[Gildengeschichte]Sternengarde

Barondil

Quest-Mob
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Wie schon in den anderen Thread angekündigt haben wir noch eine Überraschung für die Warhammer Fans. Aus den heutigen Anlass, werden wir heute den ersten Teil unserer WAR RP-Gildengeschichte veröffentlichen! Wir werden versuchen jede Woche immer ein weiteres Kapitel zu veröffentlichen Auch wenn wir keine Rp-Gilde sind, so haben viele eifrige Schreiber sich zusammen getan, um die Geschichte so Hintergrundsgetreu wie möglich zu gestalten.

So lange Rede, kurzer Sinn hier ist sie. Viel Spaß beim Lesen und wir würden uns über Feedback freuen.
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Prolog

Ein neues Zeitalter bricht an. Ein Zeitalter in dem gewaltige Armeen Tod und Verwüstung über alle Völker der Alten Welt bringen. Ein Zeitalter der dunklen Tage, in dem Dämonen, Hexerei und Krieg die Welt erbeben lassen. Noch nie war die Welt so nah am Untergang. Von den Gefilden des Weltrandgebirges bis zu der magischen Insel Ulthuan hallen die Hörner des Krieges. Von Norden fällt ein riesiges Heer schwarz gerüsteter Krieger aus der sturmumtosten Chaoswüste über die geschwächten Reiche der Menschen her. Schwärme von grotesken Kreaturen marschieren Seite an Seite mit wilden Nordmännern und wahnsinnigen Hexern, unter dem Banner des Tzeentch.
Zwei mächtige Waaaghbosse der Grünhäute beginnen mit ihrem Marsch auf die gewaltigen Zwergenfesten des Weltrandgebirges. Immer mehr Stämme schließen sich dem Waaagh an und jene die es nicht tun, werden vernichtet und vergessen. Niemals zuvor haben die Orks und Goblins eine Streitmacht dieser Größe gegen die Zwerge zu Felde geführt. Auch im fernen, eiskalten Naggaroth, rüstet sich der Hexenkönig für den Krieg.
Der Himmel glüht orange, denn die Schmieden und Schmelzöfen stehen Tag und Nacht nicht still und treiben die Kriegsmaschinerie weiter an. Die wildesten Kreaturen aus Karond Kar, der Stadt der Verzweiflung, wurden auserwählt und kampfbereit gemacht und die bösartigen Hexenkriegerinnen des Khaine bereiteten ein Blutopfer für den Herrn des Mordes vor. Schon jetzt schwimmen die ersten schwarzen Archen Richtung Ulthuan.
Menschen, Zwerge und Elfen müssen sich eilig auf den Ansturm der finsteren Legionen der Zerstörung vorbereiten oder sie werden unter gehen. Doch sind diese schrecklichen Zeiten auch Zeiten von mächtigen Helden, kühnen Taten und großem Mut. Sind die Völker der alten Welt auch noch so uneinig, in einem Stimmen sie alle überein: Sie werden ihre Heimat verteidigen und um ihr Leben kämpfen, wenn nötig auch bis zum letzten Atemzug.

Das Zeitalter der Abrechnung hat begonnen!​


Kapitel 1

Mit müden Augen studierte General Spahn die von Kerzen erhellte Karte des Reiklands. Es sieht nicht gut aus für das Kaiserreich. Chaosanbeter, Mutanten und Tiermenschen durchstreifen das Land und hinterlassen eine Schneise der Verwüstung. Die seltsame Pest und ihre rätselhafte Krankheiten schwächen die sonst so mächtigen Streitkräfte des Imperiums und korrupte Adlige fachen überall Bauernaufstände an. Schon jetzt befindet sich das Herz des Imperiums in Aufruhr, lang bevor die eigentliche Bedrohung aus dem Norden über die großen Städte des Reichs herfällt. Seit Tagen kämpften seine Männer unermüdlich gegen Banden von Chaoskultisten, die ganze Dörfer überfallen, plündern und niederbrennen. Ein Ende dieser Angriffe ist nicht in Sicht und die Aussicht auf weitere Unterstützung aus Altdorf ist schlecht.
„Sigmar stehe uns bei!“ murmelte der alte Mann und fuhr sich mit der Hand durch das ergraute Haar.Draußen näherte sich das Getrappel von Pferdehufen dem Zelt. Einige Sekunden später schlägt ein junger Soldat den Vorhang am Eingang zur Seite und helles Tageslicht erleuchtet das innere des Kommandozeltes.
„General Spahn, Baron Von Karrburg ist gerade eingetroffen.“ Meldet die Wache und salutiert zackig.
„Schick ihn herein!“ erwiderte der General ohne sich von der Karte abzuwenden. Der Soldat nickte knapp und verschwand wieder nach draußen. Kurz darauf betrat ein reich gewandeter junger Mann, nicht viel älter als der Soldat zuvor, das Zelt. Als der General den Kopf hob, schlug der Neuankömmling zum Gruß das Zeichen des Hammers vor der Brust.
„General. Sie haben mich her gebeten?“ Der General richtete sich vollends auf, erwiderte den Gruß und nickte. „Kommen wir gleich zur Sache, die Zeit drängt.“ Er holte kurz Luft und sammelte seine Gedanken. „Baron, wie Sie wissen, befinden wir uns in einer fast aussichtslosen Lage.“ Er deutete mit einen Finger auf die Karte. „Aus Altdorf können wir keine Verstärkung mehr erwarten. Die Stadt hat uns alles geschickt was sie entbehren konnte und nicht unbedingt zur Verteidigung braucht. Aus Talabecland sind allerdings einige Regimenter unterwegs zu uns, sie können uns aber nur erreichen solange diese Stadt hier sich nicht in der Hand der Ketzer befindet.“ Er beugte sich wieder über den Kartentisch und tippte auf eine mit Tinte markierte Ortschaft über der in schnörkeliger Schrift der Name Brarm stand. „Die Stadt ist ungefähr 75 Meilen südlich dieses Lagers und sichert nicht nur eine der Hauptstraßen durch das Reikland, sie ist auch, der einzige Ort an dem die Truppen aus Talabecland den Reik überqueren können wenn sie noch Rechtzeitig bei uns ein wollen. Dort steht die einzige Brücke im Umkreis die groß und stabil genug ist für Truppenbewegungen.“
Der Baron folgte Spahns ledrigem Finger und studierte die Karte. „Ich weiß nicht ob mir gefallen wird was jetzt kommt.“ Erwiderte er schließlich aber der General fuhr unbeirrt fort:„Unsere Kundschafter berichten von starken Feindbewegungen in der Nähe der Stadt und wir rechnen mit einem Angriff der Chaosanbeter in den nächsten Tagen. Sie müssen diese Stadt um jeden Preis lange genug halten bis unsere Verstärkungen den Reik sicher überquert haben.“ Von Karrenburg nickte. „Können Sie mir noch weitere Truppen zur Verfügung stellen? Meine eigenen Männer werden wohl schwerlich reichen.“ „Ich gebe ihnen noch zwei Kompanien Hellebardenträger, eine Kompanie Schwertkämpfer, sowie ein paar Musketenschützen. Der Rest werden lokale Milizen und ihre eigenen Männer sein.“
Der Baron hob ungläubig eine Augenbraue. „Tut mir leid, aber mehr kann ich nicht entbehren.“ Seufzte der General und zuckte mit den Schultern. „Das wird nicht reichen, um die Stadt für längere Zeit zu sichern. Wenn die Truppen des Chaos in der Gegend so aktiv sind könnte die Verstärkung erst nach Tagen oder gar Wochen eintreffen.“ „Ich weiß. Deshalb bekommen sie besondere Unterstützung bei ihrer Aufgabe. Zum einen habe ich einen Boten zu einer kleinen Zwergenarmee die grade durch das Reikland ziehen soll geschickt. Und zum zweiten…schaut besser selbst. Wache!“ Der junge Soldat der draußen wartete schob den Zelteingang mit einem Arm beiseite und steckte den Kopf herein.
„Holen sie mir Itherion her!“ Sofort viel der Vorhang wieder und hastige Schritte entfernten sich. „Itherion? Sagen Sie nicht, dass…“
Doch bevor der Baron seine Frage zu Ende stellen konnte, betrat auch schon ein hoch gewachsener Elf in voller Rüstung das Zelt. „Baron Von Karrburg, darf ich ihnen den Edlen Itherion vorstellen. Seine Truppen sind vor kurzem erst hier eingetroffen. Er kennt unsere Lage und unsere Pläne bereits und hat Angeboten euch zu helfen.“ „Sehr erfreut.“ antwortete der Baron mit einer kleinen Verbeugung. Der Elf nickte knapp. „Den Menschen zu helfen ist auch in unserem Interesse.“
Von Karrburg warf Spahn einen flüchtigen Blick zu und wandte sich dann wieder an den Elfen. „Nun dann danke ich euch wohl für eure Hilfe. Es freut mich das…“ „Genug des diplomatischen Geplänkels.“ Fuhr der General dazwischen und hob die Hand. „Wir haben schon genug Zeit verloren. Morgen will ich eure Männer marschbereit sehen, Baron. Möge Sigmar euch beschützen.“ Von Karrburg und der Elf sahen den General verdutzt an. „Was? Los raus mit euch!“
Die Beiden Feldherren verließen schweigend das Zelt und ließen den alten General allein mit seinen Karten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
find ich cool, besonders da ich mit sowas auch gerade bei meiner gilde beschäftigt bin.
aber sollte das nicht lieber auf eure gilden-hp?
 
