Die letzte Frage an Cørradø würde ich gerne beantwortet wissen.
Ich hab die Frage von Scrätcher eher als Art Meditationsaufgabe gesehen. Und tatsächlich glaube ich, dass ich erst noch mehr Erfahrungen sammeln muss und noch gar nicht lang genug darüber nachgedacht oder überhaupt gelernt habe meinen "analytischen Verstand" (schmeichelhaft, dass jemand anderen sowas überhaupt zutraut zu haben!) auszuschalten.
Ich bin der Ansicht, dass, wenn es um Glauben geht, man es halten sollte wie Luther es für die Theologie vorschreibt: "oratio, meditatio, tentatio" (oft übersetzt als "Gebet, Bibelarbeit, Anfechtung" aber besser: über den Glauben reden, darüber nachdenken/meditieren und ganz wichtig: in Frage stellen/Anfechten).
Glaube oder Religiosität ist Lebenshilfe. In erster Linie spirituell, aber zum Glück auch - in der Abendländischen Auffassung - materiell, motiviert durch die "gepredigte" Nächstenliebe als Hilfe für Bedürftige, Kranke, Arme... das will hoffentlich niemand bestreiten. Caritas/Brot für die Welt, heute Schuldnerberater, Hospize, sogar Kindergärten und Schulen, Altenpfegeheime, Maltheser... ja wieso hat das "Rote Kreuz" ein Kreuz zum Symbol? (In Islamischen Ländern einen roten Halbmond btw.)
Und es gibt wahrscheinlich für jeden Bereich des Lebens einen Christen, der ein Beispiel vorgelebt hat, motiviert aus seinem Glauben, der den anderen Zeigen könnte, dass es geht und wie mans machen kann. Jakob Fugger (1459-1525) z.B. mit seinen "Fuggereien" für die Kapitalwirtschaft ein Beispiel. Oder Dietrich Bonhoeffer als Beispiel für politischen Widerstand...
Wer also mit seinem Leben nicht zurecht kommt kann sich an seinem Glauben orientieren, findet ja sogar in der Bibel Lebenshilfen oder Trost in einem Lied oder Gebet. Sogar die Regeln für das Zusammenleben in der Gesellschaft werden von der Religion angeboten. Und hand aufs Herz wer kann ernsthaft einem der zehn Gebote widersprechen?
Wer sich seinen Trost, seine Hoffnung oder seine spirituelle Befriedigung andersweitig holen kann und dann ein ausgeglichenes, zufriedenes, ja am besten glückliches Leben führt ohne sich oder andere zu beeinträchtigen, der möge dies tun.
Glaube und Wissen sind zwei komplementäre Sphären des menschlichen Geistes, des Denkens.
Sie gegeneinander auszuspielen ist genauso zum scheitern verurteilt, wie wenn man versucht zwei gleichpolare Magnete zusammenzudrücken. Ihr kennt das hoffentlich, wenn man versucht zwei Magnete mit "der falschen Seite" (also die Seiten mit der jeweils gleichen Polarität) zusammenzupressen...
Es ist kein Widerspruch. Hervorragende Theologen waren gleichzeitig herausragende Wissenschaftler und bis heute sind hervorragende Wissenschaftler überzeugte Gläubige.
Genau Relegion ist untergeordnet und hat eigene tradionelle Wurzeln in der Kultur des jeweiligen Land und den Sitten und Gebräuchen der früheren Sippen und Familien, die sich bis zu einer gewissen Größe regional verbreitet haben.
Ich würde sogar noch weiter gehen!
Religion IST Kultur!
