Polizeiwillkür

Wobei rasieren wohl mind. genauso vom Straßenverkehr ablenkt wie mit dem Handy herumzufuhrwerken.
 
So lange das noch nicht explizit verboten wurde, ist es egal und kann verwendet werden.
Auch wenn es mindestens genauso ablenkt wie das telefonieren bei der Fahrt an sich.

@Topic da dies ohnehin zu einem Erlebnisthread über Polizeiwillkür ausartet, will ich mal nicht so sein und auch was dazu beitragen. Habe auch fünf Kleinigkeiten, welche mir gerade wieder ins Gedächtniss kommen, gibt zwar noch mehr, da ich irgendwie eine abnormale Statistik im angehalten werden habe.
Aber die fünf sollten eigentlich reichen um einen kleinen Überblick auf mein Glück mit Polizeibeamten zu bekommen:

1.
Wurde auch mal vor längerer Zeit angehalten, da ein übereifriger Beamter dachte, dass ich am telefonieren sei, da ich die Hand im Gesicht hatte.
Zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass ich eine Freisprecheinrichtung installiert und eben nur einen Schokoriegel verspeist hatte.
Lange Geschäftsfahrten mit dem Firmenwagen machen hungrig... und wenns mal wieder länger dauert^^
Bei der Gelegenheit noch die übliche Kontrolle nach Verbandskasten und Warndreieck.
Hat mich dann frustriert weiterfahren lassen... doch kein Ticket schreiben können der arme *fg*

2.
Als ich mir mal das Auto einer damaligen Freundin ausleihen musste (da meines in der Werkstatt war, ich aber dummerweise auf einen Leihwagen verzichtet hatte) wurde ich auch schon nach kurzer Fahrt angehalten.
Als Grund die verbeulte Vorderfront des Wagens. Hierzu die Vorgeschichte:
Meine ex hatte einen Fahrskill im Bereich von.... naja null wäre übertrieben, aber doch sehr niedrig.
Die Schnauze vom Wagen hat sie sich das erste mal beim Einfahren in die Garage zerdeppert.
Beim zweiten mal wars zu spät gebremst an einer Roten Ampel.
Beim dritten Mal wieder die Garage.
Da dies schon das dritte mal war dass ich den Wagen habe richten lassen, hab ich mich dann irgendwann mal geweigert in das Auto noch Geld reinzustecken, da es ja in spätestens einem Monat wieder so aussieht.
Obligatorische Frage des Beamten: "Haben sie den Unfall bereits gemeldet?"
Antwort: "Das Auto sieht schon seit einem halben Jahr so aus, aber ja die Versicherung weiss bescheid"
Hierzu kam dann noch die obige Story wie es zu der "Delle" kam...
Beamter: "Weiterfahren" mit einem dicken Grinsen im Gesicht *g*

3.
Als ich mit ein paar Freunden in einer fremden Stadt unterwegs war um zu einer Veranstaltung zu gelangen und ich weder ein Navigationsgerät, noch eine brauchbare Karte dabei hatte, habe ich mich an die ungefähre Wegbeschreibung gehalten, welche ich ein paar Tage zuvor erhalten hatte... per Telefon.
Auf einer Hauptstrasse kurz vor dem Zielpunkt, welche zu dem Zeitpunkt aber absolut leer war, fuhr ich etwas langsamer (30 statt 50 & Stockdunkel incl schlechter Beleuchtung) damit ich die Strassenschilder lesen konnte um nicht die richtige zu verpassen, tauchte hinter mir ein komisches Grünes Auto mit blinkenden blauen Lichtern auf dem Dach auf... angehalten.
Nach der Kontrolle der Pässe und der Fahrzeugpapiere wurde ich verdächtigt, Alkohol getrunken zu haben.
Ergo: Alktest... bestanden.
Irgend ein Schweisstest zwecks Aufputschmittel: bestanden.
Da denen aber scheinbar wirklich langweilig war, wollten die noch meinen Kofferraum überprüfen.
Da ich einige Tage zuvor auf einem Campingtrip war und das ganze Zeug noch im Kofferraum hatte, kam die Frage: "Sie leben wohl in ihrem Auto".
Nicht darauf eingegangen und mir mal zur Abwechslung einen frechen kommentar verkniffen, da ich nur Ärger gerochen habe.
Nachdem nun das komplette Auto ausgeräumt war und die gelangweilten Beamten immer noch nichts gefunden hatten, was diese mir ankreiden konnten liessen die uns dann endlich ziehen und wir konnten die restlichen 200m zu der Veranstaltung laufen. Parkplatz hatten wir ja jetzt^^

