808 Kilometer auf deutschen Autobahnen – I’ve survived…

Gandala

Rare-Mob
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Heute Morgen fühle ich mich wie nach einem Marathon. Oder noch besser, fast so als ob ich von einem LKW überrollt worden wäre. (Auch diesmal hat er reversiert und is glaub ich noch mal drüber gefahren.) Wie kann man von Autofahren nur so einen Muskelkater haben? Ich mein den Muskelkater in der Bauchgegend oder den in der Wangenmuskulatur kann ich mir ja noch irgendwie erklären, der kann eigentlich ja nur vom Lachen kommen, aber der in den Beinen? Vom Autofahren? Von der Verfolgungsjagd? Der im rechten Oberarm kommt unter Garantie vom Armdrücken.
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Das ich verloren habe nur so am Rande…….. :happy:

Eigentlich war ich mir ja auch nicht so sicher, ob mein Wochenende mit einem Blog hier verewigt werden soll, aber es gibt eben manche Dinge die KANN man nicht zurückhalten. Aber das Wie, Was, Wann, Warum ist ja eigentlich auch total nebensächlich, auch wenn es eines der besten Dinge ever war. Aber zurück zum Thema.

Gäbe es RL-Achievements hätte ich nun über meinem Kopf in leuchtend grünen Lettern stehen: „Die Überlebende“ *kopfschüttel*
Heuer werden es 9 Jahre seit ich anno dazumal meinen Führerschein abgeholt habe. Aber so viel Komisches habe ich in all den Jahren wirklich nicht erlebt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich das erste Mal in meinem Leben auf einer deutschen Autobahn hinter dem Steuer gesessen habe? Hier also eine kleine Zusammenfassung der Punkte die mir so aufgefallen sind:

Die Motorbremse: In Zeiten wie diesen sollte es selbstverständlich sein, auf die Umwelt zu achten. Jeder Autofahrer kann dazu beitragen, wenn er denn überhaupt mit dieser Umweltgiftschleuder unterwegs sein muss. Die Verwendung der „Motorbremse“ hilft dabei nicht nur die Umwelt zu schonen, sondern auch die eigene Geldbörse. Tatsächlich ist die „Motorbremse“ keine Erfindung einer kleinen, rothaarigen Österreicherin….Nein! Sie existiert wirklich….und sie funktioniert auch noch!
Was unsere Fahrlehrer in Österreich weitläufig als „Motorbremse“ bezeichnen ist ein ganz einfacher Effekt! Sie trägt dazu bei das Auto zu verlangsamen OHNE dabei die Bremse zu betätigen!
Wie wende ich die Motorbremse an? Es ist im Grunde ganz einfach. Man hebe den rechten Fuß soweit, das der druck auf das Gaspedal nachlässt. Sollte dies nicht den gewünschten Effekt erzielen gibt es noch die Möglichkeit, mit dem linken Fuß die Kupplung zu betätigen und mit der rechten Hand einen niedrigeren Gang zu wählen. Nach dem Vorsichtigen Einkuppeln sollte man eine deutliche Bremswirkung an seinem Fahrzeug feststellen. Fast als hätte man mit dem rechten Fuß ganz leicht auf die Bremse getreten und das ganz ohne hektisch aufleuchtende Hecklichter und ohne den Hintermann zu erschrecken! Was für eine Erfindung. Damit haben wir unser Fahrzeug verlangsamt OHNE die Bremsscheiben zu belasten und OHNE den Motor auf „vollen Touren“ weiterlaufen zu lassen. Ganz allein durch die Kraft des Motors selbst. Wenn man diese Bremswirkung des Motors öfters ausnutz kann man tatsächlich Treibstoff sparen! Dies kommt unserer Umwelt zugute und als zusätzlichen Bonus haben wir auch noch ein paar Mikromillimeter unserer Bremsbelege gespart. Was für eine tolle Erfindung!