Natürlich ist die Geschichte auf unserer HP zu finden. Jedenfalls auch der erste Teil.
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Aber wir wollten natürlich die Meinung von anderen dazu hören. Und da wir gestern auch noch Geburtstag feiern können ( 1 Jahr^^), haben wir dies zum Anlass genommen, sie auch in den Foren zu veröffentlichen.
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Und weiter geht es. Diesmal aber ohne Bilder
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Kapitel 2

Schon seit Tagen marschierten sie durch die Landschaft. Vieles hatte sich verändert. Wo früher saftige grüne Weiden und goldene Felder die Landschaft bedeckten, prangte nun der nackte vertrocknete Erdboden und totes braunes Gras, weil die Bauern aus Furcht in die Städte flüchten. Sogar die meisten der Bäume knarrten kahl und einsam im kühlen Wind. Alles was hier früher lebte und blühte schien vom Einfluss des Chaos korrumpiert zu sein. Sogar die Luft fühlte sich stickig an und hatte einen widerlich süßlichen Hauch. Die Sonne hing hinter schweren Wolken und die Stimmung der marschierenden Elfen und Menschen war am Boden.
Baron Von Karrburg ritt an der Spitze der Kolonne neben Itherion und lies seinen Blick nach hinten schweifen. In den Gesichtern seiner Männer spiegelten sich Müdigkeit, Furcht und Hoffnungslosigkeit wider. Immer öfter wurden sie von kleinen Gruppen wilder Tiermenschen und Mutanten überfallen. Die Kreaturen brachen Blitzschnell aus Wäldern oder vertrockneten Feldern hervor, schnappten sich ein paar Soldaten und verschwanden wieder, um ihre Beute in Ruhe zu genießen. Nachts hörte man manchmal die Schreie der verschleppten Kameraden aus der Ferne, aber kein Späher, der ausgeschickt wurde den Geräuschen zum Lager der Monster zu folgen, kehrte je wieder.
Neben der Kolonne marschierten Mönche und Priester der verschiedensten Gottheiten und hielten inspirierende Ansprachen um die Moral wieder zu heben. Dort wo die Prediger erfolgreich waren hörte man die Männer beim marschieren leise singen und bald fielen auch andere der Menschen mit ein. Zuerst konkurrierten ein Lied über die Macht Ulrics, das von einigen Middenheimer Hellebardenträgern angestimmt wurde und ein Lobsang auf Myrmidia, das von einigen der Musketenschützen aus Nuln angestimmt wurde, aber irgendwann fielen sie alle in ein Lied über die Heldentaten Sigmar Heldenhammers ein.
Baron von Karrburg ertappte sich dabei wie er leise mitsummte und zwang sich aufzuhören. Als er zu Itheron herüber sah, war er beinah der Meinung so etwas wie ein Lächeln im Gesicht des Noblen zu sehen. Er war froh dass die Hochelfen ihn begleiten, auch wenn ihr Anführer vielleicht nicht der Gesprächigste Zeitgenosse war. Doch genau in diesem Moment brach dieser sein Schweigen.
„Herr von Karrburg, jetzt wo sie so guter Laune sind, erzählen sie mir doch etwas über die Stadt für die wir hier kämpfen sollen.“
„Da gibt es eigentlich nicht viel. Ich kenne da nur eine alte Legende über die große Brücke von Brarm. Ich glaube nicht ,das sie relevant für unsere Taktik ist, falls ihr das meint.“ antwortete er.
„Erzählen sie sie mir doch bitte dennoch. Oftmals ist an solchen Geschichten mehr dran, als ihr glauben mögt.“ bat der Elf. Der Baron nickte und begann nach einer kurzen Überlegungspause zu erzählen.
„Vor vielen Jahrhunderten, als die Stadt nur am Westufer des Reiks besiedelt war, gab es noch keine Brücke. Die Menschen mussten weit reisen oder die Fähre benutzen um ans andere Ufer zu kommen. Einige Ingenieure des Imperators kamen in die Stadt um eine Brücke zu bauen, doch trotz ihres Wissens scheiterten sie alle kläglich und so blieb das Bauvorhaben unvollendet.
Mit der Zeit entwickelte sich bei den Bewohnern eine kleine Legende, die besagte das, wenn der nächtliche Himmel voll mit Sternen bedeckt ist, so würde sich über den Reik ein kleiner Steg aus Sternen bilden. Viele behaupten den Steg schon einmal gesehen zu haben und einige behaupten sogar, sie hätten auf ihm den Reik überquert.“ Der Baron machte eine kurze Pause um seine Gedanken zu Ordnen und einen Schluck Wasser aus einem Schlauch am Sattel zu trinken. Itherion hob den Kopf den er beim zuhören gesenkt hatte.
„Fahrt bitte fort.“
Von Karrburg reichte den Schlauch herunter an seinen Adjutanten der neben dem Pferd her ging und setzte die Geschichte fort.
“Nach einigen Jahren begann man wieder den Bau einer Brücke über den Reik zu planen, doch diesmal brachten die Ingenieure einen Magier mit, so heißt es. In einer sternenklaren Nacht soll er alle Sterne, die den Steg bildeten, gesammelt haben und in die Steine für den Brückenbau gebannt haben. Und siehe da, nach wenigen Wochen war die Brücke fertig. Und was für eine Brücke. Breit genug für 20 Männer soll sie sein, und stabil wie eine Zwergenfestung. Die dankbaren Bewohner von Brarm tauften ihr neues Wunder daraufhin Sternenbrücke. Die Ingenieure und der Magier wurden gefeiert wie Helden, endlich konnte man den Reik schnell und vor allem umsonst überqueren und die Besiedlung des Ostufers brachte der Stadt einigen Wohlstand.“ Er hielt kurz inne.
„Wenn ihr mich fragt…alles nur Altweibergewäsch.“


