Die Drecksarbeit eines Minenarbeiters

Natureclaw

Quest-Mob
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Guten Morgen allerseits ^^

Ich habe vor kurzem eine Fanfiction fertiggestellt, die von zwei meiner WoW Chars handelt.
Meine Kriegerin Laarna, die zwar schmiedet, aber keinen Bergbauberuf hat (Kräuterkundig ^^), ist deswegen auf die Hilfe meines Schamanen Natureclaw angewiesen, wenn es darum geht, Erze zu farmen sowie zu verhütten. Auf Basis dessen habe ich die Geschichte geschrieben.

Wer in mein Profil sieht, wird übrigens die komplette Story aus meinen Blogs fischen können, wer sich jedoch die Spannung nicht verderben will, und in regelmässigen Abständen einen Lesehappen will, kann meinen Blog ignorieren. Für den Anfang das relativ kurze erste Kapitel:

- Die Drecksarbeit eines Minenarbeiters: Kapitel 1

Laarna entfuhr ein tiefer Seufzer, als sie ihre Vorräte überprüft hatte. Die junge Taurin hatte sich riesig gefreut, als ihr Schmiedelehrer ihr sagte, dass sie das Zeug hätte, ihre Meisterprüfung zu schaffen, und ihr eine Liste mit Rüstungen gab, die sie dazu anfertigen müsste. Nun, an diesem Morgen hatte Laarna sich diese Liste erst angesehen, und das einzige Wort das sie herausbrachte, war nur: „Thorium…“

Wie sollte sie Thorium beschaffen, es war schwierig genug, Eisen oder Mithrilbarren günstig zu erstehen, oder es in Gebieten abzubauen, die weit von ihrem zuhause in Thunder Bluff lagen. Doch Thorium gab es nur in Gebieten die viel zu gefährlich für solch eine junge Kriegerin wie sie waren.

Sie hatte nur eine Möglichkeit. „Hoffentlich hilft er mir…“ Mit diesen Worten machte sich Laarna auf den Weg zu einem alten Freund, ihr bestes Lächeln aufgesetzt, als sie an dessen Haustüre klopfte.

Der Schamane, der diese öffnete, sah nurnoch halb so freundlich aus, als Laarna dem Tauren ihren Wunsch äusserte. Natureclaw starrte seine Kindheitsfreundin Laarna mit offenem Mund an und konnte nur eines von sich geben: „Thorium!“

„Ach komm schon, bitte!“ Laarna sah Claw mit großen, erwartungsvollen Augen an, denen niemand etwas ausschlagen könnte. „Nein“ erwiderte der Schamane. „Eisen oder Mithril habe ich gern für dich gesammelt, Laarna. Aber Thorium ist ein riesiger Aufwand. Ich bin froh, wenn ich genug für mich selbst habe, wenn ich es benötige.“
„Aber es ist für meine Meisterprüfung. Du weißt sicher selbst noch, was man alles schmieden muss, um sie zu bestehen.“ Die junge Kriegerin wedelte mit dem Zettel vor Claws Augen herum, der das Siegel der Rüstungsschmiede von Thunder Bluff trug. „Laarna…Ich sagte Nein!“ Die Worte Claws hallten hart und bestimmend, woraufhin eine lange Stille folgte.
Der Schamane, die Arme verschränkt, blickte Laarna an, deren große, jadegrünen Augen ihn erwartungsvoll anblickten. Ihr durchdringender Blick traf das abweisende, unausgeschlafene, schlecht gelaunte meerblaue Augenpaar. Für einige Minuten verharrten die beiden Tauren still in dieser Position, ihre Blicke austauschend, bis…

… Natureclaw sich mit leerer Bergbautasche auf dem Zeppelin nach Tirisfal befand, die Reiseroute in die Pestländer studierend und die Erdenmutter verfluchend, das sie seiner alten Freundin solche süßen, jadegrüne Augen geschenkt hatte …


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Lob, Kritik, Fanpost und Todesdrohungen sind erwünscht ^^
 
ICH WEISS WO DEIN HAUS WOHNT! ICH BRING DICH UM!!

Hehe, also mal ernst. Guter Anfang aber warum postest du nich alles, wenn du alles schon hast? Also ich verliere wenn es zu lange geht bis was neues kommt oft das interesse da kleinigkeiten die eigentlich wichtig sind vergessen gehen und man später in der Geschichte nmicht merh ganz mit kommt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guter Anfang aber warum postest du nich alles, wenn du alles schon hast? Also ich verliere wenn es zu lange geht bis was neues kommt oft das interesse da kleinigkeiten die eigentlich wichtig sind vergessen gehen und man später in der Geschichte nmicht merh ganz mit kommt.
*Ähem*
Wer in mein Profil sieht, wird übrigens die komplette Story aus meinen Blogs fischen können, [...]

Zur Story selbst: ich darf mal wieder meinen Lieblingskritikpunkt anbringen... Details.
biggrin.gif

Derer gibt es bisher noch viel zu wenige - ich kann nur hoffen, dass sie noch nachgeliefert werden.

Der Titel war vielleicht nicht unbedingt die beste Wahl... wirkt ein wenig abschreckend, vor allem aufgrund der 'Drecksarbeit'.

Folgendes habe ich noch gefunden:
Der Schamane, die Arme verschränkt, blickte Laarna an, deren große, jadegrünen Augen ihn erwartungsvoll anblickten. Ihr durchdringender Blick traf das abweisende, unausgeschlafene, schlecht gelaunte meerblaue Augenpaar. Für einige Minuten verharrten die beiden Tauren still in dieser Position, ihre Blicke austauschend, bis…
'blickte' kommt ein paar Mal zu oft vor. Synonyme wären eventuell ´ne geeignete Variante zur Bekämpfung von Wortwiederholungen wie in diesem Fall.

Vom Inhalt her verrätst Du ja noch nicht allzu viel, insofern bleibt eine Kritik von diesem vorerst aus.

