Autofahrer Anekdoten

Guernica

Rare-Mob
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Heute habe ich mal etwas Zeit in meiner Oase, meinem Auto, verbringen können auf dem Weg zu einem Termin in Gmunden und wieder zurück. Da draußen befanden sich allerdings viele Individuen, die mir diesen Spaß nicht gönnen wollten. Wenn ich alleine im Auto bin und mir passiert etwas Ärgerliches, dann denke ich nur meinen Teil... wäre jemand neben mir gesessen, hätte er mich von meiner giftigen Seite kennen lernen können. Ich kann mich immer unendlich aufregen, wenn ich Idioten auf der Straße antreffe und muss meinen Ärger natürlich lauthals kund tun.

Manchmal wünschte ich, dass ich ihnen durch eine Sprechanlage meine Meinung über ihr Fahrverhalten sagen könnte. Dann würde derjenige, der mir von hinten so knapp auffährt, dass sich seine Stoßstange und mein Heck fast berühren, in etwa folgendes von mir anhören können: "Sind Sie sicher, dass die Kolonne da vorne schneller vorankommt, wenn sie mir am Arsch kleben?" oder "Hey, so nah kommen sie einem Hintern wohl nur beim Autofahren!"

Der 80jährige Opa, der noch auf der Autobahn auf Tempo 60 km/h abbremst nur weil er in 400 m (!) die Abfahrt nehmen möchte, müsste sich folgendes anhören: "Hey Opa! Die FührerscheinABGABEstelle ist da vorne rechts und dann nach 2 Kilometern links. Da steht groß ALTENHEIM drauf."

Auf einer 6spurigen Autobahn notorisch in der Mitte fahrende Individuen, würden von mir den "Bitte rechts fahren!" - Schild um die Ohren gehauen bekommen. Dem wäre dann nichts mehr hinzuzufügen.

Derjenige, der 2mal kurz blinkt und dann mit Tempo 100 sofort zum Überholen eines LKW's ansetzt während ich deutlich sichtbar mit 180 anrausche (ich weiß wo die Polizei meistens steht und ja, ich weiß, bei uns gilt Tempo 130
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) müsste sich eine Litanei wüster Beschimpfungen von mir anhören und unbedingt auch das hier noch: "Ich bremse auch für Trottel! Ausnahmsweise."

Es gibt dann auch noch geistesabwesende Leute, die den Verkehr um sich herum komplett auszublenden scheinen. Sie fahren auf der Landstraße grundsätzlich mit 60, wo 100 km/h erlaubt sind und natürlich kann man weit und breit nicht überholen. Aber Hauptsache die können die Landschaft genießen. Diese Gattung der idiotischen Autofahrer nennt man auch Touristen. Aber wenn sie andere Verkehrsteilnehmer gefährden, nur weil sie während dem Autofahren noch die Straßenkarte studieren müssen, dann wird's mir zu viel. Sprachlos war ich dann tatsächlich, als ich in Gmunden hinter einem Wiener Auto hergefahren bin. Nicht nur, dass er sich nicht entscheiden konnte, ob er links oder rechts abbiegen soll, bei jeder Kreuzung schwenkte er unvermittelt und ohne zu blinken immer wieder in die andere Richtung zurück... neeeein, der Typ hätte auch beinahe einen Fahrradfahrer umgefahren. Vor uns hielt ein Auto mitten auf der Fahrbahn. Tja, warum wohl? Na, weil er jemanden über den Zebrastreifen lassen wollte, der groß und breit auf die Straße gemalt war. Unsere Wiener Touristen dachten wohl: "WTF, da steht einer! Was soll das?!" und setzten munter zum Überholen an während der Fahrradfahrer gleichzeitig auf dem Zebrastreifen losfuhr. Ich glaube es war Glück oder göttliche Fügung, keine Ahnung, aber es war soooo knapp. Der Fahrradfahrer hat es geschafft noch rechtzeitig zu bremsen, die Wiener sind nicht mal stehen geblieben. Kein Zeichen von irgendeiner Reaktion.

Auf der Rückfahrt hatte ich dann meine Revanche. Ihr kennt doch sicherlich diese engen Baustellen auf der Autobahn, wo der Verkehr 4spurig auf einer Breite von maximal 2,5 Spuren mehrere Kilometer lang geführt wird. Warum müssen hier prinzipiell die breitesten Autos überholen? VW-Vans, 7sitzige Familienkutschen, Kleinlaster... immer mit zwei Reifen auf meiner Spur. Und sie werden auch noch frech, wenn ich ihnen keinen Platz mache, weil ich mich darum sorge, dass ich dann wahlweise in die/den angrenzende/n Wiese, Leitplanke oder Abgrund abrutsche. Ganz interessant wird die Sache, wenn ein LKW vor uns fährt. Ja, ich überhole sie ja auch öfter bei solchen Baustellen wenn genug (!) Platz ist, aber diesmal hat sich der LKW (ein Treibstofftanker) über 2 Spuren breit gemacht und war nicht bereit jemanden vorbei zu lassen. Das ist bei uns in Österreich, wenn ich mich nicht irre, sogar erlaubt. Ich war ehrlich gesagt auch froh darüber. Ich möchte in keinen Unfall verwickelt werden nur weil es einem Trottel nicht schnell genug gegangen ist und sich dann überschätzt hat. Die Baustelle war schon verdammt eng und links durch Betonmauern gegen die Gegenfahrbahn abgegrenzt.

