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thema waschmaschine: es gibt keine mehr vom amt, soweit ich weiss. vom regelsatz soll geld angespart werden um sich eine kaufen zu können. ob waschsalon oder nicht interessiert dabei nicht.
wenn du glück hast gewährt dir der sachbearbeiter ein zinsloses darlehen. dazu musst du aber bedarf nachweisen.
edit: ausnahme: erstbezug einer wohnung.
@ohrensammler: da würde mich deine rechtlich fundierte auskunft aber mal interessieren.
thema waschmaschine: es gibt keine mehr vom amt, soweit ich weiss. vom regelsatz soll geld angespart werden um sich eine kaufen zu können. ob waschsalon oder nicht interessiert dabei nicht.
wenn du glück hast gewährt dir der sachbearbeiter ein zinsloses darlehen. dazu musst du aber bedarf nachweisen.
edit: ausnahme: erstbezug einer wohnung.
@ohrensammler: da würde mich deine rechtlich fundierte auskunft aber mal interessieren.
Beim Erstbezug ist die Waschmaschine selbstverständlich mit drin. Der Erstbezug ist eine Übernahmeleistung und muss nicht zurückgezahlt werden.
In dem geschilderten Fall bin ich aber natürlich von einer dahrlensweisen Beantragung ausgegangen, da es ja kein Erstbezug ist.
Der Bedarf weisst sich schon dadurch nach, dass man keine Waschmaschine hat. Mehr muss man nicht nachweisen.
Der völlige Blödsinn bezog sich auf das Argument mit dem ein Personen Haushalt.
Dazu gibt es keine gesetzlichen Regelungen, höchstens interne Arbeitsanweisungen des JobCenters die jederzeit anfechtbar sind.
Dazu kommt dass ich ein Monatsticket für öffentliche Verkehrsmittel von 72 eEuro pro Monat brauche , dann kommen solche sachen wie GEZ gebühren etc dazu, die ich alle als ALG II Empfänger nicht bezahlen muss... nun lebe ich schon wirklich vom minimum und kann auch nachweisen, dass ich unter die grenze von 359 euro falle nach abzug der lebenswichtigewn fixkosten wie miete fahrkosten gez und so weiter... im endefekt habe ich nach abzug noch ungefähr 300 euro übrig davon ist aber weder essen noch internet noch telefon etc bezahlt...
es heisst ja das 359 bedarfsminimum sind ich falle drunter bekomme trotzdem keine sonderleistungen und muss auch noch die fehlerhaften beträge der letzten monate zurückzahlen...
da frage ich wieso stehe ich mir 50 stunden die woche den Buckel krumm für ein paar pilunsen verschulde mich obwohl ich arbeite.. eigentlich könnte ich doch zu hause bleiben leistung beziehen und alles wäre ok... was läuft denn in diesem staate falsch was ist das bitte für ein verbrecher system.. ich bin bis obenhin bedient
...und genau das fragt sich so ziemlich Jeder, der in Deutschland einer regulären Beschäftigung nachgeht, und weniger als 2000Euro Netto verdient.
Ich hatte es ursprünglich so ähnlich gemacht wie du. Auch ich hätte hartz'en können, und auch mir war es zu bieder, nicht Arbeiten zu gehen, nur um 65 Euro mehr zu haben, mich aber daheim langweilen zu müssen.
Ich habe dann auch ein Jahr als eine Art "Teamleitender Sachbearbeiter" bei einer Behörde gearbeitet, - hatte aber unterm Strich weniger Geld, als ein Bekannter von mir, der lieber mit Hartz4 morgens n 6er Pack Bier holt, anstatt zu Arbeiten.
(Der hat dann meißtens die Vormittage genutzt, um sich anzutrinken, und derweil in Wow Gold zu farmen, bis ich endlich zuhause bin, oder sich mit seiner Freundin vergnügt und mir dann unter die Nase gerieben, wie toll sein Tag war. - Während ich immer zynischer und verbitterter wurde, (was man zwischen meinen Zeilen Heute noch rauslesen kann)).
Nachdem ich diesen Mist etwas mehr als zwei Jahre mitgemacht habe, (und davor weitere drei Jahre als Auszubildender wo ich auch am Existenzminimum leben durfte), habe ich desillusioniert meine Strategie geändert.