Greets
 
Danke für den Hinweis ^^ Das mit den Wiederholungen ist so mein Markenzeichen, was Stilfehler angeht xD
Ich werd die Geschichte aus Zeitgründen zwar nicht überarbeiten können (fürs erste), aber beim nächsten Werk beherzigen ^^
Und nun kommt der zweite Teil
wink.gif



Viel spass beim lesen:


Kapitel 2

Es dauerte nicht lange, nach wenigen Stunden befand sich der Schamane inmitten der verseuchten Lande der Östlichen Pestländer. Überreste des einst mächtigen Königreiches Lordaeron, eine Hochburg der Paladine der Silberhand, Glanz der menschlichen Stärke.
Doch der dritte große Krieg und der Einfall der Untoten-geißel verwandelte die blühenden Felder in verbrannte Erde, der einst stolze Orden der Paladine verkommen zu nicht weniger als einem Schatten seines einstigen Glanzes.
Der Tod lauert an jeder Ecke, wo früher die rechtschaffenen Soldaten des Königs patrouillierten, wegelagern nun Agenten der Geißel. Die einzigen noch lebenden Wesen, die man außerhalb der Trost spendenden Lagern der Argentumdämmerung findet, sind Mitglieder des Scharlachroten Kreuzzugs, Untoten jedoch nicht weniger feindlich gesonnen als allem Lebenden, das nicht ihre Abzeichen trägt.

Und findet man in der verpesteten Erde jedoch auch das seltene Mineral Thorium. Erze als auch Barren werden hoch gehandelt, schließlich begibt sich jeder Minenarbeiter mit in Lebensgefahr, wenn er die überaus seltenen Vorkommen inmitten von gefährlichen Kreuzzüglern und nekromantischen Kulten sucht.

Einer dieser verrückten Minenarbeiter war Natureclaw. Ein Schamane, der diese Zeit längst hinter sich hat. Ein geachteter Schmied in seiner Umgebung, der seine Meisterarbeiten aus Teufelseisen, Adamantit und viel selteneren Metallen aus der fernen Scherbenwelt fertig gestellt hatte. Er hatte seine Zeit in den Pestländern niemals vergessen, die Schrecken die der Taure dort gesehen hatte, waren ohnegleichen. Die Argentumdämmerung führt ihren Kampf gegen die Geißel immer noch weiter, doch wurde nur der weitere Vormarsch verhindert. Claw war sich sicher, bevor die Expedition der großen Armeen Seitens der Horde als auch Allianz Richtung Northrend nicht beginnen würde, würde die Geißel niemals geschlagen werden. Solange der Lichkönig auf seinem Eisigen Thron saß, würde es niemals Frieden geben.

Doch war Natureclaw nicht hier, um die Geißel zu bekämpfen. Der Schamane hatte zu früheren Zeiten alles getan, was er konnte und die Ritter des Lichts hatten die Untoten inzwischen sehr gut im Griff. Die Geister der Erde riefen immer noch nach Heilung ihrer Wunden, aber musste Claw früh begreifen, das einfache Reinigungsrituale nicht mehr ausreichten. Die Narben saßen tief, doch zum Glück waren ein Vertreter des Irdenen Rings an der Kapelle anwesend, der Unterstützung einer Nachtelfe des Cenarius-Zirkels bekam. Der Schamane verbrachte viel Zeit, um mit den beiden naturverbundenen Mitstreitern der Argentumdämmerung zu tun, was er konnte. Er hatte vollstes Vertrauen in diese Erdheiler. Sie würden eines Tages ihren Traum erfüllen und die Wälder Lordaerons wieder in ihrer vollen Schönheit erblühen lassen.

Doch Claw war nicht als Soldat da, nicht als Kämpfer. Sondern als Berarbeiter. Er trug seine Schlachtrüstung, doch statt seines Streithammers hatte er eine Spitzhacke an seinem Gürtel hängen. Die Geister waren ohnehin seine stärkste Waffe. Statt des üblichen Kriegsproviants hatte er eine leere Bergbautasche um sich geschnürt.
Claw wollte nicht länger als nötig hier verbringen. Die Fäulnis dieser Länder ekelte ihn an. Er würde Laarnas benötigte Erze sammeln und wieder von hier verschwinden.

Er studierte das letzte mal seine Karte, und markierte seine Wegstrecke. „Wenn ich mich recht erinnere, gibt es hier zwei große Thoriumadern, die an keiner Bastion der Geißel oder der Kreuzzügler verlaufen. In dieser Pestnarbe sollte ich im schlimmsten Falle harmlosen Riesenmaden begegnen.“ Der Schamane zeichnete ein paar Kreuze mit seiner Schreibfeder ein und ließ seinen Blick auf den nördlichen Teil der Karte schweifen. „Hier befindet sich eine Hochelfen-Siedlung. Waldläufer spüren Eindringlinge schnell auf, aber ich habe ja meine Tricks.“ Claw machte sein zweites Kreuz an einem Berghang in der Nähe des Elfengebiets, sich bewusst, dass der Geist der Wildnis ihm dabei helfen würde, die Sinne der Waldläufer zu täuschen. Der Taure überprüfte ein letztes mal seine Ausrüstung, bevor er die relative Sicherheit des Argentum-Grenzgebiets verließ und sich auf den Weg zur Pestilenznarbe machte.
„Du wirst deine Erze wie versprochen bekommen, Laarna“.
 
