Reingeschaut: Luigi's Mansion 2 (3DS)

Khanor

Dungeon-Boss
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Es ist eigentlich schon eine Schande, dass das lang ersehnte (und sogar vor Release des 3DS angekündigte) Luigi's Mansion 2 am 29. März 2013 erschienen ist, was ja nun bekanntlich bereits 1,5 Monate her ist, ich diesem Blog aber den Titelzusatz "reingeschaut" verpassen muss. Geliefert wurde zwar schon am 28.3., aber die Zeit, die Zeit...

Dabei sollte man denken, dass es gar nicht so schwer sein kann, sich jeden Tag 45 Minuten zu nehmen, um den Spielfortschritt voran zu bringen. Denn 45 Minuten sind die Zeit, in der man auf jeden Fall ein Level in der spooky Umgebung schafft.

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Mein Bruder fragte mich vor einigen Wochen, wie das Spiel so sei. Über den großen Kamm geschnitten würde ich sagen, dass Luigi's Mansion 2 genauso ist, wie Luigi's Mansion (GameCube), nur eben anders.

Als der Titel damals, ich vermute es war so ca. im Jahre 2002, auf den Markt kam, stellte er etwas völlig neues dar. Zumindest für die breite Masse gesprochen, die ultra-retro- und JP-only-Abteilung nehme ich jetzt einmal heraus.

Nicht nur, dass nicht Mario, sondern der grünlich anmutende Zwillingsbruder die Hauptperson. Nein, auch ansonsten war irgendwie alles anders. Man ist von den Klempnern eigentlich nur Jump'n'Run gewohnt, Kart fahren können sie auch, Prügelspiele á la Smash Bros. gehen auch auf ihr Konto, manchmal auch Würfelspiele, aber das Adventure scheint nicht so richtig dazu passen zu wollen.

Doch wie ein Adventure fühlte es sich eigentlich an. Ein Haus, ein Staubsauger, eine Mission - finde einen Weg, wie du durch die Spuk-Villa kommst, um deinem Bruder zu helfen.

Jetzt, im Jahr 2013, hat man sich den Umweg über den Bruder gespart, Prof. I. Gidd schnappt sich sofort unseren Mützenmann, als es darum geht, dass seine Hausgeister irgendwie ein wenig zu aufgedreht sind und beginnen, das gesamte Nachtschattental unsicher zu machen. Der Finstermondkristall ist zerbrochen und es ist Luigis Aufgabe, die Splitter zu suchen, das Juwel zusammenzubasteln und dadurch die Geister wieder zu beruhigen.

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Im Tal steht nun aber nicht nur ein Anwesen, "Luigi's Mansion", sondern es finden sich gleich fünf Level, in die der Professor Luigi der Reihe nach hinein scheucht um "mal eben" die Splitter zu organisieren. Wen wundert es dabei allerdings ernsthaft, dass die Teile nicht sofort zu finden sind, sondern sich die Story und das Level wieder je in 5 Abschnitte unterteilen, an dessen Ende ein Bossfight steht...?

Das Leveldesign ist äußerst stimmig. Ich kann es nicht anders sagen. Es passt zum Spielcharakter, ist comicmäßig und daher übertrieben gewollt und kindgerecht gruselig gehalten, schiefe Wände, Spinnweben, Dunkelheit, Schattenschlag, Staub, Fledermäuse, eben alles, was man in Spukhäusern so erwartet.

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Die Musik ist eindeutig aus Luigi's Mansion bekannt. Weiter haben wieder witzige Elemente im Spil Platz gefunden, so zum Beispiel, dass der Klempner anfängt die Musik mitzusingen,- pfeifen, -summen, wenn ihm zu langweilig wird. Die Soundeffekte an sich stammen auch aus dem Vorgänger. Luigis Stimme ist wie immer vom Alter her um den Stimmbruch angesiedelt und zittrig, Prof. I. Gidd hat seine alte Stimme behalten und tönt sowieso stets mit seinem "jabbu jabbu" und "tsucke tsucke" alles auf erheiternde Weise zu.