Mir ist das zum ersten mal bewusst geworden als ich für ne Weile in einem hochtechnologisierten ostasiatischen Inselstaat zu Gast war. Ich war fasziniert davon, dass die Menschen nach der Arbeit wie selbstverständlich zum nächstgelegenen Schrein gehen, ihre Mpnze in die Kiste werfen und beten! Warum nicht so bei uns? Ah zurück zur Kultur... was fällt einem auf, wenn man im Ausland ist? Nein, nicht, dass die Cola weniger kostet, sondern die Tempel, Kirchen und überhaupt die sakralen Bauten! Das macht den anschaulichen Unterschied doch vorrangig aus. Und was schaun sich die Busse vollgestopft mit fotografierwütigen ostasiatischen Touristen am liebsten an? (abgesehen von Neuschwanstein) Na Kirchen! Am liebsten gothische Kathedralen! Und warum? Schonmal in einer gewesen? ^^
Kultur ist in unseren breiten untrennlich mit Religion verknüpft... ich würd sagen die Religion hat die Kultur gestiftet. Nicht wegen Represaillen, also Verboten der Kirche gegenüber allem anderen, sondern weil die Kirchen eben, als für andere noch elementarere Dinge viel wichtiger waren als "Kunst" zu betreiben sich - natürlich auf Kosten der Mitglieder, bereits Kunst, also Ausdruck von Kultur betrieben hat. Natürlich gibts je jünger die Zeit auch prophane Meisterwerke... aber doch im Verhältnis eher mau.
Nicht umsonst sprechen wir vom christlichen Abendland. Unsere Kultur zeichnet sich durch die Symbolik, Architektur und Bildsprache des Christentums aus.
Damit wären wir zurück bei der Zeit der Hochkultur im Europäischen Mittelalter.
Buchmalerei floriert, 800n.Chr. wird ein Herrscher zum Kaiser gekrönt, der Bildung als höchstes Gut ansieht, der Latein lernt, der lesen lernt und ich glaub auch schreiben lernt... der Minnesang wird gefördert, man beginnt mit Geschichtsschreibung, gründet Städte, baut Siedlungen zu Städten, Universitäten werden gegründet, wissen gesammelt und festgehalten, sogar in Klöstern sitzen Mönche und vervielfältigen und bewahren Wissen, das teilweise verloren gegangen war und neu- oder wiederentdeckt wurde und schliesslich einigt sich immerhin dee europäischen Kontinent unter einer Krone und zwar der von Gottes Gnaden, der "unseres" abendländischen Gottes der - so schwer das auch zu akzeptieren ist - der Haus- oder Berggott ist und war von einem Nomadenstamm irgendwo im mittleren Osten. Die Urgeschichte des Alten Testaments ist ein breites Feld, was ich hier zund jetzt nicht weiter austreten möchte.
Letztendlich hat der Drang zur Verbreitung der Bibel ja zum Beispiel dazu geführt, dass in Europa der Buchdruck entdeckt, importiert oder entwickelt wurde. Die Grundlage für die darauffolgenden Epochen und das erste Massenmedium. Religion bedingte demnach auch wissenschaftlichen Fortschritt. Überhaupt in der Zeit vor 1400 zu unterscheiden... unmöglich. Sogar die Herrscher sind "von Gottes Gnaden". Wissenschaften gibt es drei: Theologie, Jura und Medizin. (vgl. Goethes Faust)
Wie umwerfend, ergreifend und grossartig muss es gewesen sein aus einer Welt aus grauen Häusern, gebleichten und dreckschmutzigen Kleidern, stinkenden, teilweise durch Krankheit oder Unterernährung entstellten und vor allem schmutzigen Mitmenschen aus der grau-braunen Elendswelt, ohne 24-Bilder pro Sekunde, Hi-Def Dauerbestrahlung und -beschallung, in eine gotische Kathedrale gegangen zu sein die, sofern die Sonne richtig steht, ihren monumentalen, feingliedrigen und hochstrebenden Innenraum von dem Licht der bunten Glasfenster in allen Farben des Spektrums erfüllt und erleuchtet hatte.
Ich war mal bei nem Atheistenstammtisch... verraucht und in ner versifften Studentenkneipe ;-P
Die düstere, finstere Zeichnung des Mittelalters ist ein Phänomen aus der rückblickenden Rezeption durch die italienische Renaissance zu erklären ist. Mir fällt es leicht zu glauben, dass die sauer waren, dass sich das kulturelle Zentrum plötzlich von Rom in den Norden verschoben hatte und wie giftig und hasserfüllt sie die Geschichtsbücher gefüllt haben müssen, als das kulturelle Zentrum in der "Neuzeit" dann zurück nach Italien - und nach Rom und zum Vatikan - gewandert ist. "Gotik" ist die abfällige Bezeichnung eines italienischen Kunsthistorikers (Giorgio Vasari), der sie verabscheute und wird abgeleitet von den barbarischen "Goten" die um 400 Rom gebrandschatzt hatten, also alles andere als schmeichelhaft.
