Draxna
Rare-Mob
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Hi zusammen, ich wurde von Onkel Ple angeregt mal etwas über meinen Beruf zu schreiben... japp... auch wenn es mir nicht mehr auffällt, da ich dank Studium und Arbeit mit vielen Archäologen zu tun habe, ist es ja doch eher eine exotische Berufswahl *lacht* und Archäologie ein Thema was viele interessiert.
Aber bevor ich davon erzähle was ich so treibe *g* möchte ich zuerst mit ein paar Vorurteilen aufräumen!!
Also... woran denkt ihr zuerst, wenn das Wort Archäologie fällt?
Lasst mich mal raten... Indiana Jones, Lara Croft und Pyramiden/Ägypten
Naja... die WoW-Spieler unter uns vielleicht noch an mühseliges Rumfliegen über den ganzen Kontinent und ein leuchtendes Fernrohr! *lacht*
Und? Stimmt`s?
Nunja... damit hab ich nix zu tun *g* Ich renne weder mit ner Peitsche, noch mit einer Pistole durch die Welt und grabe auch keine Mumien und Pyramiden aus! Wir benutzen übrigens auch keine leuchtenden Fernrohre!!! *zwinkert*
Und um die meisten Fragen zu beantworten, die ich zu meinem Beruf gestellt bekomme:
Einen Pinsel habe ich zwar immer dabei, benutze ihn allerdings recht selten.
Ich grabe keine Dinosaurier aus *g*
Ich habe noch kein Gold gefunden!
Nein, man muss nicht ins Ausland gehen um in der Archäologie zu arbeiten. Es leben schon seit ein paar hunderttausend Jahren Menschen in Deutschland und haben ihre Spuren hinterlassen
Wenn man als Archäologin in Deutschland arbeitet, hat man die Wahl zwischen Uni, Amt für Bodendenkmalpflege, Museum und Grabungsfirma. Und da bei ersteren drei Institutionen kaum Arbeitsplätze vorhanden sind...
Willkommen in der Privatwirtschaft! *seufzt*
Hier mal ein paar Fakten... Es gibt so gut wie keine Forschungsgrabungen in Deutschland! Ein Gelände wird normalerweise nur archäologisch untersucht, wenn dort ein Bauprojekt ansteht und der Fundplatz durch die Bauarbeiten zerstört wird. Das weitere Vorgehen ist je nach Bundesland anders geregelt.
In NRW müssen die notwendigen archäologischen Maßnahmen vom Bauherrn bezahlt werden... der natürlich 1. kein Geld dafür ausgeben will und 2. am liebsten auf uns verzichten würde, da wir den Baubeginn verzögern (uns mit einzuplanen wäre ja auch zuviel verlangt!).
Wie man sieht sind unsere Auftraggeber meist nicht allzu erfreut gezwungenerweise mit uns zu tun zu haben *g*
Also.. wie sieht eine normalen Ausgrabung aus?
Großbagger, Minibagger, Spitzhacke, Spaten, Schaufel, Spaten, Spitzkelle...
das ist unser Arbeitsgerät mit dem wir uns meistens in die Erde wühlen *g*
Außerdem Fotoapparat, Bleistift und Papier um das was wir finden für die Nachwelt zu dokumentieren.
Die Hierarchie auf einer Ausgrabung ist recht einfach. Es gibt einen Grabungsleiter an der Spitze, gefolgt vom Grabungstechniker. Des weiteren sogenannte Grabungsfacharbeiter (meist Studenten und frische Absolventen) und Grabungshelfer. Achja... und natürlich ein Vermessungstechniker.
Gearbeitet wird bei Wind und Wetter, außer bei starkem Regen oder Gewitter, dann geht Gesundheit und Sicherheit vor und wir verkriechen uns im Container/Bauwagen.
Wenn die Ausgrabung abgeschlossen ist, geht es ab in den Innendienst und die Nachbearbeitung. Dort werden die Funde gewaschen und ihr Alter bestimmt, Pläne bearbeitet, die Dokumentation ausgewertet sowie ein Bericht geschrieben.
Und was suchen/finden wir?
hm... also wir suchen die Spuren von Siedlungen, Gräbern und Befestigungen.
Oder ganz einfach gesagt... nach Flecken im Boden... jeder Fleck ist ein Loch, das irgendwann einmal in den Boden gebuddelt wurde. In der Verfüllung dieser Löcher finden wir dann (wenn`s gut läuft) von Menschen hergestellte Objekte, die uns einen Anhaltspunkt dafür geben, wann gebuddelt wurde *g*
Je nachdem wie diese Flecken/Löcher aussehen, handelt es sich um Gruben, Pfostenlöcher, Gräber oder Gräben aus denen wir dann ein Bild rekonstruieren können wie es damals ausgesehen hat.
Ok, das war jetzt wirklich sehr kurz gefasst *lacht*
Mein Job besteht also sowohl aus teilweise harter körperlicher Arbeit als auch aus fotografieren, zeichnen und viel Schreibarbeit, Organisation der Grabung, Mitarbeiteranleitung und -führung, Arbeiten am Computer mit diversen Programmen, Funde bestimmen, Bücher wälzen, diplomatische Gespräche mit den Kontrollinstanzen vom Amt und den Auftraggebern... manchmal darf ich sogar Minibagger fahren *g* Achja... und ich bin noch dazu Ersthelferin *lacht* ich kümmer mich also auch noch um die kleinen WehWehchen meiner Leute.
