Aber schade, das es hier wohl nicht mehr Autobegeisterte gibt..
Doch, die gibt's!
Allerdings gehöre ich nicht zu den Leuten die ihr Auto tunen, deshalb gibt es nicht sonderlich viel zu erzählen. Aber seit ich das erste mal in einem Auto gesessen bin, will ich eigentlich alles fahren was mir in die Finger kommt. In der Theorie kenn ich mich mit der Technik auch ganz gut aus, aber praktisch bin ich leider wenig bewandert, da ich in jungen Jahren nie die Möglichkeit hatte mal rumzuschrauben.
Autofahren ist für mich auch eine völlig eigene Welt. Wie Manowar schon beschrieben hat: Man kommt aus der Arbeit, steigt in sein Auto und wenn man den Motor anlässt und man unweigerlich grinsen muss, weiß man, dass man sich das richtige Auto geholt hat.
Jetzt aber zu meinem aktuellen Gefährt. Ich bin zwar, wie gesagt, kein Tuner aber etwas Bastlerleidenschaft / Leidensfähigkeit bringe ich doch mit und so bin ich bei meinem Alfa Romeo 156 Sportwagon 2.0 TS gelandet. Als ich Anfang des Jahres mal wieder auf der Suche nach etwas Neuem war, hätte ich nicht gedacht am Ende in einem AR zu sitzen. Allein die Foreneinträge in Motortalk und alle sonstigen Vorurteile gegenüber dieser Marke haben mich schon sehr abgeschreckt. Erst nach und nach, als schon ein paar Autos probegefahren wurden, konnte ich mich durchringen mal einen Alfa zu testen.
Ich muss dazu sagen, die Vorgaben für das neue Auto waren ...
... sportlicher Kombi (hier fand ich die Alfas schon immer am schönsten)
... >130PS und Sportfahrwerk
... Lederaustattung
Als die Probefahrt zu Ende war konnte ich eigentlich nicht glauben, gerade mit einem Vierzylinder gefahren zu sein, so schön rund und druckvoll wie dieses Auto auf 6000 Touren hochdreht vom Fahrwerk ganz zu schweigen. Ab jetzt war ich also infiziert und hab mir über Wochen alles nötige Wissen angelesen um einen guten von einem schlechten Alfa unterscheiden zu können. Hier wurde die "Angst" vor den "anfälligen" Italienern dann auch immer weniger, da die Autos zwar tatsächlich etwas wartungintensiver, aber keinesfalls unberechenbare Werkstattwagen sind. Den ganzen technischen Schnick-Schnack rund um den 2.0TS Motor spar ich mir jetzt, allerdings war ich beim Kauf des Autos sehr gut gerüstet was verdächtige Geräusche aus dem Motorraum angeht.
Am Ende hab ich jedenfalls 1400€ weniger ausgegeben als ich gerechnet habe, da ich beim Händler wohl recht überzeugend geklungen habe als ich ihm erklärt habe "Nein, der Zahnriemenwechsel beim 2.0 kostet nicht 300€ sondern 900€", "Nein, der Zahnriemen kann das bei Alfa nicht locker ab, wenn man ihn 40tkm über das Wartungintervall fährt (oO)", "Nein, das 'Dieseln' beim anlassen ist nicht normal sondern der Phasenversteller ist kaputt" und "Nein, es ist nicht normal wenn das Auto nach 10min fahrt immer noch nicht die 90°C Betriebtemperatur erreicht hat (Thermostat im Eimer)". Die Bella hat dann statt 4500€ nur 3100€ gekostet und das mit Volllederaustattung und Sport-3-Fahrwerk (tiefstes Fahrwerk ab Werk). Den Zahnriemen (sind 2 bei diesem Motor), Phasenversteller und Thermostat hat mir ein pensionierter Alfa Werkstattleiter zum Materialpreis gemacht (690€ statt 1800€ bei der Alfawerkstatt).
Momentan bin ich mit dem Auto absolut glücklich und stecke eben meinen Kopf öfter mal unter die Motorhaube als es bei einem BMW, Audi oder auch Toyota nötig wäre. Den höheren Wartungsaufwand vergesse ich aber schnell, wenn ich mit dem Auto den
Kesselberg am Walchensee runterfahre und jetzt Kurven mit 70km/h mit gut Luft nach oben nehmen kann, in denen andere Autos mit 30-40km/h durchmüssen. Das macht einfach Laune
Meine Roadmap für die nächsten Autos (falls nichts dazwischen kommt) steht aber auch schon halbwegs. In 2-4 Jahren wirds dann wohl entweder ein 159er Sportwagon 3.2l V6 (die bekommt man bei Alfa gebraucht meistens hinterher geschmissen) oder ein Seat Leon Cupra (2.8l V6).