Horch mal Teil eins:Subway to Sally: Feuerkind

Soladra

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So, herzlich willkommen zu meinem Blog. Hier schnappe ich mir ab und an Lieder von meinen Lieblingsbands und lege euch meine Interpretation des Liedes vor. Kommentare sind immer gern gesehen und ich bin gegenüber anderen Meinungen offen.

Nun gut, heute schau ich mir das Lied "Feuerkind" von der Band Subway to Sally an. VErtreten ist es auf dem Album "Nord Nord Ost", welches ich wärmstens empfehlen kann. Es gibt auch eine Live-Version auf der DVD "Nackt"

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Sehen wir uns einmal den Text an:

In dem Zimmer meiner Kindheit
War ein kalter Wind zu Haus
Und obwohl der Ofen glühte
Klebte Raureif an der Wand
Nur die Arme meiner Mutter
Hätten mich wohl wärmen können
Doch kam sie mich nie besuchen
Bis ich einst ein Streichholz fand

In dem Zimmer meiner Kindheit
Lagen Schneelawinen lauernd
Und verschütteten den Ausgang
Für unendlich lange Zeit
Nur mein Vater mit den Augen
Von der Farbe blauer Gletscher
Hätte mich noch retten können
Doch der Weg war wohl zu weit

Ich bin ein Stern
Aus flüssigem Metall
Ich bin ein Stern (ein Stern)
Alles wird in meinen Armen Asche
Ein Stern
Doch kein Feuer blendend weiß
Taute je in mir das Eis

Flammen sind nun meine Freunde
sollen mir im Dunklen leuchten
sollen mich ein wenig wärmen
Mich und meine kalte Wut
Dieses Zimmer meiner Kindheit
brenn ich immer wieder nieder
was mich frieren lassen hatte
ist nach STunden nur noch Glut
durch meine kalte Wut.

Ich bin ein Stern
Aus flüssigem Metall
Ich bin ein Stern (ein Stern)
Alles wird in meinen Armen Asche
Ein Stern
Aus flüssigem Metall
Ich bin ein Stern (ein Stern)
Alles wird in meinen Armen Asche
Ein Stern
Doch kein Feuer blendend weiß
Taute je in mir das Eis

Ich bin ein Stern
Alles wird in meinen Armen Asche
Ein Stern
Doch kein Feuer blendend weiß
Taute je in mir das Eis.

----------------------

Die Melodie ist während der Strophen eher ruhig und besteht aus ein paar Takten die sich weiderholen, durch Chello und Geige verfeinert. In dem Lied ist sehr auf melodische Einheiten aufgebaut, was man vor allem beid er Live-Version hört.

Ich nehme an, dass das darauf hinweisen soll, dass man zwar versuchen kann, Worte zu finden, es aber nie wirklich gelingt, alles so auszudrücken, wie man es meint.

In dem Zimmer meiner Kindheit
War ein kalter Wind zu Haus
Und obwohl der Ofen glühte
Klebte Raureif an der Wand


In meinen Augen ist damit gemeint, dass der Erzähler eine eher "kalte", gefühlslose Kindheit hatte. Und obwohl er sich bemühte, die "Kälte" zu vertreiben, indem er den "Ofen anfeuert", sind seine Bemühungen umsonst; Die Kälte lässt sich nicht vertreiben.


Nur die Arme meiner Mutter
Hätten mich wohl wärmen können
Doch kam sie mich nie besuchen
Bis ich einst ein Streichholz fand


In diesem Textabschnitt wird klar gemacht, dass die Eltern sich nicht um den Erzähler gekümmert haben, ihn vernachlässigt haben,"bis er einst ein Streichholz fand", eine Quelle der Wärme.

In dem Zimmer meiner Kindheit
Lagen Schneelawinen lauernd
Und verschütteten den Ausgang
Für unendlich lange Zeit


Dass das "In dem Zimmer meiner Kindheit" wiederholt wird, ist meine Annahme nach zur Verstärkung, dass die Kindheit nicht schön war, da zuvor das Zimmer der Kindheit als alles andere als Schön bezeichnet wird. Die Schneelawinen sind in meinen Augen andere Kinder, die ihn ausschließen und er empfindet sie wegen Mobbing, Drohungen, Gewalt oder ähnlichem als bedrohend. "Verschütteten den Ausgang" hat in meinen Augen 2 mögliche Bedeutungen.Einmal könnte es bedeuten, dass die anderen Sachen über den Erzähler herumlästern und deshalb keiner mehr was mit ihm zu tun haben will, oder aber der Erzähler hat sich so sehr in den Kummer über die Ausgrenzung eingegraben, dass er mit der Zeit keinen Wert mehr in sozialen Kontakten sieht. Und das halt für "unendlich lange Zeit".