Wenn sich reguläre Arbeit mit mittlerer Reife finanziell nicht mehr lohnt, brauchte ich ne Alternative. -GANZ oder GARNICHT heißt meine neue Devise.
Ab März nächsten Jahres werde ich mich also lieber "Sponsorn" lassen, während ich mein Abitur nachhole.
Auf die Art tue ich:
A: Was Sinnvolles, was mich mit meinem immensen Wissensdurst auch erfüllt.
B: Ich kann viel besser Leben, und habe mehr Freizeit, bei gleichzeitig sinnvollerer Beschäftigung. (Lernen statt Arbeiten halt).
Nachdem ich also die erste hälfte meiner "20er" Lebensjahre an irgendwelchen Arbeitsplätzen für nichts und wieder nichts vergeudet habe,
werde ich nun meine Prioritäten auf Schule, Freundin, Party und Leben konzentrieren; und all das nachholen, -worauf ich die letzten 5 Jahre nahezu gänzlich verzichten musste.
...und sollte ich im Anschluss keinen Arbeitsplatz finden, von dessen "Arbeitszeit und Gehalt" es sich "Sinnvoll Leben" lässt, dann werde ich einfach "Studieren", und mich dem "exzessiven Studentenleben" verschreiben. (noch mehr Bildung ist NIE verkehrt).
Mit dem Ämtern und Behörden hatte ich sowieso nie Probleme, weil ich durch Familiäre Kreise ohnehin zu diversen politisch-engagierten Personen Kontakte habe,
die mir mit RAT und TAT zu Seite standen. (Thx for saving my life, at this point).
(Wenn meine Freizeit ausreicht, werde ich sogar versuchen mich selbst politisch zu engagieren, um gegen diese "Ungerechtigkeit" in Deutschland vorzugehen).
Auf jedenfall werde ich eine Sache nie mehr tun:
"Konventionelle" (also die in Deutschland nicht lohnende) ARBEIT über die Dinge stellen, die mir "am Herzen" liegen.
...Ich beende nun meine Zeilen mit dem Song den ich in den letzen 5 Jahren nicht oft genug hören konnte.
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Du weißt aber schon, dass du dazu verpflichtet bist arbeiten zu gehen während du dein Abitur machst?
Alternativ kannst du dich nur arbeitslos melden und wirst dann nebenbei mit Bildungsmaßnahmen des Jobcenters traktiert.
Ich war und bin selbst am Abendgymnasium, daher kenne ich das.
Warte erstmal ab ob du soviel MEHR Freizeit wirklich hast...
Das Abitur macht man nicht mal eben nebenbei. Jedenfalls an meiner Abendschule ist es so, dass mehr als die Hälfte der Leute wieder abspringt bevor sie überhaupt in die Nähe des Abitur-Abschlusses kommen. Wenn du kein Lerntier bist oder jemand dem Lernstoff zufliegt, dann wirst du noch bitter zu beißen haben daran!
Klar bist du nicht 8 Stunden in einer Firma, wo du nicht weg kannst, aber dafür musst du insgesamt ungefähr dieselbe Zeit über das Jahr hinweg lernen, und sich das selbst einteilen ist keine einfache Sache, vorallem dann nicht, wenn du sowieso ein Lernmuffel bist und jahrelang nicht mehr in der Schule warst.
Nachdem ich also die erste hälfte meiner "20er" Lebensjahre an irgendwelchen Arbeitsplätzen für nichts und wieder nichts vergeudet habe,
werde ich nun meine Prioritäten auf Schule, Freundin, Party und Leben konzentrieren; und all das nachholen, -worauf ich die letzten 5 Jahre nahezu gänzlich verzichten musste.
Warum vergeudet?
Du hast doch Geld verdient oder nicht? Wenn du natürlich alles Geld verprasst hast, dann ist es wohl tatsächlich vergeudet.
Und das schöne "Partyleben" wie manche immer glauben neben der Schule machen zu können, das wird spätestens ab der 12. Klasse an der Abendschule/Abendgymnasium sein Ende finden. Und du wirst jeden Tag, den du in der Schule versäumst, nur sehr sehr schwer nachholen können.
Glaub mir, jeder der sein Abitur an einer Abendschule nachholt, hat eine wahre Meisterleistung vollbracht. Mit der Schule die man aus der Jugend kennt, ist das nicht vergleichbar.
