Einen schönen guten Abend vorweg.
Ich habe erst vor wenigen Minuten von diesem Problem erfahren, insbesondere da ich die letzten Monate ohnehin meinen Account auf Eis gelegt hatte.
Mich hat es nun vor knappen zwei Stunden selbst getroffen - und das nach 23 Uhr abends, auf einem RP-PVE-Server. Nach 20 fruchtlosen Versuchen war ich die schwachsinnigen Bemühungen dann auch ausreichend leid.
Dass es Freitag Abend ist, lieferte mir allerdings den einzigen Grund zur Nachsicht.
Unbegreiflich ist mir nun, dass es die Spieler- und Fangemeinde in zwei so konträre Lager spalten konnte, bzw. dass sich nicht Wenige auf die Seite von Blizzard stellen. Folgt ihr nur weiter dem Dolchstoßprinzip und werft euren Mitspielern unsoziales Verhalten vor - wenn ihr eine Gruppe sucht, dann stellt euch Blizzard das Spiel zur Verfügung ( vielmehr eine Selbstverständlichkeit gegen den Kauf von Spiel und Addons und das Leisten monatlicher Gebühren ) aber nicht die Mitspieler.
Ganz abgesehen davon, dass die Spielerschaft ihren Teil des Vertrags mit der Begleichung des Tarifs und der üblicherweise vorbehaltlosen Akzeptanz gegenüber der nicht selten wechselnden EULA ausreichend erfüllt, hier noch ein paar Denkansätze:
World of Warcraft ist das Spiel, das weltweit am meisten Geld eintreibt - ein oft angesprochenes Thema, also spare ich mir hierzu auch die Vielzahl von Details.
Gewiss kann WoW mit den finanziellen Mitteln, die sie monatlich einfahren, die Anschaffung weiterer Server wenigstens in Erwägung ziehen; sei es mal dahingestellt, aber ich bin mir nicht minder sicher, dass sie die Server zu ohnehin günstigeren Konditionen beziehen können, als es für Andere möglich ist. Und wenn Blizzard das nicht tut, soll es zur Aufgabe der Spieler werden, dass sie einem bezahlten Spiel weiterhin uneingeschränkte Spielbarkeit und Spielspaß ermöglichen? Selbstverständlich geht es nicht im Geringsten darum, dass Einer der Unsrigen Entscheidungen zu treffen hat, von Seiten Blizzards ohnehin nicht. Uns obliegt die Freiheit, das Spiel gegen eine Gebühr von 13€/Monat zu spielen, aber sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Blizzard mich nach meiner Orientierung fragt, dann möchte ich meine bezahlten Gebühren gerne in weitere Server investieren.
Es ist ohne Zweifel und absolut dreist, dass Spielern auf stufe 80 der Soloeintritt in eine Instanz kriminalisiert wird - Blizzard machte es seit jeher möglich und seit dem Erscheinen einer Unzahl von Erfolgen nur umso schmackhafter ( wohlgemerkt hatten nicht wenige Spieler ihre Charaktere auf Stufe 70, als der Anpfiff zum Erfolgfarmen getätigt wurde - da wären sie an WoW ja regelrecht bankrott gegangen, wenn sie den langzeitig Treuen wertvolle Spielinhalte gleichauf verwehrt hätten ). Eine Vielzahl der Erfolge ist durch einfaches Durchspielen nicht zu erreichen. Da es bereits angesprochen wurde, beziehe ich mich am Besten auf das Thema "Mounts": Ganze 100 Reittiere zu sammeln ist gewiss kein Pappenstil und passiert nicht einfach über Nacht - aber wie vielzählig wäre dann nicht der Fall, dass Spieler gezwungen
auf ihrer Stufe verharren, nur um wieder und wieder und immer wieder einer Gruppe habhaft zu werden, in der Hoffnung, dass Instanzenmounts mit ihren zuweilen verschwindend geringen Dropchancen auftauchen?
Ganz zu schweigen, dass wahrscheinlich nicht nur Einer das Item in seinem Besitz haben will; aber ich würde gewiss keinem Spieler eines 80ger Charakters vorwerfen, dass er mit dem verhältnismäßig bedeutend schnelleren Clearen einer Instanz Anderen das Leben in WoW schwer macht und ihnen Spielspaß und -erlebnis verwehrt.
Ein schneller Instanzengang auf Stufe 80 liefert meistens einen Bruchteil der Rohstoffe, die man zum Skillen der Verschiedenen Berufe braucht. Unter diesen Umständen fühlt man sich selbstverständlich auch nicht genötigt, die teilweise über jedes vernünftige Maß ausufernden Goldforderungen gegen niedrigstufige Ware im Auktionshaus einfach hinzunehmen. Sobald man diese Möglichkeit ernsthaft aus dem Spiel streicht, erreicht das Zeitmonopol, das WoW seinen Spielern ohnehin abverlangt, unverantwortliche Maße. Noch sind die Anschuldigungen von Regierung und Pseudo-Experten in Sachen Spielsucht und der Flut an Killerspielvorwürfen haltlos, aber sie treffen bereits auf hellhörige, da unwissende Ohren. Da würde der bloße Zwang, weitere Zeit, weitere Stunde in WoW zu investieren, ihnen die Argumente ja regelrecht vor die Füße werfen.
Und so ganz nebenbei: Ich ziehe gerne mal auf Stufe 80 einen befreundeten Spieler durch eine Instanz seiner Stufe, wenn er lang genug vergeblich nach einer Gruppe Ausschau gehalten hat - oder mich einfach fragt. Selbstverständlich ohne Gold von ihnen zu verlangen (ziemlich dreist, denn nicht Jeder hat seinen Main schon auf Stufe 80, um mal schnell 1000 Gold zu farmen.
Die vorläufige Lösung des Problems kann keinesfalls die Richtige sein. Von Lags ist unverändert die Rede und nicht selten hört man schon die Vermutung, dass Blizzard die Tickets diesbezüglich zu ignorieren beginnt und die Sache als erledigt betrachtet. Ich bezweifle ernsthaft, dass sie stattdessen in ebendiesem Moment ihre Aufmerksamkeit dem allbekannten Hackerproblem widmen - von mir aus können sie darauf aber gerne ein Auge werfen.
An all die Blizzard-Sympathisanten: Schaut über euren eigenen Tellerrand oder wozu verharrt ihr auf dieser Hand- und Fußlosen Position?
Viele WoW-Spieler sind Ignoranz und Unverständnis von seiten Fremder gewohnt; wie irrational ist es da nicht, dass ihr mit anklagendem Finger auf andere namenlose Mitspieler zeigt.
Ein fehlerhaftes Spiel lebt wohlgemerkt vom Feedback der Spieler, andernfalls würde eine Behebung von Problemen in immer weitere Ferne rücken. Da stellt sich mir ganz offensichtlich eine Frage:
Wonach will man krähen, wenn das Problem behoben ist? Der Dank gilt dann gewiss nicht denen, die sich um der Beschwerden selbst beschweren.
So bildet ihr nicht weniger euren Teil eines kaum existenten Community-Gefühls.
Wobei die bisherige Lösung natürlich auch so ihren Vorteil hat: "Rede den Spielern ein, sie seien selbst schuld und schon brauchst du dich nicht mehr um die Lösung des Problems zu kümmern."