4.
Auf dem Heimweg, kurz vor Erreichen des Ziels musste ich zu meinem Leidwesen feststellen, dass sämtliche Parkplätze in der nähe meiner Wohnung inklusive meinem eigenen belegt waren. Naja, dann such ich mir halt den anderen.
Bei einer Wendeaktion in einer Seitenstrasse in welcher ich einen freien Parkplatz ausgemacht hatte, muss ich wohl einer Streife aufgefallen sein.
Kaum geparkt und Motor abgeschaltet, stand hinter mir auch schon der Polizeiwagen mit Blaulicht.
Die üblichen Papierkontrollen wie man sie nur zu gut kennt über mich ergehen lassen.
Auf die Frage wo ich hinwill: "Nach Hause... ist übrigens gleich da vorne (mit Finger auf das Haus zeige)."
Ungläubiger zweiter Blick auf die Rückseite meines Persos.
Beamter: "Woher kommen sie um diese Uhrzeit (23:00h) noch?"
Anwort "Spätschicht".
In dem Moment muss ausgerechnet einer meiner Freunde welcher auch ein direkter Nachbar ist, vorbeilaufen. Kurze Begrüssung mit diesem per Handzeichen... Rechte Hand noch am Lenkrad zwecks abstützen, Finger ausgestreckt als Gruß.
Frage des Beamten: "Kennen sie diesen Herrn?"
Denke mir nur was das den denn angeht: "Ja, ist zufällig mein Nachbar, welcher auch hier wohnt und wegen welchem dieses Erlebnis von mir hier mit ihnen, Morgen wohl schon im gesamten Freundeskreis bekannt sein dürfte, dass ich praktisch vor meiner eigenen Haustüre kontrolliert wurde".
Komischer Blick vom Beamten.
Danach noch der übliche Check nach Verbandskasten und Warndreieck und endlich durfte ich nach Hause.

5.
Neulich habe ich mich als Fahrer angeboten da einige Freunde und meine Wenigkeit in eine örtliche Disco wollten. Da ich generell kaum mal etwas trinke, ausser zu besonderen Anlässen unter Androhung von Gewalt mal ein Glas Sekt war mir das gerade recht. Als Fahrzeug wurde das Auto eines der Anwesenden Freunde genommen, aus Bequemlichkeitsgründen.
Auf dem Heimweg dann angehalten worden. Zwei Beamte, einer ganz frisch von der Polizeischule und ein älterer grauhaariger welcher sich im Hintergrund gehalten hatte.
Übliche Begrüssungsfloskeln mit anschliessender Papierkontrolle.
Junger Beamter: "Haben sie etwas getrunken?"
Ich: "Klar, etwa 2 Liter Cola".
Junger Beamter: "Wollen sie mich verarschen?"
Ich eiskalt: "Nö"
Älterer Beamter hat schon ein breites Grinsen im Gesicht.
Junger Beamter: "Aussteigen, Alkoholtest".
Alktest N°8/2007 meinerseits... bestanden.
Warndreieck & Verbandskasten waren auch Vorschriftsmäßig vorhanden und auf dem neusten Stand.
Junger Beamter: "Ist das ihr Wagen?"
Ich: "Nein, das gehört dem welcher in der Mitte auf der Rückbank im Koma liegt."
Älterer Beamter im Hintergrund hat schon sichtliche Rückenschmerzen und Atemprobleme, lässt sich gegenüber dem jüngeren Kollegen nichts anmerken.
Nach einer bestandenen Reifenprüfung, hatte der ältere Kollege ein erbarmen und sprach ein paar Worte mit seinem jüngeren eifrigen Kollegen, worauf wir dann weiterfahren durften.
P.s. den Colaspruch bringe ich seitdem öfters^^
 
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Ich stand unter der Dusche, weil meine Glückslocken brauchen ja Pflege. Plötzlich krieg ich nen Anruf, ich sofort ran, ich hab mein Handy immer dabei: „Bernie! Alte Käsekrokette, Ringel die Natter, lange nicht gehört.“ Ja sacht er: „Atze höma, he he, lang nich gesehn, wa? Komma rüber aufen Kaffee.“ Also Essen – Hamburg 350 Kilometer. Ich sach: „Bernie, setz auf! Ich komme.“

Ich ab in meine Karre, in die Garage, in meinen Porsche 911er und dann ganz charmant meine 6 Zylinder geflutet, mein Baby durch die 6 Fahrstufen geführt und dann gaaaanz ganz ganz galante mit 182 raus aus dem Neubaugebiet.

