Es bleibt interessant!
Abschließend:
Wenn man Gott sucht, müsste man meiner Meinung nach an zwei Orten suchen: Dem Urknall (oder ganz allgemein Singularitäten) oder dem Zufall.
Ungeachtet der Definition von Zufall erstmal:
Du schließt einen "Gott" nicht automatisch aus. Sehr fein...
Wenn du beim Urknall nach "Gott" suchst, dann gibst du dem "Intelligent Design" ne Chance? (= nicht unbedingt der am naheliegendste Gott hat da seine Finger im Spiel, vielleicht auch eine andere "überirdische Macht", Marsmännchen oder gigantische Murmelspieler, aber am naheliegendsten is natürlich schon unser Gott (frei nach ID))
Alternativ der Zufall... der könnte ja - so auch die profane Reduzierung der Evolutionstheorie - ebenfalls "Ver-ur-sacher" des Ur-knalls sein.
Gibt es Zufall? Damit bin ich zurück bei deiner Definition von Zufall. (super Steilvorlage übrigens)
Ich hab dazu irgendwann mal ein Beispiel gelesen:
Mein Fahrradschloss hat 10.000 Kombinationmöglichkeiten. Jede davon ist gleich unwahrscheinlich, weil beim willkürlichen Drehen der Rädchen jede einzelne dieser 10.000 Kombinationen mit gleicher Unwahrscheinlichkeit eintritt.
Die Kombination 1958 ist es, die das Schloss jedoch öffnet. Dreh ich jetzt unermüdlich an den Rädchen, oder "knack" die Kombination beim ersten Versuch, ist das dann Zufall? Widerleg mir mal anschaulich, dass es nicht die "Bestimmung" des "großen Geheimnissvollen Konstrukteurs" des Schlosses war, des Designers, dass ich es öffne. Rückwirkend ist es leicht darüber zu reden, ich hätt auch ewig weiterdrehen können. Der Zufall widerlegt bei diesem Beispiel auch nicht die Kontruktion, die Absicht, den Master Plan, vielleicht den Verlauf der Welt, wie er seit dem Urknall feststeht. Die Kombination hat vorher "jemand" festgelegt. Denke da setzt die Schöpfungslehre ihren Hebel an.
Nehmen wir das Objekt weg und würfeln! Natürlich ist es noch extrem unwahrscheinlicher, dass ich bei 200 Würfelwürfen genau die Reihenfolge von Clamev wieder würfeln werde. Aber ist es ausgeschlossen? Ich glaube da kommt dann unser begrenzter Verstand zum Zuge. Wenn die 200er Würfelfolge von Clamev das Leben darstellt und überall im Universum gewürfelt wird...
Ist es so verwerflich und primitiv gewesen, dort wo man vor Rätseln oder bis dato Unbegreiflichem steht einen "Gott" als Platzhalter einzufügen?
@marion9394: Wie beantwortest du dir deine Frage selbst? Vielleicht haste ja nen Schutzengel
Könntest du es widerlegen, wenn jemand behauptet, dass du soviel "Glück" hattest, weil deine Mutter (Oma, Vater, Onkel, Tochter, Heimbetreuer... egal!) jeden Abend für dein Wohlergehen gebetet hat?
Ich glaube, es ist eine größere intellektuelle Leistung ein vernünftiger Atheist zu sein, der ein
lebensbejahendes Lebenskonzept anbietet! Da reicht es nicht alles anzufechten und -zweifeln oder irgendwelche Nietzsche-Zitate aus dem Zusammenhang zu reissen ("Gott ist tot!" - lol). Es ist deutlich einfacher ein "Gläubiger" zu sein und ein "gottgefälliges Leben" zu führen. Vielleicht ist gerade diese Einfachheit, die einschläfert und nur mitmachen anstatt hinterfragen lässt... schwer zu sagen. Jedenfalls bietet Religion ein praktikables Konzeopt an, welches das Zusammenleben regelt, wie Philister so schön bemerkte Kultur und Identität stiftet und den Menschen Hoffnung und Halt (Trost - denkt an Sterbefälle in der Familie) bietet.
Was daran so schlimm sein soll weiss ich seit ich es in anderen Kulturen gesehen habe nicht mehr! Für den tokyoter Investmentbroker ist es selbstverständlich nach der Arbeit in Schlips und Anzug in seinen Tempel zu gehen, sein "Münz-werf-Glocke-läut-und-Klatsch"-Ritual zu praktizieren und dann erst nach Hause zu gehen. Why not?
Religion (die Frage tauchte weiter oben auf) ist ab einer schon geringen Anzahl an Gesellschaftsmitgliedern etwas obligatorisches! Deshalb taucht sie losgelöst von Zeitalter und Erdteil überall auf!
Und da bringt jetzt sTereoType wieder nen ganz anderen Aspekt mit.
Monotheismus und warum ist ein weiteres Feld... und wer recht hat? ^^
Gerade bei der Frage wer "in den Himmel" kommt ist eines der Kernthemen, wieso es Religionen überhaupt gibt. Menschen sind (meist) zu eitel einsehen zu wollen, dass es nach dem Tod Schluss ist, die Stimme im eigenen Kopf für immer schweigt (ich meine die eigenen Gedanken, nicht den imaginären Pyronamen). Das Thema Tod ist für die meisten (zurecht!) nicht aktuell. Aber hat uns Menschen schon immer bewegt.
Ich würde gar nicht danach fragen, welches Modell das "realistischste" ist - obs jetzt Odins Tafel oder JHWHs Himmel (woher dieses Bild?) ist.
Glaube viel wichtiger sind die Sanktionierungen, die ein menschliches Miteinander regeln soll(t)en, die Moralvorstellungen (durchaus kontrovers), der spirituelle Leitgedanke und die kulturell Leistung/Identitätsstiftung, die - auf keinen Fall unkritisch! - zugute gehalten werden sollten.
Den Widerspruch Religion & Wissenschaft halt ich für überholt, da es sich dabei um zwei gesonderte Bereiche des Lebens handelt.
Wer das ganze gesellschaftsverträglich als atheistishes Konzept anbieten kann: immer her damit!