Steinzeit Mensch vs Informationszeitalter

@xdave: Kann ich im Grunde nur unterschreiben. Mein Arzt hat mich vor ~2 Jahren mal zu 'ner laktose- und glutenfreien Diät verdonnert, dazu nur aller 4-5h essen und dann auch nur protein- und eiweißreiche Nahrung, also viel Fisch, Pute, Gemüse, Obst, Reis. Kein Schweinefleisch, etc. Daran hab ich mich ~1 Jahr gehalten, bzw. ernähre mich heute noch weitestgehend laktose- und glutenfrei und muß sagen, dass es mir in der strengen Zeit wirklich richtig gut ging, vorallem was die Verdauung anging. Vorallem Hautprobleme mit neurodermitischen Eigenschaften sind seither gänzlich verschwunden. Zum Beispiel auch, dass ich mich nach dem Duschen / Baden eincremen muss.

Trotzdem sind diese Lebensmittel, die du da konsumiert hast, auf einem ganz anderen Stand als in der Steinzeit.. ich bitte dich! Was habt ihr für Vorstellungen?
 
@TE: Der Inhalt deines Beitrags klingt eigentlich logisch. Man sollte den Tagesbedarf jedes einzelnen Nahrungsbestandteils ausreichend decken. Von nichts zu viel oder zu wenig.


Es ist echt so, dass gerade heute immer weniger Leute auf gesunde Ernährung achten.
Wer schaut den schon beim Kauf aufs Etikett, wie viel Eiweiß, Eisen oder Salz, (...) im Produkt ist? - oder wie viele Leute wissen, wie viel man davon täglich zu sich nehmen sollte?

Ich denke, das Problem liegt weniger an unserem Nahrungs-Sortiment, als am fehlenden Interesse für gesunde Ernährung bzw. mangelndem Wissen.



Dass sich mit der Evolution noch was tut glaube ich jedenfalls weniger. Dazu sollte man sich vor Augen halten wie sie funktioniert:

Grob gesagt, können immer Veränderungen an der DNS auftreten. Sei es durch Fehler bei der Vererbung, Einfluss von Radioaktivität, usw. .
In den meisten Fällen sind die Veränderungen schlecht: Behinderungen, Krebs, etc.
In wenigen Fällen aber, kann sich eine zufällige Veränderung jedoch als äußerst nützlich erweißen. 6 Finger oder verbessertes logisches Denkvermögen.
Aus Evolutionssicht betrachtet, sterben die Leute "leichter", die durch ihre DNS physisch oder psychisch schlechter an die Umwelt angepasst sind. Und der Rest bekommt Nachkommen, welche dann wieder
die gleichen Gene weitervererben. <- natürliche Auslese.

Das ist das Grundprinzip von Evolution^^:
In unserer Gesellschaft hingegen wird durch den medizinischen Fortschritt (der auch gut ist!) das Komplette System über den Haufen geschmissen. Daher denke ich, dass sich Evolutions-mäßig am Menschen nicht mehr viel tun wird.

Lg
 
Trotzdem sind diese Lebensmittel, die du da konsumiert hast, auf einem ganz anderen Stand als in der Steinzeit.. ich bitte dich! Was habt ihr für Vorstellungen?
Warum? Gabs in der Steinzeit Milch oder Getreide? Ich bezweifel es ...
 
Warum? Gabs in der Steinzeit Milch oder Getreide? Ich bezweifel es ...

Gab es perfekt sauberes Obst? Gab es gut durchgekochtes Putenfleisch und Fisch, wo man nur die besten Teile serviert hat? Reis? Du hast dich einfach nur gesund ernährt, mehr nicht. Mit dem Dreck, den man in der Steinzeit gefressen hat, hat das doch recht wenig zu tun.
 
Ich glaube, du vergleichst Äpfel und Birnen. Der Punkt ist der, dass wir heutzutage durch unsere Überfluss- und Wegwerfgesellschaft, und dank der altbekannten "Ernährungspyramide", vielmehr "Dreck" aufnehmen, als unseren Körpern bekommt.
 