Und weiter gehts ^^ Ein Tag, ein Kapitel
wink.gif


Kapitel 3

„Die Adern waren auch mal ergiebiger…“
Einige Stunden ist es nun her, das sich ein Schamane aufmachte, für eine alte Freundin das Material für ihre Meisterprüfung zu sammeln. Natureclaws bis vor kurzem noch glänzende Rüstung war inzwischen matt von der Bergarbeit geworden und der Taure begann unter Fell und Kettenhemd durch Einfluss der Arbeit zu schwitzen. Nasses Fell, Dreck, Erschöpfung und – deshalb die Schlachtrüstung – die permanente Gefahr, auf Agenten der Geißel zu treffen. Es gab nur eine Person, für die der Schamane die Mühen auf sich nahm, und das seltene Mineral Thorium in den Östlichen Pestländern, dem Herrschaftsgebiet der Untoten zu suchen. Laarna, Claws Freundin aus Kindertagen, der er keinen Wunsch ausschlagen konnte.
Ein weiterer Schlag mit der Spitzhacke. Steine, Dreck und einzelne glänzende Überreste fielen heraus. Geschulte Augen sammelten ein weiteres Mal die Thoriumerze ein und verstauten sie sicher in seinem Rucksack. Der Taure wischte sich den Schweiß von der Stirn, und während er sich kurz ausruhte, dachte er an die junge Kriegerin, die sich wie immer voll auf ihn verließ. Daraus schöpfte er neue Kraft, und nahm einen kurzen Schluck aus seiner Feldflasche. In einer der durch die Geißel geschaffenen, zahllosen Pestnarben saß der Schamane, seinen Ausflug bald hinter sich gebracht und in Gedanken versunken.
„Es ist immer wieder erstaunlich…“ Claw warf einen kurzen Blick in seine Bergbautasche. „Aber in diesen Pestnarben sind immer sehr reiche Adern. Ich werde wohl das benötigte Thorium trotzdem bald zusammenhaben. Und glücklicherweise gab es noch keine Zwischenfälle mit den…“ Claw brach ab, die verträumten, müden Augen weit aufgerissen. Ein Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit, ein leises Blubbern hinter seinem Rücken. Der Schamane stand auf, drehte sich um und… stand einer schleimigen Pfütze gegenüber. Ein erleichtertes Seufzen entfuhr ihm. „Diese Pestländer werden immer seltsamer… Wobei ich aber gern wüsste, wieso hier dieser Schleim so plötzlich entsteht. Vielleicht weiß Erdheiler…“
Ein weiteres Mal wurde die Stimme des Tauren abgewürgt, doch diesmal strafte ihn seine Unaufmerksamkeit. Vor ihm wurde alles dunkel, und ein nicht aushaltbarer Gestank drang an seinen Geruchssinn. Seine Hände versuchten, was auch immer sich auf seinem Kopf breitgemacht hatte, vom Gesicht zu ziehen, doch er glitt durch zähflüssigen Glibber. Der Schleim begann, sich auf seinem gesamten Körper auszubreiten und… begann seine Rüstung zu dampfen? Das Schleimwesen versuchte, den Tauren mit einer Säure aufzulösen. Der Schamane sammelte seine Gedanken. Doch nicht für ein letztes Gebet, sondern mit einer Bitte an die Elementargeister. Der Geist des Wassers antwortete dem Schamanen schnell und im nächsten Moment wurde der verderbliche Gestank sowie der gesamte Glibber von Claw abgespült. Auf seiner Haut bildete sich eine Schicht aus reinstem Wasser, das sich schnell nach außen hin ausbreitete. Als der grüne Schleim vollständig abgespült wurde, erschien der Taure in einem blauen Schimmer, von einem Wasserschild umgeben, der ihn im letzten Moment vor der Säure rettete. Natureclaw prüfte, was sich vor ihm befand. Das Schleimmonster schien leblos, kein Blubbern, kein zucken. Lediglich eine Pfütze, die der Schleimspur ähnelte, die Claws Aufmerksamkeit zuvor raubte. Der Schamane schloss in der relativen Sicherheit die Augen und danke dem Wassergeist für seine Hilfe.
„Ich sollte schnell den letzten Rest sammeln, ich will nicht länger als Nötig hier bleiben.“ Der Taure schnürte seine Tasche zur Sicherheit noch einmal fest und packte seine Feldflasche wieder ein, und wollte sich auf den Weg machen. Doch offenbarte sich ihm ein Hindernis: Der Pfad, den Claw auf dem Rückweg aus der Narbe heraus nehmen wollte, war von einer gigantischen, grünen Pfütze durchzogen, die sich langsam ausbreitete und sich ihm gleichzeitig näherte. „Muss das sein? Wie viele seid ihr? Dutzende? Hunderte? Der letzte hat mich überrascht, aber ihr seid nicht mehr als ein paar mutierte Zombie-Extremente“. Der Schamane war sichtlich verärgert über die zeitliche Verzögerung. Jeder andere hätte seine Probleme gegen einen Feind dieser Art gehabt, doch die ihre Schwäche hatte sich schnell offenbart. Die Schleimmonster reagierten sehr empfindlich gegenüber einem Element, und was gibt es für einen Schamanen einfacheres, als die Elemente herbei zu rufen?
Claw rannte ein wenig auf Entfernung, er brauchte für den nächsten Ruf ein wenig mehr Zeit.
Er rammte vier Totems in den Boden, und nahm eine meditative Position in der Mitte des Kreises ein. Mit geschlossenen Augen murmelte er eine Formel, bevor er laut aussprach:

„Leidenschaft des Feuers!“ Der erste Holzpflock begann, hell zu lodern.
„Unnachgiebigkeit der Erde!“ Das zweite Totem begann, in grün leuchtenden Wellen zu pulsieren.
„Beflügelte Luft!“ Nun wehte ein wilder Wind vom dritten Totem ausgehend.
„Ich bitte euch, vereinigt euch, geleitet unter der reinigenden Kraft des Wassers, und ebnet diesem Diener der Elemente den Weg!“

