Hallo,
es gibt natürlich ein paar Dinge, die beim Jäger (BM) unheimlich nerven. Eisfallen sind nicht so berechenbar wie etwa ein Sheep: Gegner widerstehen oder sind schneller als üblich (20 Sekunden ist die Wirkung im Normalfall) aus der Falle raus. Da der CD 30 Sekunden beträgt (es sei denn, mit D3, dann sind's immer noch 26 Sekunden), ist ein erfahrener Tank, mit dem man sich am besten über TS verständigt, nicht ganz unwichtig. Habe ich einen Vorlauf von ca. 15 - 30 Sekunden, ist es kein Problem, den Gegner 4 - 5 Mal (sofern er nicht irgendwann widersteht) in Eisfallen zu bannen (mir ist es mal mit einem Mage zusammen in einer Heroic gelungen, die verbliebenen zwei Gegner nach einem Fast-Wipe solange geschaft und eisgefallt zu halten, bis Tank und Heiler wieder bei uns angekommen waren). Es gibt leider Tanks, die Zeichen setzen, sofort pullen (oder Zeichen ohne Ansage beim Pullen setzen) und sich dann beschweren, wenn der Jäger nach 24 Sekunden tot auf dem Boden liegt, weil das Viech aus der Falle kam. Offenbar hat sich das CD-Problem noch nicht überall herumgesprochen. Schön sind auch Pala-Tanks, die nicht anzeigen, wo sie tanken und ihre Weihe auf der Falle starten - selbstverständlich ist der Jäger Schuld, weil der muß ja riechen können, daß der Paladin genau an der Stelle tanken möchte, an der die Falle steht. Kontraproduktiv ist es auch, die Mobs insgesamt über die Falle zu ziehen, weil es dann passieren kann, daß der falsche Gegner hängenbleibt (sind dann auch die Jäger Schuld).
Auf Unverständnis stößt oftmals der Hinweis an den Palatank, lieber per Irreführung den Jäger denn den Pala per Schild pullen zu lassen. Der Schildwurf baut Aggro auf, die der Jäger sich erst einmal wiederholen muß, um den Mob in die Eisfalle zu pullen. Wird die Weihe dann noch gestartet, ist es vorbei - und selbstverständlich ist dann wiederum der Jäger Schuld, weil der ja den Mob nicht weggeholt hat. Wir sind keine Mages, deren CD unterhalb der Wirkung des Schafs liegt. Eine Eisfalle bedarf ein paar Sekunden Vorbereitung (über TS am besten dem Tank mit einem "Falle liegt" signalisieren, daß man bereit ist).
Ich liebe übrigens Tanks, die Fernkämpfer als Eisfallenziel auswählen. Die haben bekanntlich nicht die Angewohnheit, auf Nahkampfentfernung zu gehen. Wenn ich weit zurückgehen muß, weil die Falle bereits liegt (siehe CD), dann dauert es dementsprechend lange, bis ich in den Kampf eingreifen kann (wenn ich nicht vorher tot auf dem Boden herumliege). Wer dann als "unfähig" bezeichnet wird, muß ich wohl nicht erwähnen...
Totstellen ist übrigens nicht nur als reiner Aggro-Reset tauglich. Es empfiehlt sich, sich totzustellen, bevor der Tank die Eisfalle aufbricht, weil so der Mob direkt auf den Tank und nicht auf den Jäger losgeht (ansonsten: Auf den Tank zulaufen, nicht von ihm weg).
Öfters wird übrigens in Gruppen der erstaunte Ruf laut, wer denn den wunderbaren Buff "Wilde Eingebung" (jeglicher Schaden der Gruppe erhöht) gegeben habe. Der stammt von unseren liebevollen Begleitern, volkstümlich Pet genannt - wenn die Viecher einen kritischen Treffer landen (was sehr oft passiert), dann wird der ganze Raid belohnt. Auch in Inis gut zu gebrauchen sind Dinge wie "Einschüchterung" (Gegner 3 Sekunden lang völlig betäubt) sowie "Erschütternder Schuß" (4 Sekunden lang um 50 % verlangsamt). "Skorpid-Stich" (Stärke und Angriffskraft des Gegners gesenkt) wird leider oft unterschätzt. Es macht übrigens im PvP sehr viel Spaß, einen Schurken am eigenen Leib spüren zu lassen, was es heißt, gestunned zu sein - ein großer, roter Jäger reagiert nicht mehr auf die Schurkentricks, während das Pet den Angreifer "einschüchtert". Dann wird noch ein wenig "erschüttert", evtl. torkelt der Schurke noch in eine Frostfalle; danach hat er's auf jeden Fall hinter sich
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Was das oft gehörte "der versteckt sich hinter seinem Haustier" angeht: Die Klasse ist von Blizz nun mal so designed. Ich werfe einem Schurken ja auch nicht vor, sich mieser Tricks zu bedienen. Da könnte man genauso gut behaupten, der feige Krieger brauche ja einen Panzer, um sich aus dem Haus zu trauen (oder einen Priester)...
Wir Jäger können sogar noch mehr: Unser Leuchtfeuer hilft, verborgene Mobs zu entdecken; unsere Salve ist ein eingebautes Feuerwerk (ohne großartigen strategischen Nutzen, aber es sieht immerhin beknackt aus); "Aspekt der Wildnis" mindert Naturschaden der ganzen Gruppe; der "Gepard-Aspekt" bringt die Truppe schneller ans Ziel. Außerdem hat ein erfahrener Jäger sehr viel Tank-Verständnis, weil er von klein auf mit einem eigenen Tank durch die Wildnis streift und so von Haus aus weiß, wie wichtig Aggro-Management ist. Selbst die Heiler begrüßen wir mit einem anerkennenden Nicken, weil wir da auch unsere kleinen, wenn auch nicht vergleichbaren Erfahrungen haben.
In meiner Gilde werde ich öfter für Heroic-Instanzen gebucht, als ich meist Zeit habe. Daß ich so gut wie nie die Schadensliste anführe (ein dritter Platz ist mir immerhin sicher
) spielt da keine Rolle; die sonstigen Fähigkeiten reißen das wieder 'raus. Wenn eine Gruppe einen erfahrenen Jäger auch richtig einzusetzen weiß, ist der mit Sicherheit eine echte Bereicherung für das Team.
Ein Wort zur Würfelei: Es gibt Dinge wie den "Schallspeer" oder "Vermächtnis", die ein Jäger mehr als gut gebrauchen kann. Ich verstehe nicht, wie es da Streitereien gibt, denn man kann, bevor man eine Ini betritt, bereits abklären, wer auf welche Dinge "Bedarf" hat (Atlas-Loot hilft da ungemein). Auch die "Random-Drops" kann man - sofern man TS hat - ohne große Probleme aufteilen. In Raids sollte das Aufteilen eh einem "Plündermeister" überlassen werden. Ich hatte weder in der Gilde noch in Rnd-Groups je irgendwelche größeren Probleme (von einem Schurken-Gnom abgesehen, der aus Versehen bei einem Ring statt "Bedarf" zu drücken gepasst und sich im Log unverständlich ausgedrückt hat, so daß der Gruppenführer mir signalisierte, ich dürfe "Bedarf" anmelden. Der Kerl hat mich mit Ausdrücken belegt, die mir zwar nicht neu waren, die ich aber hier nicht wiedergeben möchte. Sowas geht dann auch bei mir auf "Ignore").
Grüße
Bimmbamm, Gilneas