Der Spurwechsel: Jeder kennt sie…..die grauen Betonstreifen die sich quer durch die Landschaft ziehen. Mindestens vier Autos passen nebeneinander auf diese grauen Streifen. In der Mitte sind sie oft getrennt durch hübsche Betonwände oder häufiger durch sogenannte Leitplanken oder Grünstreifen. Manchmal werden die verschiedenen Elemente auch kombiniert. Oft dürfen auch je drei Fahrzeuge pro Richtung nebeneinander fahren. Sinn und Zweck ist es allerdings nicht wirklich nebeneinander zu fahren. Nein, die Fahrstreifen auf der linken Seite haben eine eigene Bezeichnung und werden allgemein „Überholspur“ genannt. Wie der Name bereits sagt dienen sie dazu, langsamere Verkehrsteilnehmer zu überholen. In der Fahrschule lernt man (zumindest in Österreich) das zum Überholen eine Geschwindigkeitsdifferenz von mindestens 20 km/h erforderlich ist. Die übliche Vorgehensweise wäre daher: Man fährt auf dem rechten Fahrstreifen in der Geschwindigkeit die man sich selbst zutraut (den Wetterverhältnissen natürlich angepasst), erspäht man vor sich einen Verkehrsteilnehmer, dem man sich schnell nähert, so klärt man durch einen Blick in die Spiegel und gegebenenfalls über die linke Schulter (auch 3 S Blick genannt in Fachkreisen weil: Spiegel-Spiegel-Schulter-Blick) ob die „Überholspur“ frei ist. Sollte man feststellen, dass die Überholspur frei ist, setzt man den Blinker und wechselt die Spur. Es sollte nicht notwendig sein abzubremsen oder zu beschleunigen. Im Normalfall fährt man ja ohnehin das erlaubte Limit. Sobald man den langsameren Verkehrsteilnehmer Vorschriftsmäßig überholt hat ergeben sich 2 Möglichkeiten.
Variante 1: Der rechte Fahrstreifen ist frei -> Man wechselt wieder auf den rechten Fahrstreifen. (Rechtsfahrgebot!)
Variante 2: auf dem rechten Fahrstreifen in schnell kürzer werdender Distanz befindet sich ein weiterer Verkehrsteilnehmer der deutlich langsamer ist als man selbst. In diesem Fall ist es erlaubt links zu bleiben um auch die weiteren Verkehrsteilnehmer zu überholen.

Lange Rede kurzer Sinn: Das unausgesprochene Gesetz auf der Autobahn: Je weiter links desto schneller. Im Großen und Ganzen hat es sich eingebürgert, dass auf der ganz rechten Spur eine Geschwindigkeit von 80-110 km/h gefahren wird. Auf der linken Spur dann mindestens 110 km/h. Sollte die Autobahn über drei Spuren verfügen, dann ist auf der ganz linken Spur mindestens 130 km/h angesagt. Sollte man merken, das man ewig braucht um die „langsamen“ Verkehrsteilnehmer auf der rechten Spur zu überholen und sich hinter einem selbst bereits eine Schlange bildet, so ist es angebracht die Spur nach rechts zu wechseln und sich in Geduld zu üben. Einfach einmal die „Raser“ vorbeifahren lassen …..
Nicht aber auf den Autobahnen unserer deutschen Kollegen. Da scheint es gang und gäbe zu sein abbremsen zu müssen, wenn man auf die „Überholspur“ umspurt…… WTF? An diesem Wochenende war für mich die Premiere: Ich habe andere Verkehrsteilnehmer rechts überholt….wer weiß, vielleicht habe ich mich auch im Land geirrt und war in England?

Verkehrszeichen: Auf dem rechten Fahrradrand sind auf jeder Straße Schilder angebracht. Auf den Autobahnen sind viele Schilder auch über den Köpfen der Fahrer montiert. Einfach der Deutlichkeit halber und da, wie bereits gelernt, die Autobahnen manchmal über mehrere Spuren verfügen befinden sich auch links Verkehrsschilder. Hauptsächlich jene die wichtiges Mitzuteilen haben, wie etwa Baustellen, Stauwarnungen und Geschwindigkeitsbeschränkungen. Diese Schilder beißen nicht. Sie wechseln nicht plötzlich ihre Position und erfahrungsgemäß sind sie deutlich sichtbar um rechtzeitig auf eine Gefahr hinzuweisen. Man hat Zeit genug die oben genannte „Motorbremse“ zu Hilfe zu ziehen um die Geschwindigkeit zu regulieren oder auch die Spur zu wechseln. Sprich: Es ist Zeit genug sich den geänderten Gegebenheiten anzupassen. Sie springen nicht auf die Straße und man braucht keine Angst vor ihnen zu haben. Lesen, zur Kenntnis nehmen, gegebenenfalls angemessen reagieren und weiterfahren. Ein Rufzeichen oder blinkendes Licht ist kein Indikator dafür, dass man auf die Bremse hüpfen muss. Lediglich ein Hinweis darauf, dass man mehr acht geben soll.
Allerdings dürfte sich das nicht bis zu unseren deutschen Kollegen durchgesprochen haben. Denn meiner Erfahrung nach war es egal was genau das Schild am linken Straßenrand gezeigt hat. Profilaktisch wurde erst einmal auf die bremse gehüpft und die Geschwindigkeit um 20 km/h gedrosselt. Vielleicht haben einfach alle Angst es könne sich um „versteckte Kamera“ handeln und das Schild plötzlich doch etwas anderes zeigen *grübel* Meist hat dieses Bremsen jedoch einfach einen kurzen Stau bewirkt.