Ich glaube, du vergleichst Äpfel und Birnen. Der Punkt ist der, dass wir heutzutage durch unsere Überfluss- und Wegwerfgesellschaft, und dank der altbekannten "Ernährungspyramide", vielmehr "Dreck" aufnehmen, als unseren Körpern bekommt.

Jep. Fängt mit den ganzen künstlichen Geschmacksverstärkern, Fett ausgenommen an.
Den meisten Firmen interessiert es einen Dreck, ob zu hohe Fettwerte im Müsliriegel sind oder wie sich ihr Produkt auf die Gesundheit auswirkt. Hauptsache es schmeckt gut und der Absatz stimmt. Konsum ftw.
 
Außerdem ist Dreck (im Sinne von Schmutz) in den frühen Jahren eines Menschen gesund, weil härtet ab. Und natürlich gab es damals viel weniger Stoffe zum bei- oder untermischen, zum "verschönern" des Produktes. Also war früher (egal, ob es vor 100 oder 10000 Jahren) alles besser weil gesünder.
 
Das find ich echt spannend. Ihr nennt meine Ansicht falsch und begründet das mit Dingen, die ich schon in meinem ersten Post hier genannt habe. Ich hab echt schon viel gesehen, aber das ist selbst für das buffed-Forum noch bemerkenswert.
 
@ xdave
Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung was Evolution bedeutet. Denn so eine Evolution gibt es bei den heuten menschen eigentlich kaum bis gar nicht mehr. Bei uns gibt es keine Selektion mehr nach dem motto "nur der stärkste überlebt", dünne und schwache Menschen überleben genauso wie Muskulöse. Deswegen kann sich der mensch "in Zunkunft" auch nich einfach auf unser leben anpassen weil die Krankheiten die unser Lebenstil angeblich versursacht erst im höheren alter auftreten (wahrscheinlich erst nachdem man sich eh schon fortgepflanzt hat).

doch doch, die evolution gibt es schon noch beim menschen, weisheitszähne und blinddarm sind schon heutzutage nicht mehr bei jedem anzutreffen. die selektion findet nur nicht mehr statt, das heißt das alles mögliche bei der evolution durch kommt ohne das es einen zweck erfüllt.

zum thema: sicher ist es gesünder mal so zu essen wie es vernünftige ernährungsberater(und nicht irgendwelche esotheriker oder globoliverteiler) einem sagen, aber will man das? es hat doch heutzutage keine großen konsequenzen wenn man es nicht tut. für alles gibts nee pille oder skalpel. und ich gebe zu, ich bin auch so einer der sein haxe warm und seine kuh gepresst zwischen 2 semmelhälften mag^^

edit:@ Yadiz? 6 finger besser? nicht so viel gattaca gucken 3 finger dürfte da deutlich besser sein. weniger extremitäten zu versorgen und reicht immernoch um perfekt zu greifen
 
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Das find ich echt spannend. Ihr nennt meine Ansicht falsch und begründet das mit Dingen, die ich schon in meinem ersten Post hier genannt habe. Ich hab echt schon viel gesehen, aber das ist selbst für das buffed-Forum noch bemerkenswert.
Wo nennt jemand deine Ansicht falsch? Ich bin einfach nur anderer Meinung und ich glaube, du gibst der ganzen Diskussion zuviel Gewicht. Es ist mir im Grunde völlig egal, was die Menschen in der "Steinzeit" gegessen haben, bzw. wie lange oder kurz sie gelebt haben.
Aber ein Punkt von xdave's Aussage ist, dass wir Menschen dazu neigen, uns falsch zu ernähren, jedoch in dem Glauben, dass es gesund für uns wäre: Viel zu viel Getreide in allen möglichen Variationen, viel zu viel Milchprodukte in allen möglichen Variationen, kombiniert mit zuviel Hefe, zuviel (weissem) Zucker - bzw. noch schlimmer "Süßstoffe" wie Aspartam, Natriumcyclamat, etc. Dazu noch Dinge wie Tütensuppen, Fertiggerichte und andersartig industriell gefertigter Nahrung und das ganze andere Zusatzzeug (Konservierungsstoffe, Stabilisatoren, Emulgatoren, Trennmittel, ...), was so in unserer Nahrung aus dem Supermarkt ist ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Natürlich ernähren sich viele falsch. Aber dem TE ging es doch darum, dass man heute eher Krankheiten bekommt als damals, da man nichts (oder mehr?) dessen zu sich nimmt, was der Körper benötigt, sondern eher mit Aufpush-Mitteln abgefüllten Fertigkram. Und ich sehe da keinen Zusammenhang. Es gab in der Steinzeit sicher weniger Krankheiten, weil wir a) kaum 30 Jahre alt geworden sind, was die Zeitspanne dafür einfach kürzer macht und b) jedes Nahrungsmittel natürlich mit irgendwelchen Krankheiten (Würmern, Salmonellen) verseucht war. Je nachdem, wie man Steinzeit definiert, gab es noch nicht mal Feuer. Und falls doch, hat man das Fleisch kaum so lange gegart, bis es 100% sicher war. Und Obst hat man halt das gegessen, was irgendwo rumlag oder an den Sträuchern wuchs. Ackerbau kam ja erst viel später. Also war der Mensch deutlich abgehärteter gegen Krankheiten. Das sind die Gründe, warum wir heute eher Krankheiten haben. Einen gibt es aber auch noch: Viele chronische Leiden können durch Medikamene gelindert werden, damals war das eben einfach der Exitus.
 