Das letzte Totem sandte blau leuchtende Wellen aus, woraufhin der Ritualkreis des Schamanen in den buntesten Farbenspielen erstrahlte, bevor der gesamte Bereich sich in der blauen Farbe des Wassers vereinigte.
Natureclaw stand auf, die Totems verschwanden und mit ihnen glitt die Energie in seinen Körper. Den Schamanen umwehte ein Wasserzyklon, seine Augen noch immer geschlossen, doch zielsicher auf das Meer aus grünem Schlamm gerichtet. Der Schleim begann, unregelmäßig zu blubbern, und wurde immer dünnflüssiger. Aus dem Boden sprudelte alles Wasser dieser Lande, und bald wurde aus dem dickflüssigen Schlamm eine harmlose Brühe, bis schließlich das Wasser wieder abfloss und eine zwar dreckige und zähe, aber auch ungefährliche Pfütze entstand. Die Energie um den Schamanen verschwand wieder und er öffnete die Augen. Er war selbst überrascht, wie wirksam dieser Elementarruf war, und ein weiteres Mal richtete er den Geistern seinen Dank aus.
„Ich mag den Elementarfuror nicht, weil die Elemente meinen Geist übernehmen… Ich weiß nie, was dann passiert, aber wieder einmal hat er mich gerettet.“ Claw brach auf die Knie zusammen, und holte seine Feldflasche hervor, den letzten Rest schluckend. Ein stöhnen entfuhr ihm. „Leider… beansprucht dies zu sehr meinen Körper, ich sollte die nächste Zeit lieber nicht mehr Zaubern, damit ich aus eigener Kraft nach Hause komme.“
Nachdem der Taure aus der Pestnarbe gestiegen war, entmutigte ihn der Anblick des Standes der Sonne. „Verdammt! Ich bin viel zu spät dran. Ich habe keine Wahl, ein zweiter Ausflug am nächsten Tag ist zu gefährlich und übernachten will ich hier auch nicht… Ich sollte mich kurz im Nordosten umsehen, in der Nähe der Hochelfen. Es ist zwar gefährlich, aber wenn ich unbemerkt an die Thoriumadern in der Nähe herankomme, sollte ich genug haben… Sie sollen sehr ergiebig sein.“
Mit diesem Plan gefasst, machte sich der Bergarbeiter auf zum nächsten Ziel. Und der – wie er glaubt- berechenbaren Gefahr.
 
Hmm keine Antworten mehr? naja ich mach weiter:

Kapitel 4:


