Nun peinlich war es eher meiner Kollegin als mir: Als Neuling im Beruf und mit viel Feingefühl ausgestattet, ich bin Apotheker, hatte ich ein junges Mädchen vor mir , dass ein bestimmtes Medikament kaufen wollte. Sie war nicht gerade schlank und hatte noch eine Daunenjacke an, so dass ich aufgrund ihrer Körperfülle und vor allem der Zentrierung dieser Fülle im Bauchbereich, auf die Idee kam dem Mädchen klar zu machen, dass das gewünschte Medikament nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden darf.
Nach leicht irritierten Blicken ihrerseits und panischen Blicken ihres Freundes der dabei war, konnte die Schwangerschaft als nicht bestehend erklärt werden und ich konnte mit der allgemeinen Beratung fortfahren. Als die Kundin weg war fiel meine Kollegin gleich über mich her, wie peinlich das war und das könnte man nicht machen usw.. Ich fand nichts dabei und finde auch heute nichts dabei, wobei ich zugeben muß ich würde es heute ein wenig geschickter verpacken und nicht direkt behaupten sie sei schwanger.
Spassig/krass war dagegen ein Vorfall während meiner Studienzeit: Ich war mit Freunden abends in Freiburg auf Kneipentour. Uns verband alle die Sammelleidenschaft von "heruntergefallenen" Strassenschildern mit originellen Namen. Als wir an einer Polizeiwache vorbeikamen, die ein wunderschönes, in Frakturschrift geschriebenes Schild schmückte, waren wir uns einig, so ein Schild kann unmöglich herumliegen. Also starteten wir den Versuch es sicher zu stellen. McGyvers Freund aus der Hosentasche gezogen, Schraubenzieher ausgeklappt und munter ans Werk, bis eine Stimme aus dem Äther fragte was ich da mache, ich soll das doch lassen! Kurz irritiert, sah ich keine Veranlassung aufzuhören, bis mich ein Freund auf die Schulter tippte und auf eine Gestalt im Fenster aufmerksam machte die wütend gestikulierte. Spontan entscheiden wir, dass das Schild doch gut gesichert sei und gaben Fersengeld. Zum Glück war die Stadtwache nur grün ausgestattet und somit nicht "episch" und konnte unserer Flucht nichts entgegen setzen.