Necroll
Rare-Mob
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Wir schreiben das Jahr 2009... Es ist Dienstag, der 24.11.2009.
Matze kommt nach einem langen Arbeitstag kurz nach 18 Uhr bei nasskaltem Wetter nach Hause.
Ich öffne die Haustür und stelle mein Fahrrad in den Keller.
Als ich dann meinen Briefkasten öffne fällt mir ein dicker gelber Amtsumschlag in die Hände.
Mit Verwunderung entglitt meinen Lippen ein müdes "Mhh?".
Nun denn... Treppe rauf in meine Wohnung. Obwohl ich das jeden Tag aufs Neue mache, kam mir der Weg länger vor... ob es am Brief lag?
In der Wohnung dann erstmal Jacke aus, Rucksack verstaut und aufs Sofa gesetzt.
Vor mir auf dem Tisch lag der Brief, welchen ich mir nun erstmal genauer ansah.
Absender: Amtsgericht Hameln - Nanu? Was habe ich denn mit Rattenfängern zu tun? Also Brief geöffnet und einen Blick riskiert.
Ich hielt knapp 20 zusammengeheftete Seiten in den Händen und gleich die 1. Seite war interessant.
Im Adressfeld stand mein Name, wenngleich auch im Namen statt meinem "ä" ein "ae" stand.
Die Adresse war mit TippEx überschrieben und meine Adresse händisch eingetragen.
Egal... Lesen worum es geht...
"Sehr geehrter Herr Mathias...." bla bla.... "in der Sache Europcar gegen " bla bla...
Europcar? Autovermietung? Ich versteh grad nur Bahnhof...
Bin ich mit meinem Auto unbewusst mal irgendwo dagegen gefahren und bekomme nun die Reparaturkosten? Nur das kommt doch wenn von Versicherung und Co., aber doch nicht vom Gericht....
Umblättern 2 . Seite... dort steht auf einmal was von Mietwagen 2006 und Kosten im Höhe von mehr als EUR 2000.
Ok... "Ich" hatte also 2006 angeblich einen Fiat Punto gemietet und die Rechnung nicht bezahlt. Komisch nur, dass ich in meinem Leben noch nie ein Auto gemietet habe... Nur unsere Firmenwagen laufen auch über Europcar... aber auch damit hatte das nix zu tun.
Auf den Folgeseiten kamen nun Anwaltsschreiben und sogar der Mietvertrag für das Auto und da wurde mir klar, hier geht es nicht um mich.
Der nun Beklagte heißt nämlich "Matthias" und nicht wie ich "Mathias" und hinzu kommt dann noch der Nachname mit "ae" statt dem bereits erwähnten "ä" von mir.
Und dann auch noch das Geburtsdatum: 1963, knapp 17 Jahre vor meinem Schlüpftag also... interessant...
Die selben Daten standen auf der erweiterten Einwohnermeldeamtsanfrage ein paar Seiten später... Amtsirrtum also.
Doch wie kommt man da auf mich? Wer genau hinschaut sieht ganz ganz schnell, dass hier 2 unterschiedliche Personen im Raum stehen.
Ahhh auf Seite 1 eine Telefonnummer.... Sprechzeiten 9-12:30 Uhr... ganz toll für die arbeitende Bevölkerung.
Somit blieb mir nur, dass auf den Folgetag zu verschieben...
Dumm nur, dass ich gestern Schulung auf dem Plan stehen hatte und mich da aufgrund eines "wichtigen" Telefonates für ein paar Minuten (es wurden knapp 45 min) entschuldigte.
Anschließend bin ich zur großen Chefin und habe ihr von der ganzen Sache erzählt, damit ich in Ihrem Büro in Ruhe den Anruf tätigen konnte.
Peinlicher Moment sowas... denn komisch angeschaut wird man trotzdem...
Nun gut... Anruf in Hameln bei der Justizbeamten.
Diese entschuldigte sich, dass man mich mit dem Schreiben belästigt habe und bat mich die Unterlagen zurückzusenden.
Auf meine Frage hin, wie man auf mich kommen konnte wo doch Schreibweise und Geburtsdatum nicht passen, kam nur: "Wir suchen diesen Menschen schon so lange und wenn wir Meldungen vom Einwohnermeldeamt bekommen, dann gehen wir der Sache nach."
Toll... Die Antwort zur Sache mit Name und Geb.datum blieb Sie mir schuldig.
Zum Feierabend verfasste ich dann einen netten Brief für das Amtsgericht mit kleinen Seitenhieben ala "Justitia ist scheinbar wirklich blind, wenn man klare Zeichen nicht sieht".
Zudem kopierte ich mir natürlich das gesamte Schreiben.... man weiß ja nie was noch kommt...
Heute bring ich das Ganze dann zur Post und schick per Einschreiben den ganz schlechten Scherz wieder zurück.
Mal sehen, ob dann noch eine Reaktion vom Gericht kommt... Ich bezweifel es jedoch.
PS: Meine Mutter war ganz schön baff als ich ihr nach Erhalt des Schreibens sagte, dass sie mich wohl bald im Hamelner Gefängnis besuchen kommen muss...
Armes Deutschland... soviel zum Thema Datenschutz und gewissenhafter Arbeit auf Ämtern.
Übrigens schien der Irrtum von den Anwälten begünstigt zu sein, diese machten nämlich aus dem richtigen Namen des Beklagten die Schreibweise von mir.
