Hallo zusammen,
wieder habe ich eine Ewigkeit nichts von mir hören lassen. Ich war in der Zeit wieder ziemlich krank, hatte keine Lust oder war einfach beschäftigt. Ich war durch die Arbeit auf vielen Produktionen dabei (bin Veranstaltungstechnikerin) und kam dann meist nachts erst nach hause und bin dann nur noch ins Bett. An meinen freien Tagen habe ich dann gezockt und fürs Bloggen war dann einfach keine Zeit.
Der aktuelle Content ist jetzt auch im HC fast clear .. Animus und Lei Shen werden nochmal eine ordentliche Nuss denke ich. Aber mich haben in den letzten Wochen/Tagen andere Sachen mehr beschäftigt.
Ich wurde am 11. August ins Krankenhaus eingeliefert, da es mir in jener Nacht gar nicht gut ging - ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung wie ernst es eigentlich war. Die Beschwerden, die ich in den letzten Monaten mit meiner Bauch/Magen-Region hatte, habe ich ja nicht für weiter schlimm gehalten. Fehler. Meiner? Fehler meiner Ärzte? Ich weiss es nicht. War es der Umzug und die damit verbundene Aufregung? Heimweh? Mein plötzlicher wieder Sportbeginn? Nicht mehr Mamas Küche? Nein, alles Pustekuchen. Ich wurde also auf Grund starker Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Erbrechen ins Krankenhaus gefahren. Dort um 4 Uhr morgens angekommen, war ich in so einer Trance durch meine Schmerzen, dass ich da nur verstanden habe dass ich irgendwas am Blinddarm habe. Ja, wow - puh - Blinddarm Routine-Operation und die Schmerzen habe ich dann auch für normal gehalten. Ich weiss dann nur noch, dass ich gebrochen habe, starke Schmerzmittel bekommen habe und meine Blutwerte für den Arsch waren. Ich sollte so schnell wie möglich operiert werden. Meine Eltern wurden informiert und haben sich gleich auf den Weg gemacht. Nunja, irgendwann bin ich aufgewacht, meine Mama saß neben mir und sah total fertig aus. Ich war verwirrt - war doch nur der Blinddarm? Meine Schwester und mein Papa waren auch da und ähnlich mitgenommen. Die folgenden Tage im Krankenhaus musste ich erstmal wieder richtig laufen "lernen", mein Gesicht und Bauch waren geschwollen, meine rechte Hand auch, da ich durchgehend irgendwas direkt in die Venen bekommen habe. Mein Bauch fühlte sich auch falsch an und mir wurde gesagt es sei wichtig, dass ich jetzt viel laufe, weil wegen etc ... Nungut, die Tage im Krankenhaus vergingen, ich bekam Zimmernachbarn, die auch den Blinddarm rausbekommen haben und war verwundert, dass sie alle so gut laufen konnten, alle so einen guten Hunger hatten und auch irgendwie schon alle nach wenigen Tagen wieder gehen durften. Ich war verwirrt - ist mein Heilprozess einfach super lang? Und wieso bekomme ich rund um die Uhr Medikamente und habe eigentlich immer eine Ärztin bei mir? Ich fragte dann bei einer Morgenvisite den Oberarzt, wieso ich denn so lange für alles brauche und wieso alle vor mir rauskönnten..? Da traf es mich wie ein Schlag .. "Frau xxx, bei Ihnen war das alles etwas komplizierter [...] Wir können fast von Glück reden [...] etwas später und das wäre nicht mehr gut gegangen." Uff. Ich nahm es erstmal mit Fassung - aber den Rest des Tages habe ich unbeobachtet geweint. Ich wäre fast draufgegangen. Ich konnte und kann es immer noch nicht fassen. Bis zu der Nachricht war meine größte Sorge, dass ich System of a down am 18. August nicht sehen kann.. jetzt war mir klar, dass ich an diesem Tag noch lange nicht wieder zuhause sein werde und froh sein kann, dass ich dann überhaupt noch hier sein darf. Es war nicht nur der dumme Blinddarm. Dank dem Blinddarm wurde erst gemerkt, was ich habe. Dieser ist nämlich geplatzt und hat damit auf die Region aufmerksam gemacht. Ich hatte eine sehr starke Bauchfellentzündung. Alle meine Organe im Bauchbereich waren schon betroffen. Ich weiss nicht, wie es ist wenn man fast bei einem Autounfall oder Selbstmord oder so draufgeht - aber wenn es fast während einer OP passiert, ist nichts mit Licht am Ende des Tunnels oder so ein Shit. Ich habe nichts bemerkt und wäre fast abgekratzt. Einfach so aus dem Leben gepustet gewesen und das letzte was ich gesehen hätte, wäre die indische OP-Schwester gewesen. Ich wüsste nicht mal mehr, was ich wem das letzte Mal gesagt hätte oder so ein Klischee-Kram. Ich möchte in Zukunft einfach bewusster leben. Ich habe erstmal meine Freunde auf Facebook von 580 auf 239 reduziert, denn mit vielen von denen hatte ich eh nichts (mehr) zu tun und bei vielen von ihnen weiss ich, dass sie mich eh nicht leiden können. Ich denke mir also "scheiss drauf, ob ich mit dem/der zusammen zur Schule gegangen bin - danach haben wir nicht mehr miteinander geredet, warum also sollte er/sie weiterhin Einblicke in mein Leben bekommen dürfen?"
Ich weiss nicht, ob mein Bauch irgendwann wieder schön sein wird oder für noch eine lange Zeit vernarbt bleiben wird. Aber die gehören dann jetzt wohl zu mir. Für mich hat mir diese Erfahrung aber gezeigt, dass ich versuchen werde, jeden Tag mehr zu schätzen. Natürlich werde ich einige Samstage trotzdem lieber zocken, anstatt irgendwo zu schlechten House-Beats abzuzappeln, aber das bin ich halt ich (: Aber die Vorstellung, dass von einem auf den anderen Moment alles vorbei sein kann, hat mich einfach geschockt. Ich werde jetzt noch mehr Dinge tun, die ich mir sehnlich wünsche und auf jeden Fall getan haben sollte, bevor es dann doch irgendwann in einigen Jahren vorbei ist.