Kapitel 3

Es war spät Nachmittag. Kurz bevor die Sonne von den westlichen Gebirgen verschlungen wurde, strahlte sie noch ein letztes Mal und tauchte die Hügel in ein warmes Licht. Am Fuße der Erhebung waren in der Ferne endlich die Umrisse einer kleinen Stadt zu erkennen, durch die sich der in der orangen Sonne glitzernde Reik schlängelte. Dutzende kleine Rauchfahnen kräuselten sich von den blau und rot gedeckten Dächern der Häuser in den Himmel. Alles schien ruhig und friedlich zu sein.
„Viel zu Ruhig.“ unterbrach Baron Von Karrburg die Stille. Beinahe im Flüsterton fuhr er fort: „Irgendwas ist Faul.“
„Es ist die Chaosenergie, die hier gesammelt wird.“ antwortete Itherion ernst.
„Menschen die die dunklen Götter anbeten verderben das Land mit ihren Ritualen. Die Tiere spüren es und verlassen den Ort.“
Der Baron zog die Augenbrauen hoch und lauschte angespannt.
„Sogar aus der Stadt strömt kein Geräusch…vielleicht ist sie verlassen.“
„Darauf würde ich nicht hoffen.“ Widersprach der Elf.
„Wir werden entweder auf einige eurer Leute treffen die sich verschanzt haben…“
„…oder auf Chaosbrut die uns eine Falle stellt.“ setzte Von Karrburg fort und nickte.
„Finden wir es heraus.“
Der Baron hob die Hand und gab das Zeichen den Marsch fortzusetzen. Vorsichtig folgten sie der Straße, die sich den Hügel hinab in Richtung Brarm wand. Die Soldaten waren angespannt. Einige zogen ihre Schwerter und hieben damit auf Büsche und Zweige am Wegrand ein. Jeder Strauch, jeder Stein wurde misstrauisch beobachtet. Während sie sich so vorarbeiteten wurden Sekunden zu Minuten und Minuten wurden zu Stunden und es schien als würden sie dem Ort kein Stück näher kommen.
Ein lauter Knall zerriss die angespannte Stille, gefolgt von einem Einschlag knapp neben dem Pfad der alle in der Nähe mit Dreck und Gras berieselte. Die Soldaten fuhren zusammen und suchten Deckung hinter Geröll und Bäumen. Einige nervöse Musketenschützen nahmen das Buschwerk unter Beschuss und schworen sie hätten gesehen wie sich etwas darin bewegte. Hauptleute brüllten Befehle über die Straße um ihre Abteilungen in Formation zu halten und Soldaten und Knechte versuchten die scheuenden Pferde des Trosses wieder zu beruhigen. Ein weiterer Knall hallte von den Hügeln wider und eine weitere Explosion, diesmal näher an der Straße holte einige Milizionäre aus dem Reikland von den Beinen.
„Woher kommt der Beschuss?“ brüllte Von Karrburg, dessen Pferd nervös im Kreis tänzelte.
Die Antwort darauf lies nicht lange auf sich warten.
Ein lauter Hornstoß drang aus einem Wäldchen im Süden, gefolgt von wilden Kriegsschreien. Hufgetrappel lies den Boden erben. Aus dem Schatten der Bäume stürmte eine Horde Tiermenschen auf das unvorbereitete und zerstreute Heer der Menschen und Elfen ein. Mit schäumenden Mäulern und von wildem Getrommel begleitet, stürzten sie sich auf ihre Beute. Groteske Mischungen aus Mensch und Ziege, wolfsähnliche Kreaturen, zweibeinige Hirsche und noch schlimmeres brachen aus dem Geäst hervor. Verzweifelt brüllten die Unteroffiziere Befehle zu ihren Abteilungen, doch es war bereits zu spät. Krachend durchbrachen die Tiermenschen die ersten Glieder der Truppen und verwickelten sie in ein blutiges Handgemenge. Schwerter und Äxte trafen scheppernd zusammen. Schilde krachten aneinander, Hellebarden brachen und das ganze Schlachtfeld verschwand in einem Nebel aus Pulverdampf als die Musketenschützen ihre Waffen verzweifelt im Nahkampf abzufeuern versuchten. Es gab enorme Verluste bei den Stirländer Schwertkämpfern, die an der Flanke des Heeres marschierten und die volle Wucht des Ansturms zu spüren bekamen. Dahinter formierten sich langsam wieder die ersten Regimenter zum Gegenangriff. Einzelne Armbrustschützen feuerten endlich ihre ersten Salven während Bogenschützen einen Pfeilhagel über die Köpfe ihrer Kameraden in die Tierhorde regnen ließen. Pikeniere stachen mit ihren langen Waffen an den Schwertkämpfern vorbei nach dem Feind und nahmen dem Ansturm die Wucht. Weit abseits des blutigen Getümmels, brachten einige menschliche Kultisten ihre erbeutete Kanone in Stellung, die den Überfall eröffnet hatte. Sofort begann sie wieder zu feuern. Aber die überforderte und unerfahrene Geschützmannschaft traf lediglich die eigenen Reihen.
Die Elfen währenddessen hatten den Sturmangriff der Tiermenschen besser überstanden. Sie waren unter sich am Ende des Trosses marschiert und begannen nun mit überwältigender Geschwindigkeit in die Flanke des Feindes zu fallen. Zielgenaue Pfeile durchbohrten Dutzende Chaoskreaturen bevor diese überhaupt reagieren konnten und Elfenkrieger in prächtigen Rüstungen pflügten in einem tödlichen Tanz durch die Reihen der Tiermenschen. Ihre Schwerter blitzten in der Sonne und die Chaos Kreaturen, die sie kommen sahen, versuchten durch panische Flucht dem Zorn der Elfen zu entkommen.
Motiviert durch den Erfolg der elfischen Verbündeten verstärkten nun auch die Menschen ihren Angriff. Das Blatt der Schlacht wendete sich und bald bedeckten Tiermenschenkörper und ihr besudeltes Blut das ganze Schlachtfeld. Die wilde Horde erwachte aus ihrer Raserei und eine verzweifelte gehörnte Kreatur blies zum Rückzug. Was als ein Erfolgversprechender Angriff für die Chaosarmee begann, artete in grausames Gemetzel aus. Hilflos wurden sie von Armbrüsten, Bögen und Musketen niedergestreckt. Andere wurden von den flinken Elfen eingeholt und von ihren Schwertern zerteilt. Auch von der Besatzung der Kanone blieb keiner mehr übrig.
Itherion hob die Hand und rief einige Worte in der Elfensprache, woraufhin seine Truppen von der Verfolgung abließen. Es ertönten noch vereinzelte Schüsse doch bald beherrschte nur noch das Geschrei der Verwundeten das Feld. Soldaten wanderten über das Schlachtfeld, helfen Kameraden, verpassten den letzten Tiermenschen den Todesstoß oder plünderten die Habseligkeiten der Gefallenen.
Baron Von Karrburg stand erschöpft und verdreckt neben einem seiner Hauptleute. Sein Schwert war von warmem Blut bedeckt. Irgendwann in der Schlacht hatte er sein treues Pferd an eine Kreatur mit Hundekopf verloren. Blut tropfte aus einer Wunde am Arm und durchnässte den Ärmel des Hemds das er unter dem Brustharnisch trug.
„Hauptmann…“ Er holte Tief Luft und lies seinen Blick über das Schlachtfeld streifen.
„Sammeln sie die Truppen und verladen sie die Verletzten auf Karren. Setzen sie dann mit den Elfen den Weg zur Stadt fort.“
„Und sie, Baron?“
„Ich nehme mir ein paar Männer und verfolge die Tiermenschen zu ihrem Lager. Wir müssen wissen, ob es noch mehr von ihnen gibt.“
„Sind sie sicher, dass das eine gute Idee ist, Baron? Ich meine…sollte nicht lieber ich…“ Doch der Baron winkte ab.
„Ich gehe, Hauptmann. Wenn es stimmt was ich vermute, sollte ich dabei sein.“
„Und was vermuten sie, Baron?“
„Nun Hauptmann…fanden sie es nicht auch seltsam das die Diener des Chaos eine Kanone hatten?“
„Das ist in der Tat etwas seltsam aber nicht ungewöhnlich. Manchmal erbeuten sie eine und benutzen sie bis sie keine Munition mehr für sie haben.“
„Was sie nicht sagen, Hauptmann. Auch Zwergenkanonen?“
 