Also bau dir lieber kein Traumschloss bevor es überhaupt losgeht. ^^
thema waschmaschine: es gibt keine mehr vom amt, soweit ich weiss. vom regelsatz soll geld angespart werden um sich eine kaufen zu können. ob waschsalon oder nicht interessiert dabei nicht.
wenn du glück hast gewährt dir der sachbearbeiter ein zinsloses darlehen. dazu musst du aber bedarf nachweisen.
edit: ausnahme: erstbezug einer wohnung.
@ohrensammler: da würde mich deine rechtlich fundierte auskunft aber mal interessieren.
Naja, wo ist das Problem, sich eine Waschmaschine zu organisieren? Gebraucht bekommt man sie schon für unter 140,- Euro. Im schlimmsten Fall spart man dafür 6 Monate lang. Es muss doch nicht immer eine neue Miele für 800,- Euro sein, oder? Das Waschmaschinen-thema ist für mich kein Grund um Verzweifelt zu sein.
An den TE: Wenn du schon in der glücklichen Situation bist, dich einen Handwerker zu nennen, dann geh doch in deiner Freizeit Schwarzarbeiten. Du kannst dem Kunden deine Dienste günstig anbieten und bekommst alles bar auf die Kralle ausgezahlt. Wenn dir der Staat nicht hilft, dann hilf dir selbst. Vielleicht hat auch dein Chef ein paar "Aufträge" für dich.
Ja ich weiß, dass Schwarzarbeit kein Kavaliersdelikt ist, aber was soll man tun - Verhungern? Ich hab das mit Anfang 20 auch eine ganze Weile so gemacht und mir mein erstes Auto damit finanziert.
Ich musste eigentlich nie viel lernen bisher.
Sicher ist das Abitur ein etwas anderes Level, aber selbst in meinem Ausbildungsberuf damals musste ich nie großartig für irgendwas Lernen.
Ich habe ein Talent dafür, recht schnell das Prinzip hinter einer Sache zu verstehen, und durch pure Logik meine guten Noten erzielt.
(Vokabeln von z.B. Französisch ist wieder eine andere Geschichte, aber auch das wird mit "Wasser" gekocht, - sprich, auch Sprachen haben eine gewisse Logik).
Aber da ich ohnehin stets einen großen Wissensdurst habe, bezweifle ich eigentlich das ich nicht die Lust verspüren würde, zu Lernen wenn ich es müsste.
Nachdem ich mich wie schon angedeutet bei meinen bisherigen Arbeiten stetig unterfordert fühlte, suche ich eigentlich geradezu die Herausforderung.
Sicher habe ich das mit der Party und der Freizeit etwas überzogener dargestellt, als ich es vielleicht hätte tun sollen, aber wenigstens sterbe ich dann nicht mehr an Langeweile.
Außerdem ist die Schule an der ich dann bin, Vollzeit und Vormittags. Ist auch soweit schon alles in die Wege geleitet, das einzige ist, das ich mich noch bis März gedulden muss.
Und naja "Vergeudet" ist vielleicht der falsche Begriff, es ist etwas schwer zu erklären.
Ich will mich stets "weiterentwickeln", ich über sehr oft Selbstkritik, und habe einen Hang zum Perfektionismus, - strebe nach permanenter Abwechslung und der Herausforderung ansich.
Also für mich ist das was man unter Arbeiten versteht, (also das gelernte wieder und wieder umzusetzen, Tag ein Tag aus, geradezu eine Quelle der Depression,
da man sobald man eine Sache "im Schlaf beherscht", man "währenddessen" zuviel Zeit hat, um über alles Mögliche nachzudenken).
Wenn der Lehrer nun zum Beispiel ein Refferat verlangt, bin ich mal wieder eine Woche lang glücklich, mich an einem derartigen Projekt selbst zu verwirklichen,
und bin voller Vorfreude auf die Kritik von Dozenten und Mitschülern. Je negativer die ausfällt, umso größer meine Motivation für die nächste Gelegenheit.
Wenn mein Arbeitgeber mich zum beispiel Tag ein Tag aus nur Lobt, weil ich meine "Arbeit" gut mache.. empfinde ich das schon beinahe deprimierend, weil er mich nicht fordert.
