EM&PR

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20.04.2008
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Seitdem wir durch Auslosung (oder Sponsoren-Bestechungsgelder) die WM ausrichten durften haben die Deutschen plötzlich ihren Nationalstolz gefunden. Und die Merchandising-Industrie hat die Farben Schwarz-Rot-Gelb für sich entdeckt. Zudem scheinen Achtecke das neue hippe Muster zu sein. Muss es sogar Taschentücher im Fußballdesign geben? JA! Denn wir werden wieder abkacken. Darum auch die Big Box.

Besoffene Leute die auf der Straße rumtorkeln und gröhlen: „So sehen Sieger aus“, hupende Autos mit einer Fahne in jedem Fenster eingeklemmt (Besitze eines dreitürigen Kfz beißen sich in den Arsch oder haben hinten tatsächlich Fenster die man aufmachen kann), Deutschlandfahnen die von Brücken hängen und die Server sind wie leergefegt. Ja, so sieht Deutschlands Stolz aus. Fußball ist Ehre, Sport versteht jeder, der verbindet. Schade nur dass gerade Fußball zu so einer Klitsche verunstaltet wird in der es nur noch um Geld geht. Früher gab es wenigstens noch Tennis, den sich Leute mit Stil im Fernsehen angeguckt haben (meine Eltern hatten eigens dafür Rollos für die Terrassentür gekauft). Aber seitdem Bums Bums Becker seine Energie in andere Filzdinger steckt… Na ja, nachdem das Volk der Dichter und Denker im internationalen Vergleich als trunksüchtige, fettleibige, kleinbusige Volldeppen gilt (was wenigstens die Charts erklärt), versagen wir nun schließlich und endlich auch in unsere letzten Disziplin: Sport. Aber wenigstens sind wir Stolz drauf. Aber eines kann uns Niemand nehmen: Bier!

Aberwir haben erstmals wieder nennenswertes Nationalbewusstsein seitdem zig Tausende riefen „JA!“ auf die Frage: „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Gut, die Propaganda seit damals hat sich erheblich verbessert. Man kann nichts mehr tun ohne auf Fußbälle oder Schwarz-Rot-Gold zu stoßen. Erstaunlich dass vor dem Ich-liebe-Deutscheland-Hype die häufigsten Flaggen Rot-Weiß-Schwarz waren, die gerne auf Kundgebungen einschlägiger Parteien präsentiert wurden. Wer damals Stolz auf ein Land war, war es auf eins welches es nicht mehr gab. Welche Nationalfarben wir wirklich haben lernen wir jetzt von den Gummibärchen.

Aber so richtig optimistisch scheinen nicht alle zu sein. Ein Bäcker hat an seiner Scheibe mit Fingerfarben die letzten Ergebnisse gemalt. Wie patriotisch. Nur merkwürdiger Weise so weit unten dass nur Platz für die Vorrunde war, während weiter oben noch einiges an Abstand zum Rahmen ist. Da hat wohl keiner erwartet dass wir weiter kommen.

Aber sogar ich merke wie ich dem Deutschein verfalle. Ich habe tatsächlich BECK’s Bier gekauft. Seltsamer weise werde ich von dem Alsterwasser daraus (für Schluchtenscheißer: Radler) eher betüddelt als von den 1,2 Litern die ich pro Tag bei Rock im Park getrunken habe. Die Panschen das da doch mit Pipi. Na egal. Prost!
 
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