Die Gründe und Erklärungsversuche, warum man krank wird, sind so vielschichtig, wie es Menschen gibt. Einige glauben, es sind Bakterien und Parasiten. Andere glauben, es liegt an der zunehmen Technologisierung und Globalisierung. Andere glauben, es liegt an Funkmasten und Windrädern. Wieder andere schieben es auf Kohlekraftwerke, Alltagsstress, Hypochondrie, Psychosomatik, seelische Probleme, Reinkarnation (Karma von früher), ... etc. Möglicherweise liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen ... ?

Ich persönlich habe durch meine Diät aber einfach die Erfahrung gemacht, wie stark sich das körperliche - und damit auch das geistige - Wohlbefinden verbessert, wenn man sich - wie du schon sagtest - gesund und ordentlich ernährt. Und ich glaube auch, dass unser menschlicher Körper, dadurch dass er ein "Naturprodukt" ist, auch damit am besten klarkommt, wenn er das isst, was auch der "Gabentisch" von Mutter Erde direkt hergibt, ohne industrielle "Veredelung" oder "Optimierung".
 
da stellt sich doch aber die frage, ob du nicht durch die suggerierte erwartung durch deinen arzt ein placeboeffekt unterlegen warst?
 
Mein Arzt hat mich nur streng angeschaut und mir die laktose- und glutenfreie Diät verordnet und Wert darauf gelegt, dass ich die einhalte. Dass dadurch meine Verdauungsbeschwerden und der Neurodermitiseffekt (durch trockene Haut) an den Händen, plus die Notwendigkeit, nach dem Duschen oder Baden, mich eincremen zu müssen, verschwinden, hat er mir vorher natürlich nicht gesagt. Das Gespräch hatten wir erst hinterher, als ich ihm davon berichtet hatte.

Von daher schließe ich einen Placeboeffekt erstmal aus.
 
Ich möchte euch nur ungern unterbrechen aber bedenkt wielange lebten die steinzeitmeschen also im einzelnen die wurde höchstens 40-50
 
Ich möchte euch nur ungern unterbrechen aber bedenkt wielange lebten die steinzeitmeschen also im einzelnen die wurde höchstens 40-50

Großartig, danke für den Hinweis. Wurde aber schon zwei mal gesagt. 50 ist übrigens sehr großzügig geschätzt.
 
Ich möchte euch nur ungern unterbrechen aber bedenkt wielange lebten die steinzeitmeschen also im einzelnen die wurde höchstens 40-50

Kommt aber auch davon, dass sie 24/7 dem Stress ausgesetzt waren.

Es ist auch nachgewiesen dass sie nie den nötigen Tiefschlaf hatten, somit war auch ihr Körper schneller am Limit.
 