Ich weiß, ich bin ein ziemlich schräger Geselle..^^
Ich will mich stets "weiterentwickeln", ich über sehr oft Selbstkritik, und habe einen Hang zum Perfektionismus, - strebe nach permanenter Abwechslung und der Herausforderung ansich.
Also für mich ist das was man unter Arbeiten versteht, (also das gelernte wieder und wieder umzusetzen, Tag ein Tag aus, geradezu eine Quelle der Depression,
da man sobald man eine Sache "im Schlaf beherscht", man "währenddessen" zuviel Zeit hat, um über alles Mögliche nachzudenken).
Wenn der Lehrer nun zum Beispiel ein Refferat verlangt, bin ich mal wieder eine Woche lang glücklich, mich an einem derartigen Projekt selbst zu verwirklichen,
und bin voller Vorfreude auf die Kritik von Dozenten und Mitschülern. Je negativer die ausfällt, umso größer meine Motivation für die nächste Gelegenheit.
sorry,aber der Abschnitt hört sich an wie eine Bewerbung für einen Job...
also entweder bist du tatsächlich so ein schräger geselle wie du dich selbst beschreibst,oder du übertreibst gerade masslos.
ich kenne persönlich keinen der sooooo einen grossen wissensdurst hat udn dem es egal ist,nein,sogar angespornt wird sich zu verbessern wenn er ständiger kritik ausgesetzt ist
hmm.. gut, viel kritik bekomme ich selten, vielleicht wäre ich dann anfangs auch erst beleidigt.
wir schweifen ohnehin ins OOT. Aber das Prinzip dahinter ist doch nicht schwer zu verstehen.
Macht es dir spaß etwas zu tun was dich langweilt? Oder suchst du die Herausforderung?
Alleine das du den Abschnitt so auffasst, lässt mich nun darüber nachdenken, ob ich mich vielleicht hätte völlig anders
formulieren sollen.
Ich wollte ja nur klarmachen, dass ich durchaus weiß worauf ich mich da einlasse.
hmm.. gut, viel kritik bekomme ich selten, vielleicht wäre ich dann anfangs auch erst beleidigt.
wir schweifen ohnehin ins OOT. Aber das Prinzip dahinter ist doch nicht schwer zu verstehen.
Macht es dir spaß etwas zu tun was dich langweilt? Oder suchst du die Herausforderung?
Alleine das du den Abschnitt so auffasst, lässt mich nun darüber nachdenken, ob ich mich vielleicht hätte völlig anders
formulieren sollen.
Ich wollte ja nur klarmachen, dass ich durchaus weiß worauf ich mich da einlasse.
Mach dir keine Sorgen, das Leben besteht aus genügend Herausforderungen. Mag sein, dass du dich noch unterfordert fühlst, aber hast du erst einmal Verantwortung für dein Leben übernommen, wird sich das schlagartig ändern. Ich kann leider nicht verstehen, wie du mit deinen jungen Jahren so selbstverständlich über das Leben und deiner Angst vor Unterforderung und der daraus resultierenden Langeweile/Depression philosophieren zu vermagst, da du ja noch praktisch nichts erlebt hast.
btt: Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Dies lässt sich auf jede Situation im Leben ummünzen. Ob es nun um die Anschaffung einer Waschmaschine geht, oder ob es um einen zu geringen Lohn. Wenn ich unzufrieden bin, dann hab ich immer die Möglichkeit etwas daran zu ändern - das ist jedoch mit Arbeit und Aufwand, ja vielleicht sogar mit Verzichten, verbunden. Die meisten Menschen wollen das nicht hinnehmen und bleiben somit immer auf der selben Stelle stehen und entwickeln sich nicht weiter.
also ich denke die mischung macht es aus...es gibt tage da möchte ich gar nicht so viel abwechslung und bin froh über eine gewisse routine die ich im job habe.udn dann gibst wieder zeiten wo ich mich weiterbilde udn mich auch ein wenig fordere...
will jetzt auch nich weiter offtopic bleiben,aber ich fand es nur ein wenig zwiespältig wenn ich deine beiden posts miteinander vergleiche:im ersten legst du absolute priorität auf party,freundin udn das leben an sich und bist bei der ersten schaffenskrise gleich zynisch oder verbittert und im zweiten post stellst du dich so dar als ob dir nichts irgendwas ausmachen würde und du über allem stehst und richtig gefordert werden möchtest...passt irgendwie nicht wirklich zusammen...aber vlt hab ich dich auch nicht richtig verstanden udn wir lassen es einfach dabei...
