock-, Oster-, Pfingst-, Weihnachtsbiere, Porter).

Schweiz: Biergattungen

In der Schweiz lauten die Sachbezeichnungen für Bier[1]:

* Lagerbier - bei 10,0 bis 12,0 % Stammwürze
* Spezialbier - bei 11,5 bis 14,0 % Stammwürze
* Starkbier - bei mindestens 14 % Stammwürze
* Leichtbier - bei einem Alkoholgehalt bis 3,0 Volumentprozent
* kohlenhydratarmes Bier - bei einem Stammwürzegehalt von 8,0 bis 9,0 %, einem Alkoholgehalt von höchstens 4,5 % und einem Kohlenhydratgehalt von höchstens 7,5 g pro Liter

Bierarten nach Sorte der verwendeten Hefe

Folgende Bierarten unterscheiden sich nach der Sorte der verwendeten Hefe:

Obergärige Biere


Bei obergärigen Bieren steigt die Hefe (Saccharomyces cerevisiae) am Ende der Gärung an die Oberfläche. Die für die Obergärung erforderlichen höheren Gärtemperaturen (15–22 °C) führen zu einer vermehrten Bildung von Estern und höheren Alkoholen durch die Hefe. Diese verleihen den Bieren oft ein fruchtiges Aroma. Obergärige Biere wurden früher oft ohne Lagerung direkt im Anschluss an die Hauptgärung vermarktet. Sie waren ungespundet und generell nur kurz haltbar. Heutzutage wird eine Lagerung ähnlich wie bei den untergärigen Bieren durchgeführt. Zu den obergärigen Bieren gehören z. B.:

* Ale
* Altbier
* Berliner Weiße
* Gose
* Haferbier
* Kölsch (und Wieß)
* Porter
* Roggenbier
* Steinbier
* Stout
* Dinkelbier
* Weizenbier (auch bekannt als Weißbier oder Hefeweizen)
* Emmerbier

Untergärige Biere
Isländisches Lagerbier
Isländisches Lagerbier

Bei untergärigen Bieren sinkt die Hefe (Saccharomyces carlsbergensis) nach dem Gärungsprozess auf den Boden des Gärtanks. Dies sind gewissermaßen „ausgebaute“ Biere, die eine gewisse Reifezeit benötigen, aber auch länger haltbar sind als die Obergärigen. Diese Herstellung benötigt Kühlung mit Temperaturen von unter 10 °C, ist also ganzjährig erst seit der Erfindung der Kältemaschine möglich. Deswegen konnte beispielsweise das Märzen früher nur bis März gebraut werden, woher es seinen Namen hat. Zu den untergärigen Bieren gehören z. B.:

* Bock
* Doppelbock
* Dunkles
* Exportbier
* Helles
* Lager (manchmal auch Wiener Bier genannt)
* Märzen
* die meisten Festbiere wie z. B. das Oktoberfest-Bier
* Pils
* Schwarzbier
* Schwarzviertler
* Urtyp
* Zoiglbier
* Zwickelbier (auch bekannt als Kellerbier)

Spontangärige Biere

Bei spontangärigen Bieren wird keine Hefe zugesetzt. Stattdessen wartet man, bis frei in der Luft fliegende Hefesporen in den offenen Gärbottich gelangen und die Gärung anregen. Dies ist die älteste Art, die Würze zur Gärung zu bringen, und stammt noch aus der Zeit, als der Hefepilz den Menschen noch unbekannt war. Zu den spontangärigen Bieren gehören z. B.:

* Jopenbier
* Lambic
* Gueuze

Besonderheiten

* Eine Besonderheit stellt das Rauchbier dar, das sowohl unter- als auch obergärig gebraut werden kann. Es wird unter Zugabe von geräuchertem Malz hergestellt, wodurch es seinen rauchigen Geschmack erhält.

* Eine weitere Besonderheit ist Weißbierpils. Dabei handelt es sich um eine Biersorte, für deren Herstellung sowohl ober- als auch untergärige Hefe eingesetzt wird: Für den Weißbierbestandteil kommt obergärige und für den Pilsbestandteil untergärige Hefe zum Einsatz. Beide Bestandteile werden zunächst separat hergestellt, Endvergärung und Reifung finden dann gemeinsam statt. Weißbierpils vereint den malzigen, prickelnden und fruchtigen Geschmack von Weißbier mit den erfrischenden Eigenschaften von Pils.