Die von der Fäulnis durchzogenen Pestländer, die einst die stolzen Ländereien des Königreichs von Lordaeron darstellten, hatten den Luxus, den Schein der strahlenden Sonne geniessen zu dürfen, seid dem Einfall der Geißel längst eingebüsst. Niemand konnte behaupten, durch die Dunkelheit der dichten Nebel blicken zu können, und die größte Besserung versprachen nur die Straßen Stratholmes - einer Hochburg der Untoten - mit durchzogenem Blutrotem Himmel, der mit den Flammen der einst großen Handelsstadt harmonierten. Doch trotz allem blickte ein erschöpfter Tauren zu den Wolken hinauf und erkannte mit seinem scharfen Blick, das die Sonne nicht mehr lange am Himmel zu stehen vermag. Die Nacht würde in wenigen Stunden hereinbrechen und die ohnehin unwirtliche Gegend gefährlicher erscheinen lassen, als sie eh schon war. Natureclaw könnte die Gestalt eines Geisterwolfes annehmen, um seine Geschwindigkeit zu steigern, doch war seine magische Kraft schon ausgelaugt und jeder weitere Zauber würde zweifelsohne zum Zusammenbruch des ganzen Körpers führen. So musste der Schamane sich beeilen, die Thoriumadern zu schürfen, das seine Freundin ihre Ausbildung fortführen könnte.
Der Taure war bereits auf dem Rückweg und bereiste dabei eine andere, nördlich gelegenere Route, um einige letzte Vorkommen abzubauen. Ursprünglich hatte er vor, eine alte Mine der Hochelfen zu plündern, doch entschied er sich dagegen. Er warf einen verärgerten Blick hinter sich, wo die Hochelfen-Lodge lag. Er hatte einen großen Umweg gemacht, da seine magischen Kräfte nicht mehr ausreichten, um sich vor den erfahrenen Waldläufern unbemerkt in der Wildnis fortbewegen zu können. Auf einem Stein rastend entrollte Natureclaw sein Pergament, das die Karte der Pestländer beschrieb, und wechselte seinen Blick abwechselnd zwischen einer großen Tempelruine und dem vergilbten Papier. "Zu den Elfen kann ich nicht mehr, aber ich glaube, das in der Nähe dieser Ruine auch eine Ader sein muss." Bei diesen Worten strich einer seiner drei dicken Finger über die Karte, einem Landstrich folgend, der den Hügel darstellte, auf dem der einst stolze Tempel eines Trollreiches thronte. "Meines Wissens sind die Trolle der Seuche zum Opfer gefallen. Ich sollte mich in Ruhe dort aufhalten können." Mit einem zufriedenem Lächeln auf den Lippen rollte der Taure das Kartenpapier zusammen, und machte sich darauf, den Hügel zu erklimmen... Um urplötzlich nach vorne zu fallen, und sich hinter einem Erdhaufen zu verstecken, als er die Spitze erreichte.
Der Schamane hatte eine verlassene, tote Stätte erwartet. doch stattdessen überraschte ihn eine UNtote Kultstätte. Auf dem ganzen Platz vor dem Tempel wanderten Trolle umher, die jedoch im gegensatz zu ihren lebenden Artverwandten durch eine totenblasse Haut gezeichnet waren. Viel erschreckender war jedoch die Tatsache, das der Taure direkt vor der Tempeltreppe definitiv lebende Exemplare mit gesunder, grüner Haut erspähte, die sich mit dunkler Magie um einen Berg voller Leichen kümmerten. "Anscheinend bereiten sie ihre gefallenen Kameraden für ein Auferstehungsritual vor..." Natureclaw erinnerte sich noch genau daran, wie er das erste Mal Zeuge einer Totenbeschwörung wurde, und einst edle Männer als Hirnlose Diener des Lich-Königs auf ihn gehetzt wurden. Beim Anblick dieser Magie drehte sich ihm damals der Magen um, und an diesem Tage hielt er es auch nicht lange aus, hinzusehen. Er liess seinen Blick zu den Gebirgswänden schweifen, die den Platz umgaben, bis seine Augen einen Mineneingang erspähten. "Verdammt!" Natureclaw schlug wütend seine Spitzhacke in den Erdboden. "Der Eingang wird von Trollen bewacht. Ich hatte gehofft, das für eine hand voll Opfer der Seuche keinen Wert darin sehen...Ich sehe keinen einzigen Agenten der Geißel selbst. Und trotzdem scheinen sie mir nicht komplett hirnlos und unorganisiert... Und woher haben diese Hexendoktoren die Nekromantiesprüche gelernt, wenn nicht von Akolyten des Totenkultes?"
Fragen türmten sich auf, die viel wichtiger waren, als die Frage nach der Möglichkeit, einen Sack Edelmetalle füllen zu können. Doch die für den Moment wichtigste war schnell beantwortet: Der Schamane durfte sich keine Sekunde länger hier aufhalten, es waren viel zu viele Feinde, um mit ihnen alleine fertig werden zu können.
Seufzend packte Natureclaw seine Spitzhacke ein, warf seinen Bergbausack über den Rücken und wollte sich gerade auf den Rückweg machen, als er jedoch den Blick hinter sich wendete, und erstarrte. Drei mit kriegsbemalungen verzierte Gesichter blickten ihn an, und auf dem Gesicht des einzigen Lebenden des Trolltrios formte sich ein hässliches Grinsen, aus dem seine langen Hauer ragten. Der Taure wurde von einem Wachtrupp erwischt. Der Anführer der Patrouille wollte gerade ein Kriegshorn in seinen Mund stopfen, als selbiges ihm von der Spitze eines Kampfstabes aus der Hand geschlagen wurde, und bevor es den Boden berührte, wurde der Troll von der Masse des imposanten Taurenkörpers gerammt. Die beiden Untoten Kameraden konnten nicht rechtzeitig reagieren, um ihrem Anführer zur Hilfe zu eilen, da wahrscheinlich sogar ein gesundes, lebendes Gehirn niemals eine so schnelle Attacke von einem großem und offensichtlich trägem Wesen erwartet hätte. Natureclaw stand auf und liess den umgeworfenen Troll unbeachtet liegen. Dieser war durch eine Tiefe Wunde ausser Gefecht gesetzt, die den Hörnern des Tauren zu verdanken waren. Obgleich der Schamane seine anderen beiden Gegner hinter sich liess, drehte er sich ihnen zu und stürmte auf einen der beiden Untoten zu, mit einer überraschenden Eleganz seinen Stab schwingend. Er war sich im klaren darüber, das wenn er jetzt verschwinden würde, die Trolle Alarm schlagen würden, und ein Verfolgungstrupp den ohnehin schon von der Bergarbeit erschöpften Flüchtenden schnell einholen würde. Der Spähtrupp musste ausser Gefecht gesetzt werden.
Der Schamane stürmte zum ersten Troll, bis er unmittelbar vor ihm stand, doch diesmal waren sie auf die Attacke vorbereitet. Dem Schwung des Kampfstabes wich der Verteidiger mühelos durch einen grazilen Sprung aus. Auch im Tod behielten die Trolle ihre tödliche Wendigkeit kombiniert mit ihrer Stärke bei. Bevor Natureclaw reagieren konnte, bekam er auf Augenhöhe einen Tritt in sein Gesicht ab, und Schmerz aus seiner blutenden Schnauze mischte sich mit einer kurzen Benommenheit. Genug Zeit der Unaufmerksamkeit, das der zweite Untote Troll auf den Rücken des Tauren springen konnte. Der Schamane bemerkte dies erst durch einen brennenden Schmerz in seiner Linken Schulter, in die sich dreckige, verseuchte Zähne bohrten.
Natureclaw nahm sich zusammen, um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken und drehte seinen Kopf grimmig hinter sich, um zu entdecken, das sein hinterhältiger Angreifer sich nicht am Körper des Tauren festhielt, sondern lediglich an seinem Schild, den er sich umgehängt hatte! Kurzentschlossen schleuderte er den Stab mit voller Kraft gegen seinen Kontrahenten, der überrascht von dieser Attacke die volle Wucht des Schwungs in den Leib bekam und zu Boden geschmettert wurde. Der nächste Griff galt Richtung Rücken, doch um den Schild zu greifen, an den sich der Untote immer noch klammere.