Es geht weiter. Viel Spaß beim lesen.^^

Kapitel 4

Zwischen den Bäumen schimmerte das flackernde Licht eines großen Lagerfeuers. Ein leichter Gegenwind strich den Männern durchs Gesicht und brachte den Geruch von gebratenem Fleisch mit sich. Vor dem Feuer waren Silhouetten geschäftiger Gestalten zu erkennen, die eifrig hin und her huschten. Gedämpfte Stimmen die in einer kratzigen und gutturalen Sprache redeten, drangen bis zu ihnen herüber.
„Konntet ihr etwas erkennen?“ flüsterte Von Karrburg seinem gerade zurück gekehrten Kundschafter zu.
„Tiermenschen?“
„Ich konnte nicht nah genug heran aber ich glaube ich habe eine große Kanone am anderen Ende des L…“ Doch noch bevor er den Satz beenden konnte, dröhnte wieder ein lauter Knall durch den Wald.
„Was zum…“ begann der Baron, wurde aber von einem Schrei seines Kundschafters unterbrochen.
„Deckung!“
Im selben Moment segelte eine Kanonenkugel über sie hinweg und grub sich zehn Meter hinter ihnen in den weichen Waldboden.
„Bei Sigmar, welcher Irre schießt denn im Wald mit Kanonen?“ fluchte Von Karrburg und hob den Kopf wieder. Er kniff die Augen zusammen und als der Rauch sich langsam verzog, sah er mehrere kleine Gestalten aus dem Zwielicht treten und hörte das klacken von auf sie gerichteten Armbrüsten und Musketen. Hinter den Schützen traten untersetzte Gestalten in schweren Rüstungen hervor. In ihren fleischigen Händen hielten sie große Äxte und verzierte Hämmer.
„Halt! Nicht schießen! Wir sind Soldaten des Imperiums!“ schrie Von Karrburg.
„Senkt die Waffen!“ befahl er seinen Männern und überraschend senkten auch die Anderen ihre Waffen, blieben aber jedoch wachsam.
Eine stämmige kleine Gestalt trat aus den Reihen der Gerüsteten hervor. Die Schultern so breit wie die zweier Menschenmänner und Fäuste groß wie Hämmer. Ein gewaltiger Bart bedeckte Gesicht und Bauch des Kriegers. Er musterte die Menschen sorgfältig und schnaubte dann durch die Nase.
„Ihr stinkt nicht wie Chaospack. Und euch fehlen Hörner und so was. Grün seid ihr auch nicht und spitze Ohren habt ihr auch keine. Zumindest werden wir euch nicht gleich töten.“ sprach der Zwerg mit rauer Stimme.
„Scheint wir sehen endlich mal wieder freundlichere Gesichter“ fuhr er fort und fing herzhaft an zu lachen.
Die anderen Krieger senkten ihre Waffen nun vollends und entspannten sich sichtlich.
„Nu, wer von euch Großen ist hier der Anführer?“
„Uhm…das bin dann wohl ich.“ brachte der Baron überrascht hervor und schritt langsam dem Zwerg entgegen während er unsichere Blicke mit seinen Männern austauschte.
„Ich bin Baron Von Karrburg und bin mit einer kleinen Streitmacht hier um Brarm zu verteidigen.“
Der Zwerg dachte über die Worte nach und strich sich durch den langen Bart.
„Garrim, zu ihren und ihres Klans Diensten.“ verbeugte sich der Zwerg ein wenig übertrieben.
„Das mit der Kanone tut uns Leid. Man muss verflucht aufpassen in diesem Wald. So laut wie euer Kundschafter hier durch den Wald gestolpert ist, dachten wir die ganze verdammte Chaoswüste ist unterwegs zu uns.“
Von Karrburg sah kurz zu dem Kundschafter, der entschuldigend mit den Achseln zuckte und wandte sich dann wieder an den Zwerg.
„Wir haben auch mit jemand anderem gerechnet. Eigentlich haben wir ein paar Tiermenschen verfolgt.“
Das schallende Lachen des Zwergs ertönte wieder.
„Die sind vor ’n paar Stunden hier durch gekommen. Der alte Hammerfaust hat ’n paar von ihnen umgehauen, als er mal kurz in die Büsche musste. Ich möchte anmerken, dass der alte Hammerfaust hat seinen Namen nicht umsonst, wisst ihr. Naja, der Rest von der Chaosbande, ist weiter nach Südwesten geflohen. “
Der Baron hob verdutzt die Brauen und suchte nach passenden Worten.
„Habt…äh…Habt ihr vielleicht einen Boten getroffen?“ brachte er schließlich heraus.
„Botschaft? Aye, haben wir.“ nickte der Zwerg und zog aus seiner Tasche ein fleckiges Stück Papier hervor. „Euer Bote muss sich durch ganz schön was gekämpft haben, um uns zu finden. Sah nicht gut aus als er hier ankam. Wir haben ihn nach euren Sitten begraben, Menschling.“ Dabei blickte er kurz auf den Boden. Der Baron seufzte nur.
„Er hat zumindest seine Pflicht erfüllt.“
„Aye das hat er. Tapferer Kerl. Für einen Menschen.“
Wieder lies die zwanglose Art des Zwerges Von Karrburg nach den richtigen Worten suchen.
„Jedenfalls…ihr kennt die Lage hier im Reikland sowie unsere Aufgabe….Werdet ihr uns helfen?“
Der Zwerg spuckte aus und wandte sich an den Baron.
„Dumme Frage, Menschling. Die Dawi vergessen nie einen Eid.“ verkündete er beleidigt.
„Dann verzeiht die ungehobelte Frage, bitte.“ Erwiderte Von Karrburg der langsam die Verblüffung über den Zwerg abstreifte und wieder in seine alte diplomatische Art fand.
„Wann könnt ihr Abmarsch bereit sein?“
„Gebt uns ’n paar Stündchen, Menschling.“
„In Ordnung, wir erwarten euch in Brarm, Garrim.“
Der Zwerg machte wieder eine seiner spöttischen Verbeugungen und brüllte die ersten Befehle.