* Weitgehend unbekannt ist das Hausbräu, das als Jungbier beim Bierfassen von den Hausbrauern in eigenen Fässern in der Brauerei abgeholt und zu Hause fertiggereift wird.

Alkoholfreie Biere

Ein so genanntes alkoholfreies Bier enthält meist eine geringe Menge Alkohol. Dieser liegt je nach Herstellungsverfahren zwischen 0,02 % und 0,5 % Alkohol. Allerdings enthalten auch z. B. die meisten Fruchtsäfte von Natur aus vergleichbare Alkoholmengen. Ein veraltetes Herstellungsverfahren für alkoholfreies Bier ist das Abbrechen des Gärprozesses, bevor sich ein nennenswerter Anteil Alkohol bilden kann, wie man es auch beim Malzbier macht. Das modernere Verfahren ist das Dialyseverfahren, wobei einem normalen Bier durch Osmose über eine Membran der Alkohol entzogen wird. Optimal ist eine Kombination von Osmose und Dünnfilmdestillation, bei der aus dem Permeat durch die Abdestillation von Ethanol wieder eine hypertonische Lösung wird. Zurzeit hat alkoholfreies Bier einen Marktanteil von etwa 3 %.

Biermischgetränke

Hauptartikel: Biermischgetränk

Bier wird auch mit anderen Getränken gemixt, meist mit Erfrischungsgetränken oder Fruchtsäften. In der Regel bestehen sie zu wenigstens 50 % aus Bier.

Bierkonsum und Brauwirtschaft

Europa

Am 16. Januar 2006 veröffentlichte der Verband der europäischen Brauereien „The Brewers of Europe“ folgende im „Bier-Report“ der Tageszeitung „Die Welt“ abgedruckte Statistik über den europäischen Pro-Kopf-Verbrauch in Litern:
1. Tschechien 160,0
2. Deutschland 115,8
3. Österreich 108,6
4. Irland 108,0
5. Großbritannien 100,8
6. Belgien 93,0
7. Finnland 84,0
8. Niederlande 77,9
9. Polen 75,0
10. Portugal 61,7
11. Norwegen 55,0
12. Schweden 51,5
13. Frankreich 33,4
14. Dänemark 30,1
15. Italien 29,6

„The Brewers of Europe“ schätzen den Umsatz der 2.800 europäischen Brauereien auf 39 Milliarden Euro. Unter diesen Braueren waren 1247 deutsche Brauereien, wovon fast 1.000 einen Bierausstoß unter 50.000 Hektoliter im Jahr haben. Es folgt Österreich mit ca. 140 Brauereien (davon ca. 60 seit 1980 entstandene Hausbrauereien), Belgien mit 115 Brauereien und Polen mit 65 Brauereien. Insgesamt werden in Europa ca. 400 Millionen Hektoliter erzeugt, womit die Produktion vor China mit 250 Millionen Hektolitern und den USA mit 230 Millionen Hektolitern die größte der Welt ist.

Deutschland


Im ersten Halbjahr 2004 wurden in Deutschland 51,8 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt, das waren 0,3 Millionen Hektoliter mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Nicht enthalten sind der Absatz von alkoholfreien Bieren und Malzbier sowie das aus Nicht-EU-Ländern eingeführte Bier. Biermischgetränke waren im ersten Halbjahr 2004 mit 1,3 Millionen hl am Bierabsatz beteiligt. 87 Prozent des Bierabsatzes im ersten Halbjahr 2004 waren für den deutschen Inlandsverbrauch bestimmt und wurden versteuert. Der steuerfreie Absatz betrug 6,7 Millionen Hektoliter Bier: 5,1 Millionen Hektoliter davon gingen in die EU-Länder, 1,5 Mio. Hektoliter in Drittländer und 103.627 Hektoliter unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.