Mit einer schnellen Bewegung wurde der Troll durchgewirbelt, als Natureclaw das Bollwerk mit dem Wappen seines Stammes ruckartig aus der Halterung des einfachen Ledergurtes zog und mit voller Wucht auf seinen Kameraden schmetterte. Ein dumpfer Knall von aufeinandertreffendem Metall paarte sich mit dem Geräusch von zerberstenden Knochen. Der kräftige Tauren hob seinen kreisrunden Schutzschild an, der den Anblick auf zwei regungslose Trolle offenbarte.
Diesen konnte er aber nicht lange geniessen, da ein hinterhältiges Kichern seine Aufmerksamkeit erregte. Die Quelle dieser Lache war der Troll, den Natureclaw aufgespiesst hatte. Doch von seiner alten Wunde zeugte nurnoch das Loch im Brustbereich der Ledertunika seines Feindes. Wie konnte der Schamane dies nur vergessen! Trolle hatten eine fast übernatürliche Regenerationsfähigkeit! Einfache Fleischwunden oder abgeschlagene Glieder stellten für sie keine Gefahr dar. Der Taure versuchte seine Unsicherheit zu verbergen und lächelte den Troll ebenso gehässig entgegen. Den Schild aufgerichtet, glitt der Griff seiner rechten Hand zu seinem Gürtelbund, an dem sich eine zweite Waffe befand. Ein Hammer, dessen Kopf dem eines Drachen ähnelte. Natureclaws persönliche Meisterarbeit als Kolbenschmied. Er selbst war von der Arbeit und dem Kampf gezeichnet, seine Rüstung war verdreckt, aus seiner Schulter quoll Blut einer zum Glück nicht sehr behindernden Wunde, das ihm den Oberkörper herunterlief. Seine Nase zeigte immernoch Anzeichen eines anderen Blutergusses, doch sah man der Pose des Schamanenkämpfers und dem Blick seiner Meerblauen Augen keinerlei Schwäche an. Ahornblatt und Bärenpranke glänzten stolz auf seinem Schild, und Natureclaw lies die Mine des Trolles im Angesicht des drohenden Gefechts verfinstern. Der Waldkämpfer hatte es nicht geschafft, den Tauren zu verunsichern, der ihn mit einer winkenden Bewegung seiner Schildhand und einem selbstbewusstem Lächeln aufforderte: "Komm schon, greif an!"
Werde unvorsichtig Wünschte sich Natureclaw in Gedanken. Sein Feind war in besserer körperlicher Verfassung, und der Schamane konnte noch immer nicht riskieren, einen Zauber zu wirken. Seine magische Kraft war dank des Zwischenfalls mit den Schlammwesen immernoch so gut wie aufgebraucht. Er musste es trotzdem riskieren. Der Taure murmelte einige Worte vor sich hin, und seine Waffe begann schwach zu leuchten.
Sein Trollgegner hatte ihn genau beobachtet. Während dieser auf ihn zustürmte, den Speer wild wirbelnd - war ihm bewusst, das dieser Eindringling keine Kraftreserven mehr hatte. Soll er ihn doch provozieren. Die Reflexe des agilen Wesens waren viel besser und es war ausgeruhter als der von anderen Kämpfen geschundende und müde Geisterkrieger. Wenn der Späher wütend wäre, würde dies den Tod des Taurens nur schmerzhafter machen. Und er wollte ihn leiden lassen. Sein Feind war nicht dumm, das hatte er jedoch auch verstanden. Der Taure hatte die wundersame Wirkung des Trollbluts zwar nicht beachtet, doch seines Fehlers bewusst zu einem Hammer gegriffen und nicht zur Axt. Eine Fleischwunde würde leicht verheilen, doch gebrochene Knochen wären ein größeres Problem. Der Speer traf mit einem lauten Krachen auf das Eisenschild der Natureclaws. Doch verlor der Späher keine Zeit und zog mit seiner freien Hand einen Dolch , und versuchte die ungeschützte Stelle in der Verteidigung des Schamanen zu erwischen. Doch waren dessen Reflexe schneller als erwartet. Der Hammer sauste herunter und der Drachenkopf tat mehr, als nur die Hand seines Opfers zu zerschlagen. Er verschlang sie förmlich in einem Flammenmeer. Das schwache Leuchten sprang zuerst auf den Trollgriff, und breitete sich bald auf dem gesamten Körper aus, und verzehrte ihn in seinem Feuerbrand der Elemente. Wenn er konnte, hätte er vor Schmerzen geschrien. Doch zeigte der Schamane einerseits Gnade, andererseits verhinderte er das aufscheuchen der gesamten Ruinenbevölkerung, als er im Anschluss mit einem zweiten Schlag nachhsetzte, und mit diesem Hieb den Kopf des brennenden Opfers zerschlug.
Kurz nach dem besiegten Feind sackte auch der Sieger zusammen. Schwer atmend suchte er seine Feldflasche, um danach einen tiefen Schluck aus ihr zu nehmen. Die Flammenzunge, die seinen Drachenschlaghammer verzaubert hatte, war die Schwäche der Trolle, die Feuer hassten. Nicht zuletzte, weil verbrannte Wunden nicht regeneriert werden konnten, hatte dem Schamanen die Kenntniss über diese Schwäche das Leben gerettet - fürs erste.
Einen Zauber zu wirken, obwohl die Magischen Reserven nichts mehr hergaben, konnten lebensgefährlich sein. Natureclaws bewegungen wurden immer schwerer und schlepppender, als er sich aus dem Gefahrenbereich der Ruinen brachte, und er musste einen unaushaltbaren Druck in seinem Kopf ertragen.
Nach nur wenigen Metern, die ihm wie jeder folgende wie eine Ewigkeit vorkamen, fragte er sich, ob es nicht einfacher wäre, einfach liegen zu bleiben. Doch wäre es eine Einladung für jede noch so kleine Gefahr in den Pestländern, über ein schwaches Opfer herzufallen, das seine Wunden leckt. In der Kapelle des Lichts konnte er sich immernoch ausruhen. Brennender Schmerz durchzuckte langsam aber sicher immer mehr Teile seines Körpers, von der anscheinend infizierten Wunde in der Schulter des Tauren. Er hätte sich denken können, das ein Untoter schädliche Seuchen in sich herumträgt. Eine Heilpraktik dieser Art wäre nicht schwer für einen Schamanen wie ihn, doch würde ihn jede Art von magischer Anstrenung wahrscheinlicher umbringen als jede Pest, die ihn langsam dahinraffte. Die Berglandschaft mit den Trollruinen hatte der Tauren hinter sich gelassen, und es zogen sich langsam als auch verschwommen die Landschaften neben ihm hinweg, durch die er sich schleppte. Die Feldflasche gab keinen Tropfen mehr her, sämtliches Wasser hatte Natureclaw benutzt, um verzweifelt die Wunde zu reinigen, als ob dies einen Einfluss auf die Pest tief in seinem Körper hätte. Die Fäulnis durchzog ihn wie nie zuvor, ohne die reinigenden Kräfte der Wassergeister. Es war ein unglaubliches Gefühl der Schwäche und es inneren Zerfalls. Er musste es unbedingt rechtzeitig zur Kapelle des Lichts schaffen. Die Priester dort taten den Tag über nichts anderes, als unglückliche Opfer von solchen Ghulkrankheiten zu heilen.
Vor seinem Tunnelblick zeichneten sich langsam die Konturen dieser Kapelle ab. Hatte er es wirklich geschafft? Oder waren das erste Anzeichen des Fieberwahns? Sein Herz schlug langsam, seine Schritte wurden immer schwerer. Innerlich verabschiedete sich der Taure bereits von allen Freunden, die sein Leben so erfüllt hatten, und entschuldigte sich bei anderen, die er im Stich liess. "Verzeih mir, Laarna... Und mach dir keine Vorwürfe..." Das Bild vom rettenden Haus des Lichts wurde komplett schwarz und Natureclaw selbst erlebte nicht mehr mit, wie sein großer, schwacher Körper mit einem dumpfen Schlag auf den Boden der Pestländer fiel.
 