Zum Glück gibt es Untertitel.

Die Untertitel sind, wie in allen 3DS-Titeln, nicht auf irgendeine hintere Ebene der 3D-Ansicht verfrachtet sondern stehen stets klar an vorderster Position und lassen sich gut lesen. Wenn, ja, wenn es dem Spieler denn gelingt, die Konsole in der richtigen Position zu halten.

Das Thema der Sitz-, Augen- und Halteposition beim Spielen wurde ja viel zu oft heiß diskutiert. Ich selbst habe eigentlich selten damit Probleme gehabt. Wenn es bei Starfox mal etwas hektischer wurde, okay, okay, aber sonst... Bei Luigi's Mansion 2 habe ich immer irgendwie Probleme. Dabei geschieht ja nun meist nichts hektisches. Aber einfach im normalen Spielbetrieb verschwimmt irgendwann die Sicht, weil ich das Gerät falsch halte, und es fällt mir schwer wieder die richtige Position zu finden. Und das kommt relativ häufig vor.

Vielleicht werde ich auch einfach nur alt, so mit 30...

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Tja, da wäre dann noch die Steuerung... Eigentlich ist sie grandios, weil relativ simpel. Eigentlich. Das Schiebepad steuert in alle Himmelsrichtungen, das Steuerkreuz sorgt für verschiedenste, ängstliche "hellooouu?"-Rufe des Protagonisten. Die anderen Tasten sind für mich, nach 12 Stages, noch immer gelegentliche Stolperfallen. L-Taste ist der Rückwärtsgang des umfunktionierten Staubsaugers, dem Schreckweg 09/15, dem "Protonenpäckchen" des Klempners, der "Waffe" im Spiel. Die R-Taste saugt. Soweit noch simpel zu handhaben. X-, Y-, A- und B-Taste verwechsel ich aber noch immer gelegentlich. X lässt noch oben, B nach unten zielen, A lädt die Taschenlampe auf und mit Y lassen sich (nachdem es freigespielt wurde) verborgene Gegenstände sichtbar machen mit einer Sonderfunktion der Taschenlampe.

Letztere Funktion muss wie gesagt erst im Verlauf der Story freigespielt werden, im weiteren Verlauf wird mit gesammelten Schätzen die Dauer der Nutzung vor der Überhitzung der Lampe gesteigert. Diese Schätze sind auf dem "normalen" Weg durch die Story auffindbar, allerdings kann man auch Münzen, Goldbarren etc. finden, wenn man nicht nur Zielgerichtet auf den Bereich zusteuert, der zum Abschluss des Levels erforderlich ist.

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Um sich nicht komplett zu verlaufen werden je Stage aber auch manche Räume blockiert. Luigi wurde mit einem zur Kommunikationseinrichtung umfunktionierten Nintendo DS ausgestattet und der Professor meldet sich je nach Levelfortschritt oder eben, wenn man durch nicht gewollte Türen gehen will, per Videobotschaft. Auch dient das Gerät als Rückrufeinrichtung für den Voxelporter, nachdem eine Stage geschafft wurde.

Die Stages sind mit Rängen ausgezeichnet und es können diverse Stern-Ränge erreicht werden (je nach Menge der aufgefundenen Schätze) und zusätzlich ein Buu Huu Rang, wenn in der Stage ein Buu Huu gefangen wurde. Sind alle Buu Huus erwischt worden gibt es nach dem Bossfight noch eine Bonusstage.

Im Allgemeinen habe ich eher das Gefühl, dass man mit Geld und Gold in diesem Titel geiziger gewesen ist, als es vor 10 Jahren der Fall war. Ganz klar, wir alle haben zwischenzeitlich eine Wirtschaftskrise durchlebt, vielleicht liegt es auch am Münzenüberfluss in New Super Mario Bros 2, dass hier gespart werden musste. So bekommt der Forscher- und Entdeckungsdrang allerdings neue Dimensionen.