Nach einer Untersuchung der Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG im Mai 2005 erwarten die deutschen Brauereien bis 2009 ein Absatzminus von etwa fünf Prozent. Besonders betroffen ist das Bier nach Pilsener Brauart. Zuwächse werden nur bei Mixgetränken wie Bier-Cola oder Radler erwartet.

Während ein Bundesbürger 1999 noch 127,5 Liter Bier trank, waren es 2004 nur noch 115,5 Liter. Besonders in Bayern liegt der Durchschnitt mit 155,4 Litern weit höher. In den Weingebieten der Pfalz wird hingegen ein sehr niedriger Durchschnittswert verzeichnet: 69,1 Liter pro Kopf.

Touristenstraßen wie die Aischgründer Bierstraße und die Bayerische Bierstraße erschließen die touristische Vermarktung von Bier und Brauwirtschaft.

Biermaße

Hauptartikel: Biermaße

In unterschiedlichen Gegenden Deutschlands, Österreichs und der übrigen der Welt haben sich regionale Bezeichnungen für verschiedene Größen von Biergläsern, Bierflaschen, Bierfässern und Bierdosen etabliert, die ihren Ursprung zum Teil in alten Maßeinheiten haben.

Gesundheit und Risiken

Als alkoholhaltiges Getränk kann Bier eine starke psychische, sowie in noch größerem Ausmaß eine körperliche Abhängigkeit hervorrufen, also süchtig machen, bzw. zur Alkoholkrankheit führen. Da in bestimmten Regionen der Konsum von Bier und Wein auch in größeren Mengen gesellschaftlich anerkannt ist und so nicht als auffälliges Verhalten gilt, kann das Suchtverhalten von den Betroffenen und ihrem Umfeld eventuell später erkannt werden als bei anderen Substanzen.

Alkohol

Die Ergebnisse einiger internationaler wissenschaftlicher Studien zum Thema Bier, wonach maßvoller Biergenuss gesundheitsfördernd sei, werden häufig in den Medien erwähnt. Diese Ergebnisse sind allerdings umstritten. Regelmäßiger Alkoholkonsum steigert das Risiko, an Krebs zu erkranken; bereits geringe Mengen Alkohol, täglich zugeführt, verschlechtern die Gedächtnisleistung.

Als oberste Grenze eines noch maßvollen Alkoholgenusses galt lange Zeit der Wert von 80 g pro Tag. In den letzten Jahren legte man das Körpergewicht zugrunde und sah einen Verzehr von 1 g Alkohol pro kg Körpergewicht pro Tag als oberste Grenze für einen gesunden und erwachsenen Menschen an. Allerdings schwanken diese Werte beträchtlich, sie sind zum Beispiel abhängig von Geschlecht und Masse, aber auch von der persönlichen Konstitution. Neuerdings wird ein täglicher Verzehr von 30 ml entsprechend 25 g Alkohol als sichere obere Grenze angesehen. Diese Alkoholmenge ist in etwa 0,7 Liter Vollbier beziehungsweise in einem Liter Leichtbier enthalten.

Nach neuesten Studien (Lancet, 2005, Bd. 366, S. 1911) soll die schädliche Wirkung von Alkohol immer den manchmal partiellen Nutzen geringen Alkoholkonsums überwiegen, es gäbe also keine „sichere“ obere Grenze.

Gewichtszunahme

Zwischenzeitlich wurde in Studien belegt, dass das Körpergewicht durch mäßigen Biergenuss theoretisch vermindert werden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man nicht mehr als gewöhnlich isst. Darüber hinaus wurden auch günstige Wirkungen auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel, die Blutgerinnung und die Blutdruckregulation festgestellt. So nehmen zum Beispiel die arteriosklerosefördernden Cholesterinanteile (LDL) im Blut ab, während die schützend wirkenden Cholesterinanteile (HDL) zunehmen.

In der Praxis führt der regelmäßige Konsum von Bier dennoch häufig zur Gewichtszunahme, dem Bierbauch, einfach weil Bier im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken das Hungergefühl besonders intensiv verstärkt. Nicht umsonst wird in vielen Ländern Bier traditionell zusammen mit stärkehaltigen, kalorienreichen Snacks (in Japan mit Eda-Bohnen) konsumiert. Außerdem enthält Bier in Spuren Einfachzucker (Monosaccharide), der zur Entstehung von Übergewicht beitragen kann. Zirka 93 % der leicht verdaulichen Kohlenhydrate sind Dextrine > 10 G, Oligosaccharide und Pentosen; der Rest Maltose und Maltotriose.

