Lichtsucher

Cellon

Quest-Mob
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Es wurde langsam dunkel auf den Straßen von Stratholme und einige Arbeiter waren noch dabei die Lieferungen an Getreide zu verstauen, damit die Bäcker und andere Händler sie am nächsten Tag benutzen konnten um ihre Waren herzustellen. Es musste alles schnell gehen, denn die Bevölkerung hatte Angst bei Nacht die Straßen zu betreten aufgrund der Geißelinvasion, welche immer deutlicher die Runde machte. Karben war müde, er hatte den ganzen Tag schon geschuftet und seine Kochen taten ihm allesamt weh. Jetzt bereute er es, dass er die Ausbildung als Paladin abgebrochen hatte und nun den einfachen Arbeiter geben musste, welcher sich hier mit den Säcken an Getreide einen Bruch zu holen drohte. Irgendetwas störte ihn an diesen Lieferungen, doch er konnte nicht genau ausmachen was es war. Als er fast den ganzen Wagen, welcher ihm zugeteilt war, geleert hatte, setze er sich auf eine nahegelegene Bank und wischte sich mit dem rechten Handrücken den Schweiß von der Stirn. Danach fuhr er sich mit derselben durch sein vom Schmutz verklebtes schwarzes Haar und nahm mehrere kräftige Schlucke Wasser aus seiner Feldflasche, welche er an seinem Gürtel befestigt hatte. Die Erfrischung hatte ihm gut getan und er lehnte sich ein kleines Stück auf der Bank zurück und starrte zum Himmel. Es war fast schon dunkel und die ersten Sterne leuchteten auf.

Zwei Wachen kamen an ihm vorbei und musterten ihn ausgiebig, doch er bemerkte sie nicht. "Steh auf du fauler Hund und bring deine Arbeit zu Ende, in ein paar Minuten wollen wir niemanden mehr auf den Straßen sehen!", sagte einer der Soldaten und trat Karben gegen sein Schienbein. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck schreckte Karben in die Höhe und befestigte seine Flasche wieder am Gürtel. Die beiden Wachen warteten auf keine Antwort und gingen ihres Weges. Karben hasste das Militär, nicht das er ein Pazifist wäre, aber die Arroganz mit der ihm die Soldaten jedesmal gegenübertraten hängte ihm zum Hals heraus. Er beendete seine Arbeit und schob den frisch entleerten Wagen aus der dunklen Seitengasse, in welcher er sich befand. In der Ferne wurde ein Horn geblasen, ein eindeutiges Zeichen das die Straßen nun endgültig zu räumen waren. In letzter Sekunde erreichte Karben seine Behausung und schloß hastig die Tür hinter sich zu, ließ sich anschließend ein Bad ein und schleppte sich ausgelaugt ins Bett.

Am nächsten Tag - später Nachmittag

Als Karben aufwachte, tat ihm sein Körper noch schlimmer weh als am Tag zuvor. Es war jedoch nichts Neues für ihn und er rappelte sich vorsichtig aus dem Bett auf. Sein Kopf schmerzte und seine Arme fühlten sich betäubt an. Er musste lange geschlafen haben, denn die Sonne stand schon sehr hoch und draußen auf den Straßen herrschte wieder reges Treiben. Karben interessierte das nur bedingt, denn er hatte heute einen freien Tag und diesen würde er genießen. Nachdem er sich angezogen hatte ging er in die Speisekammer und suchte nach etwas Essbarem, doch es war nichts da. Alle Schränke waren so gut wie leer, nur eine Kanne Milch stand in der Ecke der Küche. Als Karben den Deckel aufmachte, verzog er angewidert das Gesicht und ließ den Deckel so schnell er ihn aufgenommen hatte wieder fallen. Was nun von der Milch übrig geblieben war, welche er wohl vor einigen Wochen dort hingestellt haben mußte, war nicht ansatzweise zum trinken gedacht. Obwohl er sich vorgenommen hatte seine Wohnung heute nicht zu verlassen, siegte sein knurrender Magen über seinen ursprünglichen Plan. "Was soll's?!", grummelte er vor sich hin und machte sich gleich darauf auf den Weg zum Bäcker, welchen er erst gestern abend mit Getreide beliefert hatte. Dieser befand sich gleich um die Ecke und als Karben den Laden betrat, bestellte er schnell ein helles Brot und zwei Muffins. Als er bezahlt hatte und den Beutel mit seiner Ware entgegennahm, beschlich ihn wieder das mulmige Gefühl das er schon gestern in der Nähe des Getreides hatte. In seiner Küche angekommen, legte Karben die Backwaren auf den Tisch und schnitt sich eine Scheibe von dem Brot ab. Als er gerade gierig hineinbeissen wollte, klopfte es an der Tür. Knurrend legte er die Scheibe auf den Tisch und begab sich zur Tür.

