Physikalisch gesehen ist Schwarz keine eigene Farbe, sondern Absorption aller Spektren des Lichts und ist somit die Abwesenheit von Farben! So nun *klugscheissmodusaus*
Schwarz ist die Bezeichnung für eine
Farbempfindung, welche beim Fehlen eines
Farbreizes entsteht, also wenn die Netzhaut keine oder nur teilweise Lichtwellen im sichtbaren Spektrum rezipiert. Das zugehörige Substantiv ist
Schwärze. Schwarz gehört zu den
unbunten Farben. Physikalisch gesehen ist „Schwarz“ keine eigene Farbe, sondern Absorption aller Spektren des Lichts und ist somit die „Abwesenheit von Farben“.
Etymologie
Für die Abwesenheit von
Licht gibt es mehrere unterschiedliche Wurzeln im indoeuropäischen Sprachstamm, etwa
black im
Englischen. Im
Lateinischen existieren sogar zwei synonyme Vokabeln für schwarz:
ater und
niger. Letztere setzte sich durch und kommt heute in romanischen Sprachen vor, etwa
noir im
Französischen.
Durch die mehrdeutige Nutzung des Begriffs
Farbe entsteht die Unklarheit, ob Schwarz eine Farbe ist. Im Sinne von Fehlen von Licht ist Schwarz im Alltag keine Farbe. In der Fachterminologie wird allerdings streng zwischen
Farbmittel und
Farbreiz unterschieden, dadurch erklärt sich die Bezeichnung von schwarz als
unbunte Farbe, da ihm die Farbigkeit, die Buntheit fehlt.
Farbenlehre
Schwarz ist als Sinneswahrnehmung eine Farbqualität. Physikalisch bedeutet Schwarz Abwesenheit von (sichtbarem) Licht jeglicher Wellenlänge. Farbe bedeutet hier
Farbreiz. Fehlt jeglicher Farbreiz, wird schwarz wahrgenommen.
Schwarze Körper
Schwarze Kugel mit (simuliertem) Glanz Ein
Gegenstand erscheint schwarz, wenn er Licht aller sichtbaren Wellenlängen vollständig absorbiert. Farbe ist eine Sinnesempfindung, Schwarz ist als Farbe kategorisiert, die im Vergleich zur Umgebung eine minimale Lichtmenge
reflektiert oder (fast) kein Licht
abstrahlt.
Die unbunte Farbe
Schwarz ergibt sich in der
subtraktiven Farbmischung durch Mischung der Farben
Cyan,
Magenta und
Gelb nach
CMYK im Verhältnis {100,100,100,0} oder {0,0,0,100}.
Schwarz hat im
RAL-Farbsystem die Bezeichnungen RAL 9005 und wird mit Farbmitteln erreicht, die maximal absorbieren, meist durch
Ruß, aber auch durch Ausfärbungen mit
Anilinschwarz.
Der Schwarzstandard in der Farbmessung wird durch ein Loch in einem (ideal) matt ausgekleideten
Hohlkörper repräsentiert. Ziel dieser Apparatur ist es, dass sich ein einfallender Lichtstrahl (aus dem Umgebungslicht) im Inneren „totläuft“. Dadurch treten an der Austrittsöffnung keine Photonen und somit kein Licht mehr aus.
Schwärze steht für vornehm, exklusiv. Glanz gehört definitionsgemäß nicht zur „Farbe“ Die Definition für Farbe nach DIN schließt die sonstigen visuellen Effekte, wie Glanz oder Struktur, aus. Eine glänzende schwarze Oberfläche kann durchaus reichlich Licht reflektieren. Messtechnisch ist der Glanz bei der Bestimmung von Farben auszuschließen, so erreicht man (physikalisch) ein „schwärzeres“ Schwarz. „[Farbe ist ...] diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge des Menschen strukturlos erscheinenden Teiles des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann.“ (Definition nach
DIN 5033)
In diesem Sinne wurde das (derzeit) tiefste, also „schwärzeste“ Schwarz von Pulickel Ajayan an der
Rice University in
Houston gemessen.[sup]
[2][/sup] Hierbei bestand die raue Oberfläche aus einem „Teppich“ von
Nanoröhrchen aus Kohlenstoff. Deren Durchmesser betrug nur das 400stel eines menschlichen Haares. Tiefschwarz ist diese Oberfläche, weil nur 0,045 % des Lichtes im sichtbaren Bereich remittiert (zurückgeworfen) werden. Zuvor galt eine Substanzoberfläche aus
Nickel und
Phosphor vom
National Physical Laboratory in
London mit einem Remissionsgrad von 0,18 % als tiefstes Schwarz.
Lichtfarbe (fehlendes Licht)
Bei Fernsehgeräten und Computermonitoren ergibt sich ›Schwarz‹ aus dem Fehlen jeglicher Intensitäten der Farbreiz erzeugenden „Leuchtpunkte“ Rot, Grün und Blau (
Additive Farbmischung). ›Schwarz‹ hat im
RGB-Farbraum den Wert RGB = (0, 0, 0) bei 8-bit-dezimal-Darstellung oder RGB = (00 00 00) bei hexadezimaler Darstellung.
Für herkömmliche Monitore entspricht die jeweilige Materialfarbe der Bildschirmoberfläche im ausgeschalteten bzw. lokal nicht angesteuerten Zustand dem schwärzesten darstellbaren Wert und ist meist nur ein dunkles
Grau. Grund ist das reflektierte Umgebungslicht.
Durch spezielle Oberflächenbeschichtungen ist es im Labor gelungen, den Reflexionsgrad von Materialien auf 0,045 Prozent zu senken.
