Gewissensfrage

*sniff*

Das hat mich nun doch berührt. Ja ich gebe zu, meine anfängliche Meinung zu Kal Jerico war eher zwiegespalten, ehrlich gesprochen sogar negativ. Im Nachhinein muß ich mir aber eingestehen, dass diese Einschätzung ein Produkt der vom Diskussionpartner zitierten Passagen war. Ich will mich auch garnicht länger in Lobhudeleien ergießen und komme daher zu folgendem Schluß.

Ich denke ich mag dich Kal Jerico. (auf einer rein platonisch rethorischen weltanschaulichen Ebene, selbstredend)
 
Ahh langsam wird's hier ja interessant
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Aber schaun wir mal wie's weiter geht. Mich würden einige Dinge was insbesondere Cancery und Thront betreffen interessieren:

Wenn ihr eure "schwachen Momente" habt, was 100%ig bei jedem Menschen vorkommt, macht ihr das mit euch allein aus oder hättet ihr gerne jemanden an eurer Seite der euch auf irgendeine Art und Weise hilft? Wenn ja, würdet ihr dies auch bei anderen machen ohne dass irgendein Vorteil für euch ersichtlich wäre?
Was haltet ihr von selbstlosen Handeln? (Jemand anderen helfen ohne einen Vorteil davon zu haben und es ein wenig Mühe kostet z.b. beim Umzug helfen)
Gibt es jemanden dem ihr vollkommen Vertraut?
Gibt es jemanden von dem ihr sagen würdet dass er euch vertraut?
Gibt es Leute denen euer Verhalten imponiert?
Fühlt ihr euch manchmal einsam?
Warum würdest du dich als guten Menschen bezeichnen?
Ich weiß das sind einige recht private Fragen, aber es würde mich sehr interessieren. Versucht bitte ehrlich zu sein und nicht euch durch die Antworten zu profilieren.

Hoi, da bin ich wieder. Dann will ich mal schauen ob ich deine Fragen beantworten kann.

"Gibt es jemanden dem ihr vollkommen Vertraut?" :
Ja, solche menschen gibt es. Das wären zum einen meine Eltern, meine Großmutter und zwei meiner besten Freunde.

"Gibt es jemanden von dem ihr sagen würdet dass er euch vertraut?":
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus das du mit "Vertrauen" in dieser Frage ein absolutes Vertrauen meinst und nicht nur ob mir jemand nen Euro leien würde. Ich denke schon das es da ein paar Personen gibt die mir absolut vertrauen. Ich kann dir das aber nicht mit bestimmtheit sagen, da es noch nie zu solch einer "Vertrauensfrage" gekommen ist.

"Gibt es Leute denen euer Verhalten imponiert?":
Nicht das ich wüsste. Es würde mich allerdings auch ehrlichgesagt beunruhigen wenn mein Verhalten oder meine Einstellung jemanden imponiert. Respekt vielleicht...

"Fühlt ihr euch manchmal einsam?":
Nein, nicht das ich mich erinnern würde. Manchmal wäre ich sogar lieber etwas mehr für mich. Nicht das ich jetzt andere Menschen verabscheuen würde oder Angst vor Bekanntschaften hätte. Aber ich brauche ab und zu Abstand und Ruhe.

"Warum würdest du dich als guten Menschen bezeichnen?":
Hm...gute Frage. Also ich schließe erstmal aus das ich ein "böser Mensch" bin. Warum? Es könnte in meinem, etwas krassen, Beispiel ja der Eindruck vermittelt worden sein, ich wäre ein böser Mensch. Aber weder habe ich etwas böses in diesem Beispiel getan, noch in wirklichkeit. Es mag vielleicht für einige von euch unmoralisch sein, aber nicht böse. Also konkret: Ich bin gut, weil ich nicht böse bin. Das ist mehr als die meisten von sich behaupten können.
 
vieleicht am rande.. ich hab nicht gepostet um zu beleidigen, sondern deshalb weil ich dir die rolle als "vorzeigecharakter" einfach nicht abnehme...

Wo habe ich behauptet ein Vorzeigecharakter zu sein? Das ist deine Einschätzung meiner Erzählungen. Du bezeichnest mein Verhalten als die Rolle eines Vorzeigechrakters- und warum? Weil du ganz genau weisst, dass jede einzelne der von mir beschriebenen Handlungen, Motivationen und Denkweisen nach der moralischen Maxime des Gewissens ausgerichtet sind. Das heisst für mich, dass dein Geschreibe von wegen "Ich bin gerne ein A*sch****" pures Getöne und Gepoltere war. Du weisst genau so gut wie ich, was recht und unrecht ist- und ich bin überzeugt, dass du ebenfalls genau so wie ich mit deinem Gewissen ins reine kommen willst, wenn es sich bei dir meldet. Gz, das ist es, was einen "Vorzeigecharakter" ausmacht- ein Sammelsurium von Wertvorstellungen überhaupt als solchen zu werten.


Ich fühle mich nicht beleidigt, habe ich nie. Ob du mir diese "Rolle" abkaufst oder nicht, ist für mich völlig unerheblich, es war nie mein Anspruch, dich von meinen Wertmassstäben zu überzeugen.



@TE
Gibt es jemanden dem ihr vollkommen Vertraut?
Meiner Freundin, meinen Eltern und drei Freunden.