Baustellen: Sommerzeit=Baustellenzeit…….*seufz* Auch bei Baustellen gilt die Regel: Sie beißen nicht. Sie machen vielleicht Kurven und leiten auf die Gegenfahrbahn um. Ja man muss die Geschwindigkeit drosseln und oft sind solche „Gegenverkehrsbereiche“ dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrstreifen schmäler werden. Die linke Spur ist dann nur noch 2 Meter breit und die LKWs und Fahrzeuge mit Anhänger dürfen diese Spur dann nicht befahren. Solche Bereiche werden aber rechtzeitig angekündigt. Sie tun nicht weh! Es ist auch nicht nötig seine Bremsbeläge zu quälen. Einfach zeitgerecht einen Gang hinunter schalten und die Geschwindigkeit anpassen….einfach weiterfahren (Motorbremswirkung zum Einsatz bringen!) und bald ist dieser Baustellenbereich hinter sich gebracht und man kann die normale Reisegeschwindigkeit wieder aufnehmen.
Nicht so, wenn man sich auf einer deutschen Autobahn befindet. Da wird erst einmal gebremst. Damit man das Verkehrsschild besser lesen kann. Und weil scheinbar alle kurzsichtig sind macht man das 10 Meter vor dem Schild. Damit die nachfolgenden Autos nicht im Heck kleben wird aber noch brav die Alarmblinkanlage aktiviert. Per Stopp and Go geht es dann durch die Kurve…..die könnte ja doch bissig sein!

Kurven: Manchmal ist es kostengünstiger einen Berg zu umrunden als sich durchzubohren. Daher gibt es auch auf Autobahnen Steigungen und Kurven. Aber keine Sorge……die sind gekennzeichnet. Meist waren die Bauherren der Autobahn so klug und haben die erlaubte Geschwindigkeit ermittelt, mit der man die Kurve oder Steigung durchfahren kann ohne ins Schleudern zu kommen. Sofern die Wetterbedingungen in Ordnung sind kann man daher die Geschwindigkeit einfach halten und muss nicht zusätzlich abbremsen! Oder man nimmt die oben beschriebene Motorbremswirkung zu Hilfe und drosselt die Geschwindigkeit.
Nicht so die deutschen Kollegen…..ratet mal…..Richtig! Sie Bremsen und verursachen damit wieder beinahe einen Stau…….

Ich denke das waren so die prägendsten Erlebnisse. *zwinker*

Ein wenig Sarkasmus hat mich dann die Rückfahrt überleben lassen. Am Ende ist doch alles halb so wild. :happy: ich hab überlebt, hatte keinen Herzinfarkt und keinen Nervenzusammenbruch……ich habe überlebt *Schweiß von der Stirn wisch* und eines kann ich gleich sagen: Ich komme wieder *grins*…..irgendwann…..wenn ich denn darf…..öhm ja…

Soviel zu Gandas Abenteuer auf deutschen Autobahnen. Bin schon gespannt wie viele Strafzettel ins Haus flattern und ob ich Punkte ich Flensburg bekomme?

In diesem Sinne: Was für ein Wochenende!


Platonische Liebe kommt mir vor wie ein ewiges Zielen und Niemals-Losdrücken.Wilhelm Busch

 
also das mit dem muskelkater kann ich verstehen, war bei mir nachn novarock auch so, mir hat alles weh getan - aber du musst bedenken du hast eine irre konzentration beim autofahren, sollte zumindest so sein ...
bin froh dass du wieder zurück im lande bist *auf schulter klopf*
 
hm...also nach graz hatt ich das nicht und das waren auch immerhin 440 km in einem Tag...... Aber ich bin auch froh wieder im Lande zu sein....auch wenn sich der Stress mit dem Autofahren echt gelohnt hat ;)
 
Autobahn fahrn :D *yay* Und auf deutschen autobahnen erst richtig spannend :D ^^
 
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