Farbmittel
Die Herstellung schwarzer
Pigmente ist in der Malerei mindestens seit dem 1. Jahrhundert nachgewiesen. Dabei wurde
Pflanzenschwarz, das aus
Trester gewonnen wurde oder
Elfenbeinschwarz (gebranntes Elfenbein), eingesetzt.
Die Schwarzfärberei von Stoffen war eine besondere handwerkliche Kunst, die Schwarzfärberei hatte meist eine eigene Zunft. In den Listen finden sich ausführliche Zuordnungen und Angaben zu schwarzen
Farbstoffen und schwarzen
Pigmenten. Ebenso leitet sich vom handwerklichen oder künstlerischen Umgang mit schwarzer Druckerfarbe der Begriff der
Schwarzen Kunst her.
Im engeren Sinn der „Farbe“ kommt die Nutzung in den Begriffen
Schwarzerde und
Schwarze Sonne vor.
Das wichtigste schwarze Pigment ist
Ruß, der Farbton reicht dabei je nach Korngröße von Tiefbraun bis Schwarz.
Kulturelle Bedeutung
Schwarze Kleidung
Tod
Schwarz ist im westlichen Kulturkreis die Farbe des
Todes. Sie steht für das Böse und für Bedrohung, auch für
Trauer und
Asche.
Macht
Wiederum steht Schwarz für Individualität und Eigenständigkeit.
Dunkelheit,
Leere,
Pessimismus und
Unglück. Schwarz markiert Seriosität, auch
Machtanspruch.
Im Sinne von Exklusivität steht Schwarz in der
Philosophie für den
Existenzialismus und bindet hierbei an die Strömungen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Diese Auslegung ergibt sich aus der Symbolik der
Verdrängung.
Politik
Als politische und gesellschaftliche Symbolfarbe steht Schwarz im
Christentum, geprägt durch die Priestergewänder, für den
Katholizismus, später für die
Reformation.
In Deutschland wurde schwarz seit langem mit dem
politischen Katholizismus (
Zentrum bzw.
Bayerische Volkspartei) in Verbindung gebracht. Die Assoziation ist nach 1945 auf die Parteien
CDU und
CSU übergegangen, wie auch im deutschsprachigen Raum allgemein
konservative politische Parteien als schwarz bezeichnet werden. Die Farbbezeichnung wurde auch zur Bezeichnung der
schwarz-gelben Koalition genutzt.
In
Italien stand Schwarz vor und während des
Zweiten Weltkrieges für eine
faschistische Gesinnung (→
Schwarzhemden). In der
Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland waren die
SS-Uniformen schwarz als Zeichen der Exklusivität, im Gegensatz zum Braun der eher kleinbürgerlich-proletarischen
SA.
Daneben ist Schwarz auch die Farbe des
Anarchismus.
Religion
Die exklusive Besonderheit findet sich in religiöser Symbolik, wie dies für
Schwarze Madonna oder die Göttin
Kali zutrifft.
Schwarz ist im Katholizismus sowie in der evangelisch-lutherischen Kirche die liturgische Trauerfarbe.
Kampfsport
Die Gürtelfarben der
Meistergrade im
Budo. In vielen Kampfkünsten − wie
Jiu Jitsu,
Judo,
Taekwondo und
Karate − wird ein Gürtel (jap.
Obi) als Teil der Kampfsportkleidung (jap.
Keikogi) getragen. Der schwarze Gurt repräsentiert den Kenntnisstand des
Budoka und wird nach Bestehen der ersten Meisterprüfung, der so genannten
Dan-Prüfung, verliehen und getragen. Die Person wird dann auch
Danträger genannt und kennzeichnet einen
Meister (jap.
Sensei) der jeweiligen Kampfsportart.
Sportschießen
Im
Schießsport trifft ein guter Schuss
ins Schwarze'. Das bezieht sich auf die schwarze Färbung im Zentrum der
Schießscheibe.
Verbot
Im übertragenen Sinne für 'verboten', 'unerlaubt', 'illegal' wird es in Wörtern wie
Schwarzmarkt,
Schwarzbrennerei,
Schwarzarbeit,
Schwarzgeld oder
Schwarzfahren verwendet.
China
Im
chinesischen Kulturkreis ist Schwarz
Symbol für Dunkelheit, Ehre, Tod, Winter und Norden (
Fünf-Elemente-Lehre). Im
Maoismus repräsentierte sie im Gegensatz zum systemimmanenten
Rot die
Konterrevolution.
Schwarze Szene
Der
Schwarzen Szene gab Schwarz als Leitfarbe für Kleidung, Accessoires und sonstige Ausrüstung den Namen.[sup] [/sup]Sie ist Ausdruck von Ernsthaftigkeit, Dunkelheit und Mystik, aber auch für Hoffnungslosigkeit und Leere, Melancholie, und hier für den Bezug zu Trauer und Tod.
Metal-Szene
Auch in der
Metal-Szene ist Schwarz Leitfarbe für Kleidung. In den «härteren» Spielarten des Metal (
Black Metal /
Death Metal) kommt Schwarz uni und in Tarnmustern für Kleidung und auch für Alltagsgegenstände (Rucksack, Zelt,...), hier aber nicht im Sinne von Hoffnungslosigkeit und Leere, sondern als Zeichen von Macht und Stärke, was meist durch Ranger Boots (volkstümlich «
Springerstiefel») unterstrichen wird.
Heraldik
In der
Heraldik zählt Schwarz („Sable“) zu den klassischen Tinkturen und wird, im Gegensatz zu den
Metallen Gold und
Silber, als
Farbe bezeichnet. In älteren heraldischen Werken wird die Farbe als
Kohlfarbe bezeichnet.