In dem Sinne: Möget ihr alle von solchen Schockmomenten verschont bleiben!
Matze kommt nach einem langen Arbeitstag kurz nach 18 Uhr bei nasskaltem Wetter nach Hause.
Ich öffne die Haustür und stelle mein Fahrrad in den Keller.
Als ich dann meinen Briefkasten öffne fällt mir ein dicker gelber Amtsumschlag in die Hände.
Mit Verwunderung entglitt meinen Lippen ein müdes "Mhh?".
Nun denn... Treppe rauf in meine Wohnung. Obwohl ich das jeden Tag aufs Neue mache, kam mir der Weg länger vor... ob es am Brief lag?
In der Wohnung dann erstmal Jacke aus, Rucksack verstaut und aufs Sofa gesetzt.
Vor mir auf dem Tisch lag der Brief, welchen ich mir nun erstmal genauer ansah.
Absender: Amtsgericht Hameln - Nanu? Was habe ich denn mit Rattenfängern zu tun? Also Brief geöffnet und einen Blick riskiert.
Ich hielt knapp 20 zusammengeheftete Seiten in den Händen und gleich die 1. Seite war interessant.
Im Adressfeld stand mein Name, wenngleich auch im Namen statt meinem "ä" ein "ae" stand.
Die Adresse war mit TippEx überschrieben und meine Adresse händisch eingetragen.
Egal... Lesen worum es geht...
"Sehr geehrter Herr Mathias...." bla bla.... "in der Sache Europcar gegen " bla bla...
Europcar? Autovermietung? Ich versteh grad nur Bahnhof...
Bin ich mit meinem Auto unbewusst mal irgendwo dagegen gefahren und bekomme nun die Reparaturkosten? Nur das kommt doch wenn von Versicherung und Co., aber doch nicht vom Gericht....
Umblättern 2 . Seite... dort steht auf einmal was von Mietwagen 2006 und Kosten im Höhe von mehr als EUR 2000.
Ok... "Ich" hatte also 2006 angeblich einen Fiat Punto gemietet und die Rechnung nicht bezahlt. Komisch nur, dass ich in meinem Leben noch nie ein Auto gemietet habe... Nur unsere Firmenwagen laufen auch über Europcar... aber auch damit hatte das nix zu tun.
Auf den Folgeseiten kamen nun Anwaltsschreiben und sogar der Mietvertrag für das Auto und da wurde mir klar, hier geht es nicht um mich.
Der nun Beklagte heißt nämlich "Matthias" und nicht wie ich "Mathias" und hinzu kommt dann noch der Nachname mit "ae" statt dem bereits erwähnten "ä" von mir.
Und dann auch noch das Geburtsdatum: 1963, knapp 17 Jahre vor meinem Schlüpftag also... interessant...
Die selben Daten standen auf der erweiterten Einwohnermeldeamtsanfrage ein paar Seiten später... Amtsirrtum also.
Doch wie kommt man da auf mich? Wer genau hinschaut sieht ganz ganz schnell, dass hier 2 unterschiedliche Personen im Raum stehen.
Ahhh auf Seite 1 eine Telefonnummer.... Sprechzeiten 9-12:30 Uhr... ganz toll für die arbeitende Bevölkerung.
Somit blieb mir nur, dass auf den Folgetag zu verschieben...
Dumm nur, dass ich gestern Schulung auf dem Plan stehen hatte und mich da aufgrund eines "wichtigen" Telefonates für ein paar Minuten (es wurden knapp 45 min) entschuldigte.
Anschließend bin ich zur großen Chefin und habe ihr von der ganzen Sache erzählt, damit ich in Ihrem Büro in Ruhe den Anruf tätigen konnte.
Peinlicher Moment sowas... denn komisch angeschaut wird man trotzdem...
Nun gut... Anruf in Hameln bei der Justizbeamten.
Diese entschuldigte sich, dass man mich mit dem Schreiben belästigt habe und bat mich die Unterlagen zurückzusenden.
Auf meine Frage hin, wie man auf mich kommen konnte wo doch Schreibweise und Geburtsdatum nicht passen, kam nur: "Wir suchen diesen Menschen schon so lange und wenn wir Meldungen vom Einwohnermeldeamt bekommen, dann gehen wir der Sache nach."
Toll... Die Antwort zur Sache mit Name und Geb.datum blieb Sie mir schuldig.
Zum Feierabend verfasste ich dann einen netten Brief für das Amtsgericht mit kleinen Seitenhieben ala "Justitia ist scheinbar wirklich blind, wenn man klare Zeichen nicht sieht".
Zudem kopierte ich mir natürlich das gesamte Schreiben.... man weiß ja nie was noch kommt...
Heute bring ich das Ganze dann zur Post und schick per Einschreiben den ganz schlechten Scherz wieder zurück.
Mal sehen, ob dann noch eine Reaktion vom Gericht kommt... Ich bezweifel es jedoch.
PS: Meine Mutter war ganz schön baff als ich ihr nach Erhalt des Schreibens sagte, dass sie mich wohl bald im Hamelner Gefängnis besuchen kommen muss...
Armes Deutschland... soviel zum Thema Datenschutz und gewissenhafter Arbeit auf Ämtern.
Übrigens schien der Irrtum von den Anwälten begünstigt zu sein, diese machten nämlich aus dem richtigen Namen des Beklagten die Schreibweise von mir.
In dem Sinne: Möget ihr alle von solchen Schockmomenten verschont bleiben!