Als ich dann im Rückspiegel eine Delegation aus Jeep Cherokee, Mercedes Kleintransporter und einem 7er BMW entdeckt habe, die fröhlich auf der linken Spur näher kamen, schlug ich in Gedanken meinen Kopf gegen das Lenkrad. Ja sehen die denn nicht, dass da kein Vorankommen ist? Sogar der 19jährige Dorfobermacker mit seinem tiefergelegten und aufgemotzten babyblau-metallic Fiat Uno, ja Fiat Uno
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, hat das kapiert und fährt brav auf der rechten Spur. Aber unsere Helden schoben sich weiter vorwärts. So, aber jetzt ist der LKW kaum noch zu übersehen, also bitte, reiht euch schön hinter mir ein. Nichts da! Echte Männer lassen sich nicht abschrecken. Mal kurz den LKW von hinten anschieben, dann macht er schon Platz. Als der LKW sich auch nach ca. 2 Km noch geweigert hat Platz zu machen, dann dämmerte den Schlaumeiern, dass nichts zu machen ist. 2 haben sich hinter mir eingereiht, der Jeep vor mir. OK, dazu sage ich mal nichts, ich war froh, dass er sich überhaupt irgendwo eingereiht hat.

Ich genieße ja den "Einheimischenvorteil" (die 3 Überholer waren nicht aus der Gegend), somit wusste ich, dass ich heute noch meine Genugtuung bekommen würde. Ich wartete nur auf mein Stichwort in Form einer Verkehrstafel, die von den 3 Trotteln - wie erwartet - übersehen wurde. Diese Tafel kündigte eine Verzweigung der beiden Spuren an. Sie war etwas ungünstig platziert, die Verzweigung kam nach nicht mehr als 200 m, außerdem versperrte der LKW die Sicht nach vorne. Nach dieser Verzweigung endete die Baustelle. Ich setzte also brav den Blinker und schwenkte auf die linke Fahrbahn über, zwei Sekunden später zog ich mit einem fetten Grinser im Gesicht an der Helden-Kolonne vorbei, die hinter dem LKW auf der rechten Spur geblieben ist
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Dochdoch, den Spaß habe ich mir nicht nehmen lassen. Ich hätte nur zu gern ihre Gesichter gesehen, aber ich konnte sie mir genauestens vorstellen
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Schlimm finde ich bei solchen Leute die Einstellung "Hey, Leute! Passt mal schön auf, denn ich tue es nicht!" Wieso kann nicht jeder selber schauen, dass er andere nicht gefährdet? Warum muss ich ausweichen, wenn jemand anderer auf meiner Spur fährt? Manchmal bin ich wirklich versucht es darauf ankommen zu lassen, aber leider würde das niemandem helfen, eher im Gegenteil.

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PS: Die kleine philosophische Diskussion habe ich nicht vergessen, diese Geschichte musste ich aber noch schnell loswerden
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OK, wenn das Auto Deine "Oase" ist (für mich SEHR GUT nachvollziehbar^^), dann musst Du wohl mit solchen Idioten leben. Ansonsten empfehle ich (zumindest ab und an mal) die Nutzung des ÖPNV. Das ist entspannteres Fahren: Soll sich doch der Busfahrer aufregen!!! Natürlich funktioniert das nicht zu jeder Tageszeit, Rush Hour ist für entspanntes Fahren eher ungeeignet. Und je nach Abfahrts- und Zielort evtl. praktisch schwer umzusetzen. (Zugfahren vielleicht?) In jedem Fall: Kann manchmal weniger nervig sein als selbst zu fahren.

(Und übrigens: 180 km/h auf der Autobahn...??? TZTZTZ^^)
 
Nö, mit dem Auto bin ich unabhängiger und ich würde mich nicht hineinsetzen, wenn ich nicht vorbereitet wäre auf das was mich auf den Straßen erwartet. Aber manchmal tut es gut, seinem Ärger Luft zu machen *g*
 
Du hast die "Wieso blinken? Ich weiss doch wo ich hin will."-Fraktion vergessen. *g*
 
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