Auf die Autobahn: 10 Minuten freie Fahrt, da war ich schon im Stau. Aber ich bin ruhig geblieben. Ich bin ganz ganz ruhig geblieben. Im Juli. Brüllenheiß. Ich steh im Stau. Neben mir so ein ukrainischen Schweinetransporter. Stand auch noch dran: Täglich Kiew – Lissabon. Ein infernalischer Gestank! Bestialisch! Wahnsinn! Ich hab sofort die Scheiben hochgemacht, hab ich gemerkt, das Verdeck ist nicht drauf. Aber ich bin ruhig geblieben. Schlimmer kann es nicht mehr stinken. In dem Moment kurbelt der Fahrer das Fenster runter. Und da war ich mir nicht mehr wirklich sicher: Findet der Viehtransport jetzt vorne oder hinten statt? Der kurbelt das Fenster runter, da kam so ne Schulter raus, so ne ukrainische Schulter, und kennt Ihr diese Silberrücken, wo Männer so behaart sind, dass selbst die Haare noch mal Haare haben? Am Durchlüften der Meister! Zum ersten Mal seit Kiew das Fenster runter. Und unter den Armen vier ganz dicke Warzen. Da fehlten nur noch Nase und Ohren, dann hätten die Doppelkopf spielen können. Aber ich ruhig geblieben. Ich bin ganz ganz ruhig geblieben. Das hat mich gerettet, denn nach 2,5 Stunden gings ja auch schon wieder weiter.

Und ich wollt grad so den Mief aus der Karre blasen, den Pell außer Hütte, mal richtig aufen Pin, mal zeigen, wo beim Pavian die Hupe hängt. Will also grad so richtig auf der linken Spur Gas geben, da zieht vor mir so ein cremefarbener Jetta mit nem Rentner vornedrin raus. Auf den beiden Vordersitzen so ne mumifizierte Rheumadeckenbesatzung. Korthut, Wackeldackel und gehäkelte Klorolle, alles da. Und ich hab mir gedacht: Schröder, ruhig bleiben. Wer weiß, was bei den beiden in den letzten 30 Jahren nach der Silberhochzeit alles schief gelaufen ist.

So ist er, der deutsche Rentner, so ist er. Fährt 250 Kilometer im Jahr und wenn schon Autobahn, dann als ehrenamtlicher Stauführer auf der A1, ist klar. Nach 120 Kilometern zog er auch schon wieder rechts rüber und ich fahr so ganz ruhig, wie es meine Art ist, ich bin ja ein ruhiger Fahrer, fahr ich auf der linken Spur in der Metroopa-Stellung, hier Handy, BigMäc, Cola light, im Fußraum nach ner Kassette von Deep Purple gesucht und pass nen Moment nicht auf, da hämmert doch auf der rechten Spur ein Ferrari Testarossa an mir vorbei. Und da war Schluss mit lustig! TILT ERRORR READY TO RUMBLE!!! Was glaubt dieser süditalienische Mozzarellaschieber eigentlich, wo er hier ist? Ich setze ihm nach. Was denkt der sich, die italienische Darmentleerung. Den werde ich vorne ansaugen und hinten wieder ausscheißen! Ich schalte zurück: 2. Gang, 3. Gang, 4. Gang. 220, 230, 240. Meine 335er krallen sich in den Asphalt. Meine 6 Zylinder schreien mich an: Schröder, ist das alles, was Du drauf hast? Schröder, ist das alles? Ist das alles?

Der Turbolader pfiff die Symphonie der Vernichtung! 260, 270, 280 liegen an Herr Kalloi. Das muss das Boot abkönnen. Bei 295 treibe ich ihn mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1 Meter 45 vor mir her. Und ich will ihm gerade die finale Höchststrafe verabreichen: Lichthupe bei 305. Was macht dieser südeuropäische Sackrasierer? Rettet sich feige und unehrenhaft über die nächste Ausfahrt auf die Landstraße. Und ich hab gedacht: Geil, wehr dich Arschloch. Landstraße, das ist mein Revier. Da sitz ich am Ende der Nahrungskette.

Ich setze ihm nach. Und im Synchronflug rasen wir durch Niedersachsen. Und gladiatorengleich ziehe ich auf einem pfeilgeraden Teilstück an ihm vorbei. Er akzeptiert seine Niederlage durch abprobtes Bremsen und ich husche vorbei! Vor meinem geistigen Auge geht schon alles ab: Die Siegerehrung, die Champagnerdusche, Nationalhymne, Boxenluder jaaaaaaaaaaaaa!