Als er sie öffnete, grinste ihn Valdo an und übergab ihm einen zusammengerollten Zettel. "Vergiss nicht das wir morgen früh beim Schiff sein müssen, ich will dich nicht wieder wecken müssen!", sagte Valdo mit jetzt schlagartig ernster Miene. Valdo war schon seit Jahren ein guter Freund von Karben und beide hatten sich kennengelernt, als in Stratholme einst ein Lagerhaus abgebrannt war. Beide waren Arbeiter gewesen und Valdo wäre beinahe auf einem morschen, verbrannten Balken eingebrochen und in den Tod gestürzt, als ihm Karben in letzter Sekunde die Hand zur Rettung reichte und ihn in Sicherheit zog. Doch heute wollte Karben seine Ruhe haben und ohne etwas zu sagen nahm er den Zettel entgegen und machte die Tür wieder zu. Er schmiss den Zettel auf eine Ablage neben der Tür und ging zurück in die Küche, um sich endlich sein Brot einzuverleiben. Als er beinahe wieder dabei war einen Bissen zu nehmen, ertönte von draußen ein Horn. "Um diese Uhrzeit?", murmelte Karben, legte das Brot erneut zur Seite und schaute ungläubig aus dem Fenster. Mehrere Soldaten rannten zum Stadttor und auch einige Bewohner liefen hektisch umher. Als Karben die Tür öffnete, um noch mehr von dem Aufruhr mitzubekommen, rief jemand klar und deutlich "DER PRINZ IST HIER!"

Eine Frau mit einem Kind im Arm eilte an Karben vorbei und er konnte sehen wie kreidebleich beide waren. Ihnen folgten noch mehr Einwohner der Stadt, viele sahen krank aus. Einige unbewaffnete Soldaten rannten in voller Panik umher und wurden von berittenen Elitetruppen niedergemetzelt. Karben war starr vor Angst, was ging hier nur vor? Als er sich umdrehte um zurück in seine Wohnung zu laufen, stieß er gegen etwas hartes und eine gewaltige Hand packte ihn am Hals. Prinz Arthas starrte Karben in die Augen und sein Gesichtsausdruck dabei war völlig emotionslos. "Hast du von dem Getreide gegessen?", fragte Arthas mit tiefer Stimme und sein Blick wurde noch düsterer. "Nein... mein Herr, das habe ich nicht!", antwortete Karben und rang dabei nach Luft. Mit einem Satz ließ Arthas ihn fallen und setze seinen Weg fort. "Brennt ALLES nieder, verschont nichts und niemanden! Stratholme wird brennen und die Verseuchung endet! Nehmt diesen Mann mit und bewaffnet ihn, er wird uns zur Seite stehen im Kampf gegen die Geißel! Er ist gesund Männer, vertraut mir! Wie ist dein Name Arbeiter?", Arthas schaute auf Karben hinab und Ungeduld spiegelte sich in seinen Augen wieder, Augen die Karben zu durchbohren drohten. Er rappelte sich auf und schluckte, wobei er sich seinen geschundenen Hals hielt und zur Antwort ansetzte, "Ich heiße Karben Lichtsucher mein Herr!"...


Für mich war es mal eine angenehme Abwechslung neben dem stressigen Alltag, der momentan bei mir herrscht, eine Geschichte im WoW Universum zu verfassen. Hoffe sie gefällt euch.

Viel Spaß beim lesen wünsch ich!

MfG

Cellon
 
Inhaltlich gefiel mir die Geschichte ganz gut, allerdinfgs wäre diese "Masse" an Text wesentlich einfacher zu lesen, wenn Du ein paar Absätze reingebracht hättest. :)
 
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