Nicht nur im Deutschen wird ein dicker Bauch auch sprachlich in Beziehung zum Bier gesetzt: Auf Japanisch heißt ein dicker Bauch Biiruppara, auf Schwedisch ölmage. Beides heißt übersetzt „Bierbauch“. In Frankreich spricht man vom ventre Kro, dem „Kronenbourg-Bauch“, in Anspielung an den Kosenamen der größten französischen Bierbrauerei. In der österreichischen Mundart existiert der Begriff „Gössermuskel“, nach der steirischen Gösser-Brauerei. In Köln wird der Bierbauch nach dem gleichnamigen 10-l-Kölsch-Fass auch Pittermännchen genannt. Andere Bezeichnungen sind auch Veltinsmuskel, Hopfengeschwür, Hefespoiler, Paulaner-Muskel, Brauerei-Tumor oder regional Holstengeschwür.

An Nährwerten verschiedener Biersorten pro 100 ml ergeben sich: Bier: 200 kJ, Bier (alkoholfrei): 100 kJ, Kölsch: 172 kJ, Diät-Vollbier: 147 kJ, Altbier: 188 kJ, Exportbier: 200 kJ, Bockbier: 272 kJ, Doppelbockbier: 293 kJ.

B-Vitamine und Mineralstoffe

Alkohol verbraucht beim Abbau im Körper viele Vitamine und Mineralstoffe, daher ist es stark umstritten, ob Bier zur Vitaminzufuhr und zum Ausgleich des Mineralstoffhaushalts beitragen kann.

Alkoholfreies Bier ist als isotonisches Getränk zahlreichen Spezial-Mischungen für Sportler mindestens ebenbürtig, weshalb der Konsum von alkoholfreiem Bier auch Sportlern empfohlen werden kann.

In einer Arbeit der TU München wurde festgestellt, dass sich die Ansammlung von Mineralien und Spurenelementen im Bier günstig auf Nerven und Muskelkraft, auf den Elektrolythaushalt, auf die Aktivierung von Enzymen und die Hormonsteuerung auswirkt. Ferner helfen Eisen und Kupfer bei der Blutbildung. Phosphor fördert den Stoffwechsel und Magnesium stärkt den Herzmuskel. Zink wird zur Insulinbildung benötigt, Fluor schützt die Zähne vor Karies und Mangan macht das Vitamin B für den menschlichen Organismus erst verwertbar.
Ein Liter Vollbier enthält in etwa Substanzen Art Gewicht Benötigter Tagesbedarf
Grundsubstanzen Kohlenhydrate 30–40 g
Eiweiß 3–5 g
Alkohol 35–43 g
Kohlensäure 4–5 g
Wasser 840–900 g
Vitamine B1 (Thiamin) 0,03–0,04 mg 0,6–1 mg
B2 (Riboflavin) 0,3–0,4 mg 1,5–2 mg
B6 (Pyridoxin) 0,4–0,9 mg 3–5 mg
H (Biotin) 0,005 mg
Nikotinsäure (Niacin) 6–9 mg 12–18 mg
Folsäure 0,04–0,8 mg 1–2 mg
Pantothensäure 0,9–1,5 mg 2–4 mg
Elemente Kalium 0,42–0,57 g
Phosphor 0,12–0,32 g
Schwefel 0,1–0,2 g
Magnesium 0,08–0,1 g 240 mg
Kalzium 0,04–0,1 g
Silicium 0,01–0,04 g


