PRINZIPIEN - du sagst es. Aus unverständlichen Gründen besitzen diese Leute diese Prinzipien nicht. Vielleicht sind manche einfach geistig zurückgeblieben. Andere scheren sich nunmal einen Scheiß dreck darum. Aber diese es interessiert mich nicht Einstellung ist das, was mich so ankotzt. Wenn es jemanden nicht interessiert ob Kinder in der Nähe sind, ob er ein Vorbild ist, soll er bitte über die rote Ampel gehen. Aber man sollte nicht damit rechnen dass es mich dann noch interessiert, ob er Hilfe bekommt. Ich weiß ich mache mich Strafbar bei unterlassener Hilfeleistung. Aber ich weiß warum ich so denke. Denn jemand der keine Rücksicht auf andere nimmt, kann nicht erwarten, dass andere Rücksicht auf ihn nehmen. Ich gehöre dann eher zu der Sorte Menschen die wenn jemanden aus eigenem Verschulden heraus etwas passiert, michü ber denjenigen Knien würde, und ihn freudig anlächeln würde. Und ich würde auch sage ich ganz ehrlich fragen: "und, hast du wenigstens schöne Schmerzen". Natürlich kann ich jetzt noch nicht wissen ob ich soetwas machen würde. Aber Skrupel davor hätte ich ganz Gewiss net!
Kurz vorab: Wie oben dargelegt stehe ich weder eindeutig auf der einen noch eindeutig auf der anderen Seite, habe ich ja weiter oben bereits geschildert.
Dieser Post ist dennoch perfekt, um nochmal nachzulegen. Danke dafür.
Es geht also um zwei Arten von Menschen. Das sind diejenigen ohne Prinzipien.
Was spricht gegen diese Menschen? Sie sind schlechte Vorbilder für andere Menschen. Sie schaffen durch ihr Verhalten Gefahren für sich selbst und andere. Sie unterlassen es, anderen zu helfen, um des eigenen Vorteils willen.
Was spricht für diese Menschen? Sie glauben nicht unkritisch jeden Unfug, der ihnen erzählt wird. Sie sind nicht leichtgläubig, nicht so einfach zu manipulieren. Sie denken ergebnisoffen. Sie sind freier in ihren Ansichten und Handlungen.
Dann gibt es diejenigen mit Prinzipien.
Was spricht für diese Menschen? Sie sind in Alltagssituationen freundlich und hilfsbereit. Sie bedenken die Konsequenzen ihres Handelns und versuchen sich darauf einzustellen. Sie versuchen, im Sinne der Gesellschaft zu handeln.
Was spricht gegen diese Menschen? Sie entwickeln oft einen ausgesprochenen Missionierungseifer. Sie versuchen anderen ihre Ansichten aufzuzwingen, glauben, jeder müsste gemäß ihren eigenen Überzeugungen handeln. Mit ihrer Freundlichkeit ist es rasch vorbei, wenn jemand nicht genau das tut, was sie von ihm erwarten. Menschen, die nach ihren eigenen Maßstäben leben, sind ihnen ein Dorn im Auge. Die Übergänge zu Intoleranz und Fanatismus sind fließend.
Wie man sieht, beide Seiten können Argumente für und gegen ihre Haltung auf ihr Konto verbuchen. Ich denke, meine eigene Haltung ist eine Mischung aus beidem. Es gibt eine Vielzahl von Dingen, bei denen ich meine Prinzipien habe und entsprechend handele. Um bei dem bekannten Beispiel zu bleiben... Wenn ich in der umgekehrten Situation bin, also am Steuer meines Fahrzeuges sitze, fahre ich entsprechend vorsichtig, schließlich weiß ich ja, dass es Menschen gibt, die auch schonmal bei Rot über die Ampel gehen. Und ich möchte ja nicht, dass denen etwas zustößt. Nicht nur der kurz- oder langfristigen Vorteile wegen. Dem anderen soll nichts passieren, und ich möchte den Ärger nicht. Eine ganz einfache Sache eigentlich.
Aber es sind MEINE Prinzipien. Grundsätzlich hat niemand hat das Recht, mir seine Prinzipien aufnötigen zu wollen. Keine Privatperson, nicht der Staat und vor allen Dingen keine Religion. Was nun bei weitem nicht heißen soll, dass ich guten Argumenten gegenüber verschlossen bin. Wenn jemand seine Ansicht mit guten, logischen, nachvollziehbaren Argumenten untermauern kann, wäre ich schon ziemlich dämlich, wenn ich daraus nicht lernen würde. Wenn jemand allerdings Pauschalbehauptungen aufstellt, die einer empirischen Untersuchung nicht standhalten können, habe ich auch das Recht, mich anders zu entscheiden. Ich muss nicht jedem Vorwurf annehmen, jeden Rat befolgen, auf jede Manipulation hereinfallen. Ich bin frei, und ich habe das Recht, diese Freiheit zu leben.
Noxiels Ansicht darüber, dass Kinder ein Gut sind, das der Gesellschaft nützt und damit ebenfalls dem Einzelnen, teile ich im Prinzip. Anderer Ansicht bin ich darüber, wie solcher Schutz zu erreichen ist. Ich bin in den 80ern aufgewachsen. Wir waren damals wie selbstverständlich "Gefahren" ausgesetzt, bei denen heute jeder Erwachsene entsetzt aufschreiben würde. Wir durften Risiken eingehen, haben Verantwortung getragen, und wir haben es überlebt. Es war nicht nötig, uns in Watte zu packen und uns zu verhätscheln. Wir wussten auch so, was richtig ist und was falsch. Unsere Eltern haben uns gesagt, was passieren kann, und es lag an uns, wie wir mit diesem Wissen umgegangen sind. Erstaunlich - wir leben noch.