Jeder Eingriff ist anders. Bei manch einem verkeilen sich die Zähne besonders, beim anderen brechen sie einfach nicht aus dem Zahnfleisch raus und es soll sogar Menschen geben, die bekommen in ihrem Leben überhaupt keine Weisheitszähne.
Ich hole packe jetzt mal meine Geschichte aus und eines vorweg: Es hat alles
rein gar nichts mit schlechter Zahnpflege zu tun (!):
199x :
Ich bekam als Kleinkind Antibiotika, was sich in späteren Jahren als fatalen Fehler herausstellte.
199x - 2010:
Die Folgen sind bemerkbar. Ich habe wöchentlich Zahnsplitter auf meiner Zunge. Ich merke, dass meine Zähne in unregelmäßigen Abständen bröckeln. Ich hatte fast einen Viertel-Zahn auf der Zunge. Angst!
Zahnarztbesuche erweisen sich als niederschmetternd. Ich wurde angemotzt, wie schlecht meine Zahnpflege sei, obwohl ich putzte und putzte. Viele schmerzhafte Zahnarztbesuche musste ich über mich ergehen lassen.
Dieser Zahnarzt war langjähriger Freund meiner Eltern, aber in der Technik mittelalterlich veranlagt. Weswegen ich auch nichts sagte.
Über die Jahre zerfielen meine Backenzähne. Ein Trümmerfeld. Ein Zahn-Schlachtfeld. Zahnkopalypse oder so etwas in der Art. "Solang es nur die Backenzähne sind... . Beim Sprechen sieht man eh nur meine Frontzähne"
Ich ging anschließend nicht mehr zum Zahnarzt, da ich es hasste. (Meine Zähne waren/sind im übrigens nicht gelb gewesen. Ich betone das nur nochmal, falls einer "schlechte Zahnpflege" anprangert.)
Februar 2010 :
Der Tag musste ja irgendwann kommen an dem sogar meine Schneidezähne zerbarsten. Ja, jetzt war der Moment gekommen... und somit auch ein anderer. Der Besuch beim Ultra-Zahnarzt.
Er schaute meine "Zähne" an. Sprachlosigkeit. Irgendwie sah er mich als Herausforderung und freute sich. Vor allem, da so etwas mit 17 Jahren nicht alltäglich ist. Wir machten OP mit Vollnarkose aus.
März 2010 :
Der Tag war gekommen. Ich lag auf dem Stuhl lachte über Witze mit dem Zahnarzt, während der Anästhesist mir eine Infusion gab. "Ich spühre nichts..." Er legte die zweite an. Schlagartig brannte meine Lunge. Ich wollte etwas sagen,
aber mir wurde augenblicklich schwindelig und weg war ich. Ich kann mich erst an den zweiten Tag danach erinnern, als ich in meinem Zimmer aufwachte. Mir war elendig und ich kotze Blut und Spucke ununterbrochen. Mund konnte ich
nicht öffnen. Ich musste dennoch Pennizilien und Iboprofen 800 schlucken. Das war einer der miesesten Momente meines Lebens. ^^
Zwei Wochen später ging es mir wieder gut.
Jetzt fragt sich einer "Der übertreibt!", aber ich vergas zu erwähnen, dass ich nicht nur die netten Weisheitszähne gezogen bekam, sondern
noch 11 weitere Backenzähne. Mittlerweile habe ich Titangewindestifte in den Kiefer geschraubt bekommen, nachdem der Knochen sich erholt hat. Ich habe nun Implantate. Die Behandlung ist erst seit gestern vollwertig beendet worden.
Da es zu Problemen während der OP kam, wurde links unten, am Weisheitszahn, diese "Haut" äußerst komisch zugenäht. Fühlt sich an als würde ein Stück fehlen.
PS.: GZ an den, der diesen Post durchgelegen hat.
PPS: Ich vergas glatt den Grund, warum Antibiotika in Kleinkinderjahren ein fataler Fehler ist: Die Zähne haben sich nicht richtig ausgebildet und somit nicht die endgültige Härte erreicht.
Soviel zu meiner Geschichte. Ich geh jetzt erstmal Stahlketten essen, tschau.