Was die Krankheitserreger im Essen angeht, kann ich Ceiwyn nur zustimmen. So etwas gibt es aber heute auch noch zu sehen. Kinder, die viel draußen spielen, auch mal im Dreck, Würmer essen, im Wald auf die Schnauze fliegen und ein bisschen von Mutter Erde persönlich in den Magen bekommen - die haben viel weniger Allergien und ein besseres Immunsystem als Kinder, deren Eltern auf fast sterile Haushalte (alles schön mit Sagrotan abputzen, damit auch nirgends Bakterien sind) achten, ihre Kinder kaum draußen spielen lassen etc. Stadt und Land als Ort zum Aufwachsen macht da auch nochmal einen himmelweiten Unterschied. Ich merk das oft genug bei mir - ich bin auf dem platten Land groß geworden, hab als Kind immer draußen gespielt, bin oft genug auf die Schnauze gefallen, hab mir das Knie schön im Dreck aufgeschlagen, kurz geweint und weitergespielt. Heute wird doch alles sofort desinfiziert. Mittlerweile kann ich mich gar nicht mehr an meine letzte Erkältung zurückerinnern. Und ich bin keinem so großen Stress ausgesetzt, dass das Stresshormon Cortisol die Krankheiten unterdrücken würde. Anders sieht es da teilweise bei Freunden aus, die in der Stadt groß geworden sind und das richtige "draußen" spielen, also im Wald oder auf der Wiese, gar nicht kennengelernt haben. Die haben fast alle Allergien, hüsteln immer wieder rum und sind häufiger krank. Nur, um mal den "modernen" Vergleich zu nennen

Auch ich denke, dass richtige Steinzeit-Ernährung heute viele erstmal krank machen würde. Zumal man ja nicht jeden Tag die Mammutkeule auf dem Teller hatte, sondern teilweise gar nix oder nur ne Hand voll Beeren. Dieser ständige Wechsel zwischen Hunger und Übersättigung würde ja heute gar nicht mehr so gehen. Denn wer will schon wirklich hungrig arbeiten?

Dieses "Urgeschmack" ist für mich nicht wirklich steinzeitliche Ernährung - nur der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel. Kuhmilch zum Beispiel vertrage ich auch nur in Maßen, wie viele andere Menschen auch - ist ja auch logisch, kein Tier ist wirklich dafür gemacht, Muttermilch eines anderen Tieres zu trinken. Die Paleo-Diät an sich mag wirklich sinnvoll sein, aber richtige "Steinzeit"-Ernährung ist das nicht.
 
... ist ja auch logisch, kein Tier ist wirklich dafür gemacht, Muttermilch eines anderen Tieres zu trinken. Die Paleo-Diät an sich mag wirklich sinnvoll sein, aber richtige "Steinzeit"-Ernährung ist das nicht.

Das mit der Muttermilch ist ein klasse Einwurf. Wir Menschen essen sogar (überspitzt gesagt) "unfertiges Leben" in Form von Eiern. Wie zur Hölle kommt man auf die Idee, einem Tier seine ungeborene Nachkommenschaft wegzunehmen und zu verspeisen? ... mir wird grad ein wenig übel http://www.smilietown.de/smilies/kotzende/kotz_010.gif
 
Das mit der Muttermilch ist ein klasse Einwurf. Wir Menschen essen sogar (überspitzt gesagt) "unfertiges Leben" in Form von Eiern. Wie zur Hölle kommt man auf die Idee, einem Tier seine ungeborene Nachkommenschaft wegzunehmen und zu verspeisen? ... mir wird grad ein wenig übel http://www.smilietown.de/smilies/kotzende/kotz_010.gif

Naja, aber Eier, glaube ich, wurden schon früh gegessen und dienen auch vielen anderen Tieren (Eidechsen, Schlangen, Kleinsäugetieren wie Mader und so) als Nahrung.
Mit der MIlch allerdings stimmt das. Laktoseintoleranz kommt meines Wissens nach ja eben davon, dass die Natur das so nicht vorgesehen hat, dass man nach der Stillzeit noch Milch zu sich nimmt. Aber dass Getreideprodukte falsch sind... übersteigt irgendwie meine Vorstellungskraft. Wo ist da (vom Gluten abgesehen) der Unterschied zu Gemüse und Obst?
 
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