Hm...ganz schön abwechslungreich und einfach mein Traumberuf *lächelt*
Und was macht ihr so, wenn ihr nicht daddelt?
Aber bevor ich davon erzähle was ich so treibe *g* möchte ich zuerst mit ein paar Vorurteilen aufräumen!!
Also... woran denkt ihr zuerst, wenn das Wort Archäologie fällt?
Lasst mich mal raten... Indiana Jones, Lara Croft und Pyramiden/Ägypten
Naja... die WoW-Spieler unter uns vielleicht noch an mühseliges Rumfliegen über den ganzen Kontinent und ein leuchtendes Fernrohr! *lacht*
Und? Stimmt`s?
Nunja... damit hab ich nix zu tun *g* Ich renne weder mit ner Peitsche, noch mit einer Pistole durch die Welt und grabe auch keine Mumien und Pyramiden aus! Wir benutzen übrigens auch keine leuchtenden Fernrohre!!! *zwinkert*
Und um die meisten Fragen zu beantworten, die ich zu meinem Beruf gestellt bekomme:
Einen Pinsel habe ich zwar immer dabei, benutze ihn allerdings recht selten.
Ich grabe keine Dinosaurier aus *g*
Ich habe noch kein Gold gefunden!
Nein, man muss nicht ins Ausland gehen um in der Archäologie zu arbeiten. Es leben schon seit ein paar hunderttausend Jahren Menschen in Deutschland und haben ihre Spuren hinterlassen
Wenn man als Archäologin in Deutschland arbeitet, hat man die Wahl zwischen Uni, Amt für Bodendenkmalpflege, Museum und Grabungsfirma. Und da bei ersteren drei Institutionen kaum Arbeitsplätze vorhanden sind...
Willkommen in der Privatwirtschaft! *seufzt*
Hier mal ein paar Fakten... Es gibt so gut wie keine Forschungsgrabungen in Deutschland! Ein Gelände wird normalerweise nur archäologisch untersucht, wenn dort ein Bauprojekt ansteht und der Fundplatz durch die Bauarbeiten zerstört wird. Das weitere Vorgehen ist je nach Bundesland anders geregelt.
In NRW müssen die notwendigen archäologischen Maßnahmen vom Bauherrn bezahlt werden... der natürlich 1. kein Geld dafür ausgeben will und 2. am liebsten auf uns verzichten würde, da wir den Baubeginn verzögern (uns mit einzuplanen wäre ja auch zuviel verlangt!).
Wie man sieht sind unsere Auftraggeber meist nicht allzu erfreut gezwungenerweise mit uns zu tun zu haben *g*
Also.. wie sieht eine normalen Ausgrabung aus?
Großbagger, Minibagger, Spitzhacke, Spaten, Schaufel, Spaten, Spitzkelle...
das ist unser Arbeitsgerät mit dem wir uns meistens in die Erde wühlen *g*
Außerdem Fotoapparat, Bleistift und Papier um das was wir finden für die Nachwelt zu dokumentieren.
Die Hierarchie auf einer Ausgrabung ist recht einfach. Es gibt einen Grabungsleiter an der Spitze, gefolgt vom Grabungstechniker. Des weiteren sogenannte Grabungsfacharbeiter (meist Studenten und frische Absolventen) und Grabungshelfer. Achja... und natürlich ein Vermessungstechniker.
Gearbeitet wird bei Wind und Wetter, außer bei starkem Regen oder Gewitter, dann geht Gesundheit und Sicherheit vor und wir verkriechen uns im Container/Bauwagen.
Wenn die Ausgrabung abgeschlossen ist, geht es ab in den Innendienst und die Nachbearbeitung. Dort werden die Funde gewaschen und ihr Alter bestimmt, Pläne bearbeitet, die Dokumentation ausgewertet sowie ein Bericht geschrieben.
Und was suchen/finden wir?
hm... also wir suchen die Spuren von Siedlungen, Gräbern und Befestigungen.
Oder ganz einfach gesagt... nach Flecken im Boden... jeder Fleck ist ein Loch, das irgendwann einmal in den Boden gebuddelt wurde. In der Verfüllung dieser Löcher finden wir dann (wenn`s gut läuft) von Menschen hergestellte Objekte, die uns einen Anhaltspunkt dafür geben, wann gebuddelt wurde *g*
Je nachdem wie diese Flecken/Löcher aussehen, handelt es sich um Gruben, Pfostenlöcher, Gräber oder Gräben aus denen wir dann ein Bild rekonstruieren können wie es damals ausgesehen hat.
Ok, das war jetzt wirklich sehr kurz gefasst *lacht*
Mein Job besteht also sowohl aus teilweise harter körperlicher Arbeit als auch aus fotografieren, zeichnen und viel Schreibarbeit, Organisation der Grabung, Mitarbeiteranleitung und -führung, Arbeiten am Computer mit diversen Programmen, Funde bestimmen, Bücher wälzen, diplomatische Gespräche mit den Kontrollinstanzen vom Amt und den Auftraggebern... manchmal darf ich sogar Minibagger fahren *g* Achja... und ich bin noch dazu Ersthelferin *lacht* ich kümmer mich also auch noch um die kleinen WehWehchen meiner Leute.
Hm...ganz schön abwechslungreich und einfach mein Traumberuf *lächelt*
Und was macht ihr so, wenn ihr nicht daddelt?