Kapitel 5

Gegen Mitternacht traf Von Karrburgs kleiner Tross in der Stadt ein. Schon von weitem waren im Fackelschein, die großen Banner des Imperiums auf den Stadtmauern zu erkennen. Es schien als hätten die Hauptmänner alle Vorbereitungen getroffen und die Stadt wartete nur noch auf die Ankunft seines obersten Verteidigers. Als die Gruppe auf das Westtor der Stadt zuhielt, öffneten einige Stadtwachen es von innen und hießen sie willkommen. Knechte nahmen die Pferde in Empfang, nachdem die Reiter abgestiegen waren und führten sie zu den Stallungen. Auf dem Weg zu seinen Stabsoffizieren, wartete auf Von Karrburg schon der Offizier, den er mit der Sicherung der Stadt beauftragt hatte.
„Wir sind froh sie wieder zu sehen, Herr Baron.“
„Und ich bin froh lebend hier zu sein.“ Erwiderte der Baron nicht ohne ein Grinsen.
„Konnten Sie etwas herausfinden?“ fragte der Hauptmann etwas außer Atem, als er neben dem Baron einher ging und Probleme hatte mit dem Tempo des Barons schritt zu halten.
„Das habe ich tatsächlich. Glauben sie es oder nicht, südlich der Stadt haben wir die Zwerge getroffen. Sie haben mit ihrer Kanone im Wald auf jedes Rascheln im Unterholz geschossen“
„Paranoide kleine…“ setzte der Hauptmann zu einem Fluch an, wurde aber durch ein Handzeichen des Barons zum Schweigen gebracht.
„Wie auch immer, sie werden gegen Mittag hier eintreffen, um uns zu unterstützen.“ erklärte Von Karrburg.
Sie setzten den Rest des Weges schweigend fort und versuchten sich einen Weg durch die Zeltstätten der Flüchtlinge aus den umliegenden Dörfern und Gehöften zu bahnen. Die Glücklicheren von ihnen kauerten vor ihren provisorischen Unterkünften, dicht gedrängt um kleine Kohlebecken. Die weniger Glücklichen schmiegten sich an Wände oder hockten in Hauseingängen und versuchten mit Decken und vielen Schichten verdreckter und zerlumpter Kleidung die Kälte fern zu halten. Die meisten von ihnen schwiegen und starrten Stumm ins Feuer. Offensichtlich wussten sie was ihnen bevor Stand.
Früher einmal war das Reikland sorgenfrei und wohlhabend gewesen. Viele Menschen schmunzelten nur milde wenn man ihnen Geschichten über Chaosanbeter erzählte. Dieselben Leute kauerten jetzt zusammengekrümmt und frierend in den Straßen und warteten auf einen Angriff genau jener Kreaturen deren Existenz sie vor gar nicht all zu langer Zeit noch leugneten. Zumindest jene von ihnen, die noch am Leben und bei Verstand waren.
Je näher Baron Von Karrburg und der junge Offizier dem Stadtzentrum kamen, desto mehr lichteten sich die Haufen der improvisierten Lager und wichen organisierten Reihen von Zelten aus robustem Stoff und schwerem Ölzeug. In Mitten dieses Meeres aus kleinen Soldatenzelten stand ein größeres Zelt, auf dessen Seitenwänden ein Zweischweifiger Komet prangte. Wachposten standen am Eingang des Zeltes und salutierten dem Baron förmlich, bevor sie für ihn die Plane, die den Eingang verdeckte, anhoben. Im Inneren empfing sie die wohlige Wärme mehrerer Kohlebecken, sowie Itherion mit zwei Hochrangigen Elfenkriegern und die anderen Offiziere. In ihrer Mitte stand ein großer Tisch auf dem mehrere Karten ausgebreitet lagen. Als die Elfen den Baron eintreten sahen neigten sie zum Gruß diplomatisch den Kopf, während die Menschen das Zeichen des Hammers schlugen.
Der Baron erwiderte die Grüße ebenfalls mit einem nicken und hielt sich nicht lange mit weiteren Höflichkeitsfloskeln auf.
„Wie sieht es Momentan in der Stadt aus?“
Die Armeeführer sahen sich kurz an bevor einer von ihnen das Wort ergriff.
„Nun, ich denke unsere Truppen werden reichen um die Stadt zu verteidigen, mein Herr. Die Mauern der Stadt sind wirklich stark, der Feind wird mehr brauchen als Leitern und Rammen, um sie zu erobern.“ kam eine zuversichtliche Antwort.
„Gut, dann planen sie die Zwerge in die Verteidigung ein, wir haben sie nämlich gefunden.“ verfügte der Baron.
Überrascht sahen die Hauptmänner den Baron an. Die Elfen hingegen sahen verärgert zu Itherion in Erwartung, er möge etwas sagen. Itherion jedoch bedeutete ihnen mit einem Handzeichen vorerst ruhig zu bleiben.
„Das sind wahrlich gute Neuigkeiten, jetzt sollte einem Sieg nichts mehr im Wege stehen.“ Durchbrach einer der Menschen die Stille.
Der Baron ignorierte den Zwischenruf und stützte sich auf den Kartentisch, während er die Markierungen auf den Karten überflog.
„Wann und von wo erwarten wir den Angriff?“
„Schwer zu sagen, mein Herr. Unsere Kundschafter berichten aber, dass sie sich im großen Wald östlich der Stadt sammeln.“
Von Karrburg studierte die Karte und den erwähnten Wald.
„Ausgerechnet in der Richtung aus der wir die Verstärkung aus Talabecheim erwarten.“ stellte er fest.
„Gibt es sonst irgendwelche Informationen aus Talabecland?“
„Nein, Herr Baron. Offenbar haben sie dort ähnliche Probleme.“
Von Karrburg quittierte den kurzen Bericht mit einem nicken und erhob sich wieder vom Kartentisch.
„Ich werde mich jetzt zurückziehen und ausruhen. Ich erwarte geweckt zu werden sobald sich etwas regt.“
Als die Menschen und Elfen das Zelt verließen, trat Itherion an den Baron heran.
„Ich nehme an sie wissen um die Fehde zwischen meinem Volk und den schändlichen Zwergen.“ Mehr eine Feststellung als eine Frage.
„Natürlich weiß ich das.“ erwiderte der Baron etwas unwirsch.
„Aber ich habe das Oberkommando und ihr habt euch bereit erklärt uns zu helfen. Ebenso wie die Zwerge. Es wäre närrisch, die angebotene Hilfe auszuschlagen. Das müsst ihr einsehen. Ich werde dafür Sorge tragen das eure Truppen und die Zwerge an unterschiedlichen Stellen der Stadt eingesetzt werden und jegliche Aggression der Zwerge gebührend bestraft wird, darauf habt ihr mein Wort. Mehr kann ich nicht für euch tun.“
Itherion straffte seine Gestalt und antwortete. „Ihr habt Recht, wir haben euch unsere Hilfe zugesichert und ihr sollt sie auch bekommen. Aber macht mich nicht verantwortlich, falls euren kleinwüchsigen Verbündeten euch in der Schlacht in den Rücken fallen.“
Daraufhin verließ er strammen Schrittes das Zelt.
„Haltet ihr das für klug, Herr?“ Fragte einer der Hauptmänner der am Zeltausgang gewartet hatte.
„Klug? Nein, es ist Irrsinn. Aber das war der leichte Teil. Ich hab den Zwergen noch nichts von den Elfen erzählt.“
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Soo wir nähern uns dem Ende der Geschichte. Ich hoffe sie hat euch gefallen.
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Hier die letzten Kapiteln.