Ironischerweise hatte ich nach meiner Ausbildung die meiste Kohle, als ich vollzeitbeschäftigt in einem Call-Center war. Die Market Dialog GmbH in Frankfurt legt zwar regelrecht mafiöse Züge im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden an den Tag und bewegt sich teils arg am Rande der Legalität, aber wer nutzlose Produkte an totale Volltrottel verkaufen kann, verdient dort nicht übel.
Während meiner Ausbildung wurde mir immer wieder fest versprochen, dass meine Übernahme fest eingeplant sei. Man bilde ja schließlich für die Zukunft aus und nicht nur so zum Spaß. Wie ein Bekloppter habe ich mich reingekniet, habe meine Abschlussprüfung ein Jahr vorgezogen, bestanden und... mich arbeitslos gemeldet. "Tut uns leid, aber wir haben einfach nicht genügend Arbeit, um eine Festanstellung zu rechtfertigen."
Abgesehen von og. Callcenter war ich unfreiwillig überwiegend mit Zeitarbeit beschäftigt. Ist in Deutschland heute normal. Ich habe mich auf Jobs beworben, die z.B. auf meinestadt.de oder beim A-Amt ausgeschrieben waren und einige Tage später riefen Firmen an, von denen ich im ganzen Leben noch nie was gehört habe. Wegen meiner Bewerbung. Und in einem kurzen Gespräch stellte sich dann heraus, dass die Stellenanzeige ein Trick war - den Job gibt es nicht und die entsprechende Firma sucht auch nicht, stattdessen wurde man von einer Zeitarbeitsfirma verarscht.
Wenn man so verarscht wird und dann noch blöd genug ist, trotzdem "live" vorbeizukommen und sich einen Job andrehen zu lassen, wird man gnadenlos ausgebeutet. Vollzeitbeschäftigung als Bürokaufmann zu 8 Euro die Stunde. Brutto, versteht sich. Um Urlaub muss man immer brav auf mehrere Wochen im voraus betteln. Und von heute auf morgen wird man dann nicht mehr benötigt und bekommt als Alternative einen Nachtschicht-Job am Frankfurter Flughafen angeboten. "Natürlich wollten sie das nicht, aber sie können doch unmöglich die Arbeitslosigkeit vorziehen!?" hieß es auf meinen Protest.
Und wenn man dann gar nicht mehr umhin kommt, Geld vom Staat zu beantragen, wird man zum Mensch zweiter Klasse degradiert - wenn überhaupt! Ich erinnere mich an einen Pflichttermin beim Job-Center, an dessen Ende sich die fette Schnepfe am Empfang weigerte, mir eine Rückfahrkarte auszustellen. "Es ist doch schönes Wetter und sie sind auch nicht behindert! Gehen sie doch einfach zu Fuß!" Yup. Ich wohne auch nur zehn Kilometer entfernt und die einzige Verbindung zwischen meiner Stadt und Eurer ist eine Autobahnbrücke.
Irgendwann machte ich mich dann selbständig. Läuft theoretisch total super, wären da nicht die 200 Euro Krankenversicherung im Monat, die man zahlen *muss*, egal wie. Ist als Existenzgründer gar nicht so einfach. Ich habe Vater Staat um Rat gefragt und dort wurde mir mitgeteilt, dass meine Kosten für Strom, Miete, Telefon, Internet und Heizung leider keine Rolle spielen, wenn ermessen wird, ob mir Unterstützung zusteht oder nicht. Natürlich hätte ich einfach in eine Höhle ziehen können um Geld zu sparen, aber so ganz ohne Strom und Internet arbeitet es sich von zuhause aus leider extrem schwierig.
Inzwischen wohne ich in England. Krankenversicherung kostet hier nix. Nada. Ich darf aber nicht nur meine gesamte Kohle behalten, die ich als Freiberufler verdiene - der Staat ist davon überzeugt, dass ich mit meinen Einnahmen unmöglich über die Runden komme, weshalb ich zusätzlich jede Woche 75 Pfund Sterling geschenkt kriege. Als Beleg reicht denen übrigens einmal jährlich eine Excel-Tabelle, in denen ich meine Einnahmen und Ausgaben aufliste. Kontoauszüge? Brauchen sie nicht. Rechnungen? Ach was, wir wissen doch selber, was Strom, Telefon und Druckerpapier kosten. Cool! Danke, England!