So ist das Bild welches manche gerne unbewusst nachzeichnen eines, dass sich auf die Polemik und die Geringschätzung der Römer begründet.
Religion heißt soviel wie Ursprung und in allen Relegionen wird Liebe, Toleranz und Verständnis etc. befürwortet.
Jedwede Religion ist auf Friedfertigkeit ausgelegt, die Umsetzung bedarf keiner Erklärung.
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Gott = höhere Macht:
Tja, ich für meinen Teil kann mich nicht an eine Unteredung mit Gott oder anderem erinnern.
Ich glaube, das ist genau der Punkt, an dem die meisten, so auch ich, mit ihrem Glauben brechen.
Man wird im schlimmsten fall in dem Glauben erzogen, dass da ein rauschebärtiger Typ "im Himmel" sitzt der auf einen wohlwollend herabblickt, mit dem man im Gebet reden kann und der einem dann im naivsten Fall helfen wird. Wenn er das dann nicht tut, dann wird man erst misstrauisch, wenns öfter vorkommt sauer. Irgendwann kann man die ganze Kacke einfach nicht mehr glauben, weil dann nach dem kranken Hamster auch noch der Wellensittich oder die Oma draufgegangen war oder einen noch schlimmere Schicksalsschläge ereilt haben. "Wie kann der Drecksack das zulassen?"
Das Problem wurde daurch geschürt, dass einem keiner das Gegenteil gesagt hat... es ist ja schwer oder gar gefährlich, zumindest jedoch unangenehm einem Kind so den Glauben zu rauben. Die Geschichten die man so aus der Bibel kennt haben den Glauben an der Weisen Mann im Himmel noch manifestiert, da sie in einer Sprache abgefasst sind die heute keiner mehr spricht und aus Übersetzungen stammen denen ein anderes Weltbild zugrundeliegt...
Und so kommt es, dass auch viele noch im Erwachsenenalter an den "Allmächtigen" der es in der Hand hat ob es einem selbst oder der ganzen Menschheit gutgeht, glauben. Wie kann er es zulassen?
Und das ganze wird ja noch unteermauert... für die Zweifler gibts die geschichten vom ZORNIGEN Gott, der sein Volk straft (Sintflut), von Jona, der von Gott hart geprüft wird... und in vielen Fällen reichen diese Krücken als Begründung aus. Ja, man wird halt hart geprüft... Es gibt ne Gottesstrafe für irgendwelche Verfehlungen... der Mensch ist ganz voll genug von solchigen, geschieht also jedem recht kann man ja nachvollziehen, gell!?
Und es scheint mir, als würde diese Taktik den Kirchendenkern immernoch ausreichen um die meisten bei der Stange zu halten. Ich kann nicht verstehen, wie man so in kauf nimmt, dass viele junge Menschen, kreative Köpfe und wahrscheinlich im herzen gute Christen (an der Einhaltung der Werte und v.a. der Nächstenliebe gemessen) die Kirche verlassen.
Anstatt dass man dem Kollektiv des öffentlichen Bewusstseins halt mal langsam die Augen öffnet!
Hallo Leute es GIBT da keinen alten Mann, der schon alt war, als die Welt noch jung war!!!!!
Aber das heisst nicht, dass Religion keinen Sinn hat, keinen Zweck hat und nicht GUT für euch ist!
Vielleicht sind wir noch nicht so weit und vielleicht ist es zu hart für die vielen, die sich mit der Begründung durch die harte auferlegte prüfung abgefunden hatten, zu akzeptieren.
Ich behaupte das ist wie mit der Ostzone... innerhalb einer Generation hätten wir die Neuerung etabliert und endlich aufgeräumt mit der Kinderkacke. Die nächste generation würde bereits im vollständig aufgeklärten Bewusstsein aufwachsen. Spiritualität auf der einen Seite und Rationalität auf der anderen Seite, Kein Widerspruch aber unvereinbar (wie Yin und Yang ;-P ).