Kapitel 6

Noch vor Sonnenaufgang war Baron Von Karrburg wieder auf den Beinen. Von draußen hörte er das geschäftige Brummen des Lagers. Soldaten kochten, putzen ihre Waffen oder flickten ihre Kettenhemden. Irgendwo brüllte ein Unteroffizier Befehle. Ein paar findige Händler aus dem Tross nutzten die Gelegenheit ihre Waren lautstark zu preisen, während sie durch die Zeltreihen schritten. Obwohl es grade erst hell wurde, schien die ganze Stadt auf den Beinen zu sein.
Von Karrburg lauschte dem allgemeinen Lärm, während er sich an einer Schüssel mit Wasser rasierte. Doch irgendetwas war heute anders. Er hörte das Klappern von Ausrüstung und Männer, die sich im Laufschritt vom Lager entfernten. Andere hastige Schritte näherten sich seinem Zelt und erst jetzt vernahm er die Rufe der Wachtposten aus der Ferne. Alarm!
Wie vom Blitz getroffen schleuderte er das Rasiermesser in die Schüssel und wischte sich das Gesicht ab, als der Vorhang am Eingang beiseite geschoben wurde. Ein Meldegänger stürzte herein und war verdutzt den Baron schon auf den Beinen zu sehen.
„Ich bin sofort bei ihnen.“ kam Von Karrburg dem Mann zuvor, als er hastig seinen Harnisch anlegte.
Wenige Minuten später trat der Oberbefehlshaber der Brarmer Verteidiger vor sein Zelt. Dort wartete bereits ein Soldat auf ihn der die Zügel eines Pferdes hielt.
„Sie kommen wie erwartet von Osten, Herr Baron. Es sind weitaus mehr als erwartet. Sie haben dutzende Leitern und Rammen. Ich glaube sogar einen Turm. Wir sollten schleunigst…“
Doch der Baron saß bereits auf dem Pferd und preschte so schnell davon, dass Bürger und Soldaten wie Gischt vor ihm auseinander stoben. Er passierte rennende Soldaten auf dem Weg zur Mauer, während ein steter Strom von Flüchtlingen versuchte in die entgegengesetzte Richtung ins vermeintlich sichere Stadtzentrum zu strömen. Das Pferd wurde langsamer und scheute. Von Karrburg musste sich beherrschen nicht nach dem panischen Pöbel zu treten und schrie die Leute an sie sollen weichen. Doch jegliche Bemühung war vergebens. Die kreischenden Massen strömten auf ihn ein und drängten ihn langsam an den Straßenrand. Während er verzweifelt versuchte sein Pferd ruhig zu halten viel Von Karrburgs Blick auf eine Seitengasse in deren Richtung er gedrückt worden war. Er zog den Vierbeiner herum und steuerte ihn mit nicht unerheblicher Mühe auf die leere Gasse zu. Sie erwies sich grade als Breit genug für ihn und sein Reittier und auf der anderen Seite schimmerte der Reik in den ersten frühen Sonnenstrahlen. Eine breite Brücke, aus glänzendem weißem Stein wie er ihn noch nie zuvor gesehen hatte führte hinüber ans Ostufer. Auch hier kämpften Soldaten, auf dem Weg zu den Mauern, gegen die schreienden Flüchtlingsmassen an, doch als er der Brücke näher kam, schien sich nur für ihn eine Gasse in der Menge zu bilden. Für kurze Zeit verlangsamte der Baron sein Pferd zu einem langsamen Trott und sah sich auf der Brücke um. Alle Geräusche schienen in weiter Ferne gerückt. Die Menschen schienen ihn zu umfließen, als wäre er ein Fels der aus einem Fluss ragte. Vor ihm teilte sich die Menge und schloss sich hinter ihm wieder, ohne dass er auch nur einmal berührt worden wäre. Die Flüchtenden selber schienen den ganzen Vorgang nicht zu bemerken, sie nahmen ihn gar nicht richtig wahr und strömten einfach an ihm vorbei. Einige Vorbeieilende begegneten kurz seinem Blick wie in Zeitlupe und waren binnen Sekunden auch schon wieder verschwunden, fortgetragen von dem Meer wogender Leiber.
Eine laute Explosion vor den Mauern riss Von Karrburg jäh aus seiner Trance. Irgendwie war es ihm gelungen den Reik zu überqueren. Er warf noch einen kurzen Blick zurück auf die weiße Brücke die immer noch von fliehenden Menschen bedeckt war. Jetzt war nicht die Zeit zum Nachdenken, ging ihm auf und er gab dem Pferd die Sporen.
Die Belagerungsschlacht war schon im vollen Gange, als der Baron das verriegelte Osttor erreichte. Die Angreifer vergeudeten keine Zeit. Sie schienen zu wissen, dass die Stadt Verstärkung erwartete. Er sah Mutanten und Tiermenschen über die Mauerzinnen ragen, als die Ersten von ihnen die oberen Enden der Belagerungsleitern erreichten. Soldaten der Stadtwache und Freiwillige waren mit langen, am Ende gegabelten Holzstangen bewaffnet mit denen sie immer wieder die Leitern von den Mauern stießen. Die fallenden Körper der Angreifer begruben viele ihrer Brüder unter sich, doch unentwegt wurden die Leitern wieder aufgerichtet und neue Krieger strömten den Zinnen entgegen, als könnten sie es nicht erwarten Blut zu sehen. Irgendwo zu seiner Linken hörte er das Klirren von Stahl. Erste Truppen des Feindes mussten bereits auf den Mauern angelangt sein und sich Gefechte mit den Verteidigern liefern. Drei Dutzend Zweihandschwertkämpfer hatten ihre Waffen an den Straßenrand gelegt und stemmten sich mit dem Rücken gegen das hölzerne Stadttor das immer wieder heftig in den Angeln erzitterte. Ihre Waffen waren zu plump für den Kampf auf den schmalen Mauern.
In einer breiten Seitenstraße, die parallel zur Stadtmauer verlief, hatten sich Bogenschützen der Hochelfen aufgereiht und feuerten mit unmenschlicher Geschwindigkeit Pfeilsalve für Pfeilsalve blind über die Verteidiger auf dem Wall hinweg. Ihre Anstrengungen wurden nach jeder Salve mit Schreien von der anderen Seite der Mauer belohnt. Hinter Von Karrburg, an einer Kreuzung, bauten sich Musketenschützen auf um den Feind zu empfangen sollte er durchs Tor kommen. Offensichtlich wurde der ausgearbeitete Plan des Vortags perfekt ausgeführt, auch wenn die Chaoshorde sie eiskalt erwischt hatte.
Es blieb also nur noch eines zu tun. Mit einem Satz schwang sich Baron Von Karrburg von seinem Reittier und zog sein Schwert aus der Scheide. Mit grimmigem Blick erklomm er Stufe für Stufe an der Mauer und kaum war die Oberste von ihnen erreicht prallte auch schon der erste Schlag an seinem Harnisch ab. Ein kurzer Streich nach rechts machte kurzen Prozess mit dem Hirschähnlichen Tiermenschen, der gurgelnd von der Mauer viel und das Dach eines Hauses durchschlug, das direkt an der Innenmauer stand. Die Mauern waren bereits glitschig von Blut und Angreifer sowie Verteidiger stolperten über die Leichen der Gefallenen.
Von Karrburg lies kurz den Blick schweifen und sah auf die wogende Masse vor den Mauern hinab. Kein Grashalm war zu sehen, jeder Zentimeter Boden war mit Chaosanbetern bedeckt. Wie eine gewaltige Flutwelle brandeten sie gegen die Stadtmauer. Die Kleineren und Schwächeren wurden im Kampfrausch einfach von den heranströmenden Kameraden niedergeworfen und unter ihren Stiefeln, Klauen, Pfoten und Hufen zertrampelt. Eine weitere Salve Pfeile flog über die Mauer hinweg. Die Elfen brauchten gar nicht zu sehen auf was sie schossen. Es war praktisch unmöglich nicht zu treffen.
Genau in diesem Moment packte den Baron etwas am Kragen und warf ihn zu Boden. Sofort bedauerte Von Karrburg seine Unachtsamkeit und machte sich bereit den tödlichen Streich zu empfangen. Doch nichts dergleichen geschah. Der Angreifer, ein angsteinflößender Mutant mit glasiger Haut ging gurgelnd zu Boden. Hinter ihm tauchte Itherion auf, in glänzender und beinah makellos sauberer Rüstung. Dunkles Blut tropfte von seinem filigranen Schwert und ein sanftes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht als er den Menschen auf die Beine zog.
„Sie haben sich Zeit gelassen.“ stellte der große Elf trocken fest.
„Ich…ja…“ setzte Von Karrburg zu einer Entschuldigung an.
„,…sie testen uns...richtig?“ fragte er stattdessen und warf einen kurzen Blick über die Zinnen. Nur knapp entging er dem kruden Kurzpfeil eines Tiermenschen.
„Es sieht so aus. Sie ziehen sich bereits zurück.“ antwortete Itherion und deutete auf die Belagerungsramme am Tor.
Tatsächlich war kein lebender Chaosanbeter mehr auf den Mauern. Die ersten Angreifer zogen sich zurück und ließen die Ramme am Tor einfach liegen. Die menschlichen Verteidiger brachen in Jubel aus und riefen ihren fliehenden Feinden Schmähungen hinterher, da sie sich als Gewinner wähnten. Doch der Jubel hielt nur kurz an, bis Menschen und Elfen erkannten, dass die immer noch zahlenmäßig weit überlegenen Truppen des Feindes sich am Waldrand wieder sammelten.
Der Morgen war dunkel geworden. Wolken hingen vor der Sonne und man konnte den Chaosmond Morrsleib am Firmament sehen. Kein gutes Zeichen.
Die beiden Heerführer schritten die Mauer entlang und beobachteten wie Verwundete versorgt und leblose sowie verletzte Chaosanbeter achtlos von den Zinnen geworfen wurden. Zurück am Tor trafen sie auf einen Offizier in ramponierter Kettenrüstung, der die Aufräumarbeiten in diesem Gebiet leitete.
„Wie sieht es aus? Haben wir viele Verluste erlitten?“ sprach Von Karrburg ihn an.
„Nicht allzu viele, Herr Baron. Bis jetzt schlagen wir uns gut und das Tor ist noch intakt.“
„Neues von den Zwergen?“
„Nicht das ich wüsste Herr.“
Itherion schnaubte verächtlich.
„Ich verstehe. Verstärken sie das Tor mit zusätzlichen Balken. Ich will jeden Bogenschützen auf den Mauern haben. Lassen sie Pech kochen und in Kesseln auf der Mauer aufstellen. Beim nächsten Mal sind wir bereit!“ befahl der Baron.
„Jawohl, Herr.“ Der Offizier schlug das Zeichen des Hammers, und Schritt eilig wieder zum Tor um die neuen Befehle weiter zu geben.
Der Mittag brach an und noch immer war der Chaosmond am Himmel zu sehen. Inzwischen waren alle Mauern besetzt und Menschen sowie ihre elfischen Verbündeten warteten auf eine Regung des Feindes. Nur das Gebrüll und Heulen der Chaosarmee war aus den Wäldern zu vernehmen. Die ganze Stadt war in eine angespannte Stille getaucht. Doch plötzlich erhob sich Gemurmel auf den Mauern. Die Armbrustschützen die auf dem Mauerabschnitt am Tor postiert waren fingen aufgeregt an sich zu unterhalten und schienen unsicher.
„Ihr Narren!“
Die Stimme war alt und brüchig, aber dennoch laut genug um noch weit in die Stadt hinein hörbar zu sein. „Glaubt ihr, ihr könnt euch hinter euren mickrigen Mauern verstecken? Die Zeit des Wandels ist gekommen! Heute wird diese Stadt fallen! Hier und jetzt enden eure Leben! Und grausam werdet ihr sterben, für euren lächerlichen Versuch euch uns zu widersetzen. Spürt die Macht des großen Manipulators!“
Die Männer auf der Mauer beobachteten wie die Gestalt, die gesprochen hatte aus den Baumreihen hervor trat und gerade noch außer Schussreichweite stehen blieb. Die gebückte Gestalt war in Schmutzige Roben gehüllt und stützte sich auf einen Stock aus Knochen. Seine weißen faltigen Hände beschrieben komplexe Bewegungen in der Luft und bei jeder Geste murmelte der Zauberer Worte in einer unheiligen Sprache. Wind kam auf und wehte über das freie Feld vor den Mauern bis zu den Baumreihen. Die bisher grauen Wolken ballten sich zu einer gewaltigen schwarzen Masse die ihr Zentrum genau über dem Chaosmagier zu haben schien. Bunte Funken sprangen jetzt von seinen Fingerspitzen und ein lautes Donnergrollen ertönte, als der Alte seinen Stab auf den Mauerabschnitt direkt vor ihm richtete. Brarms Osttor fing an zu wabern und verfärbte sich in ein dunkles Violett. Die Steine wurden flüssig und die unglücklichen Männer auf dem Tor versanken schreiend darin während ihnen das Fleisch von den Knochen rann. Das gesamte Tor sackte in sich zusammen und verwandelte sich in einen See aus dampfendem, blubberndem Schleim.
Wie auf ein geheimes Zeichen, rückte die gesamte Chaosarmee ein zweites Mal vor. Bellend, rufend und kreischend, stürmten die ersten Mutanten aus den Bäumen hervor. Die gackernde Stimme des Zauberers hallte zu den entsetzten Verteidigern herüber.
„Dies ist euer Untergang!“