Nur mein Vater mit den Augen
Von der Farbe blauer Gletscher
Hätte mich noch retten können
Doch der Weg war wohl zu weit


In Diesen Versen wird wieder betont, dass die Eltern etwas hätten tun können. In meinen Augen wissen die Eltern zwar, was dem Erzähler etwas angetan wird (sehen die blauen Flecken udn bemerken, dass ihr Sohn einsam ist) , aber sie verschließen ihre Augen davor. Dass der Vater Augen "in der Farbe blauer Gletscher"hat, ist für mich, da in dem Ganzen Lied Eis als der Negaive Pol dagestellt wird, ein Zeichen, dass der Vater das ganze einfach übersieht und so tut, als wäre es die Schuld des Erzählers. Dass "Der Weg noch zu lang" sei, ist in meinen Augen die Schwierigkeit, einen Fehler zuzugeben.
hat

Ich bin ein Stern
Aus flüssigem Metall
Ich bin ein Stern (ein Stern)
Alles wird in meinen Armen Asche
Ein Stern
Doch kein Feuer blendend weiß
Taute je in mir das Eis


Beim Refrain wird die Musik mit E-Gitarre erweitert und die Melodie ändert sich von dieser eintönigen, traurigen Tacktwiederholung zu einer rockigen, rebellischen.

Im Text werden die anderen Personen metaphorisch mit Eis personifiziert, Der Erzähler selbst personifiziert sich mit Feuer. Allerdings nicht mit einem normalem, heißen Feuer, sondern dem kalten Feuer des Sternenlicht. Jeder Klugscheißer,der jetzt rumbrüllen will:"Sterne sind Sonnen, du Dumpfbacke!"; Das weiß ich, aber wir reden die ganze zeit schon über Metaphern, nicht über Wissenschaft und Astronomie. Und in den meisten Liedern/Gedichten wird Sternenlicht als kalt dargestelt. "Füssiges Metall"kann man jetzt als gelbrot glühende Masse sehen und damit als verstärkung des Begriff "Feuer" oder aber als Quecksilberähnliches, silbrig flüssig und damit als VErstäkung des BEgriffes "kaltes Licht". Die Passage "Alles wird in meinen Armen Asche" interpetiere ich als Wunsch, all das, was ihn hat frieren lassen, zu zerstören. "Doch kein Feuer blended weiß" ,keine Wut, kein Racheakt schafft es, "Das Eis in ihm zu tauen", also ihm das Gefühl der Genugtuung zu geben.

Flammen sind nun meine Freunde
Sollen mir im Dunkel leuchten
Sollen mich ein wenig wärmen
Mich und meine kalte Wut


"Flammen sind nun meine Freunde" verweist in meinen Augen erneut auf die Einsamkeit des Erzählers und die metaphorische Personifikation von Eis und Feuer. "Sollen mir im Dunkeln Leuchten"----> Er behauptet von sich selbst, ein Stern zu sein. Sterne sind Quellen des Lichts. Er wünscht sich Freunde, um mit ihnen gemeinsam "im Dunkeln zu leuchten". Dass die Flammen ihn "ein wenig wärmen sollen", zeigt, dass selbst er selbst jetzt die Zeiten der Kindheit nicht vergessen kann. Dass sie Spuren an ihm Hinterlassen hat, davon zeugt in meinen Augen der Vers "mich und meine kalte Wut".

Dieses Zimmer meiner Kindheit
brenn ich immer wieder nieder
was mich frieren lassen hatte
ist nach Stunden nur noch Glut
durch meine kalte Wut.



Dass er "Das Zimmer seiner Kindheit""Niederbrennen" will, duetet darauf hin, dass erverständlicher weise seine Vergangenheit hasst und sie auslöschen will. "Was mich frieren lassen hatte ist nach Stunden nur noch Glut"---->Seine Eltern haben ihn frieren lassen, deine Mitmenschen, alle. Er rächt sich. Man könnte vermuten, dass der Erzähler die Häuser der betreffenden Personen anzündet, muss aber nicht sein. Da er alles "durch seine kalte Wut" geschehen lässt, wird nocheinaml die Verbindung zwischen der Kindheit und der jetztigen Zeit betont. Dadurch, dass der Sänger Eric Fish *schleichwerb* die Strophe dermaßen Hasserfüllt singt, wird nocheinmal die VErbindung zu negativen Gefühlen betont.

So, das wärs zunächst von mir. Welches Lied ich mir als nächstes rauspick, weiß ich noch nicht. Vermutlich was von ASP oder Saltatio Mortis.

Bis dann!
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Subway To Sally 4 Ever
Bremen Pier 2 - 2008
Hannover Capitol - 2010

Alle CDs und DVDs in mein Besitz ^^
 
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