Dann würde der Prozessor ja theoretisch schneller werden wenn ich ihn per Multiplikator runtertakte oder? Aber das kann ja nicht sein, irgendwie versteh ich das nicht :-/
Das kann passieren, muss aber nicht. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Prozessor durch Heruntertakten bei bestimmten Befehlen schneller ist und bei anderen langsamer. Genauso ist es beim Übertakten.
Wenn du jetzt eine Menge einfacher arithmetischer Befehle (a+b, ...) ausführst und der Prozessor bei diesen schneller ist durch Änderung der Taktfrequenz, dann bringt dir das was. Wenn dazwischen aber viele Speicherzugriffe erfolgen, die man dadurch langsamer gemacht hat, dann hat man am Ende nichts gewonnen. Kann sich von Anwendung zu Anwendung unterscheiden, ob sich das Übertakten gelohnt hat. Aber heutige Prozessoren sind so schnell, dass sich Übertakten meist eh nicht lohnt, weil es zu wenig bringt im Vergleich zur sowieso schon vorhandenen Leistung.
Wenn du jetzt einen Prozessor kaufst, der sich nur durch die geringere Taktrate von einem teureren Prozessor unterscheidet (also gleiche Architektur und nur aus verkaufsstrategischen Gründen eine geringere Taktfrequenz), bringt Übertakten aber tatsächlich etwas.
Wie sich ein Prozessor beim Ändern der Taktfrequenz verhält, hängt von der Prozessorarchitektur ab. Und da sieht es aus wie bei Häusern: Es gibt Fenster, Türen, Wände (also die Dinge, die (fast) jeder Prozessor hat, z.B. Additionseinheit oder einen Teil, der Befehle aus dem Speicher holt), und dann noch Bilder von Picasso und eine Küche (die es nicht zwangsläufig in einem Haus geben muss - es gibt z.B. Prozessoren ohne Multiplikationseinheit). Fenster, Türen, Wände, Küche, ... können aber in jedem Haus anders aussehen, ebenso die einzelnen Komponenten des Prozessors.