Und hier das letzte Kapitel :

Kapitel 5

Der Schamane wusste nicht, wielange er wanderte ... Er wusste nicht, wielange er dort lag... wo er lag... Doch dort lag er nicht mehr.
Er stand an einem unbekannten Ort. Seine Wunden waren verschwunden. Die Fäulnis die ihn durchzog, belastete ihn nicht mehr. Und wie die Zeichen der Schlacht der Vergangenheit angehörten, trug Natureclaw ebenso nicht mehr seine Kriegsrüstung. Kettenhemd und schwere Beinplatten waren durch eine gemütliche, offene Ritualweste und einem Schamanenkilt ersetzt. Claws Blick war verschwommen, er konnte seine Umgebung nicht deutlich erkennen. Er vermochte nur zwischen verschiedenen Lichtern zu unterscheiden. Und war er sich auch nicht sicher, das er festen Boden unter den Füßen hatte. Hatte ihn die Erdenmutter zu sich geholt? Wanderte der Taure bereits in der Geisterwelt umher? Vorsichtig betastete der Schamane sich selbst. Es schien, als ob er keine Astrale oder Geisterhafte Form angenommen hatte. Er strich sich durch sein Fell, wie er es gewohnt kannte. Doch wo war er? Es existierten Gerüchte, der Lichkönig war einst ein geisterhaftes Wesen, vor der Vereinigung mit dem gefallenen Paladin Arthas. Ein Geschöpf, das von der brennenden Legion seinem alten Körper entrissen und eine ewigkeit gequält wurde. Unfähig, zu schreien, unfähig zu sterben und erlösst zu werden. Hatten die Dämonen seine sterbende Seele aufgefangen? "Bei der..." Doch auch dies konnte unmöglich sein, wenn die Erzählungen der Wahrheit entsprachen. Natureclaws Lippen entglitten Worte, er konnte sich frei bewegen, und seinen eigenen Körper aus Fleisch und Blut spüren. "Bei der Erdenmutter, wo bin ich hier?!" Die Worte des Schamanen schallten durch die fremde Welt und das echo hallte lange in seinen Ohren wieder. Er hatte die Worte verzweifelt hinausgeschrien, in der Hoffnung von irgendwo eine Antwort zu erhalten.
Er glaubte, ein leiches kichern zu vernehmen und der Taure drehte sich nach allen Richtungen um. "Diese Stimme..." Claw erspähte in der Ferne einen jaedegrünen Schimmer, der ihn anzwinkerte. "Diese Augen..." Der Schamane richtete seine Schritte in Richtung des Augenpaares. "LAARNA! Was machst du hier? Wo bin ich hier?" Die Hufe stapften immer schneller auf, der Schamane beschleunigte seinen Schritt mit jeder Sekunde. Doch der schemenhafte Taurinnenkörper mit dem verführerischen Blick kam nicht näher, und das kichern hallte unentwegt weiter, Claw hatte sogar das Gefühl, es würde mit jeder Sekunde spöttischer.
Er hatte das Gefühl, ihr eine Ewigkeit hinterherzurennen, und doch kam es ihm so vor, das er keinen Meter vorankam. Als die vertraute Freundin sich schliesslich von ihm zu entfernen schien, gab er die Jagd auf.
Erschöpft und enttäuscht liess er sich nieder. Eine stille Träne fiel herab, als der Schamane ihm bekannt vorkommende Stimmen vernahm... Und die Welt um ihn herum in einem schwarzen Schleier verschwand.

"Das wars. Die Pest is' weg. War ganz schön hartnäckig, aber's gibt keine Krankheit mit der ich nich' fertig werd'... Schaut, er wacht auf."
Der Taure öffnete langsam die Augen. Ihm wurde urplötzlich auf unangenehme Art und Weise in Erinnerung gerufen, wie schlecht sein Zustand war, obgleich er anscheinend eine Heilpraktik hinter sich hatte. Das erste was er erblickte, war die Glatze eines ihm vertrauten Zwerges. Ein Priester mit ausgleichend vollem, rotbraunen Bartwuchs, der in den Pestländern als Experte auf dem Gebiet der Seuchenreinigung galt. "Wie geht es euch?" Fragte selbiger zuvorkommend nach.
"Bin ich .... Am Leben?" war die einzige Gegenfrage, die Claw erwiderte. "Wo bin ich? Seid ihr das, Boris?"
Beantwortet wurde ihm die Frage mit einem herzhaften Lachen des Priesters. "Ahahahahaha! Erinnert sich der große doch tatsächlich an den guten alten Boris Brightheard. Ja, ich glaube die Bettruhe hat dir gut getan, mein Lieber. Du lagst hier geschlagene drei Tage. Ham' schon überlegt, ob wir dir 'ne nette kleine Ecke einrichten, in der du Winterschlaf halten kannst."
Auch wenn Natureclaw es aufgrund seiner noch leichten Benommenheit und Verwirrtheit es nicht zeigte, so war er froh, noch einmal den zwergischen Humor erleben zu dürfen. Und besonders die einzigartigen Heilpraktiken, die er bei seinen früheren Erlebnissen in den Pestländern oft miterlebt hatte.
Seine Hand glitt zur verletzten Schulter, einen Verband ertastend. Zufriedend richtete der Taure sich auf, eine sitzende Position einnehmend. "Ich danke euch, Boris. Ich dachte es sei vorbei, als ich da draussen zusammenbrach." "Nichts für Ungut, Dicker. Aber Sag mal. Was hast du da draussen gemacht? Ich hab lange nicht mehr so eine üble Seuche gesehen. Hast' in Stratholme mit den Ghuls nen Tee getrunken?" Auf die Anspielung fuhr über Claws Schnauze ein leichtes schmunzeln, bevor er ihm anfing, alles zu erklären. Angefangen bei seinen Absichten des Bergbaus, den Berichten über die seltsamen Schleimerscheinungen und schliesslich die Begegnung mit den Untoten Trollen.
"Tja, seit du das letzte Mal hier warst, hat sich einiges verändert," begann Boris zu erklären. Nach einem Schluck aus seinem Bierkrug, der Natureclaw jetzt erst ins Auge fiel, fuhr der Zweg fort. "Die Geißel fährt Woche für Woche neue Geschütze auf. Scheint so, als ob die Monströsitäten nur die Spitze des Eisbergs sind. Ihre Apotheker, Wissenschaftler ... Und ich wette sogar ihre Metzger arbeiten unentwegt daran, immer perversere Ungeheuer aus den Leichen unserer gefallenen Männer zu machen. Inzwischen kontrollieren sie sogar sämtliche Trollstämme nördlich von Khaz'Modan. Nur die Amanitrolle in Zul'Aman sind verschont geblieben. Leider, möcht' ich hinzufügen. Garstige und besonders aggressive Biester die uns schon seit Jahrzehnten auf'n Senkel gehen. Ich rat' dir, geh niemals mehr alleine in diese Länder hinaus, ich schwöre bei meinem Barte, das es keinen gefährlicheren Ort auf dieser Welt gibt. Mal von Thunderbrews jährlichen Braufest-Feiern abgesehen." Nachdem der Zwerg fertig damit war, über seinen eigenen Witz lauthals zu lachen, tauschten die beiden noch einige Worte miteinander aus, bevor sich der Schamane verabschiedete. "Ich danke euch für eure Gastfreundschaft in der Kapelle. Auf ein baldiges Wiedersehen." "Gehabt euch wohl, Freund."

