Ich würde davon abraten. Jede einzelne Narkose bietet ein unkalkulierbares Risiko mit fatalen Folgen für die Gesundheit. Mein Vater war Anästhesist und hat seit dieser Zeit Angst vor jeder Narkose, weil immer was schief gehen kann.
Eine Vollnarkose sollte man wie eine Operation nur im Notfall anwenden.
Ich mache das fast täglich.
Das Risiko bei einer Vollnarkose liegt teilweise beim Patienten selbst (nüchtern erscheinen und nicht rauchen).
Warum? Bei jeder Vollnarkose wird man so weit narkotisiert, dass alle unsre Reflexe (Schluckreflex zB, Atmung) aussetzen.
Dann wird intubiert. Beim Zahnarzt nehmen wir dazu einen Woodbridge Tubus, der am unteren Ende einen kleinen Ballon hat, welcher die Luftröhre abdichtet. Aber bevor der Tubus sitzt, muss man den Kopf recht weit reklinieren und den Patienten flach lagern, sodass es zum Eindringen von irgendwas (Nahrung, Kaffee oder Magensaft der sich beim Rauchen gebildet hat) aus der Speiseröhre in die Luftröhre kommen kann. Das nennt man Aspiration. Und das is gar nicht gut.
Weiteres Risiko liegt natürlich beim Anästhesisten. Der Patient muß im Aufklärungsgespräch gründlich zu bekannten Erkrankungen, Allergien etc. befragt werden.
Gerade bei schmerzhaften Eingriffen spritzt man dem noch schlafenden Patienten gern Novalgin, was ein Hystaminausschütter ist und allergische Reaktionen auslösen kann..
Aöllerwichtigstes ist jedoch die Sauerstoffsättigung. Die nimmt man an einem Finger ständig ab mit einem Pulsoxy. Liegt so bei 96~100% der roten Blutkörperchen in den Gefäßen des Fingers, die mit Sauerstoff gesättigt sind. Was im Finger gesättigt ist, ist es erst recht im Gehirn.
EKG hat man laufen, Puls, Blutdruck.. damit sind Risiken minimiert. Es sei denn, der Anästhesist selber schläft.
Was ich noch nicht erlebt habe.
Die Narkosemittel sind heutzutage so "sauber", dass man eine Vollnarkose, wie wir sie durchführen, jeden Tag bekommen könnte. Wir verwendem keine Narkosegase. Die Mittel werden vom Körper ruckzuck abgebaut, sodass einer recht zeitnahen Heimfahrt nach der Narkose nix im Weg steht. Da kommt nichts mehr "zurück", was die Atmung zB gefährden könnte, was raus ist, bleibt auch raus.
Zu den Weisheitszähnen: Im Laufe der Evolution haben sich unsere Kiefer verkürzt, die Anzahl der Zähne ist aber gleich geblieben. So haben die Weisheitszähne (gerade im Unterkiefer) keinen Platz und kommen oft so, dass sie die komplette Zahnreihe zusammenschieben. Damit wird die Mundhygiene erschwert bzw. es kommt sogar zu Zahnfehlstellungen (untere beide Schneidezähne - die Einser- schieben sich übereinander). Also keine Angst und raus damit.
Problem: Vollnarkosen beim Zahnarzt werden nur bei Kindern bis zum vollendeten 12. Lebensjahr (12. Geburtstag ist zu spät) von den Kassen bezahlt.
Wer eine Vollnarkose für die Extraktion der Weisheitszähne will, muß diese entweder selbst bezahlen (1. Stunde ca 350 Euro, jede weitere ca 100 Euro) oder seine Kasse fragen und beim Facharzt eine Diagnose zur Notwendigkeit der Vollnarkose stellen lassen. Bei solchen Sachen ist es meist so: jeder Zahn würde umspritzt mit einem Lokalanästhetikum, was bei bei allen 4en (in 4 Quadranten) zu einer Lähmung des Kehlkopfes und so weiter führen könnte und somit existiert eine gewisse Notwendigkeit zu einer Vollnarkose. Oder panische Angst, obwohl die ein eher riskanter Weg ist. Mit Zahnarzt, Anästhesist und Kasse besprechen.