Gibt es jemanden von dem ihr sagen würdet dass er euch vertraut?
Meine Freundin, meine Eltern und drei Freunde.

Gibt es Leute denen euer Verhalten imponiert?
Immer wieder. Leute die sich für etwas einsetzen, einstehen, protestieren, hinterfragen, nicht denkfaul sind, sich nicht einschüchtern lassen oder sich nach einem Schicksalschlag wieder auf die Beine kämpfen.

Fühlt ihr euch manchmal einsam?
Nein. Weder emotional noch intellektuell. Ich fühle, dass ich mit einigen meinen Ideen zur Lage der Welt gelegentlich alleine dastehe, was ich allerdings nicht als Einsamkeit definieren würde.


@Nox:
Fans von Richard sind mir grundsätzlich immer sympatisch
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Ich bin gerne ein A*sch****" pures Getöne
das stimmt absolut nicht, du stellst dir das als etwas falsches vor:
ich kenne bei soetwas grenzen; in meinem freundeskreis, weil ich mich dort bei menschen befinde von denen ich weiss / denke das sie mit mir ein team bilden. käme ich meiner freundin in solch dieser rolle könnte ich drei wochen auf meine leiblingsbeschäftigung verzichten und

aber es gibt im alltag ganz einfach momente (und diese hab ich einfach sehr häufig) in denen es eine extrem einfache und schöne einstellung ist. z.B.: bei fortbildungen, damals in der schule oder beim weihnachtseinkauf.
wie herlich kleingeistig menschen reagieren wenn man ihnen einmal nicht sagt wie toll und wunderbar sie sind ist einfach spitze zu beobachten.

aber das ist alles nur dann verständlich wenn man es handhaben kann, weshalb ich deine apokalyptischen vergleiche einfach nicht einbeziehen kann. man schadet niemandem wenn man an der ampel hupt oder zu der alten in der wohnung drüber sagt das ihr drecksköter schon das 3. mal in dieser woche ins treppenhaus geschissen hat.


deswegen ist es für mich in solchen fällen einfach keine gewissensfrage.
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"Warum würdest du dich als guten Menschen bezeichnen?":
Hm...gute Frage. Also ich schließe erstmal aus das ich ein "böser Mensch" bin. Warum? Es könnte in meinem, etwas krassen, Beispiel ja der Eindruck vermittelt worden sein, ich wäre ein böser Mensch. Aber weder habe ich etwas böses in diesem Beispiel getan, noch in wirklichkeit. Es mag vielleicht für einige von euch unmoralisch sein, aber nicht böse. Also konkret: Ich bin gut, weil ich nicht böse bin. Das ist mehr als die meisten von sich behaupten können.

Das ist absolutes Schwarz-Weiß-Denken. Dadurch, dass du nicht böse bist bist du noch lange nicht gut. Mal abgesehen davon finde ich schon, dass es falsch ist etwas an sich zu nehmen was einem nicht zusteht, besonders wenn man weiß wem es zusteht. In deinem Beispiel nimmst du dir das Recht der Schwester ihr Geschenk vorzuenthalten. Ich würde das nicht als "böse" bezeichnen, aber es geht schon in eine negative Richtung. Du hast keinerlei Motivation anderen etwas gutes zutun. Das ist weder gut noch neutral. Alles hat eine Auswirkung selbst wenn man nichts tut. Das lässt sich ein wenig mit unterlassener Hilfeleistung vergleichen, wenn auch nicht ganz in dem Maße.
 
Ich denke das kann man so allgemein gar nicht beantworten, denn was ist "gut" und was ist Gewissen? Darunter versteht doch fast jeder etwas anderes. Und um ein "guter" Mensch zu sein braucht nicht unbedingt ein Gewissen, mitunter reicht ja auch eine gute Kinderstube aus oder gar Feigheit. Denn auch diese beiden Eigenschaften können mich davon abhalten etwas böses zu tun und meistens ist man ja schon "gut", wenn man nicht böse ist. Viele Menschen denken bei gut/böse wirklich in schwarz/weiß und das ist dann wohl auf alle Fälle Erziehung und auch religöse Prägung. Denn beide lassen oft wenig oder gar kein Grau zu.
 
Ich finde die Frage ist falsch gestellt.
Ich würde es so formulieren: Wie definierst du einen "guten" (moralischen? an sich ist der Begriff schon viel zu schwammig) Menschen und würdest du dich selbst in dieser Definition wiederfinden.

So würde man den etwaigen Vorstellungen von "gut" und "böse" eher gerecht werden.
 
Es geht in diesem Thread nicht darum ob oder warum man ein guter Mensch ist.
Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Gewissen und was für Auswirkungen es hat.
 
Es geht in diesem Thread nicht darum ob oder warum man ein guter Mensch ist.
Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Gewissen und was für Auswirkungen es hat.

Die Auswirkungen in Bezug auf einen "guten" Menschen. Und da reicht Gewissen allein keinesfalls aus, dazu gehört dann viel mehr.
 
Es geht in diesem Thread nicht darum ob oder warum man ein guter Mensch ist.
Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Gewissen und was für Auswirkungen es hat.

Warum wurde denn die Frage gestellt? Doch wohl um den Begriff "Gewissen" greifbarer zu machen und zu diskutieren.
 
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