Kapitel 7

Der Nachmittag brach an. Es schien als freue sich der grüne Chaosmond über die Zerstörungswut seiner Jünger. Grinsend starrte er auf die Stadt hinab, beschien die Häuser am Ostufer die lichterloh in den merkwürdigsten Farben brannten. Den ganzen Mittag über hatten sich die Verteidiger mit den Bestien blutige Scharmützel in den Straßen geliefert, doch schon bald nach dem Sturmangriff auf das zerstörte Tor mussten die tapferen Männer und Elfen sich zurückziehen. Viele wurden einfach abgeschlachtet, da es oft keinerlei Koordination der einzelnen Rückzugsversuche gab. Die Elfen hielten seit ein paar Stunden das Schatzamt der Stadt das der einzige Steinbau in diesem Stadtviertel war, mussten sich aber auch langsam zurück Fallen lassen, um nicht den Anschluss an ihre menschlichen Verbündeten zu verlieren und abgeschnitten zu werden.
Die ersten Reihen der flüchtenden Verteidiger hatten sich inzwischen an der Brücke die ans Westufer führte versammelt und begannen mit der Errichtung von Verteidigungsmaßnahmen. Rings um die Brücke wurden aus Kisten, Säcken und Karren eilig Barrikaden in den Zugangsstraßen errichtet.
Viele waren gefallen und die wenigen Überlebenden warteten jetzt hinter den Barrikaden auf die Ankunft der feindlichen Übermacht.
Baron von Karrburg musterte seine Männer. Es war erstaunlich, dass sie immer noch bereit waren weiter zu kämpfen. Sie waren entschlossen dem Feind in einem letzten trotzigen Gefecht entgegen zu treten, doch waren sie mit ihren Kräften derart am Ende das dies ein sehr kurzes letztes Gefecht zu werden drohte. In den Straßen vor ihnen tauchten die ersten Tiermenschen auf, die sich beim plündern, brandschatzen und morden zu weit nach vorn gewagt hatten. Überrascht ließen sie Beute und Opfer fallen und begannen den Verteidigern zu drohen und sie anzufauchen.
Hinter den Barrikaden beteten viele Soldaten zu Sigmar und einigen anderen Gottheiten um Beistand in ihrem letzten Gefecht, als ein Hornstoß die gespannte Stille zerriss und sich alle für den bevorstehenden Sturmangriff bereit machten.
Doch der Feind sah sich ebenso erstaunt und verdutzt um, wie die Verteidiger. Es war keines der krächzenden Tierhörner der Bestien. Am anderen Ende der Brücke tauchten Hunderte gedrungene Gestalten auf. Noch ein tiefer klarer Hornstoß drang über den Fluss. Die Zwerge waren gekommen.
„Da sind wir, Menschling. Die ganze Stadt ist umringt, wir mussten uns durch einiges durchschlagen um hierher zu kommen.“ Mit diesen Worten trat Garrim, der Anführer der Zwerge aus den Reihen seiner Klankrieger hervor.
„Ihr seid tatsächlich gekommen.“ bemerkte der Baron nicht ohne Erleichterung.
Der Zwerg legte den Kopf verwundert schief als wüsste er nicht was der Mensch meint.
„Natürlich sind wir das. Haben wir doch versprochen oder nicht?“
In diesem Augenblick trat Itherion, dessen Krieger an den nördlichen Barrikaden warteten, aus der Menge. Als die Blicke des Edlen und des Zwerges sich trafen, vergaß Von Karrburg kurze Zeit alle Chaoshorden und befürchtete die große Schlacht würde hier und jetzt ausgetragen. Geistesgegenwärtig schritt er zwischen die beiden und hob beschwichtigend die Arme.
„Halthalthalt…. Wir haben keine Zeit für so was. Itherion, ich bitte euch schlicht zu euren Kriegern zurück zu kehren. Ich versprach euch bereits, dass ich mich darum kümmern werde. Und euch Garrim…euch bitte ich das ihr eure Krieger auf die Barrikaden südlich von hier führt.“
„Bei meinen Bart! Ich werde…“ setzte der Zwerg an, aber Von Karrburg fiel ihm ins Wort.
„Ich bitte euch bei eurem Versprechen uns zu helfen, Garrim. Ihr habt geschworen uns in der Not bei zu stehen und diesen Beistand benötigen wir jetzt. Tragt euren Konflikt meinetwegen später aus, aber wenn ihr jetzt kämpft werden wir alle überrannt und euer Eid bleibt unerfüllt.“
Der Zwerg sah den Menschen grimmig an und spuckte dann nach kurzem Überlegen aufs Pflaster.
„Ihr seid ein verdammter Wortverdreher, Menschling. Aye, wir helfen. Und danach….“ Garrim warf dem sich entfernenden Itherion einen Blick nach, der giftiger nicht hätte sein konnte und bedeutete dann mit einem Winken den anderen Zwergen ihm zu folgen. Genau in diesem Moment warf auch Itherion einen Blick zurück und als sich die beiden Blicke erneut trafen, schien es bereits entschieden, dass der kommenden großen Schlacht eine Zweite folgen würde. Der Baron lächelte nervös und wischte sich Schweiß von der Stirn.
Während die Zwerge rumpelnd ihre Kanone am anderen Ufer in Stellung brachten kam Bewegung in die sich füllenden Reihen der Chaosanbeter, die alle Straßen verstopften und übereinander kletterten wie Ameisen. Der uralte Chaosmagus schaffte sich eine Gasse durch seine Krieger indem er jedem, der ihm nicht rechtzeitig aus dem Weg ging mit einer Berührung seines Stabes schmelzen lies. Einige, weniger glückliche Anhänger verwandelten sich nach der Berührung in abartige Kreaturen dessen gesamte Existenz aus Schmerzen und Mordlust zu bestehen schien.
„Ist das nicht ein Zufall? Alle Mitglieder der bald ausgelöschten Völker versammelt. Von euch wird nichts übrig bleiben außer Staub und Asche!“ ertönte wieder die wahnsinnige Stimme des Hexers.
„Eure Leiber werde ich an die Raben verfüttern und eure Seelen werde ich dem Herrn des Wandels übergeben. Dieses mal ist es wirklich vorbei für euch.“
Hinter dem Zauberer rasselten die Chaosanhänger mit ihren primitiven Waffen und bestätigten seine Worte mit lautem Brüllen. Nicht fähig sich länger zusammenzureißen, stürzten sich die Horden geifernd und sabbernd auf die Barrikaden. Die Verteidiger eröffneten sofort das Feuer. Pfeile, Armbrüste, Pistolen, Musketen und die Kanone spien alles was sie hatten in die dicht gepackten Reihen der Angreifer. Überall fielen Chaosanbeter und die Körper der Gefallenen behinderten, in den engen Gassen, das Vorankommen der Mutanten. Die Zwergenkanone richtete enorme Verheerungen unter den Dienern der dunklen Götter an. Doch diese drängten unbeirrt weiter vorwärts und drohten die Stadt durch schiere Masse zu überrennen.
Auf den Barrikaden wurden sie von einem Hagel aus Schwertern und Äxten empfangen. Mit dem Mut der Verzweiflung hielten die vereinigten Streitkräfte eine Weile stand. Im Süden wüsteten die Zwerge mit ihren Äxten unter den Kultisten wie ein entfesselter Sturm. Sie hielten sich nicht hinter den Barrikaden versteckt sondern kletterten darauf oder sprangen gar herunter um ihren Feinden Tod und Verderben zu bringen.
Doch auch das würde nichts nützen, wenn die Anderen nachgaben und sie von hinten überwältigt wurden.
Nach etwa einer halben Stunde traf bereits die Nachricht ein, dass die Barrikaden nordöstlich, der Brücke, gefallen sind und die Soldaten sich auf dem Rückzug zur Brücke befanden.
Im Schutze seiner entbehrlichen Krieger, erklomm der Chaosmagus die erstürmte Barrikade und hob seinen Stab zum Himmel. Doch diesmal nicht um Schmähungen zu rufen. Der seltsame Gesang in der fremden Sprache erhob sich wieder und erneut bündelte sich dunkle Energie im Knochenstab des Hexers. Dann richtete er den Stab vor sich und begann die unheiligen Worte zu zitieren, die eine Entladung der gespeicherten Energien herbeiführen sollten. Zu spät erkannten die Menschen auf was der Stab wirklich gerichtet war. Knisternde dunkelblaue Ranken schossen aus dem Schädel der den Knauf des Stabs bildete und strömten auf die Sternenbrücke ein. Unterwegs durchbohrten sie alles was ihnen im Weg war, ob Freund oder Feind, doch an der Brücke brachen die Ranken und zerstoben in alle Himmelsrichtungen. Anstatt des erwarteten grausigen Effekts begann die Brücke hell zu leuchten. Heller und heller schien sie, wie das Funkeln der Sterne selbst. Weißglühendes Licht blendete die Chaoskrieger und lies sie inne halten, um sich die Augen zu bedecken. Das Licht war so stark, dass es den dunklen Horden physische Schmerzen bereitete. Sie kauerten sich zusammen, jammerten und heulten wie wilde Tiere. Die Verteidiger jedoch fühlten sich durch das magische Licht im Rücken gestärkt und begannen die Angreifer von den Barrikaden zu werfen. Eine seltsame Welle von Mut erfasste jeden einzelnen Krieger, egal ob Mensch, Elf oder Zwerg.
Das konnte nicht sein. Das war nicht geplant. Panisch verstärkte der alte Magier seinen Zauber und schickte noch mehr dunkle Ranken in Richtung Brücke. In seiner Angst bemerkte er nicht wie die Klügeren seiner Untergeben an ihm vorbei, die Barrikaden verließen und in die Stadt zurück flohen.
„Nein!“ krächzte er, seine Stimme plötzlich schwach und verletzlich. „NEIN!“
Noch immer hielt er den Kräften zehrenden Zauber aufrecht als seine Muskeln zu zittern anfingen und sich sein ganzer Körper schüttelte. Magische Entladungen durchdrangen seinen ausgezehrten Körper, bevor er anfing von innen zu leuchten, um dann begleitet von einem markerschütternden Schrei zu explodieren. Alles Umliegende wurde sofort zu Asche verbrannt und hunderte der Chaosanbeter wurden binnen Sekunden pulverisiert.
Zeitgleich sahen die drei Heerführer die Gunst der Stunde und hoben ihre Waffen um ihre Soldaten in den Angriff zu führen.
Ihre Rufe gingen in Hornstößen und dem Gebrüll der Soldaten unter. Elfen, Menschen und Zwerge verließen ihre Stellungen hinter den Barrikaden und begannen ein blutiges Gemetzel unter den Feinden. Angsterfüllt und führerlos trampelten sich die Diener des Chaos gegenseitig nieder, verliefen sich in den zahlreichen Gassen oder versuchten vereinzelt einen halbherzigen Kampf zu liefern.
Nach über zwei Stunden war die Sternenbrücke und ihre Umgebung frei von Feinden und kleine Trupps durchkämmten Haus für Haus, auf der Suche nach versteckten Chaoskriegern. Die dunklen Wolken und der Chaosmond hatten sich verzogen und an ihrer Stelle funkelte ein Meer aus hellen Sternen am abendlichen Himmel. Die Brücke sah wieder aus, als wäre das alles nie passiert. Doch strahlte sie eine eigenartige Wärme aus, die bis in die Herzen der Verteidiger drang.
Eine seltsame Fügung des Schicksals führte Von Karrburg, Itherion und Garrim gleichzeitig auf die Brücke, ihre Blicke an den klaren Abendhimmel geheftet. Schweigend standen sie so eine Stunde und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Keiner sagte ein Wort. Nicht einmal der Zwerg und der Elf, so sagt man.