Womöglich würden weniger leute an Krebs erkranken, weil sie endlich ein mental/spirituell/geistig ausgeglichenes Leben führen könnten... das Gebet als Ersatz für den Psychotherapeuten, die Pilgerfahrt als Ersatz für den Ballermann... Einmal im Jahr fasten würde sicher vielen auch gut zu Gesicht stehen (ihr merkt ich übertreib jetzt seit dem "womöglich" wieder ein wenig). Jeder hätte hier wieder eine Kulturelle Identität als TEIL einer GlaubensGEMEINSCHAFT!
Idee hin oder her - heute leben wir ein einer postsäkularen Gesellschaft. Es sollte sowohl dem "Ungläubigen" als auch dem "Gläubigen" möglich und gestattet sein, dass er sich äussert, ohne dass er diffamiert, geflamed oder beschumpfen oder wegen dessen was er sagt oder glaubt verspottet oder sonstwas wird.
Also kommen wir, wenn wir wollen zu dem Umstand das Reinkarnation möglich ist.
(war auch in der Bibel drin, aber zuviele Leute haben den Lieben Gott einen guten Mann sein lasssen und sich nicht mit Ihren Aufgaben und Tagwerk beschäftigt, sondern lieber unter dem Apfelaum gelegen und das Leben gefeiert)
Ich bin der Ansicht, dass der Hang des Menschen zum Glauben an ein Jenseits einzig durch seine Eigene Eitelkeit erklärbar ist, weil er sichnicht eingestehen kann oder möchte, dass nachdem die elektrischen Impulse/spannungen/ströumngen des Gehirns ausgehört haben zu fliessen und sich dann auch die chemischen Substanzen der Erinnerungen zersetzen die Stimme in seinem Kopf, seine gedanken für immer schweigen würden.
Einer der Gründe, weshalb Religion etwas substantielles, unabhängig von Ort und Zeit auf allen Teilen der Erde zu jeder Zeit sich etabliert hatte.
Dabei hat die Reinkarnationslehre auch Vorteile, man erkennt sich als Teil dieses Planeten an und übernimmt Verantwortung für sein Handeln.
Umweltbewußtsein und eine ganzheitlichere Lebensweise haben eine große Bedeutung in dem Leben aller Menschen.
Jeder nimmt das was er bracht und für sein Leben benötigt anstatt so viel wie er bekommen kann.
Demut und Hingabe wird eine größere Bedeutung zugewiesen.
Das hast du schön zusammengefasst.
Bei sowas wie Kornkreisen oder Bögen zur Jagd da will ich dann doch erst Beweise sehen.
Da gehts um manifestierte Dinge die man sehen und anfassen kann. Nicht um geistige Hilfskonstruktionen oder intersubjektive Kollektivneurosenbehandlungen.
In meinem Leben gibt es etwas, was weiter entwickelt als wir sind, ob es der Schöpfer ist?
Wer weiß?..sind wir nicht auch Schöpfer in unserem Leben?
hrhrhr ^^ Die Fragestellung impliziert wieder den rauschebart, der Männlein aus Ton Formt und Frauen aus Rippen schneidet.
Ich bin mir aber sicher, dass Scrätcher einige Bibelstellen findet, in denen er anschaulich darlegen kann, dass die Botschaft der Bibel eben dazu motiviert, dass der Mensch "Schöpfer in seinem Leben" ist und sein soll.
Zur Erde:
Man sagt Südamerika ist eine (grüne) Lunge das Planeten.
eine grüne Lunge haben wir zur Zeit des römsichen Reiches (Kornkammern desselbigen, um Nahrung für die große Armee zur Verfügung zu haben)
Leider schon in Mitleidenschaft gezogen.
Ja.
2/3 der Eroberfläche sind von Wasser bedeckt. Es ist genausowichtig oder noch wichtiger, was mit den Mikroorganismen in den Meeren geschieht, die benefalls Photosynthese betreiben, wie das was mit den Wäldern geschieht, wo ich dir zu 100% zustimme.
Für mich gilt es das wir als Menschheit unser Irrtümer und die unsere Ahnen erkennen.
Und unser Energieniveau auf ein Pegel bringen, der es uns erlaubt mit Wasserkraft (Wasserkraftwerke), Windkraft (Windräder), Sonnenkraft (Solaranlagen) und Erdkraft (Erdwärme) die enrgeie zu gewinnen, die wir zu unserem Leben brauchen.
Amen!