Ich glaub ich muss auch mal Senf beigeben...
Ich sehe hier ein ganz anderes Problem als tatsächliche Grundursache für diese Diskussion:
Diese inherente Assoziation von "Geld" mit "Persönlichen Wohlbefinden".
Ausschlaggebend für diese Annahme sind hierbei diverse Aussagen bezüglich "Die/Der wird bezahlt, das muss doch reichen" in direkter oder abgewandelter oder absichtlich verschleierter Form.
Es ist verständlich, das gerade in unserer heutigen Konsumorientierten Gesellschaft diese beiden Begriffe entweder unabdinglich zusammengeführt oder in manchen Fällen sogar schlicht und ergreifend verwechselt werden.
Erschwerend hinzu kommt allerdings die Tendenz mancher Advokaten einer "ehrlichen" Umgangsform sich als losgelöst von emotionalen Bedürfnissen und reinen Dienern der Logik zu betrachten.
Sicher muss man sagen, das der Logik nach ein Dank nicht "sein muss" oder in verschärfter Form nicht erwünscht sein darf.
Nun jedoch steht es so, das zwischenmenschliche Interaktionen nur seltenst rein logisch sind und der Mensch an sich ein zutiefst emotionales Wesen hat.
Wenn man nun dies in Betracht zieht komme ich hierbei zu der Aussage:
Dankbarkeit ist ein inherentes Maß an Respekt, sicher kein Muss, doch es stellt sich dann hier die Frage inwiefern man sich mit seinen Mitmenschen auseinander zu setzen weiß.
Dankbarkeit stellt sich hierbei sicherlich nicht aus der Handlung "Brot erhalten, Geld geben" ein sondern aus der Tatsache, dass dort ein menschliches Wesen ist welches jeden Morgen aufsteht und den Verkaufsraum vorbereitet und die Waren erwärmt und es mir erlaubt diese Tätigkeit zu vollziehen und kein lebloser Automat.
Für mich ist wie erwähnt schon diese Tatsache Dank und in gewissen Maße Anerkennung wert und kann durch sehr freundliche Behandlung mir gegenüber durch meinen Interaktionspartner nur noch gesteigert werden.
Beachten sollte man hierbei das der Fakt, das die gute Dame (oder wer auch immer) dafür bezahlt wird mir Brot auszuhändigen in keinster Weise, weder emotional, noch logisch irgendwie eine Rolle spielt.
Sicherlich muss auch hier gesagt werden, das dies alles kein Einzelspiel ist und man erwarten kann mit einem ebenso hohen Maß an Menschlichkeit bedient werden sollte, wenn dies wegfallen sollte ist es mehr als natürlich, dass der Dank dafür eher gering ausfallen dürfte.
Das selbe stellt sich auch hier bei erwähnten Let's Playern ein.
Der Fakt, dass sie dadurch Geld verdienen hat weder Logisch noch emotional für den Wert der Affektion keinerlei Bedeutung.
Zwar ist die präsentierte Aussage im Eröffnungspost, die ultimativ zu dieser Diskussion führte etwas weit ausgeholt und verhält sich eher wie der Ausspruch "Wir können froh sein noch zu leben" und ist daher für den eigentlichen Fakt der Dikussion irrelevant, doch steht auch hier, das dort ein menschliches Wesen ist, welches aktiv Zeit aufgebracht hat um dir und uns allen Unterhaltung zu bieten.
Erneut muss erwähnt werden, dass es dabei irrelevant ist ob diese Tätigkeit dem verdienen des Lebensunterhaltes oder "nur nebenbei" geschieht.
Bei beiden hier genannten Beispielen steht nämlich trotzallem der Mensch im Mittelpunkt:
Ohne das es eben die junge Dame/den jungen Herren hinter der Theke gibt, gibt es kein Brot für uns, ohne das es die junge Dame/den jungen Herren hinter dem PC gibt, gibt es für uns keine Unterhaltung.
Um den Kehrschluss zu meiner eingangs getätigten Aussage zu schaffen:
Der Fakt das man für etwas Geld bekommt ist eine sehr schwache Substitution für ehrliche/n Dank/Affektion/Behandlung und hilft dem generellen Wohlbefinden in keinster Weise.