Ich denke ein Fehler ist oftmals, das die Lehrer mehr oder weniger durch ihre Prüfungen rutschen und man hinterher einen 30jährigen vorgesetzt bekommt, der selbst nicht weiß, was er machen soll.
Ich habe viele, viele Referendare in der ganzen Schulzeit erlebt, die alle ihre Macken hatten.
Zuerst hat man da immer diese wahren dominanten Lehrer dabei, die jeden einzelnen Schüler während der Stunden ansprechen, wach halten, doofe Kommentare abgeben und eine Lösung der Aufgabe präsentieren, wo nur 5% angeschrieben wird (mit ekelhafter Schrift) und den Rest erklären.
Auch als eher stillerer Typ (wie ich) wird man da immer gezwungen, seine Lösung darzustellen, was auf Dauer immer hilft.
Diese Leute sitzen dann im Ausschuss und haben öfter Referendare dabei, die sich das Schauspiel anschauen.
Dann kommen diese Referendare dran, die kaum fließend vor der Klasse sprechen können, Tafelbilder malen, selbsterklärende Lösungen vorlegen + nachsprechen und die entweder nur Grundlagen erklären oder nur Sonderfälle, wo man aber nie eine Grundlage mal hört und hinterher in der Arbeit dumm da sitzt. In anderen Fällen kommt es dann vor, das man eben mit den Hilfen dieses Lehrers alle Fallen umgehen kann, aber in der Praxis unbrauchbar wird, da man es anders gelernt hat.
Aufgrund von Gruppentischen und Fotos, die ans Thema heranführen und wenigen guten Schülern, die dann die Referendare aus der Gruppenarbeit präsentieren, werden diese Lehrer dann eingestellt und stehen vor uns.
Sie haben nur ihre Lösungsbücher, müssen die Lösungen während der Stunde selbst nachrechnen und korrigieren und es endet jede Stunde damit, das man gewisse Sachen beim ehemaligen Fachlehrer nochmal besser nachfragt.
Dann das Material. Wenige Lehrer, die versucht haben, etwas zusammenzufassen, um es den Schülern beizubringen und es als Buch veröffentlicht haben, wo jeder Fachlehrer (oben genannte Ältere) an der Tafel dann die richtigen Lösungen präsentieren, weil die Aufgaben bzw. Lösungen so schlecht gestellt sind oder schlichtweg überholt sind, weil mal wieder nur Jahreszahlen geändert wurden.
Natürlich fehlt ihnen Erfahrung und auch etwas Ruhe, aber wir Schüler haben doch darunter zu leiden. Es kann nicht sein, das der Steuerberater, bei dem man eine ausbildungsbegleitende Maßnahme hat, ein Thema innerhalb von 2 Stunden wiedergeben kann und weiterkommt als der Lehrer, der es seit einem Jahr vergeblich versucht. Natürlich hatten wir auch hier wieder Vorwissen nur durch den Lehrer bekommen, aber dieser große Groschen ist nur durch einen Nichtlehrer gefallen, der als einer der wenigen dieses Thema voll verinnerlicht hat. Dabei ist das ja auch nur eins seiner Fachgebiete und nicht wie bei diesem neuen Lehrer der Hauptanteil seines Berufes.
Als Berufsschüler sind wir mittlerweile an Grenzen gestoßen, wo solche Lehrer nur noch "Begleiter" sind, einfach weil wir ihm was beibringen müssen, weil er nie im Steuerrecht gelernt hat, sondern eben nur BWL auf Lehramt. Da müssen wir dann darauf vertrauen, das die Arbeitgeber uns den richtigen Hintergrund bieten und die Unterrichtszeit wird dann genutzt, um sich in der Theorie mit diesem Wissen auseinanderzusetzen. Der Lehrer ist da nur noch Aufsichtsperson, die Lösungen aufgrund des Lehrertitels bestellen kann und uns Blätter kopiert sowie ein Rahmenthema vorgibt.