Nach wenigen Stunden befand sich Natureclaw auf dem Goblin-Zeppelin zurück nach Kalimdor. Zufrieden lächelnd öffnete er seinen Bergbau-Beutel, der bis oben hin voll mit dem seltenen Mineral Thorium war. "Laarna wird sich freuen. Ich denke, das wird mehr als genug sein."

Der Taure konnte nach einer Nachtruhe in Orgrimmar und einen Tagesmarsch später endlich wieder auf den vertrauten Wiesen von Mulgore wandern. Ein lautes Gähnen entfuhr ihm, als er vor seiner Haustür ankam. "Ich werde mich erstmal hinlegen...Morgen werde ich Laarna dann..." Als Claw gerade die Tür zu seinem Holzbau öffnen wollte, fiel diese von allein auf. "Was zum...?" Vorsichtig schlich der Taure hinein, mit Adleraugen aufmerksam einen Eindringling suchend. Plötzlich hörte er hinter sich Schritte und ein leises kichern. "DU!" Der Schamane fuhr hektisch herum, doch war in seinem Gesicht weder Misstrauen noch Wut geschrieben, sondern Freude. Er lächelte die junge Taurin an, die gerade einen Blick in den an der Tür vergessenen Sack warf. Zufrieden blickten ihre jadegrünen Augen voller Dankbarkeit in die seinen. "Laarna! Du bist hier?" Voller Freude sprang die Taurin um Claw und umarmte ihn herzlich zur Begrüßung. "Ja, Claw. Ich habe in deinem Haus auf dich gewartet. Ich dachte mir, ich passe ein wenig drauf auf und ich konnte es kaum erwarten, dich willkommen zu heißen. Du hast echt alles gesammelt. Ich bin dir soooooo dankbar."
Als die Umarmung sich löste, schnürte Natureclaw den Sack wieder zu und stellte ihn fürs erste neben die Tür im inneren des Hauses.
"Ich hoffe, es war dir nicht zu umständlich...Wenn ich könnte, wäre ich ja selbst..." "Ach, das hab ich doch gern für dich gemacht." Der Schamane lächelte die Kriegerin ironisch an. "Auch wenn ich für diese Arbeit reicht entlohnt würde." Laarna kicherte leise vor sich hin. "Ach, wenn du eine Belohnung willst, natürlich." Ein weiteres mal fiel die kleinere, zierliche Taurin dem Schamanen um den Hals, und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Backe. Dass sie über ihn lachen musste, bemerkte er im ersten Moment nicht, da er mit einem Schlag errötete.
"Wie süüüüß." Dem immernoch geschockten Tauren entfuhr auf Laarnas Kommentar nur ein leises "D...Danke".
Den Beutel mit den Mineralien um die Schultern gespannt, grinste Laarna ihm ein letztes Mal entgegen. "Wenn dir die Belohnungen von mir gefallen, ich brauch vielleicht demnächst ein wenig Teufelseisen..."


E N D E
 
Ganz nettes Ende.
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Es hätten zwar durchaus auch weiterhin noch ein paar Details eingebaut werden können, aber alles in allem war die Geschichte ein netter Zeitvertreib. Die gröbsten Schnitzer habe ich ja schon in meinem vorhergehenden Post angekreidet, ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. Schlechter bist Du also schon mal nicht geworden.
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Ich möchte Dir aber die Sache mit den Beschreibungen wirklich ans Herz legen. Ich habe die Story gelesen, weil ich es mehr oder weniger versprochen und nichts besseres zu tun hatte - wirklich gefesselt hat sie mich nicht. Dafür war der Inhalt, gelinde gesagt, zu einheitlich. Mit ein paar mehr Details, welche die Welt anschaulich erklären und ein bisschen Farbe einbringen, hätte ich die Geschichte wahrscheinlich mit doppelter Freude gelesen. Aber wie gesagt, es war auf jeden Fall schon mal ein guter Anfang. Ich würde mich freuen, von jetzt an ein wenig mehr von Dir lesen zu können.
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Greets
 
*verdammte Wartezeiten... Doppelpost gelöscht.
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*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen dank für die Rückmeldung ^^

An den Details werde ich definitiv arbeiten, das mein nächstes Werk für den Leser ein wenig spannender wird =)

Mal sehen, wann ich wieder was posten werde, mit der Kreativität ist das ja sowas, bis sie einen einfängt "^^
 
Junge, das Gefühl kenne ich nur zu gut...
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Vielleicht solltest Du auch keine vorschnellen Versprechungen geben. Das 'jeden-Tag-ein-Kapitel'-Zeugs haut Dich komplett um, wenn mal grade Flaute ist, was die Fantasie angeht. Ich habe den gleichen Fehler gemacht - dann war erstmal zwei bis drei Wochen totale Ebbe, in denen ich nicht mal ein einziges Wort niedergeschrieben habe.

Auch immer hilfreich: gleich zu Anfang der Geschichte das Ende zumindest in einem ungefähren Ausmaß zu wissen. Änderungen kann man immer noch einbauen, aber wenn man einfach drauf los schreibt, endet das oftmals in einem Fiasko. (Ich sage nur: 4 Geschichten angefangen, 4 Mal über 70 DINA4-Seiten geschrieben, 4 Mal aufgrund Verstrickungen in der eigenen Story abgebrochen. ^.^ )

Greets
 
Ich mag die Geschichte mit oder ohne die von Al vermissten Einzelheiten. Was mir besonders gefallen hat ist, dass die Geschichte von Tauren handelt, ich find es gemein, dass so viele sie hässlich finden...
Die Pointe am Schluss war gut^^
MfG Anni
 
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