@ToNk:
Du scherst das ganze Thema scheinbar nur über den institutionellen Kirchenkamm. Aber Gott ist weder Christ, noch Moslem, noch Jude, noch Hindu noch Indianer oder was es da noch so gibt.
Ich schere das Thema ganz und garnicht über den "Kirchenkamm". Gott ist für mich ein Irrglaube, eine Illusion der Menschen, die Angst davor haben, dass ihr Leben keinen höheren Sinn hat. Ich behaupte, dass das Leben keinen großen Sinn hat. Der Mensch lebt (aus meiner Sicht) aus reiner Gewohnheit. Bevor er in dem Alter ist, um ordentlich darüber nachzudenken, was der Sinn seines Daseins ist, hat er sich schon daran gewöhnt zu leben.
Schwer dafür die richtigen Worte zu finden, damit das was ich meine richtig rüber kommt.^^
Von "da oben" hat es einfach keiner nötig, dir irgendwas zu beweisen. Und Gott braucht dich auch nicht, um glücklich oder ganz zu sein. Aber: Du bist immer willkommen, so wie du bist.
Na schaust Du.
Ich brauche Gott auch nicht, um glücklich zu sein. Ich erfreue mich an materiellen Dingen der heutigen Zeit, füttere mein Gehirn mit Glückshormonen die durch den Verzehr von Schokolade entstehen, verbringe Zeit mit Freunden und versuche mein Leben mit dem zu füllen, was mir Spass macht. Wenn ich tot bin ... na und? Ich bin an dem Punkt angelangt, an dem ich glaube, dass es nach dem Tod nichts, absolut nichts, gibt. Das beruhigt mich ungemein, das kannst Du Dir vielleicht (oder sogar ganz bestimmt) nur schwer vorstellen.
Da ist etwas, das man zwischen den Zeilen bei "Atheisten" so rausliest: Trotz- und Stänkerhaltung. Sie denken scheinbar, dass - wenn es einen Gott geben sollte - sie ihn damit verletzen und kränken, wenn sie sich ihm (oder ihr ...) verweigern und dagegen reden. Aber was man noch zwischen den Zeilen liest: Neid. Neid auf die, die scheinbar in ihrem Herzen was tragen, was ihnen fremd und unerträglich ist.
Aha. Interessante These. Nur unheimlicher Schwachsinn.
Ich soll neidisch sein, auf etwas, was für mich selbst eine demutigende Auffassung der Welt wäre?
Ich habe eine Trotzhaltung, eine Stänkerhaltung, ja. Aber nicht aus ,dem von Dir, genannten Grund. Den Grund habe ich schon genannt. Schwäche.
(Bei dem "in ihrem Herzen tragen" stoßen wir wieder auf einen guten Punkt, den ich äußerst gerne kritisiere. Der Gedanke daran, das etwas in uns ist. Sei es die Seele oder sonst irgendwas. Wenn die Leute davon Reden, dass sie "das gute" (Nur ein Beispiel) in Dir spüren können. Für mich gibt es soetwas nicht. Der Mensch ist für mich Fleisch, Knochen, Blut und Elektrizität im Gehirn, die dafür sorgt, dass sich alles bewegt.)
Wenn du in diese Richtung Erfahrungen machen willst, mußt du schon selber aufstehen und losgehen. Aber es wird im ganzen Leben keiner zu dir kommen und sagen "Hallo, ich bin Gott. Ich würde's dufte finden, wenn du an mich glaubst ..."
Ganz im Gegenteil, die Welt hier ist so gestrickt und auch dazu gedacht, dass du Gott und seinen ganzen Haufen zu 200% vergessen kannst. Und du bekommst alle Hilfe dabei und alle Argumente dafür, damit dir das möglich ist.
Immer wieder ein beliebtes Argument von Gläubigen. "Gott hat es so gemacht, es ist ein Test für deinen Glauben". Bla bla bla ... mehr nicht. Hier wären wir wieder bei Beweisen für die Existenz Gottes.
Als Beispiel: Sagen wir, ich hätte DEN Beweis für die Nicht-Existenz eines Gottes. Im nächsten Atemzug würde ein Gläubiger den oberen Satz bringen und ALLES wäre für die Katz. Dieser Satz ist der letzte Ausweg für diese Leute. (Auch wenn sie ihn in Situationen benutzen, in den sie ihn eigentlich nicht bräuchten, aber sie benutzen ihn dennoch, weil ihnen die Argumente ausgehen)
Das ist jetzt nicht direkt auf dich bezogen, Du hast bestimmt noch einiges zu sagen, aber gehen wir eine Szene durch:
Agnostiker sagt zu Priester: "Wie kann es Gott geben, wenn er sich nie Zeigt? Wenn es so viel Leid und Krieg gibt?"
Priester sagt zu Agnostiker: "Es ist eine Prüfung deines Glaubens, mein Sohn."
Was soll der Agnostiker da antworten? Garnichts, es gibt kein Argument auf diesen und ähnliche Sätze.
Spirituelle Erfahrungen macht nur der, der sie will, der offen dafür ist, danach sucht und der ehrlich zu sich selber ist.
Das stimmt. Derjenige der danach sucht findet es. Nicht weil es da ist, sondern weil er es sich einbildet. Weil er es will. (Stichwort: Stigmata")
Meine Ansicht: Wir sind keine menschlichen Wesen, die spirituelle Erfahrungen machen. Wir sind spirituelle Wesen, die menschliche Erfahrungen machen.
Komischer Satz, den ich so auch nicht unterstreichen würde.^^