In dem Moment werde ich geblitzt! Kurz geguckt, wo bin ich? Dorfstraße innerorts. Kurzer Blick auf den Tacho: 238. Sicher. 10 % runter. Müsste klappen!

Da seh aber auch schon die uniformierten Bewegungsmelder hektisch mit der Kelle am wedeln. Ich voll in die Ramme. Direkt auf Marke. Der Schmiermax hätte nur noch aufbocken müssen und betanken. Da kommt einer von diesen verschobenen Preisrichtern in Uniform, kommt wutentbrannt an mein linkes Fenster. Ich runter. Er brüllt mich an: „Sie wissen, warum wir Sie anhalten?“ Ich sach: „Ja sicher... zweimal das Curryschnitzel Bombay ohne Pommes bitte.“

Das Wochenende auf der Wache war gar nicht das Problem, aber als Bernie dann anrief: „Höma Atze, der Kaffee wird hart...“


Es passt so herrlich....
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So, hier nun der amüsante Einspruch gegen meinen Einspruch:

Der BER XYZ wurde durch uns kontrolliert, weil wir eindeutig ein Telefonieren am Steuer festgestellt haben. Der BER hatte eindeutig beim Vorbeifahren ein Mobiltelefon an sein Ohr gehalten. Hätten wir Zweifel an der Tat des BER gehabt, wären wir dem Grundsatz "Im Zweifel für den Angelagten" gefolgt.
Diese Zweifel waren in diesem Fall jedoch nicht vorhanden. Der BER hat während der Fahrt telefoniert.

Die Argumente, die der BER zur Anfechtung unserer durchgeführten Maßnahme nennt, weise ich zurück.

Ein 3er BMW Cabrio ist lediglich schwer einzusehen, wenn es sich um die Überprüfung der Gurtpflicht handelt, da der Gurt sehr weit unten aus der B-Säule tritt. Der Kopf des Fahrers ist in einem solchen Fahrzeug jedoch genauso gut zu erkennen, wie in anderen Fahrzeugen. Somit ist auch deutlich zu sehen, ob sich der Fahrer ein Handy an sein Ohr hält.

Auf eine Überprüfung des Mobiltelefons wurde durch die Beamten verzichtet, da es bei jedem Telefon möglich ist, die Anruflisten durch drücken weniger Tasten zu löschen.
Des Weiteren hätte der BER den Beamten auch ein zweites, anderes Mobiltelefon, welches er möglicherweise mit sich führte, vorzeigen können.


Finds ziemlich lächerlich. Erstmal, was zum Teufel ist ein BER? Ich habe ja erst gedacht das der gute Mann neben seiner akuten Sehschwäche auch noch unter einer nicht minder schweren Rechtschreibschwäche leidet, und mich für einen Bären gehalten hat. Aber eigentlich war ich an besagtem Tag recht gut rasiert, eine Verwechslung ist da also ausgeschlossen...
Also was soll das heißen? "Bürger mit eingeschränkten Rechten"? ^^
Des Weiteren zeigt alleine schon der letzte Absatz, das der Mann mit Aussagen um sich wirft, ohne vorher irgendwelche Informationen einzuholen. Nicht gerade die beste Eigenschaft für einen Polizeibeamten.
Bei meinem Mobiltelefon kann man definitiv keine einzelnen Anrufe aus den Anruflisten löschen. Lediglich die gesamte Liste ist löschbar, und das wäre bei einer Überprüfung wohl aufgefallen. Auch den Verdacht des Vorhandenseins eines weiteren Mobiltelefons hätten die Beamten durch eine Durchsuchung meines Autos durchaus ausräumen können, ich hätte jedenfalls nichts dagegen gehabt.
Ich schätze mal das Schreiben würde von jedem halbwegs guten Anwalt auseinander genommen. Ob mir die 66,- Euro den ganzen Stress vor Gericht allerdings wert sind muss ich mir noch überlegen...
 
Beweislast liegt bei der Polizei. Von deren Aussage mal abgesehen gibts da nichts und nur aufgrund einer solchen Aussage wird ein Richter ihn nicht schuldig sprechen können.

Ein Polizeibeamter gilt vor deutschen Gerichten als Zeuge und somit quasi auch als Beweismittel. Und einem Polizeibeamten wird in 99% der Fälle eher geglaubt, weil er seinen Job riskiert, wenn er jemanden zu Unrecht beschuldigt.
 
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