Kuriosa

Stärkste Biere

* Als stärkstes Bier der Welt mit einem Alkoholgehalt von 28 Prozent wird häufig das in New Brighton (USA) gebraute Barley Johns Rosies Ale bezeichnet. Der hohe Alkoholgehalt wird unter anderem durch drei aufeinander folgende Zugaben von Kandierzucker und Champagner-Hefe erzielt.
* Das laut Guinness Buch der Rekorde (seit 1994) stärkste Bier der Welt (nach Stammwürze) ist das »Vetter 33« aus dem Alt Oberurseler Brauhaus Vetter. Silvester 1987 kredenzte Braumeister Rudolf J. Kasper zum ersten Mal den sehr gehaltvollen Trunk, als er eine Wette mit Herrn Vetter und dem Vetter-Team abschloss, indem er beweisen wollte, dass er das stärkste Bier der Welt brauen kann. Mit seinem »Vetter 33« bot er ein Starkbier als Hausmarke mit einer Stammwürze, die zwischen 33,19 Gewichts- und 37,91 Volumenprozent lag.
* Eines der stärksten Biere Europas ist das Samichlaus-Bier (Santa-Claus-Bier). Es wird in der Brauerei „Schloss Eggenberg“ in Österreich gebraut und hat einen Alkoholgehalt von 14 Prozent und eine Stammwürze von 32 Prozent. Die Brauerei „Schloss Eggenberg“ übernahm Name und Rezept von der (von der Feldschlösschen Getränke AG aufgekauften und geschlossenen) Brauerei Hürlimann in Zürich.
* Als das stärkste Bier Deutschlands wird häufig der „Donnerbock“ bezeichnet. Es hat einen Alkoholgehalt von 13 Prozent (Stammwürze: 25 Prozent) und löste damit das aus Kulmbach stammende EKU 28 ab. Letzteres galt für viele Jahre als das stärkste Bier der Welt.
* Das stärkste tschechische Bier ist das Primátor 24° Double der Brauerei Pivovar Náchod mit einer Stammwürze von 24 Prozent und einem Alkoholgehalt von 10 Prozent.
* Als stärkstes belgisches Bier bezeichnet sich Bush mit einem Alkoholgehalt von 12 Prozent.

Sonstiges

* In den USA wird Bier mit einem Alkoholgehalt, der über dem einzuhaltenden Maximum von 4,5 Prozent liegt, aufgrund der vielfältigen Gesetzgebung zu alkoholischen Getränken oft nicht als beer, sondern als malt liquor verkauft.
* In Schweden ist Bier mit über 3,5 Prozent nicht frei erhältlich, sondern wird nur in speziellen Spirituosenläden verkauft. Finnland ist dabei etwas großzügiger: Hier ist Bier bis 4,7 Prozent im freien Handel erhältlich, während höherprozentiges Bier nur in den staatlichen sogenannten „Alko“-Läden verkauft wird.
* Die höchste Brauereidichte der Welt gibt es in Oberfranken (siehe hierzu die Liste der Brauereien in Bayern). Deshalb wird diese Gegend auch Bierfranken genannt - im Gegensatz zum westlich davon liegenden Weinfranken, womit der größeren Bedeutung des Weinbaus in Unterfranken Rechnung getragen wird.
* Bier hat etwa 8000 Inhaltsstoffe, darunter mehr als 400 Duftstoffe. Im Vergleich dazu: Wein enthält ca. 1200 verschiedene Stoffe.
* Besondere Geschmacksrichtungen ergeben sich durch Hinzufügen von Aromaträgern zum Bier während oder nach dem Brauprozess, wodurch z. B. Bananenbier, Himbeerbier oder sog. Grutbier entsteht, welches eine Mischung aus verschiedenen Kräutern enthält.
* Der Codex Hammurapi, eine der ältesten Gesetzessammlungen der Welt, widmet sich besonders ausführlich auch dem Bier: Zahlreiche Paragraphen beschäftigen sich mit seiner Herstellung, dem Bierpreis und seiner Zuteilung. So hatten babylonischen Provinzverwalter und Hohepriester Anrecht auf die Höchstmenge von rund fünf Litern pro Tag, den Hofdamen des Königs standen immerhin noch drei Liter zu.
* In Biergärten und anderen Ausschankörtlichkeiten hat das Bier aus Fässern zumeist dieselbe Temperatur, wohingegen viele Menschen sehr individuelle Vorlieben bezüglich der richtigen Temperatur bei einem Bier haben. Daher gibt es so genannte Bierwärmer, mit denen ein Bier individuell temperiert werden kann.
 
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