Als jemand der sich schlicht und ergreifend aus dem Wehrdienst herausgelogen hat, steht dir da wohl keine eigene Erfahrung zur Verfügung. Zu sehr solltest du dich mit deinem Märchen nicht rühmen, sowas kann auch mal schnell rechtliche Konsequenzen haben.
Dazu möcht ich aber mal noch schreiben, was da damals wirklich gelaufen is ...
Ich war die ersten 6 Wochen dabei, dann 2 weitere Wochen "sporadisch" ...
Die ersten 2 Wochen war ich voll dabei, dann hatte ich was am Knie ... beim ersten Mal is das Knie nur leicht angeschwollen, da war ich dann MSG-befreit für ne Woche, war aber weiterhin immer schön dabei, das zweite Mal als mir das Knie anschwoll hat es rund um die Feldhose sehr arg gespannt, abwinkeln ging nicht, nein es tat nicht weh, es ging einfach nicht ... ich hatte keinen Bänderriss, keine extremen Schmerzen ... hatte das beide Mal nach einem längeren Marsch ... im Nachhinein schieben das alle auf das kürzere linke Bein (14mm kürzer, aber ob das allein daran liegen kann?).
Ich bekam irgendwann beständig leichte Magenschmerzen, viel Essen konnt ich beim Bund eh nie, dafür bin ich beim Essen zu langsam.
Irgendwann konnt ich dann nicht mehr als 2 Bissen essen ohne dass es wieder hochkam, die Magenkrämpfe fingen an ...
Wenn ich daran dachte, dass ich bald in die Kaseren fahren musste, bekam ich Magenkrämpfe, Schlafstörungen war normal, mehr als 1~2h Schlafen am Stück war nicht möglich. Dass ich während dieser Zeit ständig gereizt und aggressiv war brauch ich wohl kaum schreiben, oder?
Dazu kamen dann noch die "tollen" Kameraden, die mir androhten, dass ich "mal die Treppe runter fallen könnte" weil ich immer zur StandortÜbungsplatz gefahren wurde (wegen MSG), während sie laufen mussten ... Vorgesetzte, bei denen man mit Problemen auf taube Ohren stiess ("Ja, damit haben wir alle zu kämpfen"). Irgendwann war einfach die Grenze erreicht, da bin ich dann zum Arzt gegangen, ihm das geschildert und bekam nen Termin beim Psychologen ... der schrieb ne Beurteilung ... auf die Frage ob ich schon mal Selbstmordgedanken hätte fragte ich ihn sogar noch, ob er das nur während der BW-Zeit meinte ... nö, generell auch früher ... Meine Antwort war ja ... das führte dazu, dass ich dann kzh geschrieben wurde und jede Woche wieder dort auftauchen durfte ... immer Montags. Da ich aber gar nich gern in der Kaserne schlief (Magenkrämpfe, Schlafstörungen usw.) kam ich immer nen Tag bevor mein Krankenschein auslief (Bis montag krank geschrieben -> Freitags aufgetaucht). Als ich darauf angesprochen wurde erklärte ich dem Arzt erneut welche Probleme ich hätte ... der machte große Augen, telefonierte mit meinem Spieß und klärte das ab, dass ich mich Montag morgens nicht melden müsste usw. meinen Termin durfte ich trotzdem morgens zwischen 6 und 7 Uhr abholen.
Als dann der endgültige Antrag zur Ausmusterung dann endlich mal eingereicht wurde war ich bereits 6 Monate beim Bund ... 3 Anträge vorher gingen zwischen Sanitätsbereich und Kompanie (in meinem Falle Batterie da Artillerie) verloren! Sonst wär ich nach knapp 3 Monaten ausgemustert gewesen und hätte EVENTUELL noch Zivildienst leisten müssen, selbst das war ned klar ...
Der Spieß fragte mich zu dem Zeitpunkt ob ich den Antrag wirklich einreichen möchte, wenn nicht könnte ich noch immer meinen LKW-Führerschein machen, die Möglichkeit wäre noch immer offen ... ich hab dann nedmal ne Sekunde überlegt und auf den Führerschein gesch****** weil mir mein Seelenheil in dem Falle eindeutig wichtiger war!
Und ich hab heute noch ´n flaues Gefühl in der Magengegend wenn ich hin und wieder an der Kaserne vorbei fahre, da die nur grad 30km weg von mir weg is ...
Falls da jetzt so Kommentare kommen wie "kann ja gar ned sein" usw. ... dann löscht doch bitte einfach meinen Account, weils mir langsam zu blöd wird ...
MfG
Cente ... der beim Bund neben vielen schlechten auch gute Erfahrungen gemacht hat ...