Also, so wie ich das sehe müssen mehrere Aspekte unterschieden werden.
1. Zivilrechtliche Folgen
2. Strafrechtliche Folgen
3. Konsequenzen bei e-bay
4. Konsequenzen bei WoW
1. Zivilrecht
Auch bei Online-Auktionen kommt ein normaler Kaufvertrag zustande (§ 433 BG
und zwar bereits mit Ablauf der Frist bzw. den Sofortkauf, denn dann haben wir die beiden korrespondierenden Willenserklärungen, die für einen Vertrag erforderlich sind.
Grundsätzlich hat der Käufer einen Anspruch darauf, dass ihm die Sache auch geliefert wird (§ 433 Abs. 1 BG
.
Dass es sich bei dem Gold aus WoW nicht um eine Sache nach § 433 BGB handelt macht nichts, denn die Vorschriften über den Kaufvertrag sind nach § 453 Abs. 1 BGB auch hier anwendbar.
Somit muss dein Freund wohl oder übel die 10.000 Gold ranschaffen. Kann oder will er dies nicht muss er ggf. mit Schadenserstatzforderungen rechnen (z.B. §§ 437 Nr. 3, 289 Abs. 1, 3, 281 BG
.
Wenn der Kunde sich die 10.000 Gold nun woanders besorgt und dafür mehr bezahlen muss, kann er von deinem Freund den Mehrbetrag verlangen.
Die Tatsache, dass laut den AGB von Blizzard der Goldhandel verboten ist, spielt meiner Meinung nach für die Zivilrechtliche Beurteilung des Geschäfts keine Rolle, sondern lediglich im Verhältnis Blizzard zu Goldverkäufer und Blizzard zu Goldkunde.
2. Strafrecht
Wenn jemand die Leistung eines Vertragspartners annimmt und dabei nicht vorhat die Gegenleistung zu erbringen, dann fällt das unter Betrung. (§ 263 Abs. 1 StG
.
Ein besonders schwerer Fall (§ 263 Abs. 3 BG
ist dies aber wohl noch nicht.
Hier sollte dein Kumpel ganz schnell das Geld zurück überweisen.
3. Konsequenzen durch e-bay
E-bay wird nach seinen AGB handeln, wenn sich jemand beschwert. Es könnte also zu einer Sperrung des Accounts kommen.
4. Konsequenzen bei WoW
Auch bei WoW könnte der Account gesperrt werden, wenn Blizzard von der Sache Wind bekommt. Im Zweifel sowohl der Kundenaccount als auch der von deinem Kumpel.
Hinsichtlich der Beweislage sehe ich das genauso wie es oben schon gesagt wurde. Sollte es zum Prozess kommen, wird Blizzard mit den Daten rausrücken (müssen).
Das auch ein verlorener Zivilprozess viel Geld kostet, brauche ich wohl nicht extra zu sagen.
Das alles droht natürlich nur, wenn einer der Kunden Anzeige erstattet oder Schadensersatz verlangt.
Und das nächste Mal sollte dein Freund besser erst denken und dann Mist bauen. Im Moment kann er nur das Gold liefern oder hoffen, das keiner seiner Kunden gegen ihn vorgeht. Daher würde ich deinem Freund raten das Geld zurück zu überweisen und sich zu entschuldigen.