Mir ging es nie besser. Sollte ich in Zukunft mehr Aufträge erhalten und entsprechend besser verdienen, erhalte ich natürlich nichts mehr vom Staat oder muss sogar kleine Abgaben entrichten. Natürlich alles auf Vertrauensbasis - ich muss sofort die entsprechenden Ämter kontaktieren und darauf hinweisen, dass ich nun mehr verdiene, denn die sehen das ja nicht selber. Wollen ja keine Kontoauszüge. Hihi!
Du ahnst gar nicht, wiesehr und vor allem wie dreist das hier ausgenutzt wird! Es gibt Unterstützungszahlungen für Eltern, Freiberufler und Behinderte. Mein Schwager leidet an Epilepsie. Kommt nur extrem selten vor, ist auch nicht sehr dramatisch, aber er bezieht dafür Unmengen Geld vom Staat. Er muss deswegen natürlich jährlich zu Routineuntersuchungen. Vor so einer Untersuchung wäscht er sich zwei Tage lang absichtlich nicht. Wann immer jemand ins Wartezimmer kommt, springt er nervös auf. Er erzählt dem Arzt auch, dass er ins Bett macht. Wenn es darum geht, das System zu bescheißen, verlieren manche Briten ihren allerletzten Rest Stolz. Man ist absolut überzeugt davon, dass der arme Junge komplett im Arsch ist, dabei arbeitet er Vollzeit und ihm geht es richtig gut.
Gerade jetzt im Sommer sieht man hier in Nottingham auch öfter mal Frauen die Straße entlang spazieren, die schieben 2 Kinderwagen vor sich her, haben 4-5 weitere Kids im Schlepptau hinter sich und von denen schiebt oft auch noch eins einen weiteren Kinderwagen. Einem Biber nicht unähnlich baut auch mancher Engländer sein Haus mit dem Schwanz.
Es hat schon seinen Grund, weshalb die Menschen hier extrem gut gelaunt und immer nett und fröhlich sind. Nur die neue Regierung findet das ganz und gar nicht toll und will jetzt entsprechende Kürzungen vornehmen. Ich kann es nachvollziehen.
Ich kann leider nicht verstehen, wie du mit deinen jungen Jahren so selbstverständlich über das Leben und deiner Angst vor Unterforderung und der daraus resultierenden Langeweile/Depression philosophieren zu vermagst, da du ja noch praktisch nichts erlebt hast.
Ich seh nach wie vor aus wie 18, muss überall meinen Ausweis vorzeigen wenn ich nur Zigaretten will, (und Angebote von 15 Jährigen Mädchen ausschlagen die mich für 17 halten), hab bisher (soweit es mich betrifft noch nix wirklich erlebt), und werde vielleicht nie 50. Ich glaube ich erwarte einfach viel zuviel vom Leben.
jaja ich weiß... zu Psychiater gehts dalang...
Außerdem rasen hier zwei bis dreimal am Tag Polizeiwagen mit Sirene und Blaulicht vorbei. Im Haus gegenüber hat es letzte Woche gebrannt, im Haus nebenan sind sämtliche Scheiben eingeschlagen und an der Tankstelle einen Kilometer die Straße rauf wurde neulich jemand abgestochen. Dagegen waren die paar brennenden Müllcontainer in Hattersheim direkt harmlos.
Die Polizei, das Gesundheitssystem und das Bildungssystem sind gemessen an Deutschland absolut mies. Es ist nicht alles schlecht in Deutschland.
Aber das stimmt schon, dass Deutschland verglichen mit dem Rest der Welt schon ein halbes Paradies ist.
Das Problem ist halt das gleiche wie mit verwöhnten Einzelkindern, wer in Deutschland aufgewachsen ist, sieht die Vorteile hier nicht, hält sie für selbstverständlich und tut sich leicht darin, nur auf die Nachteile und Probleme zu schauen.
So geht es mir auch oft, ich hab eigentlich ein schickes Auto, ne nette 3 Zimmer Wohnung, aber es fällt mir leicht, es nicht wirklich wahrzunehmen und mich auf das zu konzwentrieren, was ich noch nicht habe, oder was mir sehr fehlt.
