Ich selber (27 Jahre) verstehe hier gerade nur Bahnhof. @ Grivok und Ematra wie darf man sich das ganze den bitte vorstellen? Etwa so wie das von Ohrensammler (btw sehr nett) halt nur länger und in Buchform?
Ich frage halt aus reiner neugier weil spannend hört es sich alle male an. Setzt sich dieses "Spiel" über mehrere Bücher fort oder ist es ein Buch??
Aaaaaaaaaaaaaaalso... Wir reden hier von Pen&Paper-Rollenspielen, in diesem Fall "Das Schwarze Auge" und "Star Wars". Da im Grunde genommen aber von zwei Dingen: Die regulären "Gruppenabenteuer" und die "Soloabenteuer", die eine Besonderheit bei DSA (Das Schwarze Auge) sind.
Zu den Gruppenabenteuern: Die reguläre Form des Pen&Paper-Rollenspiels funktioniert so, dass man mit einer Gruppe, in der Regel 3-6 Personen, an einem Tisch sitzt. Einer ist der Spielleiter. Das ist derjenige, der sich eine Geschichte ausgedacht hat bzw. den Spielern ein vorfertigtes Modul vermittelt. Man kann sich das wie einen Roman vorstellen, nur dass die Gruppe den Verlauf der Handlung selber bestimmt.
DSA spielt wie WoW in einer Fantasywelt. Man kann einen Zwerg verkörpern oder einen Elfen (Vorsicht, nur für Profis
), einen Magier oder Geweihten, verschiedene Berufe ausüben. WoW ist schließlich entfernt mit den Pen&Paper-Rollenspielen verwandt. Es gibt auch hier bestimmte Stats bzw. Eigenschaften. Beim DSA kann z. B. eine Stärkeprobe darüber entscheiden, ob eine Kletteraktion gelingt etc. Man erstellt zunächst einen Charakter, gibt ihm eine Hintergrundgeschichte (woher kommt er, welche Ziele hat er, was hat er mit seinem Leben bisher angefangen, was kann er etc. pp.) und verkörpert dann diesen Charakter während des gesamten Spiels. Im Grunde dominieren hier zwei Spielarten. Der Spieler schildert, was sein Charakter tut - Dialoge hingegen werden so geführt, als wäre es der Charakter, der spricht.
Beispiel:
Spielleiter: "Nachdem ihr die Taverne zum Goldenen Drachen verlassen habt, streift ihr - leicht angeheitert und bester Laune - durch die Gassen der Hafenstadt Havena. Salzige Seeluft drängt vom Meer heran, eine steife Briese weht euch ins Gesicht."
Spieler 1: "Mein Streuner Akarsis zieht sich die Kapuze seines Mantels über den Kopf, beobachtet jedoch aus den Augenwinkeln heraus aufmerksam die Umgebung."
Spieler 2: "Mein Zwerg Angroschor flucht laut vor sich hin, als Zwerg hasse ich die See."
Spielleiter: "Akarsis, leg bitte eine Probe auf Dein Talent Wahrnehmung ab."
Spieler 1 würfelt.
Spielleiter: "Du bemerkt in einer Gasse etwa 20 Schritt von Dir entfernt eine dunkle Gestalt, die sich in einen Hauseingang drückt."
Spieler 3: "Habe ich sie auch bemerkt?"
Spielleiter: "Sagtest Du nicht gerade, dass Dein Krieger Orctonis nach einem Geschäft Ausschau hält, das Waffenbalsam führt? Das dürfte Deine Aufmerksamkeit voll und ganz in Beschlag nehmen."
Spieler 1: "Ich sehe mir das mal näher an. Ich lasse mich zurückfallen und schleiche mich von hinten in die Gasse.
Spieler 2: "He, wo ist denn Aka geblieben?"
Spieler 3: "Weiß nicht. Aber wenn er wieder einen seiner Alleingänge hinlegt, möge Rondra ihn schützen. Denn dann schlitze ich ihm die Kehle auf."
Spieler 1: "Ich halte noch einmal nach der Gestalt Ausschau."
Spielleiter: "Du siehst, dass es sich um ein bepelztes Wesen handelt, einen Kopf kleiner als Du."
Spieler 1: "Ein verdammter Goblin also. Hat er mich bemerkt?"
Spielleiter: "Nein, aber er blickt gehetzt um sich, so als ob er fürchtet, dass jemand ihn verfolgt."
Spieler 1: "Ich springe auf ihn zu und packe ihn."
Spielleiter: "Geschicklichkeitsprobe."
Spieler 1 würfelt.
Spielleiter: "Es gelingt Dir, Dich an den Goblin heranzupirschen und erwischt ihn am rechten Arm. Überrascht und verängstigt weicht die Kreatur vor Dir zurück."
Spieler 1: "Ich drücke ihn gegen die Wand. Dann spreche ich ihn an:
´Sieh mal an. Wen haben wir denn da?´"
Spielleiter, als Goblin: ´Nicht schlagen. Nicht schlagen. Armer Gra´boz hat nichts Böses im Sinn. Nein. Nichts Böses im Sinn.´
Spieler 1: "Ach ja, und warum drückst Du Dich dann nachts in finsteren Gassen herum?"
Naja, so in der Art eben. Wobei es meistens, wie bei WoW auch, eine längere Geschichte gibt, eine oder mehreren Aufgaben, die die Helden zu lösen haben. Es handelt sich halt um einen gespielten Roman. Wobei die Story um so besser und flexibler wird, je besser Spielleiter und Spieler improvisieren können. Dann sind auch unvorhergesehen Wendungen möglich und rasante, temporeiche Spielsequenzen.
Zu den Soloabenteuern: Das ist halt so ein Ableger des normalen Spiels. Die funktionieren genau wie Ohrensammlers Story, sind aber meist sehr viel umfangreicher. Manche haben 500 + Absätze. Ähnelt noch stärker einem Roman, aber mit unterschiedlichem Storyverlauf, je nachdem, wie Du Dich entscheidest.