Wenn du einer von der absoluten Mehrheit der Menscheit wärst die in absoluter Armut leben müssen würdest du anders reden!!
Genau diese Meinung die du hast ist es, die es verhindert, dass eine derartige Gesellschaft funktionieren kann. Aber die Menschheit wird sich entwickeln. Vor 500 Jahren hätte auch niemand geglaubt, dass ne Frau mal genauso viel Wert sein könnte wie ein Mann. Das war vermutlich genauso absolut unvorstellbar wie für uns der Gedanke, in altruistischer Gemeinsamkeit zu leben.
Ich sags nochmal, der wahre Egoist kooperiert. Wenn die Menscheit wirklich zusammen arbeiten würde lieber Davatar, dann ginge es dir noch besser
Tjo, das sehe ich anders, aber vermutlich werde ich auch wiedermal falsch verstanden. Ich sags mal so: in meinem Stammbaum muss man nicht allzu weit zurückgehen, alleine meine Grosseltern väterlicherseits waren früher Bauern. Ihr Hof war klein, ihr Haus auch, 1-2 Mal im Jahr gabs Ernte und den Ertrag dadurch musste man dann mehr oder weniger aufs ganze Jahr aufteilen. Wenns ne Missernte war hatte man auch entsprechend weniger Geld für den Rest des Jahres zur Verfügung. Mein Vater hat nen andern Weg eingeschlagen und sich entsprechend ausgebildet, damit ich solche Probleme wie sie damals nicht haben muss. Dafür bin ich ihm auch dankbar, find ich super, was er getan hat. Er hätte aber genausogut den Hof übernehmen können, weiter krampfen und in der Situation verharren können.
Tjo, ich selbst hatte verhälntnismässig wohl wenig Probleme in meiner Jugend wenn ich mein Leben mit dem Leben damals vergleiche. Das heisst aber lange nicht, dass ich nicht entsprechend Einsatz geleistet habe um da zu stehn wo ich heute bin. Um mein Studium zu finanzieren habe ich auch gejobbt, zwischenzeitig warens sogar 2 (strenggenommen 3) Jobs. Heute hab ich das Resultat davon und nen Job der mir gefällt und auch vernünftig bezahlt wird.
Dennoch hatte ich aber auch genug mit wirklich armen Leuten zu tun, vermutlich mehr als die meisten hier in diesem Forum. Ich bin schon recht weit gereist für mein recht junges Alter und habe recht viel Leid und Elend gesehn. Da waren Leute jeglichen Alters dabei, das ging von Kind bis zu alten Leuten, manchmal hatten die auch nur ein Bein oder einen Arm oder sowas und waren jeden Tag auf der Strasse betteln und zwar nicht hier in Europa, sondern in armen Ländern, in denen die Armut hoch ist und selten jemand was an nen Bettler abgibt.
Ich bin mir auf alle Fälle bewusst, dass es Leute gibt, die wesentlich weniger besitzen als ich. Dennoch bin ich froh, dass ich habe was ich habe und mir auch bewusst, dass ich mir den grössten Teil selbst erarbeitet habe. Trotzdem helfe ich aber auch anderen Leuten, wenn es in meiner Macht steht. Nur muss man sich halt fragen, wie die Hilfsbereitschaft aussehen soll, die man leistet. Wenn ich beispielsweise sagen wir 1000 € spenden würde an eine gemeinnützige Organisation die irgendwo in einem Land weit, weit entfernt Schulen und Brunnen baut (oder zumindest behaupten sie das)
WEISS ich, dass von diesen 1000 € praktisch gar nichts am Zielort ankommt. Wer mal mit Behörden in Entwicklungsländern zu tun hatte weiss, wie gross die Korruption ist. Schnell wird da mal ein Teil abgezwackt, dort noch nen Teil, dann fallen da noch irgendwelche Gebühren drauf und am Schluss bleiben von diesen ursprünglichen 1000 €, die ich mal gespendet habe vielleicht noch 100 € übrig. Der Rest wandert in die Taschen irgendwelcher Beamten und korrupten Polizisten. Tja, dann frage ich mich, wozu ich das Geld überhaupt gespendet habe, wenn damit sowieso nichts Vernünftiges passiert.
Dann helfe ich lieber direkt Leuten die ich kenne oder kennengelernt habe und von denen ich weiss, dass es ihnen schlecht geht, da weiss ich wenigstens, dass ich auch effektiv jemandem helfen kann.
Was man für eine solche Gesellschaft braucht ist die Bereitschaft seinen Job zu tun, unabhängig von einem _direkten_ Lohn. Man muss also von der Bewertung von Jobs wegkommen. Jeder Job muss getan werden und trägt seinen Teil zur Gesellschaft bei. Ein Straßenkehrer leistet das gleiche für eine Gesellschaft wie ein Admiral und bekommt den gleichen Luxus. Das Problem liegt nämlich genau im Gegenteil wie hier behauptet. Die Frage ist jetzt, warum sollte sich der Admiral den Arsch aufreißen?
Das Problem lässt sich mit gleichen Löhnen nicht lösen. Wer hätte schon Interesse daran, doppelt solange in die Schule zu gehn und dann noch zu studieren um dann irgendwann mal Mitte 30 Arzt zu werden, wenn er schlussendlich gleich viel verdient wie alle seine früheren Freunde, die 10 Jahre früher mit der Schule aufgehört haben? Das Problem geht viel tiefer, das ist keine reine Frage des Geldes. Man wird nicht einfach so von heute auf Morgen Arzt, Richter oder was weiss ich, das alles braucht jahrelange Investition, Lernbereitschaft und auch entsprechende Intelligenz. Würde man sämtliche Jobs gleich finanzieren würden auch nur die Leute den Job machen, die sich dazu berufen fühlen, denen es gefällt. Klar, der Helferinstinkt eines Arztes ist weit geprägt und ursprünglich wollen vermutlich die meisten Medizinstudenten einfach den Menschen helfen. Aber wer zieht schon freiwillig jahrelanges Studium in Kauf? Und danach folgen die Arbeitszeiten. Frag mal nen Chirurgen nach seiner Freizeit, da wird Dir nur ein Lächeln oder ein Sarkastischer Spruch entgegen fallen, denn wirklich viel Freizeit haben die auch nicht.
Mit Geld und Entlöhnung lassen sich unsere Probleme nicht beheben, das funktioniert erst dann, wenn die Menschheit einsieht, dass es keine 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten braucht. Und bevor mir hier jemand radikales Gedankengut vorwirft: ich meine damit, dass man sich bevor man Kinder zeugt halt besser zehn mal überlegen sollte, wiviele Kinder man zeugen will und ob man sie überhaupt ernähren kann, sprich zukunftsorientiert handeln.
Ach nebenbei noch ne kurze Frage, die sich vermutlich jeder hier im Forum stellen kann, da es hier ein MMO-Forum ist:
Wozu um alles in der Welt gebe ich monatlich 10-20 € für ein Onlinespiel aus? Könnte ich dieses Geld nicht irgendwie sinnvoller investieren?
Darauf möchte ich jetzt keine Antwort, das soll nur zum Nachdenken anregen.