Hat auch noch ganz andere Nachteile - das kostenlose Gesundheitssystem ist unvorstellbar schlecht. Im Krankenhaus liegen Frauen und Männer oft gemischt zu sechst in einem Zimmer und teilen sich ein Bad, das auch nicht abgeschlossen werden kann. Meine bessere Hälfte verbringt momentan viel Zeit im Krankenhaus und ist restlos begeistert. Von zweifelhaften Behandlungsmethoden und Ärzten, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, will ich gar nicht anfangen.
Außerdem rasen hier zwei bis dreimal am Tag Polizeiwagen mit Sirene und Blaulicht vorbei. Im Haus gegenüber hat es letzte Woche gebrannt, im Haus nebenan sind sämtliche Scheiben eingeschlagen und an der Tankstelle einen Kilometer die Straße rauf wurde neulich jemand abgestochen. Dagegen waren die paar brennenden Müllcontainer in Hattersheim direkt harmlos.
Die Polizei, das Gesundheitssystem und das Bildungssystem sind gemessen an Deutschland absolut mies. Es ist nicht alles schlecht in Deutschland.
Ich seh nach wie vor aus wie 18, muss überall meinen Ausweis vorzeigen wenn ich nur Zigaretten will, (und Angebote von 15 Jährigen Mädchen ausschlagen die mich für 17 halten), hab bisher (soweit es mich betrifft noch nix wirklich erlebt), und werde vielleicht nie 50. Ich glaube ich erwarte einfach viel zuviel vom Leben.
Ein superinteressanter Thread, und ich kann es vollkommen verstehen, wenn sich jemand verarscht fühlt, wenn er viel arbeitet und dafür kaum mehr als Hartz IV bekommt. Mir ging es vor rund 15 Jahren ähnlich. Bin nach der Berufsausbildung in den Zivildienst, nur um im Anschluss festzustellen, dass ich keinen Job in meinem gelernten Beruf bekomme. Habe mich dann monatelang überall beworben und dabei meine Finger wund geschrieben. Bis auf ein Probearbeiten gab's jedoch nur Absagen. Hilfsjobs waren - wenn verfügbar - so mies bezahlt, dass ich vor demselben Problem stand wie der TE.
Trat dann die Flucht nach vorn an, indem ich mein Fachabi nachgemacht habe, studieren gegangen bin und über einen kleinen Umweg bei Computec als Volontär landete. Inzwischen bin ich Leitender Redakteur des buffed-Magazins und extrem froh, dass ich am Ende diesen Weg gegangen bin.
@Ohrensammler: Toll, dass Du die Leute hier so fachkundig berätst. :-)
Das Arbeitsamt ist heutzutage eine Vermittlungsstelle für Zeitarbeitsfirmen, mehr nicht. Wenn man als ausgebildete Fachkraft zum Arbeitsamt geht, dann bekommt man kein Gespräch, man kriegt einen Zettel mit der Adresse aller Zeitarbeitsfirmen. Dort findet man sich dann beim säubern einer abgebrannten Wohnung wieder, obwohl man als Maurer unterschrieben hat.
War vor einigen Jahren 4-5 Monate arbeitslos, das Arbeitsamt wollte mich dann in ein Stahlwerk als Gießereihelfer vermitteln, über eine Zeitarbeitsfirma. Das beste an der Sache ist, ich bin gelernter Sozialbetreuer und Heilerziehungspfleger und das wusste das Arbeitsamt!
War vor einigen Jahren 4-5 Monate arbeitslos, das Arbeitsamt wollte mich dann in ein Stahlwerk als Gießereihelfer vermitteln, über eine Zeitarbeitsfirma. Das beste an der Sache ist, ich bin gelernter Sozialbetreuer und Heilerziehungspfleger und das wusste das Arbeitsamt!
Ich bin gelernter Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Die letzte Stelle, die mir vom Arbeitsamt angeboten wurde, war in der Flughafensecurity, ebenfalls über Zeitarbeit.
Wegen meiner guten Englischkenntnisse, hieß es.
Alternativ bot mit die Zeitarbeitsfirma am Flughafen einen Job als Tellerwäscher für einen Imbiss und einen Job als Schuhstergehilfe an.