Der Touchscreen dient, wie in fast allen Titeln, als Menü und Karte, zoombar.

Es gäbe sicherlich noch viel zu sagen über das Spiel. Am ersten Teil schieden sich die Geister, die einen kamen gar nicht damit klar, für die anderen war es ein grandioser Spaß. Da Luigi's Mansion 2 genau in die Fußstapfen seines älteren Bruders tritt, ohne dabei langweilig zu wirken, wird es hier wohl ganz genauso sein.

Wie auch 2002 ist es einfach unglaublich erfrischend, dass das Spiel einfach einen kompletten Unterschied zu einem üblichen Titel der Mario-Reihe darstellt. Mit Charme und Witz, lustiger Grafik und ulkigen Ideen wird man durch Welten begleitet, die einfach Freude bereiten, solang man mit dem Grundprinzip des Spiels klar kommt.

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Die Bossfights sind fantastisch. Ich kann es nicht anders beschreiben. Man hat sich tatsächlich Gedanken gemacht, wie man neue Elemente in die sonst so ausgelutschte Mechanik einbringen kann. Zugute kommt dem ganzen natürlich, dass die Mechanik des Spiels überhaupt grundlegend anders ist. Es will schon etwas Geduld, ein bis zwei ruhige Hände und tatkisches Auslotvermögen verlangen, bis man einen Bossgeist in den 09/15 saugen und das Level beenden kann.

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Die Stages an sich sind bei mir durchschnittlich mit um die 33 Minuten in der Statistik geführt. Geht man den direkten Weg zum Ziel der Stages, ohne alle Schätze sammeln zu wollen (was mir viel zu oft natürlich trotzdem nicht gelungen ist), besteht hier sicherlich auch Einsparpotential.

Ob das allerdings dem Sinn des Spiels zuträglich, und besonders dem Kaufpreis angemessen, ist, bleibt jedem selbst überlassen. Mit rund 40 €uro ist es eindeutig ein Nintendo-eigener Titel, geht man aber von 5 Leveln mit je 5 Stages zu je 30 Minuten aus und rechnet am Ende noch eine kleine Kulanzzeit oben drauf, landet man bei nur rund 13 bis 15 Stunden Spielzeit. Sicherlich lässt sich das gehörig erweitern, wenn man alle Stages noch einmal spielen will/muss, um alle Items und Reichtümer einzusacken, aber ob das dann wirklich als voller Spielzeitumfang zählt...

Sieht man also von der (von mir prognostizierten) Spielzeit ab erwartet den 3DS-Besitzer hier ein weiterer Must-have-Titel, in dem man bei Nintendo wieder einmal seine Daseinsberechtigung bewiesen hat, auch wenn die breite Masse an Konsoleros da viel zu oft dran zweifeln mag.

Danke dafür.

Vielleicht wäre es noch nett, wenn man deutlicher erkennen würde, welche Aktion ein Level beendet, um vorher ggf. noch dies oder das abgrasen zu können, aber das würde wohl zu Langeweile beitragen und das Spiel noch transparrenter machen. Etwas mehr Zeit wäre auch schön, bevor irgendwo hervorgeholte Items und Reichtümer in die digitalen Jagdgründe verschwinden. Denn wirklich schnell ist Luigi nicht zu Fuß unterwegs.

Auch wenn es einseitig wirkt und meine Bewertungen für die Spiele meist überraschend gut ausfallen, möchte ich vorläufig (!) 9 von 10 Punkten vergeben, mit eindeutiger Tendenz zu weit über 9 Punkten. Abzüge, tja, ich hätte gern während einem laufenden Level die Möglichkeit zum Speichern und Beenden gehabt, das Stolpern in der Steuerung werde ich vermutlich revidieren und es, ebenso wie die falsche Haltung, auf meinen Mist überwandern lassen.
 
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