Epilog

Eine Woche nach der Schlacht überquerten die ersten Staatstruppen aus Talabecland die Sternenbrücke. Die folgenden Kämpfe im Reikland waren hart und blutig und forderten viele Verluste auf beiden Seiten. Nach einem weiteren Monat kehrten die ersten mutigen Bauern auf ihre Höfe zurück, nur um sich vor dem nichts wieder zu finden.
Der namenlose Zusammenschluss der drei Völker wurde bei der Bevölkerung alsbald als Sternengarde bekannt. Die Bewohner Brarms verbreiteten die Kunde von der unglaublichen Schlacht im ganzen Land. Doch die Sternengarde kämpfte schon wieder, zog durchs Reikland und leistete ihren Teil zur Säuberung bei.
Was sie erlebt hatten war nur ein Vorgeschmack auf das was noch kommen sollte. Noch immer bedroht der unermessliche Chaosfeldzug das Imperium. Gerüchte besagen die ersten Truppen des Hexenkönigs seien auf Ulthuan gelandet und die Kämpfe im Weltrandgebirge hätten einen neuen Höhepunkt erreicht.
Und dennoch, die ersten Helden und ihre Armeen sind bereit und stellen sich der Bedrohung mutig entgegen.
Unter ihnen auch... die Sternengarde.
 
Ja auch von mir ein dickes Lob


damit könnte man ein Betaaccount gewinnen
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Zu dumm, dass es eine Beschränkung bei der Anzahl der Zeichen gibt.

Wir haben schon überlegt, dass jedes Mitglied ein Teil der Geschichte an GOA schickt, aber so Key-Geil sind wir wieder auch nicht.
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Schließlich haben wir ja noch die Gildenbeta.^^
 
Ihr glücklichen wir sind leider zu spät für die Beta gegründet worden
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naja viel spaß in der gildenbeta auf jeden fall
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mit den features die wir im potcast sehen durften ist der glaube ich vorprogramiert
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Wenn die mal irgendwann starten würde... Ich kann dieses soon nicht mehr hören
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Echt eine super Geschichte, hat mir einen Teil meiner Nachtschicht versüßt .
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Wünsche Euch alles gute für die Gildenbeta. Hoffe mal wenn diese endlich rauskommt das es nicht mehr so lange dauert bis zur Beta.

Stehen uns ja spätestens zum Releas gegenüber.
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